Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:30 Frankreich liefert gepanzerte Fahrzeuge und Raketen an Ukraine +++

Frankreich wird der Ukraine Hunderte gepanzerte Mannschaftstransportwagen und Flugabwehrraketen liefern. Die Fahrzeuge vom Typ VAB seien für die Mobilität der Truppen unerlässlich, sagt Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu in einem Interview mit der Zeitung “La Tribune”. “Wir sprechen von Hunderten von ihnen für 2024 und Anfang 2025”, sagt er. Frankreich ersetzt derzeit seine VAB-Flotte, die teilweise mehr als 40 Jahre alt ist, durch neue gepanzerte Griffon-Fahrzeuge. Die älteren Modelle seien jedoch noch einsatzbereit, erklärt Lecornu. Daneben wird Paris Kiew auch weitere Aster-30-Flugabwehrraketen für das Luftabwehrsystem SAMP/T liefern.

+++ 03:38 Stromversorger – Reparaturdauer bis zu anderthalb Jahre +++
Der ukrainische Stromversorger DTEK erwartet nach den jüngsten Schäden an seinen Kraftwerken durch russische Bombardierung Reparaturzeiten von bis zu 18 Monaten. Bei den Angriffen am 22. und 29. März seien fünf der sechs Kraftwerke des größten privaten Stromversorgers der Ukraine schwer beschädigt worden, sagt DTEK-Manager Dmytro Sacharuk im ukrainischen Fernsehen. Damit seien rund 80 Prozent der Stromerzeugungskapazität lahmgelegt. Aus DTEK-Kraftwerken stammt gewöhnlich rund ein Viertel der ukrainischen Stromerzeugung.

+++ 00:50 Bürgermeister Klitschko – Kiew bleibt Putins Ziel +++
Kiew stellt sich nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko auf einen erneuten russischen Großangriff ein. “Kiew war ein Ziel und bleibt ein Ziel für Putin, weil die Hauptstadt das Herz des Landes ist”, sagte Klitschko der “Bild am Sonntag”. Man sei jedoch besser vorbereitet als auf den ersten Angriffsversuch, den der russische Präsident Wladimir Putin vor mehr als zwei Jahren befohlen hatte. “Wenn Putin eine solche Entscheidung trifft, dann wird es eine blutige Entscheidung.” Die Ukraine benötige allerdings dringend weitere Patriot-Flugabwehrraketen “und weitere Möglichkeiten, die Menschen zu schützen.”

+++ 23:38 LGBTQ-Bar-Betreiber in Russland als “Terroristen” eingestuft +++
Die russischen Behörden haben zwei Betreiber einer Bar, die wegen LGBTQ-“Extremismus” in Untersuchungshaft sitzen, als “Extremisten und Terroristen” eingestuft. Nach einer Razzia in der Bar in Orenburg am 9. März hatte ein Gericht die Verwalterin und den künstlerischen Leiter der Bar vergangene Woche wegen “Extremismus”-Vorwürfen vorläufig bis Mitte Mai in U-Haft genommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war bei Ermittlungen herausgekommen, dass es sich um “Menschen mit nicht-traditioneller sexueller Orientierung” handelt, die zudem die “Ansichten und Aktivitäten” der in Russland verbotenen internationalen LGBTQ-Bewegung “unterstützen”. Im Falle einer Verurteilung müssen sie nach offiziellen Angaben mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen.

+++ 22:08 Mainzer Bischof ruft zu Mitgefühl mit Menschen in Krisengebieten auf +++
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat in der Osternachtfeier zu Mitgefühl mit den Menschen in Krisengebieten aufgerufen. “Wir feiern diese Nacht in einer Zeit, die für viele Menschen dunkel ist”, sagte Kohlgraf in seiner Predigt im Dom der Landeshauptstadt. “Wir schauen in die Ukraine, wir schauen nach Gaza und in das Heilige Land. Wir denken aber auch an die vielen anderen Krisen- und Kriegsherde dieser Welt. Der Mensch schafft sich das Dunkel selbst.”

+++ 21:23 Kölner SPD kritisiert Melnyk – der kontert scharf +++
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrii Melnyk, reagiert auf eine Mitteilung der Kölner SPD, in der seine Aussagen über den SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich als “völlig daneben” bezeichnet werden. Melnyk hatte Mützenich nach dessen Idee und Vorstoß zum Einfrieren des Krieges unter anderem als “widerlichsten deutschen Politiker” bezeichnet. “Er findet weder die richtigen Worte im Umgang, noch gibt er die Inhalte von Rolf Mützenichs Rede richtig wieder”, betont die Co-Vorsitzende der Kölner SPD Claudia Walther. Worauf Melnyk dann erklärt: “Es ist erbärmlich, wie diese Partei sich selbst verzwergt. Echt traurig. Und gefährlich. Nicht nur für die Ukraine. Sondern auch für Europa. Das ist eine Revanche der Schröder-Kumpane. Der dunkle Geist der gescheiterten Russland-Politik ist auferstanden.”

+++ 20:55 Ukrainische Behörden geben Stromabschaltungen in mehreren Regionen bekannt +++
Nach den massiven russischen Angriffen auf Energieanlagen in der Ukraine hat der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo in mehreren Regionen zeitweise den Strom abgeschaltet. Der Energieversorger DTEK gab “Notstromabschaltungen” in den Regionen Dnipropetrowsk im Süden und Donezk im Osten des Landes bekannt. In den Regionen Sumy im Nordosten und Poltawa im Zentrum des Landes gaben die Regionalbehörden die Unterbrechung der Stromversorgung bekannt. Zur Zahl der betroffenen Haushalte machten der Energieversorger und die Behörden keine Angaben. Russland hatte nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Freitag die Energieinfrastruktur der Ukraine massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Da mehrere Kraftwerke beschädigt wurden, war schon am Freitag in sieben Regionen zeitweise der Strom abgeschaltet worden. Am Samstagmorgen gab das ukrainische Energieministerium dann die Wiederherstellung der Stromversorgung bekannt.

+++ 20:20 Kiesewetter: Taurus-Politik der Ampel für eigene Sicherheit “grob fahrlässig” +++
Der Rüstungskonzern und Taurus-Hersteller MBDA schlägt jüngst angesichts einen Produktionsstopps bei den Marschflugkörpern Alarm und moniert, dass die Bundesregierung bei der Auftragsvergabe zu zögerlich agiere. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter unterstützt diese Sichtweise nun und erklärt via X, dass es – selbst wenn nicht an die Ukraine geliefert werde – für die eigene Sicherheit Deutschlands grob fahrlässig sei, “nicht vorgestern bereits die Nachproduktion beauftragt zu haben”.

+++ 19:40 Mehrere Tausend Menschen bei Ostermärschen +++
Mehrere tausend Menschen haben sich nach vorläufigen Angaben des Netzwerks Friedenskooperative bundesweit an den Ostermärschen beteiligt. “Wir sind zufrieden mit der Teilnahme”, sagte Netzwerksprecher Kristian Golla. Die Zahl liege ungefähr auf dem Niveau des vergangenen Jahres. Laut einer vorläufigen Übersicht der Friedenskooperative gingen in ganz Deutschland mehr als 10.000 Menschen für Frieden und Abrüstung auf die Straßen. Die größten Märsche gab es demnach in Berlin mit rund 3500 Teilnehmern, in Stuttgart mit etwa 2000 und in Bremen mit rund 1000 Menschen. In Köln hätten sich etwa 700 Menschen beteiligt und in München 500, sagte Golla. Rund 70 Veranstaltungen waren am Karsamstag nach Angaben des Netzwerks bundesweit geplant. Zentrale Themen der diesjährigen Ostermärsche, die unter dem Motto “Jetzt erst recht – gemeinsam für den Frieden” stehen, sind laut Organisatoren Forderungen nach diplomatischen Lösungen im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und im Gaza-Krieg, nukleare Abrüstung sowie Kritik an steigenden Rüstungsausgaben.

+++ 18:44 London: Russischen Militär stößt bei Awdijiwka weiter vor +++
Westlich der kürzlich von den russischen Angreifern eingenommenen Ortschaft Awdijiwka stößt das russische Militär nach Einschätzung britischer Experten schrittweise weiter vor. Ende März seien mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Dörfer Tonenke und Orliwka in die Hände der Russen gefallen, heißt es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Weitere Dörfer sind demnach umkämpft. Trotz zahlreicher anhaltender Angriffe an anderen Stellen der Frontlinie schätzen die Briten die russischen Fortschritte in den vergangenen Wochen als gering ein.

+++ 17:55 Kiew meldet zwei Tote durch russischen Beschuss im Osten der Ukraine +++
Im Osten der Ukraine sind nach Angaben Kiews mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Die Stadt Krasnohoriwka “stand in der Nacht und am Morgen unter feindlichem Beschuss”, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Vadym Filaschkin, am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Eine 70-jährige Frau und ein 73-jähriger Mann seien getötet worden. Filaschkin forderte die dort noch lebenden Zivilisten auf, die Stadt zu verlassen. Krasnohoriwka liegt direkt an der Frontlinie in der östlichen Region Donezk, die zu mehr als der Hälfte von den russischen Streitkräften kontrolliert wird.

+++ 17:03 London: Moskau rekrutiert monatlich 30.000 Menschen für Ukraine-Krieg +++
Das russische Militär rekrutiert nach Einschätzung britischer Experten pro Monat etwa 30.000 Menschen für seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. Moskau werde so wohl auch weiterhin Verluste bei seinen Soldaten ausgleichen und seine Angriffe in dem Abnutzungskrieg gegen die Ukraine fortsetzen können, heißt es in der auf X verbreiteten Mitteilung. Russland hat demzufolge auch hinsichtlich Munition und Ausrüstung weiterhin einen quantitativen Vorteil gegenüber den Ukrainern.

+++ 16:30 Linken-Chef sieht bei Taurus “rote Linie” für Deutschland +++
Der Linken-Co-Vorsitzende Martin Schirdewan sieht Deutschland im Fall einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern vor einem Eintritt als Kriegspartei in den Ukraine-Krieg. Schirdewan sagt der Düsseldorfer “Rheinischen Post” und dem Bonner “General-Anzeiger”: “Sollte Deutschland Taurus liefern, würden deutsche Soldaten aktiv in diesen Krieg eingreifen – mit gewaltigem Eskalationspotenzial, denn damit würde Deutschland zur Kriegspartei in diesem Krieg. Das ist eine rote Linie, die diese Bundesregierung niemals überschreiten darf. Deutschland darf nicht weiter in diesen Krieg hineingezogen werden.” Kein bislang geliefertes Waffensystem habe zu einer Wende in diesem Krieg geführt. “Ganz im Gegenteil: Der Krieg hat sich weiter verschärft. Wir sehen eine fürchterliche Abnutzungsschlacht, die jeden Tag Hunderte, wenn nicht Tausende Menschenleben kostet.”

+++ 15:48 Eine Woche nach Zerstörung von Wärmekraftwerk: Noch 120.000 Ukrainer ohne Strom +++
Russland hat erneut Ziele in der Ukraine angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, Russland habe in der Nacht zwölf Drohnen des Typs “Schahed” und vier Raketen auf den Osten des Landes abgefeuert. Neun der Drohnen seien abgefangen worden. Die ukrainische Armee sprach in Social-Media-Beiträgen von 38 Raketen, 75 Luftangriffen und 98 Attacken mit Mehrfachraketenwerfern binnen 24 Stunden. Das ukrainische Energieunternehmen Centrenergo gibt indes bekannt, dass eines der größten Wärmekraftwerke in der Region Charkiw jüngst durch russischen Beschuss vollständig zerstört worden sei. Von Stromausfällen sind demnach weiterhin etwa 120.000 Menschen in der Region betroffen. Dort waren nach dem Angriff auf das Kraftwerk am 22. März zunächst 700.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen.

+++ 15:10 Linken-Chef schlägt BRICS-Staaten als Vermittler im Ukraine-Krieg vor +++
Der Linke-Co-Vorsitzende Martin Schirdewan hat sich für eine stärkere Rolle der Staaten der BRICS-Gruppe bei einer Vermittlungsmission zwischen der Ukraine und Russland ausgesprochen. Schirdewan sagte der Düsseldorfer “Rheinischen Post” und dem Bonner “General-Anzeiger”: “Beispielsweise könnten die BRICS-Staaten, also Brasilien, Indien, China und Südafrika, Druck auf ihren strategischen Partner Russland ausüben, sich endlich an einen Verhandlungstisch zu setzen. Weitere gezielte Sanktionen auch der BRICS-Staaten, etwa gegen den militärisch-industriellen Komplex in Russland und gegen Personen, die diesen Angriffskrieg befeuern, sind ein Mittel dazu.” Beide Kriegsparteien, sowohl die Ukraine als auch Russland, bräuchten Sicherheitsgarantien, sagte Schirdewan. Die Ukraine müsse sich sicher sein können, dass sie nie wieder von Russland angegriffen werde. Es dürfe niemals zum Einsatz von Atomwaffen kommen.

+++ 14:23 Militärverwaltung: Siedlungen in der Oblast Saporischschja 442 Mal innerhalb eines Tages beschossen +++
Mehrere Siedlungen in der Oblast Saporischschja hat die russische Armee am vergangenen Tag 442 Mal beschossen. Das meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf Ivan Fedorov, der Leiter der regionalen Militärverwaltung Saporischschja ist. “Das russische Militär startete drei Luftangriffe auf Mala Tokmachka und Robotyne. 91 Drohnen griffen Huljaipole, Lewadne, Robotyne, Mala Tokmachka, Malynivka und Nowoandriivka an”, schreibt Fedorov demnach bei Telegram.

+++ 13:45 Österreichischer Ex-Geheimdienstler wegen Spionageverdachts inhaftiert +++
Ein ehemaliger Mitarbeiter des österreichischen Geheimdienstes mit angeblichen Verbindungen zum Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek ist wegen Spionage-Verdachts festgenommen worden. Egisto Ott, der beim mittlerweile aufgelösten Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) arbeitete, sei gestern zusammen mit einer weiteren Person festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft. Die Vorwürfe gegen Ott konkretisierte er nicht, sondern erklärte lediglich, dem Verdächtigen werde Amtsmissbrauch vorgeworfen. Außerdem soll er Österreich geschadet haben. Ott, der bislang jegliches Fehlverhalten bestritten hat, war für eine aktuelle Stellungnahme nicht zu erreichen. Deutschen und österreichischen Medienberichten zufolge soll er sensible Informationen an Marsalek weitergegeben haben.

+++ 13:24 Russische Behörden: 5000 Kinder aus Grenzregion Belgorod evakuiert +++
Infolge wochenlanger ukrainischer Luftangriffe haben die russischen Behörden nach eigenen Angaben tausende Kinder aus der Grenzregion Belgorod evakuiert. “5000 unserer Kinder sind bereits außerhalb der Region. Gestern kamen 1300 Kinder in St. Petersburg, Brjansk und Machatschkala an”, erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow. In der vergangenen Woche hatten die Behörden angekündigt, 9000 Minderjährige in andere Regionen bringen zu wollen. Kinder, die in der Region blieben und in grenznahen Gemeinden sowie der Stadt Belgorod lebten, würden ab dem kommenden Monat per Distanzunterricht beschult, erklärte Gladkow.

+++ 12:46 Militärexperte: “Ruf der Ukraine nach Langstreckenwaffen gilt eher Amerikanern” +++
Der Ukraine fehlt Artilleriemunition. Militärexperte Dr. Ralph Thiele kritisiert Deutschlands zögerliche Munitionslieferungen und erklärt die Verlegung der Luftverteidigung in der Ukraine. Darüber hinaus warnt er davor, vor lauter Waffendebatten das “Gesamtbild” zu übersehen.

+++ 12:28 Lindner: Wer müde wird, die Ukraine zu unterstützen, sollte Folgen für Europa bedenken +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner warnt davor, mit der Unterstützung der Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg nachzulassen. “Unser Frieden und unsere Freiheit sind bedroht. Es geht Putin nicht nur um die Ukraine, er will die Friedens- und Freiheitsordnung in Europa verändern”, sagte der FDP-Chef dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. “Er will Macht über uns, um unsere Lebensweise und unseren Wohlstand zu kontrollieren. Wer müde wird, die Ukraine zu unterstützen, weil das zu anstrengend oder zu teuer ist, sollte also die Folgen bedenken. Die Gefahr von Krieg würde näher an uns heranrücken.” Lindner stellt sich gegen Überlegungen, den Krieg einzufrieren, wie von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich angestoßen. “Russland hat Kriegsverbrechen begangen. Für die Ukraine geht es um die Existenz als Staat. Und für die Menschen geht es vielfach um das nackte Überleben. Eine solche Situation kann man nicht einfrieren”, sagte er. In Staaten, die sich von Putin bedroht fühlten, wie etwa im Baltikum, kämen solche Überlegungen nicht gut an.

+++ 11:53 Selenskyj entlässt drei seiner Berater +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt mehrere einer Berater. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet, handelt es sich um die freiberuflichen Berater Oleh Ustenko, Serhii Trofimov und Mykhailo Radutskyi. Demnach wurden die entsprechenden Dekrete heute auf der Website des Staatsoberhauptes veröffentlicht.

+++ 11:18 Ukrainischer Armeechef Syrskyj: Russen haben teilweise sechs Mal mehr Munition +++
Russland ist den ukrainischen Streitkräften an Frontabschnitten nach Angaben des neuen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyj deutlich überlegen, was die Munition angeht. Das verursache Verluste bei den ukrainischen Truppen und Stellungen, wie Syrskyj in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform sagte. “Vor einigen Tagen betrug der Munitionsvorteil des Feindes etwa sechs zu eins”, so der ukrainische Armeechef. “Allerdings haben wir das Kämpfen nicht durch die Menge an Munition gelernt, sondern durch die Fähigkeit, die Waffen einzusetzen, die wir haben. Darüber hinaus nutzen wir die Vorteile unbemannter Drohnen.” Die Ukraine leidet momentan an einem Munitionsmangel. Präsident Wolodymyr Selenskyj richtete wiederholt Bitten an die USA und weitere Verbündete, schnellstmöglich mehr Munition und Luftabwehrsysteme zu liefern.

+++ 10:41 Erneute Drohnenangriffe: Infrastrukturobjekt im ukrainischen Poltawa getroffen +++
In der zentralukrainischen Region Poltawa ist ein Infrastrukturobjekt von Drohnen getroffen worden. Das berichtet die ukrainische Militärverwaltung. Um was für ein Objekt es sich genau handelt, ist bislang nicht bekannt. Opfer gebe es keine, fügte die Behörde hinzu. Nach mehr als zwei Jahren Angriffskrieg zielt Russlands Armee derzeit wieder verstärkt auf die ukrainische Energieinfrastruktur, um die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wärme lahmzulegen. Vor allem rund um die östliche Großstadt Charkiw kommt es weiter zu Stromabschaltungen: Das staatliche Energieunternehmen Zentrenerho bestätigt, dass ein großes Strom- und Wärmekraftwerk bei einem schweren Angriff am 22. März weitgehend zerstört wurde. “Der Grad der Zerstörung ist unterschiedlich: von komplett bis erheblich”, heißt es in der Mitteilung.

+++ 10:13 Russische Aufnahmen sollen Frühjahrsoffensive zeigen +++
Während die Ukraine ihre Gefallenen betrauert, veröffentlicht Russland Bilder einer angeblich beginnenden Frühjahrsoffensive:

+++ 09:49 Kiew: 730 russische Soldaten an einem Tag “eliminiert” +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 730 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 441.520 russische Soldaten “eliminiert” worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 29 weitere Panzer verloren (6951). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 13.000 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 8700 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 09:28 Gauck hofft auf Einlenken von Scholz in der Taurus-Frage +++
Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hegt noch die Hoffnung, dass Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine überdenke. “Eine Kriegsbeteiligung durch Taurus sehe ich nicht. Relevante Völkerrechtler und Militärexperten auch nicht”, sagte Gauck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es seien auch nicht alle in der Regierung oder in der SPD der Auffassung von Bundeskanzler Scholz. “Aber er hat nun einmal die Richtlinienkompetenz.” Die Ampel-Koalition hat wochenlang über eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die von Russland angegriffene Ukraine gestritten. Scholz lehnt eine Lieferung ab und hat sein Nein unter anderem damit begründet, dass Deutschland die Kontrolle über die Zielerfassung seiner Ansicht nach nicht aus der Hand geben dürfe, da mit den Taurus-Raketen Ziele in Russland getroffen werden können.

+++ 08:59 In befreiten Gebieten knapp 1800 Kultureinrichtungen von russischen Besatzern beschädigt +++
In den befreiten Gebieten der Ukraine wurden fast 1.800 Kultureinrichtungen von den russischen Besatzern beschädigt. Insgesamt seien es 1.795 Kultureinrichtungen, gab der ukrainische Kulturminister, Rostyslav Karandieiev bekannt. Das meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform.

+++ 08:37 Ukrainische Luftabwehr schießt neun von zwölf Shahed-Drohnen ab +++
Die ukrainische Luftabwehr hat in der vergangenen Nacht neun von zwölf Kampfdrohnen abgefangen. Das teilt der Befehlshaber der ukrainischen Luftstreitkräfte, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, auf Telegram mit. Zwölf Shahed-Drohnen seien in verschiedenen Regionen gesichtet und neun davon abgeschossen worden.

+++ 07:58 Unionsfraktion wirft Pistorius Missachtung des Parlaments vor +++
Die Spitze der Unionsfraktion im Bundestag macht Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD wegen des Umgangs mit Informationen zu möglichen russischen Versuchen, NATO-Daten abzufischen, scharfe Vorwürfe. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten, Thorsten Frei, wirft dem Minister in einem Schreiben eine unzureichende Antwort auf eine Anfrage im Zusammenhang mit einer möglichen Offenlegung von Militärgeheimnissen der Bundeswehr durch Behörden von Mecklenburg-Vorpommern vor. Der CDU-Politiker fordert Pistorius auf, die Unionsfragen jetzt “unverzüglich zu beantworten” und droht andernfalls mit einem Organstreitverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

+++ 07:23 EU-Kommissionsvize: Putin setzt “Desinformation und Einflussnahme als Waffe” ein +++
Die Enthüllungen über russische Einflussnahme in Europa alarmieren die EU-Kommission. “Die Nachrichten über das russische Beeinflussungs-Netzwerk, das die tschechischen Geheimdienste aufdecken konnten, sind sehr beunruhigend”, sagt Kommissions-Vizepräsidentin Vera Jourová dem “Handelsblatt”. Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin fügt sie hinzu: “Wir müssen uns ständig vor Augen halten, dass er Desinformation und Einflussnahme als Waffe einsetzen wird, um Europa zu spalten.”

+++ 06:46 Selenskyj legt sein Einkommen offen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht sein Einkommen für das Jahr 2022 öffentlich und meldet Einnahmen von 12,42 Millionen Hrywnja, knapp 300.000 Euro. Das Familieneinkommen setze sich vor allem aus seinem Gehalt, Mieteinnahmen und Bankzinsen zusammen, heißt es auf der Internetseite des Präsidenten. Selenskyi fordert alle öffentlichen Bediensteten der Ukraine dazu auf, ihre Einkünfte offenzulegen, um die Transparenz zu erhöhen und die Korruption zu beseitigen.

+++ 06:20 London: Wertvolle russische Schiffe aus Hafen auf der Krim verschwunden +++
Da die Ukraine wiederholt erfolgreich Angriffe auf die Schwarzmeerflotte und den Hafen in Sewastopol auf der Krim durchführen konnte, scheint Russland seine Schäden an der Schwarzmeerflotte begrenzen zu wollen. Das gab das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienstupdate bekannt. Darin heißt es, dass Moskau dazu gezwungen war, russische Schiffe von höherem Wert, die normalerweise die Hafeninfrastruktur in Sewastopol nutzen würden, in alternativen Hafenanlagen weiter östlich zu stationieren. “Trotz der Versuche Russlands, seine Verluste zu begrenzen, zeigt die Ukraine weiterhin Erfolg dabei, die Fähigkeit der Schwarzmeerflotte zu schwächen, Macht in der Region zu verbreiten”, schreibt das Ministerium bei X. Die Analyse der Geheimdienstexperten, die sich vor allem auf ukrainische Angriffe am 24. März konzentriert, ergab, dass ein Gebäude strukturell beschädigt war, einschließlich eines teilweisen Dacheinsturzes, und dass zwei weitere Gebäude durch Explosionen beschädigt worden waren. Darüber hinaus seien bei den Angriffen auch zwei Landungsschiffe der Ropucha-Klasse, Panzer und ein Geheimdienstschiff der Yury Ivanov-Klasse beschädigt worden. Das belegen unter anderem Satellitenaufnahmen.

+++ 05:35 Selenskyj: Ukraine ohne US-Hilfe auf Rückzug +++
Eine weitere Blockade von US-Militärhilfen im Kongress wird nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem schrittweisen Rückzug ukrainischer Streitkräfte führen. “Wenn es keine US-Unterstützung gibt, bedeutet das, dass wir keine Flugabwehr haben, keine Patriot-Raketen, keine Störsender für die elektronische Kriegsführung, keine 155-Millimeter-Artilleriegeschosse”, sagt er Selenskyj der “Washington Post”. “Das bedeutet, dass wir zurückweichen, uns zurückziehen, Schritt für Schritt, in kleinen Schritten”, sagte er. “Wir versuchen, einen Weg zu finden, uns nicht zurückzuziehen.”

+++ 04:35 Taurus-Hersteller: Bund zu langsam bei Aufträgen +++
Der Rüstungskonzern und Taurus-Hersteller MBDA dringt auf raschere Entscheidungen des Bundes über Aufträge an die Branche. “Hier können wir in Deutschland wesentlich besser und schneller werden”, sagte der Chef der deutschen Konzerntochter, Thomas Gottschild, der “Augsburger Allgemeinen”. Trotz Verbesserungen gebe es noch viel Potenzial, Rüstungsgüter schneller zu beschaffen. Das Gemeinschaftsunternehmen von Airbus, BAE Systems und Leonardo ist unter anderem Produzent der Taurus-Marschflugkörper und von Patriot-Flugabwehrraketen.

+++ 03:35 Litauen protestiert gegen Lukaschenko-Aggression +++
Litauen legt wegen Aussagen des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko zu möglichen Militäroperationen gegen das Nachbarland Protest ein. In einer diplomatischen Note sei der “starke Protest” gegen Anfang der Woche beim Besuch einer Militärübung getätigte Äußerungen zum Ausdruck gebracht worden, teilt das Außenministerium des baltischen EU- und NATO-Landes in Vilnius mit. Auch sei das autoritär regierte Nachbarland zu einer schnellstmöglichen offiziellen Erklärung aufgefordert worden. In Belarus war am Dienstag auf einem regierungsnahen Telegram-Kanal ein Video von einem Truppenbesuch Lukaschenkos veröffentlicht worden. Darin zu sehen war, wie der Langzeitherrscher sich von einem Militärvertreter die Ziele einer Übung erklären ließ und darüber sprach, wie die belarussische Armee darauf vorbereitet sei, notfalls Teile Polens oder Litauens anzugreifen. Zwischen den beiden EU- und NATO-Staaten, die an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands engen Verbündeten Belarus grenzen, verläuft ein schmaler Landkorridor – der sogenannte Suwalki-Korridor.

+++ 02:22 “Als Putins Freund”: Lauterbach ermuntert Schröder zum SPD-Austritt +++
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen dessen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin den Austritt aus der SPD nahegelegt. Lauterbach schreibt am Abend auf der Plattform X, er habe Schröder einst sehr geschätzt – er habe Mut gehabt, Reformen anzupacken, auch wenn nicht alles richtig gewesen sei. “Heute muss man sich leider für ihn schämen. Mit der SPD hat das nichts mehr zu tun. Als “Freund” Putins sollte er bei uns einfach austreten”, schreibt Lauterbach.

+++ 01:11 Ukraine setzt weiter auf Taurus-Lieferungen +++
Die Ukraine setzt weiter auf eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper, die von Bundeskanzler Olaf Scholz abgelehnt wird. “Wir sehen in Deutschland unterschiedliche interne Diskussionen auch über Taurus für die Ukraine. Das ist eine normale Diskussion, und ich denke, sie muss fortgesetzt werden”, sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak der “Bild” einem Vorabbericht zufolge. Es gehe um Langstreckenwaffen aus verschiedenen Ländern: “Einige Länder haben bereits beschlossen, sie an uns zu liefern. Und mit einigen Ländern dauert die Diskussion an.”

+++ 00:07 Zu ängstlich: Gauck hofft auf Richtungswechsel bei Taurus +++
Altbundespräsident Joachim Gauck befürchtet anders als Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die von Russland überfallene Ukraine keine deutsche Kriegsbeteiligung und warnt vor zu großer Ängstlichkeit. “Eine Kriegsbeteiligung durch Taurus sehe ich nicht. Relevante Völkerrechtler und Militärexperten auch nicht”, sagte Gauck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Aber der SPD-Politiker habe nun einmal die Richtlinienkompetenz. “Ich hege die Hoffnung, dass er seine Meinung noch ändert, wie seinerzeit vor der Lieferung der Panzer, obwohl er das derzeit ausschließt.”

+++ 23:15 Habeck: Müssen mehr in Verteidigung investieren +++
Vizekanzler Robert Habeck hat keine Hoffnung auf ein schnelles und friedliches Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. “Wir sehnen uns nach Frieden. Ja. Aber die ehrliche, die bittere Antwort ist: Es wird vermutlich kein rasches, gutes Ende geben, auch wenn wir uns anderes wünschen”, sagt der Grünen-Politiker in einem Video auf der Plattform X. Angesichts der russischen Aggression betont er: “Wir müssen uns auf die Bedrohungslage einstellen. Alles andere wäre naiv.” Deshalb sei Deutschland gut beraten, mehr in die eigene Sicherheit zu investieren. “Wir, Deutschland, die Europäische Union, wir müssen uns schützen rundum, auch vor militärischen Angriffen.”

+++ 22:14 Selenskyj dringt auf mehr Hilfe bei Flugabwehr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht in seiner abendlichen Videoansprache erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Flugabwehr. “Das Hauptziel des Feindes bei diesem Raketenterror ist unser Energiesektor”, sagt Selenskyj mit Blick auf die Angriffe der vergangenen Tage, die wieder zunehmend ukrainischen Energieanlagen gegolten hatten. Dem Stromnetzbetreiber Ukrenerho zufolge sind im östlichen Gebiet Charkiw derzeit planmäßige Stromabschaltungen notwendig. Gefährdet ist die Stromversorgung aber auch in Odessa und im Gebiet Chmelnyzkyj.

+++ 21:36 Moskau: Anschlag im Süden Russlands verhindert +++
Der russische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag im Süden des Landes verhindert. Es seien drei mutmaßliche Täter aus einem “zentralasiatischen Land” festgenommen worden, teilt der Inlandsgeheimdienst FSB mit. Die Verdächtigen hätten an einem öffentlichen Platz in der Region Stawropol einen Sprengsatz zünden wollen. Der FSB habe “den terroristischen Aktivitäten dreier Staatsbürger eines zentralasiatischen Landes ein Ende bereitet”, heißt es in der von russischen Nachrichtenagenturen verbreiteten Erklärung des Geheimdienstes. Diese kommt genau eine Woche, nachdem bei Moskau ein Anschlag auf eine Konzerthalle verübt worden war. Dabei wurden mehr als 140 Menschen getötet.

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