Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 05:02 Lawrow reist nach Peking, Putin vielleicht auch +++

Der russische Außenminister Lawrow ist in Peking eingetroffen. Der Minister halte sich als Teil einer russischen Delegation in der chinesischen Hauptstadt auf, teilt das russische Außenministerium mit. Zum zehnten Jahrestag seines umstrittenen Infrastrukturprojekts Neue Seidenstraße erwartet China ab Dienstag hochrangige Vertreter von 130 Ländern – darunter womöglich auch Putin. Es wäre der erste Besuch des Kreml-Chefs in China seit Russlands Angriff auf die Ukraine. Unter den Gästen in Peking sind mehrere Staatschefs, nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua soll auch Ungarns Ministerpräsident Orban in Peking sein.

+++ 03:05 Ukraine: Russland verstärkt Flotte im Schwarzen Meer +++
Russland soll die Schwarzmeerflotte um zwei Raketenträger erweitert haben. Das berichtet der “Kyiv Independent” unter Berufung auf Militärbehörden in der Südukraine. Zwei neue Fregatten der russischen Marine seien bereits im Schwarzen Meer im Einsatz, ebenso wie ein U-Boot. Die Bedrohung durch Raketenangriffe werde derzeit als “sehr hoch” eingeschätzt.

+++ 22:25 Putin: Krieg der USA gegen Russland und China ist “Unsinn” +++
Russlands Präsident Wladimir Putin sagt, er halte das Risiko eines gleichzeitigen Krieges der USA gegen Russland und China für “Unsinn”. Ein Krieg zwischen Atommächten sei etwas, woran “niemand, der bei klarem Verstand ist”, denken würde. Putin bezieht sich auf die Empfehlung eines parteiübergreifenden Ausschusses im US-Kongress. Dieser empfahl vor wenigen Tagen, die Vereinigten Staaten müssten sich auf mögliche gleichzeitige Kriege mit Russland und China vorbereiten, indem sie ihre konventionellen Streitkräfte ausbauen, Atomwaffen modernisieren und Allianzen stärken. Ein hochrangiges Ausschussmitglied sagte, es bestehe die Angst, dass eine Zusammenarbeit von Moskau und Peking zu zwei simultanen Kriegen führe. Die derzeitige nationale US-Sicherheitsstrategie zielt darauf ab, einen Konflikt zu gewinnen und gleichzeitig einen anderen abzuwenden.

+++ 21:43 Selenskyj warnt Behörden und Unternehmen vor russischer Angriffswelle +++
In der ukrainischen Großstadt Cherson treffen russische Lenkbomben kritische Infrastruktur und verursachen damit Ausfälle bei der Strom- und Wasserversorgung. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt wenige Stunden später: “Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es mit dem Herannahen des Winters weitere solcher russischen Angriffe geben wird. Darauf muss man vorbereitet sein.” Die Luftverteidigung sei so weit es geht verstärkt worden, weitere würde folgen. Selenskyj ruft zudem die lokalen Behörden, insbesondere in Städten, Energieunternehmen und Telekommunikationsbetreiber zu eigenen Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen auf. “Damit der russische Terror die Ukraine in diesem Winter nicht aufhält”, mahnt der Staatschef.

+++ 20:53 Generalstab in Kiew: “Lage in Ost- und Südukraine angespannt” +++
Im Laufe des Sonntags gibt es 57 Zusammenstöße ukrainischer Verteidigungskräfte mit russischen Streitkräften, gibt der ukrainische Generalstab an. “Die Lage in der Ost- und Südukraine bleibt angespannt.” Das ukrainische Militär registrierte sieben Raketenangriffe und 54 Luftangriffe der Russen, sowie 22 Einsätze von Mehrfachraketenwerfersysteme gegen sich, die Stellungen ukrainischer Truppen und zivile Siedlungen angriffen. Zahlreiche Zivilisten seien getötet worden. Weitere wurden demnach verletzt. Wohngebäude und zivile Infrastruktureinrichtungen seien beschädigt worden.

+++ 20:11 Ukraine: Russen verlieren Tausende Soldaten sowie Panzer in Awdijiwka +++
Bei intensiven Kämpfen um Awdijiwka reiben sich die russischen Kräfte offenbar teilweise auf. Am Dienstag begann die Offensive auf die ukrainische Stadt nördlich der ostukrainischen Metropole Donezk, eine der größten Angriffsbewegungen seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Mindestens drei russische Batallione, 6000 bis 9000 Soldaten plus Panzer und Fahrzeuge sollen beteiligt sein. Dazu kommen Luftangriffe und Dauerfeuer russischer Artillerie. Inzwischen haben die ukrainischen Verteidiger laut eigenen Angaben mehr als 100 russische Panzer sowie mehr als 180 gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Fast 3000 russische Soldaten seien gefallen. Laut einem ukrainischen Kommandeur zogen die Russen als langer Konvoi in die Schlacht; eine Taktik, die schon beim Marsch auf Kiew im vergangenen Jahr gescheitert war. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

+++ 19:46 US-Präsident Biden sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu +++
US-Präsident Joe Biden sichert zu, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. “Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (…) in der Geschichte der Welt”, sagt Biden dem Fernsehsender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. “Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung”, betont er. “Und wenn wir es nicht machen, wer dann?” Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und soll am Sonntagabend Ortszeit vollständig ausgestrahlt werden. Die USA haben seit dem Beginn des Kriegs der Ukraine rund 42 Milliarden Euro an Unterstützung zugesagt. Auch Israel unterstützen die USA als wichtigster Verbündeter mit Milliardensummen – ein beachtlicher Teil davon geht in Raketen.

+++ 19:21 Ukraine verstärkt seit Monaten Luftabwehr für Winter +++
Kiew geht davon aus, dass Russland im kommenden Winter erneut die Energie- und andere kritische Infrastruktur der Ukraine aus der Luft angreifen wird. Entsprechend verstärkt die Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj schon seit Monaten seine Luftabwehr mit von Verbündeten gemieteten Systemen. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sagt nichts zur Herkunft des Kriegsgeräts: “Das ist geheim, unsere Partner wollen nicht, dass wir sie nennen.” Auch zu Anzahl und Einsatzorten der Systeme macht die ukrainische Führung keine Angaben.

+++ 18:48 IWF wirbt Millionen Dollar für Reformen in Ukraine ein +++
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Gründung eines Entwicklungsfonds für die Ukraine angekündigt. Geberländer hätten bislang insgesamt 14 Millionen US-Dollar zugesagt, gibt der Chef der ukrainischen Nationalbank, Andrej Pischnyj an. Das Ziel seien 65 Millionen Dollar. Mit dem Geld sollen institutionelle Reformen finanziert und somit auch die Wirtschaft stabilisiert werden. Der IWF nehme eine Führungsrolle beim Einwerben von Finanzhilfen für die Ukraine ein, so Pischnyj.

+++ 18:14 Ukrainische Gegenoffensive auf zwei Frontabschnitte geschrumpft +++
Russland kontrolliert derzeit etwa 17,5 Prozent des ukrainischen Territoriums. Die vor vier Monaten von den ukrainischen Streitkräften begonnene Gegenoffensive hat nach Einschätzung westlicher Experten unter dem Strich keine bedeutenden Gebietsgewinne gebracht. Russlands Präsident Wladimir Putin hält die ukrainischen Anstrengungen sogar für vergeblich: “Was die Gegenoffensive betrifft, die angeblich ins Stocken gerät, ist sie völlig gescheitert.” Obwohl die Ukraine demnach neue Offensiven vorbereite: “Wir sehen es und wir wissen es.” Die ukrainischen Truppen kommen – wenn auch nur sehr langsam – vor allem im Osten im Gebiet um die praktisch zerstörte Stadt Bachmut und im Süden voran, wo die ukrainischen Truppen einen Keil zwischen die russische Einheiten treiben und die Küste des Asowschen Meeres erreichen wollen. Ihr Vorrücken wird allerdings dadurch erschwert, dass die russischen Streitkräfte weite Teile des Gebietes vermint haben und durch Tausende zusätzliche Soldaten verstärkt werden.

+++ 17:29 Putin: Betreiben nun “aktive Verteidigung” entlang gesamter Front +++
Den russischen Truppen in der Ukraine ist es nach den Worten von Präsident Wladimir Putin gelungen, sich entlang der Front besser aufzustellen. “Was jetzt entlang der gesamten Kontaktlinie geschieht, wird als ‘aktive Verteidigung’ bezeichnet”, erklärt er. “Und unsere Truppen verbessern ihre Position fast im gesamten Gebiet. Ein ziemlich großes Gebiet.” Das ukrainische Militär hat eingeräumt, dass sich die russischen Truppen nach ihren erlittenen Verlusten neu formiert haben. Sie griffen nun rund um das Dorf Makijiwka und in Richtung der Stadt Kupjansk an, sagte der ukrainische General Olexander Syrskji am Samstag bei einem Besuch der eigenen Truppen im nördlichen Teil der Ostfront. “Das Hauptziel des Feindes ist die Niederlage einer Gruppe unserer Truppen, die Einkreisung von Kupjansk und das Erreichen des Flusses Oskil”, so Syrskji.

+++ 16:48 Menschenrechtler: Krim ist “Modell der Kolonisierung” Moskaus +++
Seit Beginn der russischen Besatzung im Jahr 2014 sind auf der Krim über 5000 Menschenrechtsverletzungen registriert worden, hauptsächlich gegen die Krimtataren. Dies gibt der ukrainische Menschenrechtsaktivist Alim Alijew an. “Russland brandmarkt die Krimtataren als potenzielle Terroristen und Kriminelle”, sagte Alijew. In den letzten neuneinhalb Jahren hätten fast 70.000 Menschen die Krim verlassen, zugleich seien 700.000 Menschen aus Russland auf die Krim gekommen. Die besetzte Halbinsel sei zum “Modell der Kolonisierung” Moskaus geworden, so Alijew. Die muslimische Minderheit der Krimtataren leben seit Jahrhunderten auf der Halbinsel im Schwarzen Meer, derzeit rund 250.000 Menschen. Zu Sowjetzeiten waren sie massiven staatlichen Repressionen ausgesetzt. Sie lehnen auch die jetzigen russischen Machthaber ab.

+++ 16:17 US-Präsident Biden will Kongress zu weiteren Hilfen drängen +++
Das Weiße Haus will ein Waffenpaket für die Ukraine und Israel schnüren und dem Kongress zur Abstimmung vorlegen. Dies sagt der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan. Es werde deutlich mehr als 2 Milliarden Dollar umfassen. US-Präsident Joe Biden werde dazu “ausführliche Gespräche” im Kongress führen, so Sullivan. Ein Problem ist derzeit allerdings der Führungsstreit bei den Republikanern im Repräsentantenhaus. Bei einer Revolte von acht Abgeordneten wurde der vorherige Sprecher der Kammer, der Republikaner Kevin McCarthy, abgesetzt. Bislang gibt es keinen Nachfolger. Ohne Vorsitzenden kann das Respräsentantenhaus nicht über Gesetze oder Haushaltsangelegenheiten abstimmen.

+++ 15:40 Deutsche unterstützen Scholz’ “Nein” zu Taurus-Lieferungen +++
Die Mehrheit der Deutschen unterstützt die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, keine Marschflugkörper vom Typ Taurus in die Ukraine zu liefern. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stellen sich 55 Prozent hinter das Nein des Kanzlers. Nur 26 Prozent halten die Entscheidung für falsch. Scholz hatte Anfang Oktober nach monatelanger Prüfung entschieden, vorerst keine der Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern in die Ukraine zu liefern. Er begründete das damit, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Dahinter steckt die Befürchtung, dass auch russisches Territorium von den Taurus-Raketen getroffen werden könnte. Die Ukraine hatte bereits im Mai um die Waffen gebeten, um russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angreifen zu können.

+++ 15:03 Drohnen treffen Stromversorgung in Russland +++
In der Nacht verursachen ukrainische Drohnenangriffe auf die Stromversorgung in der russischen Region Belgorod Stromausfälle, berichtet “Ukrainska Pravda” unter Berufung auf Quellen des ukrainischen Geheimdienstes SBU. “Die Realität klopft an ihre Haustür”, sagte der Geheimdienstmitarbeiter demnach. Von den Stromausfällen seien russische Militärstandorte nördlich der Grenze zum ukrainischen Oblast Sumy betroffen. Aus der Region Belgorod feuern die russischen Streitkräfte Raketen und Artillerie auf die Ukraine ab.

+++ 14:36 EU zu China: Russland große Bedrohung für unsere geopolitische Macht +++
Bei seinem Besuch in Shanghai und Peking mahnt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, die Europäische Union nicht nur als Wirtschaftsbündnis zu betrachten. “Der Krieg in der Ukraine hat uns zu einer geopolitischen Macht gemacht, nicht nur zu einer Wirtschaftsmacht, und wir wollen mit China auf dieser Grundlage sprechen.” Dies sei eine von drei Botschaften, die er seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi überbracht habe. “Russland stellt eine große Bedrohung für unsere Sicherheit dar und wir sind entschlossen, die Ukraine angesichts der russischen Invasion zu unterstützen.” China müsse berücksichtigen, dass die EU Russland als Sicherheitsbedrohung für die gesamte Union betrachte.

+++ 13:52 Russland greift kritische Infrastruktur in Cherson an +++
Die russischen Streitkräfte greifen am Morgen nach ukrainischen Angaben kritische Infrastruktur in Cherson mit Lenkbomben an und lösen dadurch einen teilweisen Stromausfall und eine Unterbrechung der Wasserversorgung aus. Das berichtet die Militärverwaltung der Stadt auf Telegram. In Cherson werden großflächige Explosionen gemeldet. Bereits im vergangenen Winter hat Russland bewusst kritische Infrastruktur wie Kraftwerke in der gesamten Ukraine angegriffen, um die Versorgung für die Bevölkerung zu stören.

+++ 13:14 Russland lässt wegen US-Drohne über Schwarzem Meer Kampfjet aufsteigen +++
Russland hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax eine US-Aufklärungsdrohne ausgemacht, die sich über dem Schwarzen Meer der russischen Grenze genähert habe. Daraufhin habe das Militär ein Kampfflugzeug vom Typ Su-27 aufsteigen lassen, meldet die Agentur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Drohne sei abgedreht, als sich der Jet genähert habe.

+++ 12:49 Ukraine: Russische Angriffe im Nordosten “abgewehrt” +++
Nach Angaben der ukrainischen Armee wurden russische Angriffe im Nordosten des Landes “abgewehrt” und blieben “ohne Erfolg”. Mehrere Politikexperten gaben unter Berufung auf Fotos in den Onlinenetzwerken von Angriffen auf Awdijiwka an, dass die Russen offenbar große Verluste an militärischem Material erlitten hätten. In anderen Regionen der Ukraine kommt es seit Samstagmorgen zu tödlichen russischen Angriffen. Insgesamt seien bei den Angriffen in den Regionen Cherson in der Südukraine und Charkiw im Osten vier Menschen getötet und drei weitere verletzt worden, erklären die Regionalbehörden.

+++ 11:59 Ukraine bringt Bürger aus Israel in Sicherheit +++
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine flohen Millionen Menschen – einige von ihnen auch nach Israel. Nun bringt Kiew mit einem ersten Evakuierungsflug nach offiziellen Angaben mehr als 200 Bürger aus Israel nach Rumänien in Sicherheit. Die Maschine aus Tel Aviv mit 207 Ukrainern an Bord, darunter 63 Kinder, sei in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gelandet, teilt das ukrainische Außenministerium mit. In Rumänien kümmere sich die ukrainische Botschaft um die Flüchtlinge. Auch am Sonntag sollten ukrainische Staatsbürger in Rumänien mit dem Flugzeug ankommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der selbst jüdische Wurzeln hat, hatte den Terror der Hamas gegen Israel zuletzt immer wieder mit dem Krieg des “Terrorstaats” Russland in seinem Land verglichen und Israel gegenüber Solidarität bekundet.

+++ 10:57 Putin: “Unsere Truppen verbessern ihre Position” +++
Russlands Truppen in der Ukraine ist es nach Angaben von Präsident Wladimir Putin gelungen, sich entlang der Front besser aufzustellen. “Was jetzt entlang der gesamten Kontaktlinie geschieht, wird als ‘aktive Verteidigung’ bezeichnet”, erklärt Putin. “Und unsere Truppen verbessern ihre Position fast im gesamten Gebiet. Ein ziemlich großes Gebiet.” Die Äußerungen stammen aus Videomitschnitten, die der Kreml-Journalist Pawel Sarubin in den sozialen Medien veröffentlicht.

+++ 10:21 Kriewald: “Ukraine trifft zwei russische Schiffe mit ‘Sea Babys'” +++
Die Ukraine beklagt die Kriegsmüdigkeit ihrer Geldgeber. Die Regierung in Kiew appelliert an ihre Partner, sie weiter zu unterstützen, da Putin gezielt auf die Kriegsmüdigkeit des Westens setze. Derweil gehen die schweren Gefechte um die belagerte Stadt Awdijiwka weiter, wie ntv-Reporterin Nadja Kriewald berichtet.

+++ 09:45 London: Russland baut neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine +++
Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene. “Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird”, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten. “Russland nutzt seine Schienennetze, um Munition, Rüstung, Treibstoff und Personal in die Ukraine zu transportieren”, heißt es in London weiter. Die neue Strecke liege in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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+++ 08:56 ISW: Russland ist trotz Angriffen auf Marinehafen in Sewastopol angewiesen +++
In den vergangenen Tagen hat die Ukraine erneut Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte angegriffen. Das berichtet das Institut for the Study of War (ISW) im jüngsten Lagebericht unter Berufung auf den Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletenchuk. Demzufolge wurden am Freitag der russische Schlepper “Professor Nikolai Muru” und das Patrouillenschiff “Pavel Derzhavin” angegriffen. Demnach hat Russland zwar bereits Schiffe der Schwarzmeerflotte von deren Hauptstützpunkt Sewastopol auf der russisch besetzten Krim nach Kertsch, Feodosia und Noworossiysk verlegt, muss aber weiterhin den Stützpunkt Sewastopol nutzen, weil es in anderen Häfen nicht genügend Anlegestellen gibt. Zudem befänden sich wichtige Einrichtungen der Schwarzmeerflotte in Sewastopol, einschließlich eines Trockendocks. Die russische Marine müsse Schiffe dorthin zur Reparatur schicken – und damit in die Reichweite ukrainischer Angriffe.

+++ 07:57 Russland beschießt mehrere Orte in Region Sumy +++
Russland greift nach ukrainischen Angaben in der Nacht mehrere Orte in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine an. Insgesamt seien fünf Orte angegriffen worden, es habe 92 Explosionen gegeben, teilt die regionale Militärverwaltung mit. Das russische Militär setzte im Laufe des Tages eine Reihe von Waffen ein, darunter Granatwerfer, Mörser, Artillerie und Drohnen. Berichte über Tote oder Verletzte gibt es bisher nicht.

+++ 06:40 Moskau: 27 Drohnen über Russland abgeschossen +++
Russland schießt nach eigenen Angaben in der Nacht 27 ukrainische Drohnen über den Regionen Belgorod und Kursk ab. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Belgorod beschädigten herabfallende Trümmer einer Drohne im Dorf Novaja Privatbesitz. Menschen kamen demnach nicht zu Schaden. Auch in der Region Kursk fielen nach dortigen Angaben Trümmer auf Wohngebiete.

+++ 00:14 Selenskyj: Terrorbekämpfung darf nirgends ins Wanken geraten +++
Angesichts zunehmender internationaler Krisen pocht der ukrainische Präsident Selenskyj auf weitere Unterstützung für die angegriffene Ukraine. “Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte.

+++ 22:46 Selenskyj: Bereiten uns auf Verteidigung im Winter vor +++
Die Ukraine habe “alle helfenden Anführer” der Partnerländer darüber informiert, was Russland in der Ukraine vorhabe, sagt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj. Diese Woche sei die “Woche der Luftverteidigungsausrüstung für die Ukraine” gewesen sowie eine, in der sich das Land auf den kommenden Winter vorbereiten. “Neben zusätzlichen Raketen für die Luftverteidigung werden wir auch neue Trägerraketen erhalten. Wir arbeiten an der Absicherung verschiedener Luftverteidigungssysteme. Wir werden Teile für Systeme erhalten, die bereits in der Ukraine im Einsatz sind.” Dazu kämen Artillerie, Munition, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge. Beobachter gehen davon aus, dass Russland auch im kommenden Winter wieder kritische zivile Energie-Infrastruktur mit Raketen angreifen wird.

+++ 22:10 Russen und palästinensische Kämpfer nutzen russische Kryptobörsen für Sanktionsumgehung +++
Die palästinensische militante Gruppe Islamischer Dschihad hat einen Teil einer Zahlung in Höhe von 93 Millionen US-Dollar über das sanktionierte russische Krypto-Börsenunternehmen Garantex erhalten, berichtete das Wall Street Journal am Freitag. Demnach nutzt die Hamas wahrscheinlich ein ähnliches System, um ihre Transaktionen zu verschleiern. Garantex-Kunden in Russland können Bargeld in Rubel einzahlen und erhalten dann den Gegenwert in Kryptowährung, der dann im Ausland in einer Fremdwährung abgehoben werden kann, wodurch die Herkunft der Gelder effektiv verschleiert wird. Es gebe “wenig nachverfolgbare Aufzeichnungen über die Transaktionen”, was es schwierig mache, gegen solche Börsen vorzugehen. Das US-Finanzministerium hat Sanktionen gegen mehr als 80 Prozent des russischen Bankensektors verhängt. Krypto ist zu einer der wichtigsten Möglichkeiten geworden, mit denen Russen Geld in ausländischen Banken bewegen können.

+++ 21:28 Selenskyj: Minen und Blindgänger auf einem Drittel des Staatsgebiets +++
Bei einer Minenräumungskonferenz in Kroatien sagen mehrere Teilnehmerländer zu, die Ukraine bei ihren Anstrengungen zu unterstützen. Insgesamt liegen Kiew Hilfszusagen im Wert von rund einer halben Milliarde Euro vor. “Fast ein Drittel unseres Territoriums ist durch Minen und nicht explodierte Granaten gefährdet”, sagt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu. “Es liegt auf der Hand, dass weltweite Unterstützung erforderlich ist, um unser Land von russischen Minen zu befreien.”

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