Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 16:35 Klitschko: “Man schafft Frieden nur mit Waffen” +++

Die Ukraine soll demnächst westliche Kampfpanzer bekommen – möglicherweise auch den Leopard 2. Dem früheren Boxweltmeister Wladimir Klitschko geht das alles nicht schnell genug. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos betont er, dass der Krieg letztlich an der Front entschieden werde und die freie Welt nicht länger zögern dürfe.

+++ 16:09 Weniger ukrainische Kinder an deutschen Schulen +++
Die Zahl der gemeldeten ukrainischen Kinder an deutschen Schulen liegt zu Beginn des neuen Jahres wieder unter der Marke von 200.000. Die Bundesländer meldeten für die am Sonntag zu Ende gegangene zweite Kalenderwoche vom 9. bis zum 15. Januar 199.974 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin mitteilte. Das waren 2369 weniger als in der Woche vor Weihnachten.

+++ 15:53 Suche nach Überlebenden in Dnipro eingestellt +++

Die ukrainischen Rettungskräfte haben die Suche nach Überlebenden in einem zerbombten Wohnblock in Dnipro eingestellt. Dem Katastrophenschutz zufolge starben als Folge des Einschlags einer russischen Rakete am Samstag mindestens 44 Menschen, darunter fünf Kinder. Die Zahl der Vermissten wurde mit 20 angegeben, 39 Menschen seien gerettet worden und 79 verletzt. Nach ukrainischer Darstellung wurde der Gebäudekomplex von einer russischen Kh-22 getroffen, die eigentlich für die Angriffe auf Schiffe gedacht ist.

+++ 15:19 Steinmeier telefoniert wieder mit Selenskyj +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sichert dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die breite Unterstützung Deutschlands zu. “Wir unterstützten die Ukraine politisch, humanitär, finanziell, militärisch – mit dem was wir können, und dem, was notwendig ist, abgestimmt mit unseren Verbündeten”, sagte Steinmeier in einem Videotelefonat, wie seine Sprecherin twitterte. Die Bundesrepublik stehe “fest an Ihrer Seite”, versicherte Steinmeier seinem ukrainischen Amtskollegen demnach. Beide Länder seien in den zurückliegenden drei Jahrzehnten “durch Höhen und Tiefen gegangen”. Deutschland habe die Ukraine politisch und wirtschaftlich auf ihrem Weg in Richtung Europa unterstützt, “aber nie kam es so sehr auf unsere Partnerschaft an wie jetzt”, fügte der Bundespräsident mit Blick auf den seit fast einem Jahr anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzu.

+++ 14:47 EU zahlt Ukraine nächsten Milliardenkredit aus +++
Die Ukraine erhält gegen Auflagen einen neuen Hilfskredit der EU über drei Milliarden Euro. Angesichts der russischen Aggression komme es jetzt entscheidend darauf an, das Land bei der Deckung seines Finanzierungsbedarfs zu unterstützen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu der Auszahlung des Geldes. Die drei Milliarden Euro seien der erste Teilbetrag des neuen, insgesamt bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im Dezember von den EU-Mitgliedstaaten für dieses Jahr vereinbart wurde. Ab März sollen monatlich 1,5 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Die Kredite sind an Reformzusagen zu Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung geknüpft.

+++ 14:31 Duda wirbt in Davos für Panzerlieferungen +++
Der polnische Präsident Andrzej Duda wirbt beim Weltwirtschaftsforum in Davos um Unterstützung für die Idee , Kampfpanzer westlicher Bauart an Kiew zu liefern. Man habe die Hoffnung, dass mit dem jüngsten Vorstoß zur Übergabe polnischer Leopard-Panzer ein “neues Kapitel in der Militärhilfe” für die Ukraine aufgeschlagen werde, sagte der 50-Jährige nach Angaben der Agentur PAP. Duda erinnerte daran, dass sein Land im vorigen Jahr bereits 260 Panzer sowjetischer Bauart aus eigenen Beständen zur Verfügung gestellt habe.

+++ 14:05 Von der Leyen: EU wird Ukraine “so lange wie nötig” unterstützen +++
Die Europäische Union wird die Ukraine angesichts des russischen Angriffskrieges laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen “so lange wie nötig” unterstützen. “Unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine wird nicht nachlassen, von der Hilfe bei der Wiederherstellung der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung bis hin zur Vorbereitung langfristiger Wiederaufbaubemühungen”, sagt von der Leyen in Davos. “Wir sind dabei – so lange wie nötig, und stehen an der Seite unserer ukrainischen Freunde.”

+++ 13:40 Ukrainer heben Schützengräben in Bachmuts Straßen aus +++
Mitten in den Straßen von Bachmut hebt das ukrainische Militär Schützengräben aus. Sie rüsten sich für den russischen Sturm auf den Knotenpunkt im Osten des Landes. Zwischen den Soldaten ringen die letzten verbliebenen Zivilisten um Hoffnung und mit dem Tod.

+++ 13:20 Putin: Wirtschaft schlägt sich besser als von Experten erwartet +++
Die russische Wirtschaft schlägt sich nach Darstellung von Präsident Wladimir Putin besser als von den meisten Experten erwartet. Sie dürfte im vergangenen Jahr um lediglich 2,5 Prozent geschrumpft sein, erklärt Putin bei einem Treffen, an dem auch der Finanzminister und die Chefin der Zentralbank teilnehmen. Das Reallohn-Wachstum müsse angekurbelt werden, sagt Putin. Er unterzeichnet zudem einen Erlass, wonach gewisse russische Unternehmen die Stimmen von Aktionären aus “unfreundlichen” Ländern ignorieren dürfen.

+++ 12:59 Ukraine: Mehr als 9000 getötete Zivilisten seit Kriegsausbruch +++
Seit der russischen Invasion sind einem ukrainischen Regierungsvertreter zufolge mehr als 9000 Zivilisten in seinem Land getötet worden. Darunter seien 453 Kinder, sagt der Stabschef des Präsidenten, Andryj Jermak, in Davos. Sein Land habe zudem mehr als 80.000 russische Kriegsverbrechen verzeichnet. “Jeder Verbrecher wird zur Rechenschaft gezogen.”

+++ 12:33 “Schockiert, wenn man so was liest” – Munz: Drei verschiedene Reaktionen auf Dnipro-Angriff +++
Eine russische Rakete trifft ein Wohnhaus im ukrainischen Dnipro, viele Menschen sterben. In Moskau klaffen die Reaktionen zwischen Propaganda und Gesellschaft auseinander, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz. Kiew setzen derweil anhaltende Stromausfälle schwer zu, schildert Reporter Jürgen Weichert.

+++ 12:14 Klitschko nach Gespräch mit Habeck: “Bald gute Nachrichten” +++
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, spricht nach einer Zusammenkunft mit dem deutschen Vizekanzler Robert Habeck von “positiven Entscheidungen”, die getroffen worden seien. Es seien weitere Hilfen diskutiert worden, darunter “die Übergabe von Waffen”, schreibt Klitschko auf Telegram nach dem Treffen in Davos. “Es gibt bald gute Nachrichten.” Einzelheiten nennt er nicht.

+++ 11:55 Bürgermeister: Zahl der Toten in Dnipro steigt auf 44 +++
Die Zahl der Toten in Dnipro durch den Einschlag einer russischen Rakete steigt dem Bürgermeister der Stadt zufolge auf 44. Wie viele Menschen noch vermisst werden, schreibt Borys Filatow in dem Facebook-Posting nicht.

+++ 11:32 Russland kündigt Reform der Streitkräfte an +++
Russland kündigt “große Änderungen” bei den Streitkräften für die kommenden drei Jahre an. Von 2023 bis 2026 werde die Zahl der Militärangehörigen auf 1,5 Millionen aufgestockt, erklärt das Verteidigungsministerium. Dazu kämen Änderungen bei der Verwaltung. “Nur durch die Stärkung der wichtigsten Strukturkomponenten der Streitkräfte ist es möglich, den militärischen Schutz des Staates zu gewährleisten und neue Teile und kritische Einrichtungen der Russischen Föderation zu schützen”, wird Verteidigungsminister Sergej Schoigu zitiert.

+++ 11:06 Russland: Verteidigungsminister Schoigu besucht Truppen +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben Moskaus das Hauptquartier einer in der Ukraine stationierten Armee-Einheit besucht. Der Kommandeur der Wostok-Gruppe und Befehlshaber anderer Einheiten hätten Schoigu über den “Fortschritt bei der Erfüllung der Kampfziele” informiert, erklärt das Verteidigungsministerium. Ob das Hauptquartier der Wostok-Gruppe in der Ukraine oder in Russland liegt, blieb offen. Ein vom Ministerium gemeinsam mit der Erklärung veröffentlichtes Video zeigt Schoigu im Gespräch mit militärischen Befehlshabern, von denen einige per Video zugeschaltet sind. Per Video zugeschaltet war auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, der erst kürzlich zum obersten Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine ernannt worden war. Auf dem Video war zudem zu sehen, wie Schoigu Soldaten auszeichnete.

+++ 10:41 Ukrainischer Präsidenten-Berater reicht nach Fauxpas Rücktritt ein +++
Nach einer Welle der öffentlichen Empörung kündigt der externe Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, Olexij Arestowytsch. “Ich möchte ein Beispiel zivilisierten Verhaltens zeigen”, schreibt der 47-Jährige bei Facebook. Anlass des Rücktritts sei seine Aussage in einer Internetlivesendung in der Nacht zum Sonntag. Arestowytsch hatte dort als eine mögliche Ursache für den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus in der Großstadt Dnipro die ukrainische Flugabwehr genannt. Nach der Äußerung schlug dem 47-Jährigen eine Welle der Entrüstung entgegen. Er wurde unter anderem der Arbeit für die russische Propaganda bezichtigt. Die ukrainische Luftwaffe wies zudem die Möglichkeit zurück, dass sie in der Lage sei, russische Überschallraketen des Typs Ch-22 abzufangen. Vorherige offizielle Veröffentlichungen dazu seien nicht richtig gewesen. In der Nacht zum Dienstag entschuldigte sich Arestowytsch für die Äußerung bei den Hinterbliebenen.

+++ 10:28 Boris Pistorius wird neuer Verteidigungsminister +++
Nach dem Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius ihr Nachfolger. Er soll am Donnerstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Ernennungsurkunde erhalten und im Bundestag seinen Amtseid leisten, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilt. Pistorius sei ein “herausragender Politiker”, erklärt Bundeskanzler Olaf Scholz. “Pistorius ist ein äußerst erfahrener Politiker, der verwaltungserprobt ist, sich seit Jahren mit Sicherheitspolitik beschäftigt und mit seiner Kompetenz, seiner Durchsetzungsfähigkeit und seinem großen Herz genau die richtige Person ist, um die Bundeswehr durch diese Zeitenwende zu führen”, sagt er weiter.

+++ 10:15 Noch viele Vermisste in Dnipro nach russischem Angriff auf Hochhaus +++
Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro suchen die Einsatzkräfte weiter nach mehr als 20 Vermissten. Die Trümmer des Hauses seien zu 90 Prozent abgetragen, teilt der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, mit. Dort könnten immer noch Menschen liegen. 40 Tote sind bisher aus den Trümmern gezogen worden; etwa 80 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch 16 Kinder. Noch immer lägen 28 Verletzte in Krankenhäusern, bei vielen sei der Zustand kritisch, heißt es. Ein großer Teil des neunstöckigen Hochhauses war am Samstag nach einem Raketentreffer eingestürzt. 200 Wohnungen wurden zerstört.

+++ 09:49 Von Russland installierte Behörden melden Einnahme von Soledar +++
Von Russland installierte Behörden im Osten der Ukraine erklären erneut, dass die umkämpfte ukrainische Stadt Soledar unter russischer Kontrolle sei. “Auf dem Territorium der Volksrepublik Donezk haben russische Truppen Soledar befreit”, heißt es in einem Beitrag auf Telegram. Die ukrainische Stadt im Gebiet Donezk wurde seit Wochen hart umkämpft. Am vergangenen Freitag hieß es aus Moskau, russische Truppen hätten die Kontrolle über Soledar übernommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte später, die Kämpfe für Soledar und andere östliche Städte würden fortgesetzt.

+++ 09:10 London: Russland hat Probleme mit Zielgenauigkeit seiner Angriffe +++
Die russische Armee hat nach Angaben britischer Geheimdienste Schwierigkeiten, ihre Angriffe im Krieg gegen die Ukraine zielgenau auszuführen und Folgeschäden vorab einzuschätzen. Beispiele aus dem Krieg zeigten, dass Russland Schwächen bei der Angriffsfähigkeit mit Langstreckenwaffen habe, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Als Beispiel nennen die Briten den Angriff auf einen Wohnkomplex in der ukrainischen Stadt Dnipro. Der dort vor einigen Tagen eingeschlagene Raketentyp sei wegen des Radarsystems notorisch ungenau beim Einsatz auf Ziele am Boden und in Städten. Ähnliche Waffen hätten auch bei anderen Gelegenheiten bereits zu hohen Opferzahlen geführt, etwa beim Angriff auf ein ukrainisches Einkaufszentrum im vergangenen Juni. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:50 Selenskyj spricht auf Weltwirtschaftsforum in Davos +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will beim Weltwirtschaftsforum in Davos um weitere Unterstützung für sein Land im russischen Angriffskrieg werben. Am Mittwochnachmittag hält er bei der Jahrestagung in den Schweizer Bergen eine Rede. Es wird damit gerechnet, dass sich Selenskyj dafür wie im vergangenen Jahr digital zuschalten lässt. Seine Teilnahme war lange offengeblieben, die Organisatoren ergänzten ihn erst nach Beginn der Tagung im Programm. Im Vorfeld macht der 44-Jährige klar, er erwarte beim Weltwirtschaftsforum und bei der Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein in dieser Woche Entscheidungen über weitere Waffenlieferungen. Die Ukraine brauche Kampfpanzer, andere gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie.

+++ 08:17 Riskanter Einsatz in Frontnähe: Ukrainer flicken Leitungen, ohne Strom abzustellen +++
Für die Dorfbewohner wenige Kilometer von der Front in der Ukraine sind Maksym und seine Kollegen Helden. Rund um die Uhr reparieren sie die immer wieder zerstörten Stromleitungen, bringen so in der Eiseskälte dringend nötige Energie. Doch ihr Einsatz ist lebensgefährlich, nicht nur wegen ständiger Angriffe.

+++ 07:51 Sherman verspricht bei Besuch in Kiew “unerschütterliche” Unterstützung der USA +++
Zwei Tage nach dem tödlichen Angriff auf ein Wohnhaus im ostukrainischen Dnipro sichert die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Wendy Sherman der Ukraine abermals die “unerschütterliche” Unterstützung ihres Landes zu. Sherman sei nach Kiew gereist und habe sowohl den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Verteidigungsminister Oleksij Resnikow getroffen, teilt das Außenamt in Washington mit. Bei den Gesprächen sei es vor allem um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Kiews angesichts der russischen Aggression gegangen.

+++ 07:15 Duda will in Davos über “Leopard”-Panzer sprechen +++
Polens Präsident Andrzej Duda will beim Weltwirtschaftsforum in Davos die Lieferung von “Leopard”-Kampfpanzern an die Ukraine zum Thema machen. Das verlautete nach einem Bericht der polnischen Nachrichtenagentur PAP aus seinem Umfeld. Duda wolle bei dem Treffen in den Schweizer Alpen um Unterstützung für das Vorhaben werben, “Leopard”-Panzer im europäischen Verbund zu liefern.

+++ 06:58 Veranstalter der Australian Open verbieten russische Flagge +++
Bei den Australian Open sind ab sofort russische und belarussische Flaggen auch auf den Zuschauerrängen verboten. Der Verband Tennis Australia reagiert damit auf die Aufregung während und nach des Erstrundenmatches zwischen der siegreichen Ukrainerin Kateryna Baindl gegen die Russin Kamilla Rachimowa am Montag, als Fans eine russische Flagge präsentierten. Weil Bilder davon in den sozialen Medien vielfach geteilt und kritisch kommentiert wurden, gaben die Organisatoren ihre ursprüngliche Haltung bezüglich der Nationalflaggen für die Fans auf. Diese waren zunächst auf dem Gelände des Melbourne Parks erlaubt gewesen, so lange sie niemanden stören. “Das Verbot gilt ab sofort”, teilt Tennis Australia in einer Stellungnahme mit. Flaggen anderer Länder sind weiter erlaubt.

+++ 06:32 Selenskyj prangert Angriff auf Wohnhaus in Dnipro als “Kriegsverbrechen” an +++
Wolodymyr Selenskyj prangert den tödlichen Angriff auf ein Wohnhaus in Dnipro im Osten des Landes als “Kriegsverbrechen” an. “Jede Person, die für dieses Kriegsverbrechen verantwortlich ist, wird identifiziert und vor Gericht gestellt”, sagt der ukrainische Staatschef in seiner täglichen Videoansprache. Kiew macht Russland für den Angriff verantwortlich – Moskau weist dies zurück. Der Angriff auf Dnipro traf ein mehrstöckiges Wohngebäude in der ostukrainischen Stadt. Bis Montagabend wurden 40 Leichen geborgen, nach 25 zunächst noch vermissten Menschen sollte am Dienstag weiter gesucht werden. Bei dem Angriff wurden zudem 77 Menschen verletzt. Nach UN-Angaben war es einer der Angriffe mit den meisten Toten in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion.

+++ 06:03 CDU-Außenpolitiker Kiesewetter: Koordinierung der “Leopard”-Lieferung an Ukraine übernehmen +++
Von dem Nachfolger der zurückgetretenen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht erwartet der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter internationale Führungsstärke und “revolutionäres Denken”. Wer das Amt antrete, müsse “sofort die Führung und Koordinierung der militärischen Unterstützung der Ukraine übernehmen oder zumindest die deutsche Blockade beenden”, sagt Kiesewetter den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Denn Deutschland sollte endlich die Führung bei der Koordinierung einer “Leopard”-Allianz übernehmen, um dem selbst gesetzten Anspruch einer Führungsrolle gerecht zu werden.” Mit einem führungslosen Verteidigungsministerium gehe das nicht. “Zudem ist entscheidend, die angekündigte Zeitenwende in ein konkretes politisches Programm für die Bundeswehr umzusetzen”, sagte Kiesewetter. “Dabei müssen strategische Entscheidungen und Bestellungen rasch erfolgen, um die Bundeswehr wieder voll einsatzbereit und kriegstauglich zu machen.”

+++ 05:34 Slowakei: Lieferung von Panzerhaubitzen abgeschlossen +++
Die Slowakei hat die Lieferung von acht im Vorjahr von der Ukraine bestellten Radpanzerhaubitzen vom Typ Zuzana 2 abgeschlossen. Das Verteidigungsministerium in Bratislava gibt die Übergabe der achten in der Slowakei produzierten Haubitze bekannt. “Mit dem heutigen Tag haben wir der Ukraine eine vollständige Batterie hochwertiger Artilleriesysteme aus der Produktion unserer eigenen Verteidigungsindustrie übergeben”, erklärt Verteidigungsminister Jaroslav Nad laut Ministeriums-Homepage. Er fügt hinzu: “Wir sind überzeugt, dass die ukrainischen Verteidiger mit ihrer Hilfe so viele Menschenleben wie möglich retten können und ihre Heimat dem bedingungslosen Sieg über den Feind näherbringen.”

+++ 03:43 Selenskyj drängt OSZE zu mehr Hilfe für nach Russland deportierte Ukrainer +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) auf, mehr für die laut Kiew zwangsweise nach Russland deportierten Ukrainer zu tun.”Keine internationale Organisation hat bisher die Kraft gefunden, sich Zugang zu den Haftorten unserer Gefangenen in Russland zu verschaffen. Dies muss korrigiert werden”, sagt Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine beschuldigt Russland, seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 Tausende Ukrainer deportiert zu haben. Nach Schätzungen des US-Außenministeriums wurden im vergangenen Jahr zwischen 900.000 und 1,6 Millionen ukrainische Bürger, darunter 260.000 Kinder, gewaltsam auf russisches Gebiet gebracht. Nach russischen Angaben handelt es sich bei den Menschen um Kriegsflüchtlinge.

+++ 02:12 Ukraine: Zahlreiche Städte im Nordosten und Süden unter Beschuss +++
Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee stehen rund 25 Städte und Dörfer in der Umgebung von Bachmut und Awdijiwka in der Donbass-Region unter russischem Artilleriebeschuss. Zudem setze Russland den Beschuss von über 30 Siedlungen in den nordöstlichen Gebieten Charkiw und Sumy nahe der russischen Grenze fort. Auch im Süden würden mehrere Städte, darunter die Regionalhauptstadt Cherson, mit Mörser- und Artilleriebeschuss angegriffen. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 00:43 Ukraine: Russen haben nur wenige ballistische Raketen +++
Das russische Angriffsmuster zeigt nach Einschätzung der ukrainischen Luftwaffe, dass Moskau nur einen geringen Vorrat an ballistischen Raketen hat. Russland nutze verstärkt die Flugabwehrraketensysteme S-300 und S-400, um damit Angriffe auf Bodenziele auszuführen, sagt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe unter Berufung auf Informationen des inländischen Geheimdienstes. Russland gehe die Munition für Iskander-Raketen aus.

+++ 23:07 Selenskyj: Erwarten Schlüsselentscheidungen unserer Partner in Ramstein +++
Der jüngste russische Angriff auf die Stadt Dnipro unterstreicht nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wie nötig besser und rascher abgestimmte Entscheidungen über Waffenlieferungen sind. Die Ukraine erwarte darüber wichtige Entscheidungen ihrer Partner beim Treffen in Ramstein, sagt der Präsident in seiner abendlichen Video-Ansprache. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz kommen am Freitag die Staaten zusammen, die die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützen. “Was in Dnipro passiert ist, die Tatsache, dass Russland neue Versuche vorbereitet, die Initiative im Krieg zu ergreifen, die Tatsache, dass die Art der Militäraktion an der Front neue Entscheidungen über Waffenlieferungen erfordert – das unterstreicht nur, wie wichtig es ist, alle Bemühungen der Koalition zur Verteidigung der Ukraine und der Freiheit zu koordinieren. Und die Entscheidungsfindung zu beschleunigen.”

+++ 22:19 EU-Parlament erhöht Druck auf Scholz +++
Das EU-Parlament könnte diese Woche zusätzlichen Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz zur Lieferung von “Leopard”-Panzern an die Ukraine aufbauen. Das Parlament solle “den deutschen Kanzler Olaf Scholz” zu einem Zusammenschluss europäischer Länder auffordern, um der Ukraine “unverzüglich” Kampfpanzer “vom Typ “Leopard 2″ zu liefern”, heißt es in einem Änderungsantrag der Grünen-Fraktion, über den das Parlament am Mittwoch abstimmt. Auch Abgeordnete der Sozialdemokraten im EU-Parlament fordern die Lieferung von “Leopard”-Kampfpanzern.

+++ 21:45 Habeck befürchtet keine Energie-Verteilkämpfe mehr +++
Auch im Falle einer Knappheit sind nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Robert Habeck keine europäischen Verteilkämpfe zur Strom- und Gasversorgung zu befürchten. Diese Fragen seien politisch bereits gelöst worden, sagte der Grünen-Politiker am Rand der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Es gebe Regeln, wie eingespart werde und wer wem im Notfall helfe. Deshalb gebe es “keine Verteidigungskämpfe, sondern eine Logik der Solidarität”. Aktuell sieht Habeck allerdings auch keine Gefahr einer Knappheit. “Die Energiekrise ist handhabbar geworden”, sagte er. Die Gasspeicher in Deutschland und Europa seien zu 90 Prozent gefüllt – für einen Januar sei das ein guter Wert.

+++ 21:20 Kälte, Raketen: Klitschko schildert Überlebenskampf in Kiew +++
Die wiederholten russischen Raketenangriffe auf die kritische Infrastruktur in Kiew und die Kälte setzen die ukrainische Hauptstadt nach den Worten von Bürgermeister Vitali Klitschko unter erheblichen Druck. Die Infrastruktur könne wegen der Angriffe jederzeit zusammenbrechen. Die westlichen Verbündeten müssten daher die Lieferung von Luftabwehrsystemen beschleunigen, sagt Klitschko in Davos, wo er gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir das Weltwirtschaftsforum besucht. “Wir sprechen nicht über den Zusammenbruch, aber es kann passieren … jede Sekunde”, sagt Vitali Klitschko. Denn russische Raketen könnten die kritische Infrastruktur in Kiew zerstören. Derzeit gebe es dort einen Energieausfall von 30 Prozent. “In der Ukraine ist es gerade ziemlich kalt, daher ist ein Leben ohne Strom und Heizung fast unmöglich. Die Situation ist kritisch. Wir kämpfen ums Überleben.”

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

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