Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 17:03 Bericht: Explosionen bei Krim-Flughafen +++

Von der Krim werden mehrere Explosionen gemeldet. Sie sollen sich auf oder am Flughafen der Stadt Dschankoj im Norden der annektierten Halbinsel ereignet haben, wie das ukrainische Nachrichtenportal Krym.Realii unter Berufung auf mehrere lokale Telegram-Kanäle berichtet. Unklar ist, ob die Explosionen durch erfolgreiche Einschläge oder durch die Luftabwehr verursacht wurden. Den Angaben zufolge befindet sich der Flughafen in der Hand russischer Truppen. Seit dem Sommer kommt es auf der Krim speziell in der Nähe militärischer Einrichtungen immer wieder zu Explosionen.

+++ 16:24 Kiew: 12 von 20 russischen Raketen abgefangen +++
Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres Oberkommandeurs bei der jüngsten Angriffswelle 12 von 20 russischen Marschflugkörpern abgefangen. Das teilt Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Die Raketen wurden demnach vom Boden und vom Kaspischen Meer aus abgefeuert. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden den Angriffen ein älterer Mann und ein japanischer Journalist in Kiew getötet. Auch aus dem Gebiet Saporischschja wird über einen Toten berichtet.

+++ 15:55 Russland: Ukraine hat 82 Kriegsgefangene freigelassen +++
Die Ukraine hat Russland zufolge 82 in Gefangenschaft geratene russische Soldaten freigelassen. Das teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

+++ 14:41 Putin: Westen nutzt Ukraine zur Zerstörung Russlands +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen in seiner Neujahrs-Ansprache vor, der Westen nutze die Ukraine, um Russland zu zerstören. Russland kämpfe in der Ukraine, um das Vaterland zu verteidigen. Den Ukrainern solle eine echte Unabhängigkeit gesichert werden, sagt er in einer Ansprache vor Soldaten.

+++ 13:59 Klitschko: Eine Person in Kiew ums Leben gekommen +++
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, dass bei den Explosionen im Wohngebiet während des russischen Raketenangriffs im Stadtteil Solomianskyi ein älterer Mann getötet und sieben Personen verletzt wurden. Eine Person befindet sich in einem kritischen Zustand.

+++ 13:44 Explosionen auch in westukrainischen Gebieten +++
Von Explosionen wurde ebenfalls aus den westukrainischen Gebieten Winnyzja, Schytomyr und aus dem südukrainischen Gebiet Mykolajiw berichtet. Dem Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, zufolge ist das westukrainische Gebiet Chmelnyzkyj mit Drohnen angegriffen worden. Zwei Verletzte habe es dort gegeben. Als Vorsichtsmaßnahme wurde in mehreren Gebiete der Strom abgeschaltet, um Schäden bei Treffern der Energieversorgung zu verringern.

+++ 13:19 Mehrere Explosionen in Kiew +++
In Kiew sind zehn Explosionen zu hören. Kurz zuvor warnte der Gouverneur des Hauptstadtgebiets vor Raketenangriffen. Die Luftverteidigung habe anfliegende Ziele ausgemacht. Bürgermeister Witaly Klitschko bestätigt die Einschläge.

+++ 12:43 Alarm vor Luftangriffen in gesamter Ukraine +++
In gesamten Gebiet der Ukraine wird Luftschutz-Alarm ausgelöst. Vertreter örtlicher Behörden warnen vor russischen Raketenangriffen und fordern die Bürger auf, Schutz zu suchen.

+++ 12:31 Russischer Verteidigungsminister: Sieg ist unvermeidbar +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärt in seiner Neujahresbotschaft, der Sieg über die Ukraine sei unvermeidbar. Er räumt ein, die Lage an der Front sei weiterhin schwierig. Er wendet sich gegen “diejenigen, die versuchen, unsere ruhmreiche Geschichte und unsere großen Errungenschaften auszulöschen, Denkmäler für die Sieger über den Faschismus zu zerstören, Kriegsverbrecher auf ein Podest zu stellen und alles Russische zu streichen sowie zu entweihen.”

+++ 11:51 Luftschutzalarm in den Regionen Mykolajiw und Odessa +++
In den Regionen Mykolajiw und Odessa wurde ein Luftschutzalarm ausgerufen. Der Leiter der regionalen Militärverwaltung in Mykolajiw meldete Raketenabschüsse.

+++ 11:14 Kiew: Knapp 105.000 russische Soldaten seit Kriegsbeginn gefallen +++
Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte sind Kriegsbeginn bis zum 31. Dezmeber 105.960 russische Soldaten gefallen.

+++ 10:27 Osteuropa-Experte: Ziel muss “Regime Change” in Moskau sein +++
Deutschland muss nach Ansicht des Osteuropa-Experten Stefan Meister einen politischen Wandel in Russland anstreben. “Tiefer Regime Change in Moskau muss ein Ziel deutscher und europäischer Außen- und Sicherheitspolitik sein”, sagte der Politologe von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik dem “Spiegel”. Der Bundesregierung warf er vor, nach wie vor keine langfristige Strategie im Umgang mit Russland zu haben. “Wie soll der Instrumentenkasten aussehen, welche Mittel müssen in welche Bereiche fließen? Aus dem Auswärtigen Amt und vor allem dem Kanzleramt höre ich da zu wenig”, sagte Meister weiter. Für den gesamten postsowjetischen Raum fehle eine kohärente Strategie. Seit dem Angriff auf die Ukraine habe Bundeskanzler Olaf zwar mit dem langjährigen Kurs von “Wandel durch Handel” gebrochen, aber an die Stelle sei ein “System von systematischer Verantwortungslosigkeit” getreten, kritisierte der Politologe. Scholz “versteckt sind hinter Institutionen wie der EU und der Nato”. Deutschland drohe so in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

+++ 09:43 Selenskyj bedankt sich auf Deutsch bei Kanzler Scholz +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich zum Jahresende bei Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Unterstützung und den neuen sicherheitspolitischen Kurs Deutschlands – mit einem Tweet auf Deutsch. “Waffenlieferungen, Schutz für mehr als eine Million Ukrainer:innen, G7-Präsidentschaft mit Ukraine-Fokus, finanzielle & technische Hilfe, EU-Kandidatenstatus. Danke für die Zeitenwende, Herr @Bundeskanzler!”, schrieb er auf Twitter. “Mögen wir sie im Jahr 2023 mit unserem gemeinsamen Sieg komplett machen”, meinte der Staatschef mit Blick auf die von Scholz ausgerufene Zeitenwende, mit der die Bundesregierung auch eine militärische Unterstützung der Ukraine für die Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg eingeleitet hatte.

+++ 09:03 London: Russland wird die Ukraine wahrscheinlich über Neujahrsfeiertage angreifen +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland seit Oktober alle 7-10 Tage groß angelegte Angriffe durchgeführt. Es bestehe jedoch die realistische Möglichkeit, dass Russland dieses Muster durchbricht und in den kommenden Tagen erneut zuschlägt, um die Moral der ukrainischen Bevölkerung über die Neujahrsfeiertage zu untergraben.

+++ 07:46 Ehemaliger Merkel-Berater räumt Fehler bei Russland-Politik ein +++
Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemalige außenpolitische Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Heusgen, hat Fehler in der Russland-Politik während seiner Amtszeit eingeräumt. Zwar sei durch die Pipeline Nord Stream 2 nie Gas geströmt, “aber wenn Sie mich fragen – ja, im Nachhinein war das ein Fehler”, sagte Heusgen der “Welt am Sonntag”. Die Bundesregierung habe sich 2015 für das deutsch-russische Pipeline-Projekt entschieden, weil man nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima rasch aus der Atomenergie aussteigen wollte und russisches Gas die schnellste und preiswerteste Lösung gewesen sei, erläuterte Heusgen. “Die SPD und die Wirtschaft” seien “sehr dafür” gewesen.

+++ 07:01 200.000 ukrainische Schüler an deutschen Schulen +++
Vertreter der Gymnasien fordern wegen der vielen aufgenommenen ukrainischen Schülerinnen und Schüler zusätzliche Unterstützung. Ressourcen müssten dringend schneller bereitgestellt werden, sagte der Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz Gymnasien, Arnd Niedermöller. “Wir können nicht anderthalb Jahre warten, bis die neuen Schülerzahlen in der Statistik auftauchen und wir mehr Lehrkräfte einstellen können.” Die Lehrkräfte stellten sich ihren Aufgaben mit voller Hingabe und seien am Limit, sagte Susanne Lin-Klitzing, die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, der die Gymnasiallehrkräfte vertritt. Den aktuellsten Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zufolge waren an den Schulen in Deutschland vor Weihnachten 202.343 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine angemeldet.

+++ 06:29 Kiew seit Kriegsbeginn fast 29 Tage im Alarmzustand +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar haben in der Hauptstadt Kiew die Alarmsirenen rund 640 Mal geheult. Insgesamt habe seit Ende Februar damit knapp 700 Stunden lang Alarmzustand geherrscht, teilte Kiews Militär-Verwaltungschef Serhij Popko mit. “Das sind praktisch 29 Tage, fast ein ganzer Kalendermonat, den die Bürger der Stadt in Schutzräumen und Bunkern verbracht haben.” Insgesamt habe die Hauptstadt 52 Luftangriffe erlebt, bei denen 120 Menschen ums Leben gekommen seien, unter ihnen fünf Kinder. 495 Menschen seien bei den Angriffen mit Raketen und Marschflugkörpern verletzt worden. Durch die Angriffe seien über 600 Gebäude beschädigt worden, sagte Popko weiter. Die Angaben zur Zahl der Opfer und beschädigten Gebäude ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 05:33 Kiew: Moskau zwingt Ukrainern russische Pässe auf +++
Ukrainischen Angaben zufolge setzt Russland Beschäftigte in den besetzten Gebieten unter Druck, russische Pässe anzunehmen. Das teilt das Nationale Widerstandszentrum des ukrainischen Militärs mit. Demnach stehen insbesondere Angestellte staatlicher Unternehmen, Ärzte und Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen im Visier. Die Besatzungsbehörden drohen mit Arbeitslosigkeit, sollten die Menschen ihre ukrainische Staatsbürgerschaft nicht aufgeben, so das Zentrum.

+++ 03:48 Kiew warnt Russen: Putin wird Grenzen schließen +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sagt in einer Videoansprache, dass Russland eine neue Mobilisierungswelle plane. “Ich weiß mit Sicherheit, dass Sie noch etwa eine Woche Zeit haben, bevor Sie noch eine Wahl haben”, sagt Resnikow an die russische Bevölkerung gerichtet. “Anfang Januar werden die russischen Behörden die Grenzen für Männer schließen, das Kriegsrecht verhängen und eine weitere Mobilisierungswelle starten. Auch in Weißrussland werden die Grenzen geschlossen”, so Resnikow weiter.

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+++ 23:30 Ukraine meldet Befreiung von Ort in Luhansk +++
Die Ukraine hat nach eigener Darstellung in der Region Luhansk den kleinen Ort Nowoseliwske erobert. Dieser liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von Swatowe, ein wichtiges Ziel der Ukraine in der Region. Russland habe bei den Kämpfen Soldaten und Kriegsgerät verloren, erklärte die örtliche Verwaltung von Luhansk auf Telegram. “Einige der Besatzer wurden gefangengenommen.” Ein Video soll gefangene russische Soldaten zeigen. Die Angaben und die Echtheit der Aufnahmen können von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

+++ 22:19 Kreml streicht Einkommenssteuer für Besatzer in der Ukraine +++
In der Ukraine stationierte russische Soldaten und Beamte sind nach Kreml-Angaben künftig von der Einkommenssteuer befreit. Die Regelung betreffe “diejenigen, die in den (vier) Gebieten arbeiten”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten mit Blick auf die vier von Russland als annektiert beanspruchten ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Er berief sich dabei auf eine Ausnahmeregelung in einem Anti-Korruptionsgesetz, die die Regierung am Donnerstag veröffentlichte. Soldaten, Polizisten, Angehörige der Sicherheitsdienste und andere Staatsbedienstete, die in den vier Regionen Dienst leisten, müssen dem Erlass von Präsident Wladimir Putin zufolge keine Angaben mehr zu “ihrem Einkommen, ihren Ausgaben und ihrem Vermögen” machen. Das Dekret räumt ihnen zudem das Recht ein, “Belohnungen und Geschenke” zu erhalten, wenn diese “humanitären Charakter” haben und im Rahmen des Militäreinsatzes in der Ukraine empfangen werden. Die Maßnahme gilt auch für “Ehepartner und minderjährige Kinder”, und zwar rückwirkend ab dem 24. Februar – dem Beginn der Offensive in der Ukraine.

+++ 21:52 Kiew: 12.000 Männer bei illegalem Grenzübertritt Richtung Westen festgenommen +++
Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs und seit Ausrufung des Kriegszustands in der Ukraine haben mehrere Tausend junge Ukrainer versucht, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Wie die ukrainischen Grenztruppen mitteilen, wurden knapp 12.000 Männer bei dem Versuch gefasst, die Grenze illegal in Richtung westliches Ausland zu überqueren. Bei der illegalen Grenzüberquerung seien auch 15 Männer ums Leben gekommen. Unter anderem erfroren den Angaben zufolge zwei Männer in den Karpaten auf dem Weg nach Rumänien.

+++ 21:19 Selenskyj: Ukrainische Luftabwehr könnte europaweit stärkste werden +++
Als Folge immer neuer russischer Raketenangriffe auf ukrainische Städte kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj einen weiteren Ausbau der Luftabwehr an. “Im neuen Jahr wird die ukrainische Luftverteidigung noch stärker, noch effektiver”, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Dadurch könne die Luftabwehr der Ukraine die stärkste in ganz Europa werden. “Dies wird eine Sicherheitsgarantie nicht nur für unser Land, sondern für den gesamten Kontinent sein.” Die Luftabwehr der ukrainischen Streitkräfte hat in den vergangenen Wochen bei russischen Großangriffen mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen relativ hohe Abschusszahlen erreicht. Angesichts der Masse der einfliegenden Projektile konnten nicht alle Raketen abgewehrt werden. Die ukrainische Armee, die bereits eine Reihe ausländischer Flugabwehrsysteme nutzt, wartet auf den Einsatz der angekündigten US-amerikanischen Patriot-Batterie. Gegenwärtig werden ukrainische Soldaten an dem System ausgebildet.

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