Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:15 Kiew: Von 71 russischen Raketen 61 abgefangen +++

Bei dem massiven Raketenangriff auf die Ukraine am Freitag haben russische Truppen nach Kiewer Angaben 71 Marschflugkörper eingesetzt. 61 davon seien abgefangen worden, teilt der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Die Marschflugkörper seien von russischen Schiffen und von Flugzeugen aus gestartet worden. Außerdem habe Russland nach vorläufiger Zählung 29 Raketen des eigentlich zur Luftabwehr bestimmten Systems S-300 auf Bodenziele in der Ukraine abgefeuert. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben nicht.

+++ 19:45 Bundeswehrsondervermögen schrumpft um 13 Milliarden +++
Die Haushaltsexperten im Verteidigungsministerium gehen einem Bericht zufolge davon aus, dass die für den Kauf von Waffensystemen zur Verfügung stehende Summe aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögen für die Bundeswehr deutlich geringer als erwartet ausfällt. Der Grund sei eine steigende Zinslast, die aus dem schuldenfinanzierten Fonds selbst getragen werden muss, berichtet die “Welt am Sonntag”. Auf einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik hätten kürzlich führende Ministerialbeamte aus der Haushaltsabteilung des Wehrressorts präzise dargelegt, wie hoch dieser Anstieg ausfallen wird, schreibt die Zeitung. Danach plane das Ministerium insgesamt 13 Milliarden für die Schuldentilgung ein. Die Kaufkraft des Sondervermögens schrumpft mithin auf 87 Milliarden Euro.

+++ 19:10 Spannungen wachsen: Polen schließt Grenzübergang zu Belarus +++
Polen hat einen seiner drei Grenzübergänge an der Grenze zu Belarus geschlossen. Um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sei der Grenzübergang Bobrowiki bis auf Weiteres geschlossen, erklärt das Innenministerium in Warschau. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hält weitere Schließungen für möglich. “Der Grund dafür ist, dass die Spannungen mit Belarus zunehmen und von den Russen und vom Kreml instrumentalisiert werden”, sagt er in Brüssel. Am Mittwoch war der regierungskritische polnisch-belarussische Journalist Andrzej Poczobut in Belarus zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach dem Urteil, das Morawiecki als “unmenschlich” bezeichnete, kündigte Warschau eine Ausweitung seiner Sanktionen gegen Minsk an.

+++ 18:40 Schienenpartisanen in Belarus zu 22 Jahren Haft verurteilt +++
In Belarus sind nach Darstellung einer Menschenrechtsorganisation zwei Männer wegen Sabotage des Schienennetzes zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Sie seien in fünf Punkten schuldig gesprochen worden, darunter Hochverrat und Terrorismus, teilte die Gruppe Wiasna mit. Die Sabotage habe das Ziel gehabt, die Bewegungen russischer Truppen durch das mit Moskau verbündete Land zu verzögern. Menschenrechtsgruppen zufolge gibt es inzwischen etwa 1500 politische Gefangene in Belarus.

+++ 18:08 Straftäter als Rekruten: Russische Armee übernimmt wohl Wagner-Strategie +++

+++ 17:45 Kreml-Truppen kommen in Bachmut und Wuhledar voran +++
Bei ihrer Offensive auf die umkämpften ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar machen russische Kräfte nach eigenen Angaben vom Abend weitere Fortschritte. Nahe Bachmut hätten russische Soldaten “ihre Stellungen im Nordteil verstärkt”, erklärt Denis Puschilin, Verantwortlicher der pro-russischen Separatisten, nach von russischen Nachrichtenagenturen zitierten Angaben. Das Vorgehen ist Teil der seit Monaten unter großen Verlusten verfolgten Strategie russischer Truppen, Bachmut von Norden, Süden und Osten aus einzukreisen. Im weiter südlich gelegenen Wuhledar rückten russische Kräfte demnach bereits auf die unmittelbare Umgebung der Stadt vor.

+++ 17:17 Bundestag streitet über Nord-Stream-Explosionen +++
Der Bundestag debattiert über die möglichen Hintergründe der Nord-Stream-Explosionen. Die AfD hatte eine Aktuelle Stunde verlangt, nachdem der US-Journalist Seymour Hersh in einem Blog-Eintrag ohne jeden Beleg und unter Berufung auf eine einzelne anonyme Quelle geschrieben hatte, US-Marinetaucher seien für die Explosionen der Gaspipelines in der Ostsee im vergangenen September verantwortlich. Auch die russische Führung hatte den Bericht aufgegriffen. Das Weiße Haus wies ihn als falsch und als Erfindung zurück. In der Bundestagsdebatte forderten AfD und Linke von der Bundesregierung Aufklärung. “Das ewige Schweigen der Bundesregierung ist nämlich der Nährboden für Gerüchte und Verschwörungstheorien”, sagt AfD-Co-Fraktionschef Tino Chrupalla.

+++ 16:45 Wie Putin-Gegner Chodorkowski Russland umbauen will +++
Der russische Kremlgegner Michail Chodorkowski setzt sich mit anderen Dissidenten für einen Staatsumbau und Machtwechsel in Moskau ein. Dabei gehe es nicht um eine Zerschlagung Russlands, sondern vielmehr um ein föderales Modell, sagte er in einem Interview der Schweizer Zeitung “Blick”. Dies werde er auch kommende Woche bei der Münchner Sicherheitskonferenz betonen, sagte der Ex-Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, der nach Kritik an Präsident Wladimir Putin verurteilt wurde und mehrere Jahre in einem Straflager verbrachte. Er lebt heute in London. “Es gibt zwei Wege”, sagte Chodorkowski. “Der eine ist das jugoslawische Modell, bei dem Russland in mehrere Staaten aufgeteilt würde. Das wäre sehr gefährlich und könnte zu nuklearen Konflikten und zu neuen Diktaturen führen. Ich befürworte den Weg des kompletten Neuaufbaus und die Entwicklung zu einem parlamentarischen und föderalistischen Modell – ähnlich wie die Schweiz.”

+++ 16:20 Brüssel-Reise: Selenskyj verteilte Liste mit Waffenwünschen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten Wunschlisten bezüglich neuer Waffenlieferungen verteilt. Selenskyj habe detaillierte Listen übergeben, sagt ein ranghoher EU-Beamter nach Ende des Gipfels in Brüssel. Den Angaben zufolge sind die Wünsche auf die jeweiligen Lagerbestände der Mitgliedstaaten zugeschnitten. Die Ukrainer wüssten besser als die Staats- und Regierungschefs, was in den Lagern vorhanden sei, ergänzt der EU-Beamte. “Es ist ziemlich geschickt, was die Ukrainer tun. (…) Sie wissen genau, was sie brauchen, und sie wissen, was sie fragen müssen.” Angesichts solcher Geheimdienstfähigkeiten sei es auch kein Wunder, dass sie sich gegen Russland zur Wehr setzen könnten. In Berlin heißt es, die deutsche Delegation habe keine Liste erhalten, Österreich und Estland etwa dagegen wohl.

+++ 16:00 Mannschaftswagen von 1960: Wie Ukrainer mit uralten Waffen kämpfen +++

+++ 15:40 BND in Erklärungsnot: Mutmaßlicher Spion rechtsradikal? +++
In dem mutmaßlichen Spionagefall um einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts (BND) überprüft der Geheimdienst einem “Spiegel”-Bericht zufolge mögliche Fehler bei der routinemäßigen internen Sicherheitsüberprüfung des Beschuldigten Carsten L. Wie das Magazin berichtet, soll mindestens ein Bekannter des Verdächtigen Hinweise auf eine etwaige rechte Radikalisierung gegeben haben. Trotzdem wurde L. für zuverlässig erklärt.

+++ 15:18 Russische Raketen: Selenskyj sieht NATO gefordert +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die neuen Raketenangriffe auf sein Land als “Herausforderung für die NATO” und bittet um Hilfe. “Das ist Terror, den man stoppen kann und muss”, wendet sich der Staatschef in einer Videobotschaft aus Kiew an das westliche Militärbündnis. Selenskyj betont ebenso wie Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj, dass russische Raketen durch den Luftraum Rumäniens geflogen seien. Rumänien gehört sowohl der EU als auch der NATO an. Das Verteidigungsministerium in Bukarest widersprach bereits vor Selenskyjs Aussagen der Darstellung, dass rumänischer Luftraum verletzt worden sei. Die russischen Raketen seien in 35 Kilometer Entfernung von der rumänischen Grenze über das Gebiet des Nachbarlands Moldau geflogen. Das Außenministerium der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau bestellte deshalb den russischen Botschafter ein.

+++ 14:50 Bericht: Pistorius will 10 Milliarden mehr für die Bundeswehr +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius fordert nach “Spiegel”-Informationen eine Aufstockung seines regulären Etats um zehn Milliarden Euro. Bei einem Gesamtvolumen von dann 60 Milliarden Euro solle es auch die nächsten Jahre bleiben, berichtet das Magazin. Andernfalls sei die von Kanzler Olaf Scholz angekündigte Modernisierung der Bundeswehr nicht zu schaffen, hätten die zuständigen Beamten in ersten Etatgesprächen argumentiert. Dringend gebraucht werde etwa Munition, deren Beschaffung in dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro nicht vorgesehen sei. Aus dem Umfeld von Bundesfinanzminister Christian Lindner zitiert der “Spiegel” die Bereitschaft, dem neuen Minister weiteres Geld zur Verfügung zu stellen, “damit er nicht von vornherein als geschwächt dasteht”. Von beiden Ministerien liegt dazu zunächst keine Stellungnahme vor.
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+++ 14:35 Russische Offensive: Luftalarm in der ganzen Ukraine +++
Das russische Militär greift erneut massiv mit Drohnen und Raketen die Energieinfrastruktur der Ukraine an. Im ganzen Land heulen die Alarmsirenen.

+++ 14:15 Moldau: Pro-europäische Regierung tritt zurück +++
Die Republik Moldau ist inmitten zunehmender Spannungen mit Russland in eine schwere Regierungskrise gerutscht. Die pro-europäische Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita kündigt vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Turbulenzen und hoher Energiepreise den Rücktritt ihrer vor 18 Monaten angetretenen Regierung an. Prorussische Kräfte fordern Neuwahlen. Erst am Morgen bestellte die Regierung in Chisinau den russischen Botschafter wegen Verletzung des Luftraums ein. Moldau grenzt an den Westen der Ukraine an. Ähnlich wie im Nachbarland hat sich auch in der Republik Moldau ein Landesteil abgespalten, der von pro-russischen Separatisten beherrscht wird. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind in Chisinau Befürchtungen gewachsen, Russland wolle das Land destabilisieren.
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+++ 13:55 “Russland auslöschen” – Lawrow sieht sein Land im Krieg wie einst gegen Hitler +++
Russlands Außenminister Lawrow sieht seine Heimat in einem Krieg wie einst gegen Napoleon und Nazi-Diktator Adolf Hitler: “Immer lauter werden Rufe nach einer Zerstückelung unserer Heimat”, sagt er beim Tag des Diplomaten. Der 73-Jährige erwähnt dabei nicht, wer konkret dazu aufrufe. “Diejenigen, die versuchen, die gesamte internationale Agenda, die weltwirtschaftlichen Beziehungen und die ganze internationale Politik zu kontrollieren, haben sich entschlossen, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Sie haben entschieden, die traurige Erfahrung Napoleons und Hitlers zu machen, indem sie offen das Ziel erklären, Russland auszulöschen oder maximal zu schwächen.” Russland, das die Ukraine angegriffen hat, stellt sich mit Blick etwa auf die Sanktionen der EU und USA immer wieder selbst als Opfer dar. Anders als Lawrow behauptet, hat niemand im Westen offen zu einer Zerstörung Russlands aufgerufen.

+++ 13:27 Massive Raketenangriffe auf das Stromnetz – auch Kiew betroffen +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko zehn russische Raketen über der Hauptstadt abgeschossen. Es habe keine Opfer gegeben, schreibt der Bürgermeister auf Telegram. Das Stromnetz sei aber beschädigt worden. Die Reparaturarbeiten hätten bereits begonnen. Insgesamt ist das ukrainische Stromnetz bei den heutigen russischen Angriffen in sechs Regionen getroffen worden. Im Großteil des Landes seien die Behörden zu Notabschaltungen des Stroms gezwungen worden, erklärt Energieminister German Galuschtschenko. Am schwierigsten sei die Lage in den Regionen Saporischschja, Charkiw und Chmelnyzki. Insgesamt seien laut Ministerpräsident Denys Schmyhal mehr als russische 50 Raketen geflogen, die meisten davon habe die Flugabwehr abgeschossen.

+++ 12:48 Russische Rakete sollen über Moldau geflogen sein +++
Bei der neuen russischen Angriffswelle haben zwei Raketen nach ukrainischen Angaben den rumänischen und moldawischen Luftraum durchquert. Zwei vom Schwarzen Meer aus abgefeuerte Kaliber-Raketen seien erst in den Luftraum der Republik Moldau eingedrungen und hätten dann den rumänischen Luftraum durchflogen, bevor sie in die Ukraine gelangt seien, sagt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj. Laut der Zeitung “Ukrainska Prawda” hat die Ukraine auf einen Abschuss verzichtet, um die Zivilbevölkerung im Ausland nicht zu gefährden. Die Führung in Moldau spricht von einer Rakete und hat aus Protest dagegen den russischen Botschafter einbestellt. Rumänien widerspricht derweil: “Die Zielflugbahn, die dem rumänischen Luftraum am nächsten kam, wurde vom Radar bei etwa 35 Kilometer nordöstlich der Grenze erfasst”, teilt das Verteidigungsministerium mit. Aus Russland gibt es bislang keine Stellungnahme.

+++ 12:14 Lange zu russischen Angriffen: “Das ist die Offensive, die erwartet wurde” +++
Die russische Offensive in der Ukraine läuft, allerdings anders als bei der Angriffswelle vor einem Jahr. Wird die Ukraine standhalten können? Darüber sowie über ein wichtiges Signal, das von Selenskyjs Europa-Besuch ausgeht, spricht Verteidigungsexperte Nico Lange im Interview mit ntv.

+++ 11:39 “Haben so gut wie keine mehr” – Ukraine geht die Munition aus +++
Ihor Zhovkva, der sicherheits- und außenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, verweist im Gespräch mit dem US-Sender Bloomberg auf die schlechte Munitionslage der ukrainischen Streitkräfte durch die intensiven Kämpfe. „Wir bauchen dringend Munition. Wir haben so gut wie keine mehr“, sagt er in dem Interview. Zudem seien auch Langstreckenwaffen und Panzer jetzt dringend nötig – ebenso wie die baldige Lieferung von Kampfflugzeugen. Der britische Geheimdienst vermutet, dass es auch auf russischer Seite an Munition mangeln könnte. Aktuell verstärken die Kreml-Truppen ihre Angriffe in der Ostukraine dennoch.

+++ 11:04 London: Russen rücken auf Bachmut und Wuhledar vor – hohe Verluste +++
Wagner-Söldner und reguläre russische Truppen sind nach Einschätzung britischer Militärexperten in den vergangenen Tagen auf die ostukrainischen Städte Bachmut und Wuhledar vorgerückt – erlitten dabei aber teils hohe Verluste. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. “Russische Kräfte dominieren zunehmend die nördlichen Zufahrtswege nach Bachmut. Im Süden sind russische Einheiten auf den westlichen Rand des Ortes Wuhledar vorgerückt (…)”, heißt es darin. Die Verluste seien demnach wegen unerfahrener Einheiten besonders um Wuhledar hoch. Bei einem einzigen Vorfall seien 30 weitgehend intakte gepanzerte Fahrzeuge nach einem missglückten Angriff zurückgelassen worden.

+++ 10:26 Leopard-Nachfolger: Das soll der neue Kampfpanzer Panther können +++
Der Kampfpanzer Leopard 2 aus deutscher Produktion ist einer der modernsten der Welt. Der Rüstungskonzern Rheinmetall arbeitet aber bereits an einem Nachfolger: Der Panther soll noch stärkere Munition schießen, automatisch nachladen, leichter und beweglicher werden – und er könnte 2024 lieferbereit sein.

+++ 09:38 Ukraine zeigt Video von Zerstörung von Russlands “Wunderwaffe” +++
Erstmals tauchen im Mai 2022 in der Ukraine Unterstützungsfahrzeuge vom Typ BMPT auf. Das Gefährt trägt den Spitznamen “Terminator”. Bis zu fünf Ziele gleichzeitig soll es erfassen können. Angeblich wurden wegen technischer Mängel nur wenige produziert. Kremlfans feiern den Panzer als „Wunderwaffe“. So auch kürzlich ein russischer Propagandasender. Der ukrainische Leiter der Militärverwaltung der Region Luhansk hat die Berichterstattung aufgegriffen und ein Video geteilt, das die Zerstörung eines “Terminator” zeigen soll. Dazu schreibt er hämisch: “Die Orks haben kürzlich in ihrem wichtigsten Propagandasender Russia TV mit ihrem Kampfpanzer-Unterstützungsfahrzeug mit dem klangvollen Namen Terminator geprahlt. So viele schöne Worte über ein Fahrzeug, das fast unmöglich zu zerstören ist… fast.”

Laut Experten des Portals “oryx”, welche die Verluste von Kriegsgerät anhand von Videos und Bildern zählen, soll es der erste nachgewiesene Abschuss eines BMPT sein.

+++ 09:18 Finnland berät über Ratifizierung von NATO-Verträgen +++
Die finnischen Parlamentsfraktionen werden voraussichtlich am heutigen Freitag darüber beraten, wann sie die NATO-Gründungsverträge ratifizieren werden. Dies könnte zu einer früheren NATO-Mitgliedschaft Finnlands führen, vor der des benachbarten Schweden. Die beiden Länder haben sich kurz nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine um die NATO-Mitgliedschaft beworben. Während die meisten Mitgliedstaaten die Anträge ratifiziert haben, muss die Türkei dies noch tun. Die Regierung in Ankara hat erklärt, sie könne zunächst einer Aufnahme Finnlands zustimmen, jedoch noch nicht der von Schweden. Die beiden nordischen Staaten hatten dies bisher abgelehnt.

+++ 08:47 Deutsche Exporte nach Russland eingebrochen – aber nicht alle +++
Die deutschen Exporte nach Russland sind 2022 wegen der Sanktionen eingebrochen, die Importe dagegen gewachsen. Es wurden Waren im Wert von 14,6 Milliarden Euro und damit 45,2 Prozent weniger als 2021 in das Land geliefert, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Aufgrund kriegsbedingt stark gestiegener Preise für Energie – etwa Öl und Gas – wuchsen die deutschen Importe aus Russland dagegen um 6,5 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro – die importierte Warenmenge ging allerdings um 41,5 Prozent zurück. Wichtigstes deutsches Exportgut nach Russland waren pharmazeutische Produkte, deren Export um 17,6 Prozent zulegte. Der Gesundheitssektor ist von den Sanktionen ausgenommen. Die Maschinenexporte gingen dagegen um mehr als die Hälfte auf 2,8 Milliarden Euro zurück, die Ausfuhren chemischer Erzeugnisse sanken um 43,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.

+++ 08:10 Massive Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine +++
Das russische Militär hat erneut die Energieinfrastruktur der Ukraine mit Drohnen und Raketen angegriffen. “Die Okkupanten haben Schläge gegen die kritische Infrastruktur geführt. Zehn Einschläge wurden registriert”, teilt der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, auf Telegram mit. Es gebe Stromausfälle. In der Region Saporischschja sollen offiziellen Angaben nach 17 Geschosse eingeschlagen sein. “Das ist die größte Anzahl seit Beginn der Invasion”, teilt Militärgouverneur Anatolij Kurtjew mit. Laut des Leiters der Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Serhyj Lysak, habe es in seiner Region Explosionen durch die Flugabwehr gegeben. Diese habe alle einfliegenden Drohnen abgefangen. In der Stadt Krywyj Rih sei jedoch eine Rakete in ein Objekt der Energieversorgung eingeschlagen.

+++ 07:39 Umfrage: Jeder Zehnte bei Angriff auf Deutschland zu Kriegsdienst bereit +++
Im Falle eines militärischen Angriffs auf Deutschland wäre laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gut jeder zehnte Bundesbürger darauf eingestellt, sein Land mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Freiwillig würden sich in so einem Fall allerdings lediglich fünf Prozent der Deutschen zum Kriegsdienst melden. Weitere sechs Prozent der Erwachsenen erwarten, dass sie im Kriegsfall einberufen und gegebenenfalls für die Landesverteidigung ausgebildet würden. Jeder Dritte (33 Prozent) würde laut Umfrage versuchen, sein gewohntes Leben so weit wie möglich weiter zu führen. Fast jeder vierte Deutsche (24 Prozent) würde im Kriegsfall so schnell wie möglich das Land verlassen.

+++ 07:14 ISW: Kreml bereitet Industrie weiter auf langwierigen Krieg vor +++
Der Kreml verfolgt laut Institute for the Study of War weiterhin Maßnahmen, um die Verteidigungsindustrie Russlands schrittweise auf einen langwierigen Krieg in der Ukraine vorzubereiten und gleichzeitig eine breitere wirtschaftliche Mobilisierung zu vermeiden. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitrij Medwedew, hat kürzlich eine Panzerfabrik im Gebiet Omsk besucht und erklärt, dass Russland die Produktion verschiedener Rüstungsgüter, darunter auch moderner Panzer, als Reaktion auf die westliche Militärhilfe erhöhen müsse.

+++ 06:47 Wagner-Gruppe rekrutiert angeblich keine Gefangenen mehr +++
Der Anführer der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, gibt laut Institut for the Study of War bekannt, dass man die Rekrutierung von Gefangenen eingestellt habe. In einer Antwort auf einen Pressekommentar behauptet Prigoschin, dass Wagners Rekrutierung “vollständig gestoppt” sei und dass “alle Verpflichtungen” für die derzeit beschäftigten Personen erfüllt würden. Von den rund 50.000 in russischen Gefängnissen angeworbenen Rekruten sind nach Angaben von Bürgerrechtlern Ende Januar nur noch etwa 10.000 bei der Truppe. “Die restlichen sind getötet, verletzt, verschollen, haben sich ergeben oder sind desertiert, unter anderem nach Russland mit der Waffe in der Hand.”

+++ 06:20 EU will Russland-Sanktionen weiter verschärfen +++
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten geben nach dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel ein klares Bekenntnis zu weiterer Hilfe ab: “Die Europäische Union wird der Ukraine solange wie nötig mit tatkräftiger Unterstützung zur Seite stehen”, heißt es in einer in der Nacht beim EU-Gipfel beschlossenen Erklärung. Zudem sei man bereit, die Sanktionen gegen Russland in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Partnern weiter zu verschärfen. Maßnahmen gegen Umgehungsversuche würden verstärkt. Nach mehreren Treffen mit europäischen Verbündeten in den vergangenen Tagen hatte Selenskyj zuvor zudem von Fortschritten bei den Gesprächen über weitere Waffenlieferungen für sein Land berichtet.

+++ 05:55 Olaf Scholz zu Panzerlieferungen: “Das läuft” +++
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich optimistisch, dass die Ziele für die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine erreicht werden. “Mein Eindruck ist, das läuft”, sagt der SPD-Politiker nach dem EU-Gipfel in Brüssel. “Aber es wird natürlich nicht einfach gehen.” Nach eigenen Angaben nutzt Scholz auch beim EU-Gipfel noch einmal die Gelegenheit, “viele darum zu bitten, dass sie aktiv unterstützen”. Dazu gehörten auch Training, Ersatzteil- und Munitionsversorgung. Zuletzt hatte es aus Berlin geheißen, die Aufstellung der Panzer-Bataillone für die Ukraine gestalte sich schwierig.

+++ 05:26 Macron: Keine baldigen Kampfjet-Lieferungen möglich +++
Die Ukraine kann nach französischen Angaben nicht mit schnellen Kampfjet-Lieferungen rechnen. Dies sei keinesfalls “in den kommenden Wochen” möglich, sagt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. Er schließe aber nichts grundsätzlich aus, betont Macron. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte nach seinem Treffen mit den europäischen Staats- und Regierungschefs von “positiven Signalen” gesprochen. Er habe “von der Bereitschaft gehört, nötige Waffen zu schicken, auch Kampfjets”.

+++ 04:45 Kiew tilgt sowjetische Erinnerungen aus dem Stadtbild +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist das zentrale Denkmal für den Oberbefehlshaber der sowjetischen Truppen bei der Befreiung von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg entfernt worden. Die Statue von General Nikolai Watutin sei aus dem Marienpark abtransportiert worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Sie sei ins Luftfahrtmuseum gebracht worden. Darüber hinaus wurden mehr als 30 Straßen und Plätze umbenannt. So wurde dem Platz des Sieges, der an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg erinnert, laut Bürgermeister Vitali Klitschko sein historischer Name – Galizischer Platz – zurückgegeben. Der Prospekt des Sieges wurde in Brester Prospekt zurückbenannt.

+++ 04:00 Gouverneur von Donezk: Russische Großoffensive hat begonnen +++
Die erwartete neue Offensive Moskaus ist im Osten der Ukraine im Gange. Der Gouverneur der östlichen Region Donezk, Pawlo Krylenko, sagt auf die Frage im ukrainischen Fernsehen, ob die russische Offensive bereits begonnen habe: “Ja, definitiv.” Vor allem in Städten wie Bachmut, Awdijwka und Wuhledar, die schon die blutigsten Kämpfe des Krieges erlebt hatten, “eskalieren die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher Intensität. Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen, um neue Erfolge zu erzielen.” Kiew hatte vorausgesagt, dass Moskau angesichts des Jahrestags der russischen Invasion am 24. Februar seine Angriffe intensivieren würde, um mit Fronterfolgen prahlen zu können.

+++ 03:20 Slowakei will Ukraine MiG-29-Kampfflugzeuge liefern +++
Die Slowakei zeigt sich offen gegenüber einer Lieferung von Kampfflugzeugen des sowjetischen Typs MiG-29 an die Ukraine. Auf eine entsprechende Bitte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagt der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger, man werde “an der Erfüllung dieses Wunsches zu arbeiten”. Der slowakischen Nachrichtenagentur TASR erklärt Heger, die konkrete Vorgehensweise der Kampfflugzeug-Übergabe werde man auch auf europäischer Ebene klären. Denn die Slowakei würde die MiG-29 im Rahmen eines EU-Finanzierungsmechanismus an die Ukraine übergeben.

+++ 02:06 Sicherheitskonferenz befasst sich mit russischen Kriegsverbrechen +++
Die Strafverfolgung von möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine soll Thema der Münchner Sicherheitskonferenz in der kommenden Woche werden. Die Frage der Strafverfolgung sei auf die Tagesordnung gesetzt worden, sagt Konferenzchef Christoph Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. An der Veranstaltung werde deshalb unter anderem der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, teilnehmen.

+++ 01:11 Tschechien repariert ukrainische Panzerfahrzeuge +++
Ukrainische gepanzerte Fahrzeuge sollen in Tschechien repariert werden. Eine entsprechende Übereinkunft sei zwischen dem ukrainischen Rüstungskonzern Ukroboronprom und dem staatlichen tschechischen Unternehmen VOP CZ unterzeichnet worden, teilt das Verteidigungsministerium in Prag mit. Das Memorandum beinhalte einen Zeitplan für Reparaturen oder die Beschaffung von Ersatzteilen, sagt der Leiter des tschechischen Amtes für militärische Zusammenarbeit (Amos), Ales Vytecka. Das NATO- und EU-Mitgliedsland versorgt die Ukraine unter anderem mit Panzern und Artillerie.

+++ 01:14 Bericht: USA helfen Ukraine bei Koordination von Angriffszielen +++
Bei der Koordination von Angriffszielen gegen das russische Militär bekommt die Ukraine laut einem Bericht der “Washington Post” Unterstützung aus den USA. Bei einer Mehrheit der Angriffe, bei denen die fortschrittlichen Raketensysteme der USA zum Einsatz kommen, würden die USA oder Verbündete Koordinaten von Angriffszielen bereitstellen oder bestätigen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus der Ukraine und den USA. Ziele seien demnach etwa russische Munitionsdepots oder Kasernen auf ukrainischem Boden.

+++ 00:35 Slowakei bekommt Luftverteidigungssysteme von Deutschland +++
Deutschland überlässt der Slowakei zwei Luftverteidigungssysteme für den Nahbereich vom Typ Mantis. Das teilt das slowakische Verteidigungsministerium mit. Die Geschütze sollten zum Schutz der Grenze zur Ukraine im Osten des Landes eingesetzt werden. Jedes der Systeme besteht aus bis zu acht Geschütztürmen, zwei Sensoreinheiten und einem Kontrollzentrum. Damit können Raketen, Drohnen und Artillerie-Granaten abgeschossen werden.

+++ 22:51 Sektor eingebrochen: Kaum noch Auslandstouristen in Russland +++
Der Tourismussektor in Russland ist im vergangenen Jahr angesichts der westlichen Sanktionen und der strikten Corona-Maßnahmen in China eingebrochen. Nach Angaben des Branchenverbands Ator, der sich auf Zahlen der Grenzbehörden stützte, kamen 2022 nur rund 200.100 ausländische Gäste nach Russland. Das war ein Rückgang um über 96 Prozent verglichen mit den Jahren vor der Corona-Pandemie, wie die Branche mitteilt. Die Gründe dafür seien “klar”, hieß es. Verantwortlich dafür seien der geschlossene Luftraum zwischen Russland und einer großen Mehrheit der europäischen Länder und die Tatsache, dass keine Visa- und Mastercards genutzt werden konnten. All das hängt mit den Wirtschaftssanktionen des Westens infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine zusammen.

+++ 22:01 FSB meldet Tod von vier Bahnpartisanen +++
Russische Behörden haben nach eigenen Angaben im Nordkaukasus vier Männer getötet, die im Auftrag der Ukraine einen Terroranschlag auf eine Bahnstation vorbereitet haben sollen. “Nach den vorliegenden Informationen waren die Banditen an der terroristischen Tätigkeit ukrainischer militärischer nationalistischer Gruppierungen beteiligt”, sagt der Sprecher des Nationalen Anti-Terror-Komitees (NAK), Wadim Druschinin. In Russland rufen Schienenpartisanen dazu auf, durch Anschläge auf Bahninfrastruktur Militärtransporte in das Kriegsgebiet in der Ukraine zu verhindern. Die Geheimdienstaktion fand demnach bereits am Mittwoch in einem Dorf des Nordkaukasusgebiets Stawropol statt. Der Inlandsgeheimdienst FSB sei über das Versteck der bewaffneten Männer und einen geplanten Anschlag informiert worden und habe reagiert, hieß es. Die Verdächtigen hätten sich der Festnahme widersetzt und seien bei einem Schusswechsel getötet worden.

+++ 21:25 Ex-NATO-Generalsekretär Rasmussen hält deutsche Sorgen vor Eskalation für unbegründet +++
Der frühere NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen glaubt nicht, dass Waffenlieferungen des Westens zu einer Eskalation mit Russland führen. “Ich mache mir keine Sorgen, dass wir diesen Krieg eskalieren könnten”, sagt Rasmussen dem “Spiegel”. “Appeasement gegenüber Diktatoren führt nicht zum Frieden, es führt zu Krieg, weil ihr Appetit grenzenlos ist.” Rasmussen warnt davor, sich von Putin erpressen zu lassen. “Wer sich von einem Atomstaat erpressen lässt, ist dazu verurteilt, in Sklaverei zu leben. Es würde anderen Staaten ein Argument liefern, ebenfalls Atomwaffen zu entwickeln.”
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+++ 20:57 Experte: Materialmangel bremst russische Offensive +++

+++ 20:22 Geheimdienste: Moldau sieht sich von Russland bedroht +++
Die Republik Moldau sieht sich nach eigenen Angaben mit verdeckten russischen Aktivitäten zur Destabilisierung des Landes konfrontiert. Der moldauische Geheimdienst SIS teilt mit, die “subversiven Aktivitäten” zielten darauf ab, “die Republik Moldau zu untergraben sowie die öffentliche Ordnung zu destabilisieren und verletzen”. Die Informationen über diese “Aktivitäten” stammten von der ukrainischen Regierung sowie aus eigenen Operationen des SIS, heißt es weiter. Welcher Art diese “Aktivitäten” sein sollen, erläutert der Geheimdienst nicht.

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