Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:30 Russische Armee soll Gefangene in Awdijiwka hingerichtet haben +++

Ukrainische Ermittler prüfen Berichte, wonach russische Soldaten in Awdijiwka sechs ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet haben sollen. Das teilt die Staatsanwaltschaft von Donezk mit. Die Soldaten sollen schwer verletzt gewesen sein und auf ihre Evakuierung gewartet haben, diese soll aber angesichts der militärischen Lage nicht mehr möglich gewesen sein, melden ukrainische Medien unter Berufung auf Angehörige der Soldaten. Daraufhin sollen sie gefangen genommen und erschossen worden sein. Untersucht werde zudem ein Drohnenvideo, das zeigen soll, wie ein russischer Soldat zwei weitere ukrainische Kriegsgefangene in der Nähe des Dorfes Wesele in der Region Donezk erschießt. Russland hat bisher nicht auf die Vorwürfe reagiert. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 19:54 Nawalnys Witwe zu EU-Außenministertreffen eingeladen +++
Die Witwe des in russischer Lagerhaft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny ist zu den Beratungen der europäischen Außenminister am Montag in Brüssel eingeladen worden. Wie der Außenbeauftragte Josep Borrell erklärt, wollen die EU-Außenminister bei ihrem Treffen “ein starkes Signal der Unterstützung für die Freiheitskämpfer in Russland senden” und die Erinnerung an Nawalny ehren. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel will Julia Nawalnaja empfangen.

+++ 19:19 Ukraine meldet schwere Kämpfe bei Saporischschja +++
“Die operative Lage in der Ost- und Südukraine bleibt schwierig”, schreibt der Generalstab in Kiew zur Situation an der Front. Insgesamt seien 56 Gefechte im Land registriert worden. Bei den russischen Angriffen seien auch Wohngebiete unter Artillerie- und Raketenbeschuss geraten. Dadurch seien Zivilisten getötet und verletzt worden. Besonders schwere Kämpfe habe es südlich von Saporischschja im Zentralabschnitt der Front gegeben. Dort seien sieben russische Angriffe, die von Kampfflugzeugen unterstützt worden seien, abgeschlagen worden. Auch aus der Umgebung der Stadt Awdijiwka, die nach monatelangen schweren Kämpfen von den ukrainischen Streitkräften aufgegeben worden war, berichtet der Generalstab von neuen Gefechten. Nach Darstellung Kiews hatte der letzte ukrainische Soldat die Stadt am frühen Samstagabend verlassen.

+++ 18:49 Strack-Zimmermann fordert Taurus-Lieferung nach Nawalnys Tod +++
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann verlangt eine rasche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern durch Deutschland an die Ukraine auch als Reaktion auf den Tod von Kremlgegner Nawalny. Der Tod Nawalnys genau im Moment der Münchner Sicherheitskonferenz sei ein Zeichen gewesen, sagt sie. “Wir müssen reagieren und sagen: Okay, wir verstehen und jetzt müssen wir es tun.” Kanzler Scholz lehnt die Lieferung der Marschflugkörper bisher ab, weil er befürchtet, sie könnten russisches Territorium treffen. Auf der Sicherheitskonferenz wich der SPD-Politiker am Samstag der Frage aus, ob er sie vielleicht doch noch freigeben will.

+++ 18:22 Russland meldet Vorrücken bei Awdijiwka +++
Das russische Verteidigungsministerium schreibt in einem Frontbericht vom Sonntagmittag, die Truppen hätten die Stadt Awdijiwka gestern vollständig erobert und seien knapp neun Kilometer vorgerückt. Nähere Angaben zu dem Vorrücken werden nicht gemacht. Ukrainische Truppen hatten sich nach eigener Darstellung aus der Stadt zurückgezogen, um nicht eingekesselt zu werden. Ein ukrainischer Militärsprecher sagt an diesem Sonntag im Fernsehen, die Lage habe sich “einigermaßen stabilisiert”. Die eigenen Verluste seien “angesichts der Umstände minimal”. Bei Telegram schreiben die ukrainischen Streitkräfte, die russischen Truppen versuchten auf Lastochkyne, das westlich von Awdijiwka liegt, vorzudringen. Am gestrigen Tage seien 14 Angriffe im Sektor Tawrija abgewehrt werden.

+++ 17:56 Briten: Chef der russischen Schwarzmeerflotte womöglich abgelöst +++
Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums könnte Russland den bisherigen Chef seiner Schwarzmeerflotte ausgetauscht haben. Zuvor hatten russische Kommentatoren die Absetzung von Viktor Sokolow gemeldet. Höchstwahrscheinlich sei dies darauf zurückzuführen, dass die Ukrainer mehrere Schiffe unter seiner Führung versenkten, heißt es aus London. Obwohl nicht von Moskau bestätigt, sei Sokolow wahrscheinlich von seinem bisherigen Stellvertreter Vizeadmiral Sergej Pintschuk als amtierender Kommandeur ersetzt worden, bis eine interne Untersuchung zur Zesar Kunikow abgeschlossen sei. Die Ukraine will das Landungsschiff vor der Krim versenkt haben.

+++ 17:24 Estlands Regierungschefin: Haben keine Angst vor Russland +++
Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas sieht im russischen Haftbefehl gegen sie einen Versuch des Kremls, sie angesichts eines möglichen Top-Jobs in der Europäischen Union zu diskreditieren. “Das soll mich einschüchtern und mich von Entscheidungen abhalten, die ich sonst treffen würde”, sagt Kallas, eine der stärksten Unterstützerinnen der Ukraine und schärfsten Kritikerinnen Russlands. “Aber das ist das russische Drehbuch, es ist nicht überraschend, und wir haben keine Angst.” In Brüssel wird spekuliert, Kallas könnte neue EU-Außenbeauftragte werden. Die Spekulationen über ihre politische Zukunft heizten offensichtlich die Aggressionen Russlands gegen sie an, sagt sie. Russland hatte Kallas wegen angeblich feindseliger Handlungen und einer “Schändung des historischen Andenkens” auf die Fahndungsliste gesetzt. In Estland waren in den vergangenen Jahren Denkmäler entfernt worden, die an den Kampf sowjetischer Soldaten im Zweiten Weltkrieg erinnern. Estland war damals von der Sowjetunion annektiert worden. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:37 Medwedew droht Berlin, Kiew, London und Washington mit Atomschlägen +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew droht dem Westen erneut mit einem umfassenden Atomkrieg, sollte Russland in seine Grenzen von 1991 zurückgedrängt werden. “Glauben diese Idioten (im Westen) tatsächlich, dass das russische Volk einen derartigen Zerfall seines Landes hinnehmen würde?”, schreibt der heutige stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats. Weiter erklärt Medwedew, vielmehr würden die russischen Streitkräfte ihr gesamtes Arsenal einsetzen und neben Kiew auch Washington, Berlin oder London angreifen. Es gibt keine konkreten Hinweise darauf, dass Russlands Führung derzeit tatsächlich einen Einsatz von Atomwaffen vorhaben könnte.

+++ 16:03 US-Botschafterin in Moskau besucht Gedenkort für Nawalny +++
Die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, besucht eine improvisierte Gedenkstätte für den in Haft gestorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny. Ein Foto zeigt Tracy vor Blumen am Solowezki-Stein in Moskau, einem Mahnmal für die Opfer politischer Unterdrückung, das zu einem Gedenkort für Nawalny geworden ist. “Heute betrauern wir am Solowezki-Stein den Tod von Alexej Nawalny und anderer Opfer politischer Unterdrückung in Russland”, erklärt die US-Botschaft dazu und spricht Nawalnys Familie, Kollegen und Unterstützern ihre “tiefste Anteilnahme” aus. “Seine Stärke ist ein inspirierendes Vorbild. Wir ehren sein Andenken.”

+++ 15:30 Russischer Soldat soll Kriegsgefangene erschossen haben +++
Die ukrainische Armee wirft Russland vor, zwei ukrainische Kriegsgefangene erschossen zu haben. Die beiden Kriegsgefangenen seien heute Morgen exekutiert worden, erklärt die ukrainische Heeresleitung. Mit dieser Gewalttat hätten “die Russen ein weiteres Mal ihre Haltung gegenüber dem humanitären Völkerrecht gezeigt”. Die Armee veröffentlicht dazu ein Video, das zeigt, wie ein Soldat zahlreiche Schüsse auf zwei Kriegsgefangene abfeuert, die in einem Schützengraben auf ihn zulaufen. Ukrainischen Medienberichten zufolge ereignete sich der Vorfall nahe dem Dorf Wesele in der Region Donezk. Die Tötung von Kriegsgefangenen ist ein Kriegsverbrechen.

+++ 15:19 Hunderte protestieren in Berlin gegen Putin +++
Neben der Protestaktion von Pussy Riot nach dem Tod von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny beteiligen sich in Berlin Hunderte Menschen an einer Demonstration gegen die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Vor der russischen Botschaft Unter den Linden versammeln sich nach Angaben der Polizei in der Spitze 450 Menschen. Sie ziehen mit Schildern mit Aufschriften wie “Putin is a killer” oder “Stop Putin” durch die angrenzenden Straßen des Botschaftsgebäudes. Auf dem Mittelstreifen vor dem Gebäude werden zudem zahlreiche Blumensträuße, Grablichter und Bilder von Nawalny niedergelegt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Protest gegen Putin in Berlin-Mitte.

Protest gegen Putin in Berlin-Mitte.

(Foto: Stefan Guther, ntv.de)

+++ 14:50 Pussy Riot, Nawalny-Vertraute und Marina Owsjannikowa protestieren vor russischer Botschaft in Berlin +++
“Mörder”, steht auf dem Banner, das Demonstrantinnen und Demonstranten vor der russischen Botschaft in Berlin hochhalten. Die kreml-kritische Protestgruppe Pussy Riot hatte nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny zu der Aktion aufgerufen. Daran beteiligen sich laut Medienberichten neben mehreren Mitgliedern von Pussy Riot auch die russische Oppositionelle Ljubow Sobol, die mit Nawalny zusammengearbeitet hatte, sowie die im Exil lebende russische Journalistin Marina Owsjannikowa. “Gebt nicht auf”, ist auf ihrem Schild zu lesen. Owsjannikowa war kurz nach Beginn des Ukrainekriegs weltweit bekannt geworden, weil sie während einer Live-Sendung des russischen Fernsehens ein Anti-Kriegsplakat in die Kamera gehalten hatte.

+++ 14:30 Tausende fordern Herausgabe von Nawalnys Leiche +++
Die Forderungen nach der Herausgabe der Leiche des Kremlkritikers Alexej Nawalny an seine Hinterbliebenen werden lauter: Mehr als 12.000 Menschen hätten einen entsprechenden Aufruf an das russische Ermittlungskomitee unterstützt, teilt die Bürgerrechtsplattform OWD-Info mit. Diese hatte den Aufruf selbst erst am späten Samstagnachmittag gestartet. “Die Herausgabe der Leiche muss so schnell wie möglich erfolgen. Wenigstens nach seinem Tod sollte Alexej Nawalny bei seinen Angehörigen sein”, heißt es in der Erklärung.

+++ 14:10 Republikanischer US-Senator: Trump lässt Verbündete nicht im Stich +++
Der republikanische US-Senator J.D. Vance versichert den NATO-Verbündeten, dass sie auch unter einem US-Präsidenten Donald Trump auf den Beistand der USA bei einem Angriff zählen könnten. “Natürlich lieben wir unsere NATO-Verbündeten”, sagt der Trump-Anhänger Vance am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz vor Journalisten. “Wir schätzen das NATO-Bündnis, und das gilt für das gesamte politische Spektrum.” Aber Europa müsse selbstständiger werden in Sicherheitsfragen, das sei die Botschaft Trumps. Der Republikaner forderte vor allem Deutschland auf, mehr in seine Streitkräfte zu investieren. “Wenn Deutschland das fünftgrößte Bruttoinlandsprodukt der Welt hat und Russland nicht einmal zu den zehn größten Ländern gehört, sollte Deutschland dann nicht in der Lage sein, allein eine wirksame Abschreckung zu gewährleisten?”, fragt er und fügt hinzu: “Das ist kein Argument dafür, dass wir Deutschland im Stich lassen sollten. Das ist ein Anreiz für unsere deutschen Freunde, eine etwas größere Rolle zu übernehmen, denn die Vereinigten Staaten werden sich im nächsten halben Jahrhundert auf andere Dinge konzentrieren müssen.” Vance zählt zu den republikanischen Kongressmitgliedern, die dem früheren Präsidenten Trump besonders nahestehen.

+++ 13:51 Vize-Chef der 18. Armee Russlands in Ukraine getötet +++
Der stellvertretende Befehlshaber der 18. russischen Armee, Magomedali Magomedzhanov, ist in einem Krankenhaus im russisch besetzten Sewastopol auf der Krim gestorben. Das teilt die Öffentliche Kammer von Dagestan mit. Demnach ist der Vize-Chef seinen bei den Kampfhandlungen erlittenen Wunden erlegen. Magomedschanov soll für die 61. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Nordflotte zuständig gewesen sein.

Magomedali Magomedzhanov soll für die 61. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Nordflotte zuständig gewesen sein. Magomedali Magomedzhanov soll für die 61. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Nordflotte zuständig gewesen sein.

Magomedali Magomedzhanov soll für die 61. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Nordflotte zuständig gewesen sein.

(Foto: Öffentliche Kammer von Dagestan (Russland))


+++ 13
:30 Putin: “Es geht um Leben und Tod” für Russland +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Kampfgeschehen in der Ukraine als eine Frage von “Leben und Tod” seines Landes bezeichnet. Für den Westen seien die Entwicklungen an der Front “eine Verbesserung ihrer taktischen Position. Aber für uns ist es unser Schicksal, es geht um Leben und Tod”, sagt Putin laut Auszügen eines am Sonntag veröffentlichten Interviews mit dem Journalisten Pawel Sarubin im staatlichen Fernsehen. Sowohl für Russen als auch für die Menschen im Ausland sei es wichtig, “unsere Stimmung zu verstehen, zu begreifen, wie sensibel und wichtig das, was um die Ukraine herum geschieht, für unser Land ist”, betont Putin in dem Gespräch.

+++ 13:15 Stoltenberg: “Ukraine ist der NATO näher als je zuvor” +++
Der Tod Alexej Nawalnys schockiert die Münchner Sicherheitskonferenz. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, dass die Unterstützung der Ukraine gegen Russland der “beste Weg ist, an Nawalny zu erinnern.” Von den USA erwartet er, weiterhin starker Partner der NATO zu bleiben – unabhängig vom Ausgang der Präsidentschaftswahl.

+++ 13:00 Generalbundesanwalt soll Preisgabe von Geheimnissen bei Nord Stream 2 prüfen +++
Einem Medienbericht zufolge prüft der Generalbundesanwalt den Verdacht der Preisgabe von Staatsgeheimnissen der Bundeswehr im Zusammenhang mit der inzwischen zerstörten Pipeline Nord Stream 2. Der Verdacht richte sich gegen Mitarbeiter des Bergamtes Stralsund, berichtete die “Bild am Sonntag” (“BamS”). Diese seien am Planverfahren für die Gaspipeline beteiligt gewesen. Die Zeitung beruft sich auf einen vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums an das Kanzleramt und den Bundestag von Ende Januar. Konkret prüft der Generalbundesanwalt demnach eine mögliche “Veröffentlichung militärischer Informationen über Operationsgebiete von U-Booten der NATO”. Im Planverfahren für die Pipeline hatte das Bergamt laut “BamS” schriftlich versichert, Sorge dafür zu tragen, dass “sensible Daten, soweit sie als Verschlusssache eingestuft sind, keinesfalls durch die Behörden veröffentlicht oder auch unautorisiert weitergegeben werden”. Daran soll sich das Amt aber nicht gehalten haben. Die Zeitung zitiert aus dem Bericht des Verteidigungsministeriums, wonach das Bergamt im Planfeststellungsbeschluss vom 31. Januar 2018 “als VS-NfD (Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch) eingestufte Schusszahlen der Deutschen Marine” veröffentlicht habe. Diese Daten seien auf der Homepage des Bergamtes Stralsund online gewesen, obwohl ein “ausdrückliches absolutes Weitergabe-Verbot” bestand. Denn die Herleitung der Schusszahlen ermögliche Rückschlüsse auf “militärische Operationsmöglichkeiten”, zitiert die “BamS” weiter aus dem Bericht. Den Verantwortlichen könnten laut Strafgesetzbuch bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. Der Zeitung zufolge hätten die Informationen auch für jene interessant sein können, die die Pipeline angreifen wollten.

+++ 12:44 “Feige Tat”: Pussy Riot organisiert Protestaktion vor russischer Botschaft in Berlin +++
Im Gedenken an Alexej Nawalny ruft die kreml-kritische Punkband Pussy Riot zu einer Protestaktion vor der russischen Botschaft in Berlin auf. Laut einer Mitteilung soll dort ab 13:00 Uhr die “Ermordung” des russischen Oppositionsführers angeprangert und Solidarität mit allen Opfern politischer Unterdrückung gezeigt werden. Die Mitbegründerin von Pussy Riot, Nadya Tolokonnikova, will gegen “diese feige Tat protestieren und Gerechtigkeit einfordern”, heißt es.

+++ 12:11 Putin gratuliert Armee: Aufnahmen zeigen ukrainischen Rückzug aus Awdijiwka +++
Nach über zwei Jahren Kampf in Awdijiwka muss sich die Ukraine zurückziehen – auch weil die Munition fehlt. Das Weiße Haus kritisiert den US-Senat, da dieser Waffenlieferungen in die Ukraine blockiert hat. US-Präsident Joe Biden zeigt sich optimistisch, dass die so dringend benötigten Millionen-Hilfen noch kommen werden.

+++ 11:56 Georgische Präsidentin: Nawalnys Todesmeldung “kein Zufall” +++
Die georgische Präsidentin Salome Surabischwili hält den Zeitpunkt der Todesmeldung des Kremlgegners Alexej Nawalny nicht für einen Zufall, sondern für eine Botschaft Russlands. “Ich denke, es war kein Zufall, dass der Tod von Nawalny wenige Stunden oder Minuten vor Beginn der Münchner Konferenz bekannt gegeben wurde”, sagt die 71-Jährige am Rande der Sicherheitskonferenz in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Es sei typisch für das russische Vorgehen, damit beeindrucken zu wollen, “dass Russland tut, was es will, wo es will. Und das war, denke ich, eine Botschaft für die Konferenz in München”, sagt sie.

+++ 11:20 “Nowaja Gaseta”: Leiche von Alexej Nawalny aufgetaucht – Körper soll blaue Flecken aufweisen +++
Die Leiche des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny wird einem Medienbericht zufolge im Bezirkskrankenhaus der Stadt Salechard im hohen Norden Sibiriens aufbewahrt. Eine Obduktion habe zumindest bis Samstag noch nicht stattgefunden, berichtet die kremlkritische “Nowaja Gaseta Europa” unter Berufung auf eigene Informanten. Zudem soll der Körper des Toten blaue Flecken aufweisen. Eine Bestätigung für diese Angaben gibt es jedoch nicht. Die Angehörigen Nawalnys haben bisher keinen Zugang zu dessen Leichnam erhalten. Salechard ist die Hauptstadt des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen. Das Straflager “Polarwolf”, in dem Nawalny starb, liegt etwa 50 Kilometer Luftlinie nordwestlich davon – bereits jenseits des Polarkreises. Die “Nowaja Gaseta” zitiert einen anonymen Mitarbeiter des Notfalldienstes. Die blauen Flecken zeugen dessen Angaben nach davon, dass Nawalny vor dem Tod Krämpfe gehabt habe und von Mitarbeitern des Straflagers festgehalten wurde. Ein Bluterguss auf der Brust sei zudem Indiz für tatsächlich vorgenommene Wiederbelebungsversuche. Allerdings geht aus dem Zeitungsbericht hervor, dass der Informant selbst Nawalny nach dessen Tod ebenfalls nicht gesehen habe, sondern über seinen Zustand nur von Kollegen informiert worden sei.

+++ 11:09 Georgien warnt vor russischer Dominanz im Schwarzen Meer +++
Die georgische Präsidentin Salome Surabischwili wirft Russland vor, die dominierende Kraft im Schwarzen Meer werden zu wollen. Dies müsse verhindert werden, sagt die Präsidentin des Schwarzen-Meer-Staates auf der Sicherheitskonferenz in München. Dort tauschen sich seit Freitag global führende Politikerinnen und Politiker über die Weltpolitik aus. Im Zentrum der Gespräche stehen der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die weitere Entwicklung im Nahen Osten.

+++ 10:50 ISW: Russland könnte Awdijiwka-Taktik wiederholen +++
Die Einnahme der ukrainischen Stadt Awdijiwka ist einer der größten Erfolge Russlands seit längerer Zeit in dem Krieg. Sie ist auch wichtig mit Blick auf die Sicherung der Kontrolle Moskaus über das etwa 20 Kilometer östlich gelegene regionale Zentrum Donezk, das seit 2014 von russischen und prorussischen Kräften gehalten wird. Nun analysieren Experten des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW), Russland könnte seine erfolgreiche Taktik in Awdijiwka in größerem Umfang wiederholen, falls der Westen die militärische Unterstützung weiterhin verzögert. Das russische Militär konnte dank seiner Luftüberlegenheit die Bodentruppen in Awdijiwka massiv unterstützen (siehe Eintrag 07:20 Uhr), während die ukrainischen Truppen wegen Mangels an Nachschub ihre Munition rationieren und sich schließlich zurückziehen mussten.

+++ 10:18 Ukraine meldet über 402.000 getötete russische Soldaten +++
Russland hat seit Beginn seines Angriffskriegs 402.430 Soldaten in der Ukraine verloren. Das berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. In dieser Berechnung seien 1080 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen erlitten hätten. Laut dem Bericht hat Russland außerdem seit dem 24. Februar 2022 diese Verluste zu verzeichnen: 6487 Panzer, 12.198 gepanzerte Kampffahrzeuge, 12.736 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 9709 Artilleriesysteme, 984 Mehrfachraketen-Systeme, 674 Luftabwehrsysteme, 335 Flugzeuge, 325 Hubschrauber, 7449 Drohnen und 25 Boote. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 09:50 Ukraine wehrt russischen Angriff an der Südfront ab +++
Die ukrainischen Streitkräfte schlagen nach eigenen Angaben eine russische Offensive an der Front im Süden zurück. Wie das Militär mitteilt, seien dabei am Samstag in der Region Saporischschja drei russische Panzer und 15 weitere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Die russischen Truppen hätten sich daraufhin “auf ihre früheren Stellungen zurückgezogen”. Russland äußerte sich nicht dazu. Die Region Saporischschja war im vergangenen Sommer Schwerpunkt einer ukrainischen Gegenoffensive. Dabei konnte die Ukraine allerdings keine nennenswerten Durchbrüche erzielen und nur wenige Ortschaften zurückerobern.

+++ 09:28 Ukraine meldet Tote und Verletzte nach russischen Angriffen +++
Bei neuen russischen Drohnen- und Raketenangriffen sind im Osten der Ukraine mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Nach einem Raketentreffer in Kramatorsk seien zwei Tote aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden, teilt der ukrainische Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mit. Die Bergungs- und Sucharbeiten würden fortgesetzt, da unter den Trümmern weitere Opfer vermutet werden. Oleh Synjehubow, Militärgouverneur der benachbarten Region Charkiw, berichtet von einer Toten und fünf Verletzten bei einem Raketenangriff auf ein zweistöckiges Wohnhaus in der frontnahen Stadt Kupjansk. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland seinen Nachbarn in der Nacht mit sechs umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300, drei Marschflugkörpern vom Typ Ch-22 und einer Luft-Boden-Rakete vom Typ Ch-59 beschossen. Darüber hinaus habe das russische Militär 14 Kampfdrohnen vom Typ Shahed gestartet und habe zudem mehrere Luftangriffe mit Kampfflugzeugen geflogen. 12 der 14 Drohnen und die Luft-Boden-Rakete seien abgefangen worden. Zudem sei es gelungen, einen Kampfjet abzuschießen, meldet die Flugabwehr (siehe Eintrag 07:37 Uhr).

Rettungskräfte suchen nach Opfern in einem Haus, das bei einem russischen Raketenangriff auf Kramatorsk zerstört wurde. Rettungskräfte suchen nach Opfern in einem Haus, das bei einem russischen Raketenangriff auf Kramatorsk zerstört wurde.

Rettungskräfte suchen nach Opfern in einem Haus, das bei einem russischen Raketenangriff auf Kramatorsk zerstört wurde.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

+++ 09:05 Ukrainer verlassen Awdijiwka – Kriewald: “Russen haben bei Rückzug Gefangene gemacht” +++
Nach über zwei Jahren erbitterter Kämpfe muss das ukrainische Militär die Stadt Awdijiwka aufgeben. Die Gefahr, eingekesselt zu werden, wurde zu groß, wie ntv-Reporterin Nadja Kriewald erklärt. Doch nicht alle ukrainischen Soldaten entkommen.

+++ 08:50 Kriegsverbrechen in Ukraine: Deutsche Behörden sammeln Hunderte Hinweise +++
Deutsche Behörden haben laut Angaben des Bundesjustizministeriums mehr als 500 Hinweise auf Kriegsverbrechen in der Ukraine gesammelt und mehr als 160 Zeugen vernommen. “Wir wollen mehr Opfer oder Zeugen von traumatisierenden Erlebnissen davon überzeugen, ihre Erfahrungen mit der Polizei zu teilen”, sagt Justizminister Marco Buschmann der “Bild am Sonntag”. Der internationale Gerichtshof habe einen Haftbefehl gegen Putin erlassen (siehe Eintrag 05:37 Uhr). Für Deutschland bedeute das, weitere Beweise zu sammeln. “Jedes Foto und jeder Film etwa auf Handys können bei der Aufklärung helfen. Wer solches Material löscht, hilft damit nur den russischen Kriegsverbrechern”, so der Justizminister. Nächste Woche findet eine Konferenz zum Völkerstrafrecht im Bundesjustizministerium statt. Dabei ginge es auch um die zunehmenden russischen Drohnenangriffe auf zivile Einrichtungen.

+++ 08:29 McKinsey: Geplante EU-Verteidigungsbudgets sind unzureichend +++
Die Unternehmensberatung McKinsey hält die Anstrengungen zur Aufrüstung in Europa für nicht ausreichend. In einer neuen Studie zur europäischen Verteidigungsstrategie, die dem “Spiegel” vorliegt, kommen die Berater zwar auf beeindruckende Zahlen. “Auf Basis angekündigter Militärausgaben werden sich die Verteidigungsbudgets in Europa zwischen 2022 und 2028 um 700 bis 800 Milliarden Euro erhöhen”, heißt es in der Studie. Das sei ein deutlicher Anstieg gegenüber früheren Ausgabenniveaus, “aber es wird möglicherweise nicht reichen, um den Rückstau von Jahrzehnten mit niedrigeren Investitionen auszugleichen”. Die McKinsey-Analysen zeigen, dass die europäischen NATO-Staaten in den vergangenen drei Jahrzehnten 1,6 Billionen Dollar weniger ausgegeben haben, als es dem 2014 vereinbarten Zwei-Prozent-Ziel der NATO entsprochen hätte. Weite Teile der europäischen Rüstungssysteme seien veraltet. Bei den Landsystemen, also etwa Panzern und Haubitzen, wurden etwa 50 Prozent aller Systeme in Europa vor 1990 in Betrieb genommen. Bei landgestützten Luftsystemen, der Flugabwehr etwa, seien es bis zu 80 Prozent, schreiben die Berater.

+++ 08:20 Röttgen: Deutschland erhält nur Status Quo in Ukraine +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisiert die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Münchner Sicherheitskonferenz, in der er zu mehr Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland aufgerufen hat. “Ich hätte es mir sehr gewünscht, den Kanzler als Antreiber zu sehen. Aber seine Botschaft war eine Beschreibung der Lage – und die ist jedem bekannt. Dafür brauchen wir keinen Kanzler”, sagt Röttgen t-online bei der Sicherheitskonferenz in München. “Der Kanzler hat nichts darüber gesagt, was er ändern möchte und was eigentlich sein strategisches Ziel ist. Was möchte die Bundesregierung erreichen? Deswegen hatte Scholz’ Rede am Samstag für mich keine Botschaft.” Daran ändere auch das kürzlich geschlossene Sicherheitsabkommen mit der Ukraine nichts: “Es ist nicht negativ für die ukrainische Führung, deshalb hat sie es unterzeichnet. Aber für die deutsche Unterstützung der Ukraine ist das nur der Erhalt des Status Quo.” Röttgen sprach sich angesichts des Todes von Kremlkritiker Alexej Nawalny auch für eine Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland aus: “Die Ermordung Nawalnys sollte ein Anlass sein, die Sanktionen der EU deutlich effektiver zu machen. Es wäre auch ein Signal an Putin, dass er für seine abscheuliche Gewalt bezahlen muss.”

+++ 07:58 Ukraine und China sprechen über Aussichten auf Frieden +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi über die Aussichten auf Frieden im Krieg mit Russland gesprochen. Er habe sich mit Wang getroffen, “um die bilateralen Beziehungen, den Handel und die Notwendigkeit der Wiederherstellung eines gerechten und dauerhaften Friedens in der Ukraine zu erörtern”, teilt Kuleba auf X mit. Dabei habe er auch über den Vorstoß der Ukraine für einen globalen Friedensgipfel gesprochen, bei dem die Schweiz ihre Unterstützung zugesagt habe. Beide Minister seien sich einig gewesen, dass die Kontakte zwischen der Ukraine und China auf allen Ebenen aufrechterhalten und der Dialog fortgesetzt werden müsse. Die Ukraine, die EU und die USA haben China wiederholt aufgefordert, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um den Ukraine-Krieg zu beenden.

+++ 07:37 Ukraine meldet erneut Abschuss von russischem Kampfflugzeug +++
Die Ukraine schießt nach eigenen Angaben in der Nacht erneut ein russisches Kampfflugzeug ab. Dabei habe es sich um einen Jagdbomber SU-34 gehandelt, teilt der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk über Telegram mit. Zudem habe die Luftabwehr zwölf russische Angriffsdrohnen und einen Marschflugkörper vom Typ Kh-59 zerstört. Erst am Samstag vermeldete das ukrainische Militär den Abschuss von drei russischen Kampfflugzeugen.

+++ 07:20 ISW: Russland nutzt Luftüberlegenheit bei Kämpfen in Awdijiwka +++
Nach der Analyse des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) unterstützt das russische Militär mit seiner Luftüberlegenheit die Bodentruppen in Awdijiwka massiv. Die russische Luftwaffe werfe täglich über 60 Luftbomben auf die ukrainischen Stellungen dort ab, heißt es weiter im Tagesbericht des ISW. Ein mit dem Kreml verbundener Blogger habe am Samstag erklärt, die russischen Streitkräfte hätten allein in den vergangenen 48 Stunden 250 solcher Bomben in Awdijiwka abgeworfen.

+++ 06:50 Ukrainischer Schwimm-Weltmeister Buchow: “Du weißt nie, wann russische Raketen angreifen” +++
Bei der Siegerehrung kämpft Wladyslaw Buchow sichtlich mit seinen Emotionen. Als nach seiner Goldmedaille über 50 Meter Freistil bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Doha die ukrainische Nationalhymne gespielt wird, kommen dem 21-Jährigen fast die Tränen. Mit der Hand klopft er sich auf die Brust. In der Interviewzone des Aspire Dome berichtet Buchow anschließend von seiner schwierigen Vorbereitung in Kiew. “Du weißt nie, wann russische Raketen angreifen. Das war hart”, sagt Buchow. Er habe sich zunächst in der ukrainischen Hauptstadt vorbereitet, sei dann mit dem Team zum Trainieren nach Spanien geflogen und von dort direkt nach Katar gereist, sagt er. Sein erster WM-Titel bedeute ihm sehr viel – auch für sein von Russland angegriffenes Land.

Beim Training in der Heimat rechnet Schwimm-Weltmeister Buchow immer mit Raketenangriffen. Bei seinem Titel in Doha denkt er auch an sein Land im Krieg. Beim Training in der Heimat rechnet Schwimm-Weltmeister Buchow immer mit Raketenangriffen. Bei seinem Titel in Doha denkt er auch an sein Land im Krieg.

Beim Training in der Heimat rechnet Schwimm-Weltmeister Buchow immer mit Raketenangriffen. Bei seinem Titel in Doha denkt er auch an sein Land im Krieg.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 06:32 Ukrainischer Außenminister rechnet mit Taurus-Lieferung +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet, dass die Bundesregierung sich doch noch für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine entscheiden wird. “Die Tatsache, dass Sie kein klares Nein hören, ist schon eine Antwort an sich”, sagt Kuleba am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz vor Journalisten. “Wir vertrauen immer darauf, dass solche Probleme irgendwann gelöst werden, denn das hat uns das Leben in den vergangenen zwei Jahren gelehrt. “Jede Diskussion über Waffenlieferungen habe mit einem Nein begonnen, betont der Minister mit Blick auf frühere Debatten über die Lieferung deutscher Waffen neuer Qualität. Bevor die Bundesregierung den Export von Leopard-Kampfpanzern genehmigte, zögerte sie beispielsweise ebenfalls lange.

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Die Ukraine will mit den Taurus russische Stellungen weit hinter der Frontlinie erreichen. Die Ukraine will mit den Taurus russische Stellungen weit hinter der Frontlinie erreichen.

Die Ukraine will mit den Taurus russische Stellungen weit hinter der Frontlinie erreichen.

(Foto: IMAGO/Sven Eckelkamp)

+++ 06:00 China ruft zu Friedensgesprächen auf – so früh wie möglich +++
Chinas Außenminister Wang Yi ruft zu baldigen Friedensgesprächen in der Ukraine auf. China habe sich unermüdlich für die Förderung der Friedensgespräche in der Ukraine eingesetzt und fordere die Wiederaufnahme der Verhandlungen so früh wie möglich, teilt das Ministerium mit. China sei weder Urheber noch Beteiligter der Ukraine-Krise, wie Wang es formuliert. Es habe weder tatenlos zugesehen noch die Krise ausgenutzt, um daraus Profit zu schlagen.

+++ 05:37 Buschmann will Putin vor Gericht sehen +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann bekräftigt seine Hoffnung, den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine vor Gericht zu sehen. “Ich hoffe und wünsche mir, dass er sich irgendwann vor Gericht verantworten muss”, sagt Buschmann der “Bild am Sonntag” (BAMS). “Ich weiß, dass wir dafür einen langen Atem brauchen.” Zu Putins persönlicher Verantwortung sagt Buschmann: “Wenn jemand die Anordnung erteilt, gezielt gegen das Völkerstrafrecht zu verstoßen, dann ist dieser Machtinhaber potenziell ein Kriegsverbrecher.”

+++ 04:43 Shahed-Drohnentrümmer in Moldau entdeckt +++
In Moldau sind am Samstag Fragmente einer Drohne vom Typ Shahed, die von Russland im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden, gefunden worden. Das berichtet der “Kyiv Independent” unter Berufung auf die örtliche Grenzpolizei. Demnach wurden die Drohnentrümmer in der Nähe des grenznahen Dorfes Etulia entdeckt, einer moldauischen Grenzsiedlung etwa 15 Kilometer nordöstlich des ukrainischen Donauhafens Reni und fast 40 Kilometer nordwestlich von Ismajil. Es ist nicht der erste Fund dieser Art in dem unbeteiligten Land.

+++ 03:37 Großbritannien verlängert Visum für ukrainische Flüchtlinge +++
Großbritannien gewährt ukrainischen Flüchtlingen in ihrem Land eine 18-monatige Visumverlängerung. “Die Verlängerung des Visums gibt den Ukrainern im Vereinigten Königreich Sicherheit und Gewissheit über ihre Zukunft, während der Krieg weitergeht. Wir werden denjenigen, die vor dem Konflikt fliehen, weiterhin einen sicheren Hafen bieten”, so Migrationsminister Tom Pursglove in einer Erklärung. Nach Angaben des Innenministeriums betrifft die Verlängerung mehr als 283.000 Ukrainerinnen und Ukrainer. Ab Anfang 2025 können sie einen Antrag auf Aufenthalt in Großbritannien stellen und haben weiterhin das Recht auf Zugang zu Arbeit, Gesundheitsversorgung und Bildung, so die Regierung.

+++ 02:43 Biden mahnt Kongressabgeordnete, nicht “absurd” und “unethisch” zu handeln +++
US-Präsident Joe Biden äußert sich im Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj optimistisch zu weiteren milliardenschweren Militärhilfen für sein Land. Er habe Selenskyj in einem Telefongespräch mitgeteilt, er sei “zuversichtlich, dass wir das Geld bekommen werden”, sagt Biden vor Journalisten nach seinem Kirchgang im US-Bundesstaat Delaware. Biden sagt, es wäre “absurd” und “unethisch”, sollten Abgeordnete und Senatoren die Mittel für das ukrainische Militär nicht verabschieden. “Ich werde dafür kämpfen, dass sie die Munition bekommen, die sie brauchen.” Mit Blick auf den Rückzug der ukrainischen Armee aus der ostukrainischen Stadt Awdijiwka erklärt das Weiße Haus, die ukrainischen Soldaten hätten vor dem Rückzug ihre Munition “rationieren” müssen, weil “infolge der Untätigkeit des Kongresses” ihre Vorräte zur Neige gegangen seien. Dies habe “Russlands erste nennenswerte Gewinne seit Monaten” zur Folge gehabt.

+++ 01:54 Mehrere Tote nach russischen Raketenangriffen +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Die Rettungskräfte hätten die Leichen eines Mannes und einer Frau aus den Trümmern geborgen, erklärte Regionalgouverneur Wadim Filaschkin am Samstag. Die Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach einem weiteren Menschen. Bei dem Angriff waren mehrere Häuser getroffen worden. Zuvor hatte Filaschkin von einer vierköpfigen Familie gesprochen, die sich wahrscheinlich unter den Trümmern befinde. Russische Granaten schlugen zudem in eine Schule in der nahe gelegenen Stadt Slowjansk ein. Rettungsteams suchen nach mindestens einer Person, die unter dem Trümmerhaufen eingeklemmt sein soll. Weiter nördlich in der Stadt Kupjansk wurde ein Mensch getötet, als ein zweistöckiges Haus von russischen Granaten getroffen wurde, wie der Gouverneur der Region Charkiw mitteilt.

+++ 00:47 Selenskyj glaubt an “kluge Entscheidung” im US-Kongress +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt nach eigenen Worten weiterhin an eine “kluge Entscheidung” des US-Kongresses für neue milliardenschwere Militärhilfen für sein Land. Selenskyj schreibt nach einem Telefongespräch mit US-Präsident Joe Biden auf X: “Ich bin dankbar, die uneingeschränkte Unterstützung von Präsident Biden zu haben.” Selenskyj fügt hinzu: “Ich glaube auch, dass der US-Kongress eine kluge Entscheidung treffen wird.” Das Weiße Haus erklärt, Biden habe Selenskyj angerufen, “um das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zu unterstreichen, die Ukraine weiterhin zu unterstützen”.

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