Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:42 Schoigus Nachfolger: Wer ist Andrei Beloussow? +++

Der 65-jährige Andrei Beloussow, Putins neuer Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers, ist seit 2020 erster Vize-Ministerpräsident der russischen Regierung. Er war zu verschiedenen Zeiten Assistent des Staatsoberhauptes Wladimir Putin in Wirtschaftsfragen, Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Direktor der Abteilung für Wirtschaft und Finanzen der Regierung der Russischen Föderation. Er steht auf der Sanktionsliste der Europäischen Union.

Andrei Beloussow.

Andrei Beloussow.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

+++ 20:06 Putin ersetzt Verteidigungsminister Schoigu +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu soll nach Angaben aus dem Parlament aus der Regierung ausscheiden. Präsident Wladimir Putin wolle Schoigu durch Andrei Beloussow ersetzen, teilte das russische Oberhaus mit. Schoigu soll russischen Nachrichtenagenturen zufolge Sekretär des Sicherheitsrats werden.

+++ 20:06 Zahl der Toten bei Einsturz von Hochhaus in Belgorod steigt auf acht +++
Beim Einsturz eines zehnstöckigen Wohnhauses in der nahe der ukrainischen Grenze gelegenen russischen Stadt Belgorod sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Acht Leichen seien bis zum Abend aus den Trümmern gezogen worden, teilte das russische Katastrophenschutzministerium mit. 20 weitere Menschen wurden verletzt. Nach russischer Darstellung wurde das Gebäude von der Ukraine aus beschossen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, das Wohnhaus sei von herabstürzenden Trümmern einer ukrainischen Totschka-U-Rakete getroffen worden. Außerdem seien mehrere weitere Raketen und zwei Drohnen abgeschossen worden. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

+++ 19:36 Selenskyj über “äußerst schwierige” Lage um die Stadt Wowtschansk +++
Die Kämpfe in der Ostukraine infolge der russischen Offensive bei Charkiw weiten sich nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. “Es gibt Dörfer, die sich von einer “Grauzone” in eine Kampfzone verwandelt haben, und die Besatzer versuchen, in einigen von ihnen Fuß zu fassen oder sie einfach zum weiteren Vormarsch zu nutzen”, beschrieb Selenskyj die Lage in seiner täglichen Videobotschaft. Das russische Militär versuche mit dieser Offensive, die ukrainischen Kräfte auf das Äußerste zu strapazieren. Vor allem sei die Lage rund um die Stadt Wowtschansk “äußerst schwierig”. Wowtschansk hatte ursprünglich knapp 19.000 Einwohner, von denen nach offiziellen Angaben noch knapp 500 in der unter Dauerfeuer liegenden Stadt ausharrten.

+++ 18:58 Gouverneur: Grenzgebiet um Charkiw “fast rund um die Uhr” unter Beschuss +++
In der ostukrainischen Region Charkiw sind nach Behördenangaben die Grenzgebiete “fast rund um die Uhr” unter russischem Beschuss. Dies gelte für das gesamte Grenzgebiet in der Region, erklärte Gouverneur Oleh Synehubow in Online-Medien. Am Freitag hatte die russische Armee ukrainischen Angaben zufolge eine Bodenoffensive in der Region Charkiw gestartet. “Alle Zonen der Grenze sind fast rund um die Uhr unter feindlichem Beschuss”, so Synehubow. Zuvor hatte er bereits verkündet, dass angesichts des russischen Vorstoßes mehr als 4000 Menschen aus grenznahen Gebieten evakuiert worden seien. Russland meldete unterdessen die Einnahme von vier weiteren Dörfern in der Region Charkiw.

+++ 18:15 Mützenich lehnt NATO-Schutz des ukrainischen Luftraums ab +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Überlegungen mehrerer Bundestagsabgeordneter eine scharfe Absage erteilt, russische Luftangriffe auf die Ukraine von NATO-Gebiet aus abzuwehren. “Den ukrainischen Luftraum durch einen Einsatz der NATO schützen zu wollen, bedeutet eine Abkehr vom Grundsatz, dass wir nicht aktiv in den Krieg eingreifen wollen”, sagt er dem “Tagesspiegel”. “Ich halte solche Vorschläge für unverantwortlich und brandgefährlich.” Die Beteiligung der Bundeswehr würde Deutschland “unmittelbar zur Kriegspartei” machen und bedürfte eines Bundestagsmandats: “Dem wird die SPD-Fraktion nicht zustimmen.”

+++ 17:35 Russische Truppen rücken auf die Stadt Wowtschansk vor +++
Die russischen Soldaten sind bei ihrer Bodenoffensive im Nordosten der Ukraine auf die Stadt Wowtschansk vorgerückt. Die Truppen seien außerhalb der Stadt und näherten sich von drei Seiten, sagte der Polizeichef in der Region Charkiw, Wolodymyr Tymoschko. Unter anderem sei ein russischer Panzer auf einer Zufahrtsstraße nach Wowtschansk gesichtet worden. Ein Team der Nachrichtenagentur AP konnte aus einem nahe gelegenen Ort am Sonntagnachmittag Rauch aus Wowtschansk aufsteigen sehen. Die Stadt lag unter heftigem Artilleriebeschuss. Helfer versuchten, die verbliebenen der vor dem Krieg 17.000 Bewohner von Wowtschank in Sicherheit zu bringen. Die meisten von ihnen waren ältere Menschen.

+++ 16:54 Pistorius sieht Berliner Luftbrücke der Alliierten als Vorbild für Solidarität +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht die Luftbrücke der Alliierten während der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion als Aufforderung an das heutige Deutschland, international Solidarität zu zeigen. “Wir können nicht zusehen, wenn das Völkerrecht, unsere Ordnung und unsere Werte mit Füßen getreten werden”, sagte der SPD-Politiker anlässlich eines Festakts zum 75. Jahrestag des Endes der Berlin-Blockade. Dies gelte “weltweit”, aber “vor allem in der Ukraine”.

+++ 16:10 Fast jeder Zweite hält russischen Angriff auf NATO-Staat für wenig wahrscheinlich +++
Obwohl westliche Sicherheitsexperten einen russischen Angriff auf das NATO-Gebiet in absehbarer Zeit für möglich halten, ist dies für viele Deutsche nach wie vor ein eher unrealistisches Szenario. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Danach halten es 36 Prozent der Bundesbürger für wahrscheinlich oder eher wahrscheinlich, dass das russische Militär bis zum Jahr 2030 einen Staat angreifen wird, der dem Bündnis angehört. Mit 48 Prozent sind fast die Hälfte der erwachsenen Deutschen der Meinung, ein solches Szenario sei unwahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich. 15 Prozent der Teilnehmer der repräsentativen Umfrage wussten auf die Frage, wie wahrscheinlich ein russischer Angriff auf einen NATO-Staat bis 2030 sei, keine Antwort.

+++ 15:38 Alexej Nawalny postum mit Friedenspreis in Dresden geehrt +++
Der verstorbene Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist postum mit dem Friedenspreis Dresden geehrt worden. Seine Witwe Julia Nawalnaja nahm die Auszeichnung im Staatsschauspiel Dresden entgegen. In der Begründung hieß es, mit der postumen Preisverleihung solle Nawalnys Einsatz für Freiheit, Demokratie und Frieden gewürdigt werden.

+++ 14:56 Hochhaus klappt nach Beschuss zusammen – Moskau leitet Terror-Untersuchung gegen Ukraine ein +++
Nach dem teilweisen Einsturz eines mehrstöckigen Hochhauses in der russischen Grenzstadt Belgorod, der offiziellen russischen Angaben zufolge durch ukrainischen Beschuss ausgelöst worden war, hat die höchste Untersuchungsbehörde des Landes erklärt, sie habe ein Strafverfahren wegen “Terroranschlags” eingeleitet. Eine Sprecherin sagte, dass sich in den Trümmern Tote und Verletzte befänden, nannte jedoch keine weiteren Einzelheiten. Berichten zufolge gibt es mindestens drei Tote, mehrere Verletzte und womöglich noch rund 20 vermisste Menschen unter den Trümmern.

Der stark beschädigte Gebäudekomplex. Der stark beschädigte Gebäudekomplex.

Der stark beschädigte Gebäudekomplex.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

+++ 14:35 Armeechef Syrskyj nennt Lage in Charkiw “deutlich verschärft” +++
Nach dem Vorstoß russischer Truppen ins ukrainische Grenzgebiet Charkiw hat der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj die Situation dort als schwierig bezeichnet. “Diese Woche hat sich die Lage im Gebiet Charkiw deutlich verschärft”, schrieb Syrskyj auf Telegram. “Derzeit halten in den Grenzgebieten entlang der Staatsgrenze zur Russischen Föderation die Kämpfe an.” Dann fügte er hinzu: “Die Situation ist schwierig, aber die Verteidigungskräfte der Ukraine tun alles, um Verteidigungslinien und -positionen zu halten.” Zugleich räumte er ein, dass die russischen Angreifer an einigen Abschnitten “Teilerfolge” erzielt hätten. Russische Truppen hatten in der Nacht zum Freitag übereinstimmenden Berichten zufolge im Grenzgebiet zur ukrainischen Millionenstadt Charkiw eine Offensive gestartet.

+++ 14:07 ISW: Neue Militärgruppe mit Zehntausenden Kämpfern bringt Ukraine in Bedrängnis +++
Der seit Freitag laufende russische Angriff in der Region Charkiw, bei dem bereits mehrere Dörfer erobert worden sein sollen und der die Ukraine unter Druck setzt, ist laut einem CNN-Bericht auf die Gründung einer neuen russischen Militärgruppe namens Sever zurückzuführen. George Barros vom Institute for the Study of War in Washington sagt gegenüber dem Sender, dass Sever eine “operativ bedeutsame Gruppe” sei. “Russland wollte 60.000 bis 100.000 Soldaten für den Angriff seiner Gruppe auf Charkiw aufstellen. Wir gehen davon aus, dass es eher 50.000 sind”, so Barros, aber “sie verfügen immer noch über große Kampfkraft”.

+++ 13:30 Gouverneur der Region Charkiw: Tausende Menschen evakuiert +++
Laut Oleh Synjehubow, dem Gouverneur der Region Charkiw, sind in den vergangenen beiden Tagen wegen der Bedrohung durch die neue russische Offensive 4000 Einwohner aus Siedlungen in der Region evakuiert worden. “Wir stellen allen, die es brauchen, eine Unterkunft zur Verfügung. 70 Prozent der Evakuierten haben eine Unterkunft, meist bei Verwandten und Freunden”, teilt Synjehubow auf Telegram mit.

Rettungskräfte evakuieren eine ältere Frau in der Region Charkiw. Rettungskräfte evakuieren eine ältere Frau in der Region Charkiw.

Rettungskräfte evakuieren eine ältere Frau in der Region Charkiw.

(Foto: Telegram / Oleh Synjehubow)

+++ 12:59 Russland will weitere Dörfer eingenommen und mehrere Helikopter zerstört haben +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der nordostukrainischen Region Charkiw vier weitere Dörfer eingenommen. Hatyschtsche, Krasne, Morochowez und Olijinykowe stünden unter russischer Kontrolle, teilt das Ministerium mit. Bereits gestern meldete es die Einnahme von fünf Dörfern. In Charkiw haben die russischen Truppen am Freitag eine neue Offensive eröffnet. Sie waren zwar bereits kurz nach dem Beginn ihrer Invasion im Februar 2022 in die Region eingerückt, wurden aber später von ukrainischen Truppen zurückgedrängt. In der Region Dnipropetrowsk im Süden der Ukraine haben russischen Truppen zudem vier ukrainische Hubschrauber zerstört und einen beschädigt, behauptet das russische Verteidigungsministerium.

+++ 12:24 “Wir kennen die Pläne des Feindes und reagieren flexibel auf all seine Aktionen” +++
Der ukrainische Armeechef Syrskyj äußert sich in einer Mitteilung zur Situation an der Front: “Die Verteidigungskräfte führen intensive Kämpfe. Versuche der russischen Besatzer, unsere Verteidigung zu durchbrechen, wurden gestoppt. Unsere Aufklärung, Artillerie und Drohneneinheiten sind im Einsatz. Wir kennen die Pläne des Feindes und reagieren flexibel auf all seine Aktionen.” Über die neue Offensive der Kreml-Truppen sagt Syrskyj: “Diese Woche hat sich die Situation in der Region Charkiw erheblich verschärft. Die Lage ist schwierig, aber die Verteidigungskräfte der Ukraine tun alles, um die Verteidigungslinien und Positionen zu halten und dem Feind Schaden zuzufügen.” In der Region Tschassiw Jar hätten die Russen erfolglos versucht, die verlorene Position im Bereich von Klischtschijiwka wiederherzustellen. “Trotz der schwierigen Situation an der Front findet eine Rotation der Einheiten statt, um den Soldaten Erholung zu ermöglichen und die Kampffähigkeit der Brigaden wiederherzustellen”, so Syrskyj.

+++ 11:53 Hochhaus in Russland soll nach Beschuss teilweise eingestürzt sein – drei Tote gemeldet +++
In der russischen Stadt Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Oblast, Wjatscheslaw Gladkow, ein mehrstöckiges Wohnhaus nach ukrainischem Beschuss teilweise eingestürzt. Medienberichten zufolge gibt es mindestens drei Tote. Rund 20 Menschen könnten demnach noch unter den Trümmern liegen. “Die Stadt und die Oblast waren massivem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine ausgesetzt”, sagt Gladkow. “Durch den Volltreffer einer Granate in ein Mehrfamilienhaus stürzte der komplette Eingangsbereich vom zehnten bis zum ersten Stock ein.” Die Oblast Belgorod grenzt an die Ukraine und wurde von dort aus mehrfach angegriffen. Eine Stellungnahme der Ukraine gab es zunächst nicht. Immer wieder warfen zudem zuletzt russische Bomber in der Region vermutlich wegen technischen Fehlern selbst Bomben auf zivile Infrastruktur ab.

Schäden in Belgorod. Schäden in Belgorod.

Schäden in Belgorod.

(Foto: via REUTERS)

+++ 11:19 Krieg erschüttert das Geschäft vom russischen Energieriesen Gazprom +++
Der russische Energieriese Gazprom wird nach britischer Einschätzung noch jahrelang die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine spüren. Grund seien die schlechten Beziehungen mit den bisherigen Hauptabnehmern im Westen seit der russischen Invasion der Ukraine 2022, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Dass es der Staatskonzern bisher nicht geschafft habe, seine Exportabhängigkeit vom europäischen Markt zu lösen, werde die Gewinne vermutlich bis 2030 belasten. Gazprom hat zuletzt den ersten Nettoverlust seit 1999 gemeldet. 2023 habe Gazprom gut 25 Milliarden Euro Steuern gezahlt, das seien 9 Prozent der gesamten russischen Staatsumsätze, heißt es in London weiter. “Die russische Regierung plant, die Steuerlast von Gazprom 2024 weiter zu erhöhen, was vermutlich zu Gazproms Entscheidung beigetragen hat, die Investitionen 2024 um rund 15 Prozent zu reduzieren.”

+++ 10:44 Ukraine berichtet von Kamikaze-Treffern auf Ölraffinerie und militärische Ziele in Russland +++
Die Ukraine will in der vergangenen Nacht Infrastruktur auf russischem Gebiet getroffen haben, darunter eine Wolgograder Ölraffinerie im Bezirk Krasnoarmeysky, das Kaluganaftelektrodukt-Öldepot in Kaluga und ein Werk in Lipezk. “Auch militärische Ziele wurden getroffen”, sagt eine Quelle des Militärgeheimdienstes der Nachrichtenagentur Unian. Bei dem Angriff von Kamikaze-Drohnen auf die Ölraffinerie in Wolgograd sei es zu mehreren Explosionen gekommen, woraufhin ein Feuer ausbrach. “Die Informationen über die Schäden an der Raffinerie wurden auch vom Gouverneur der Region Wolgograd, Andrej Bocharow, bestätigt”, so die Quelle (Eintrag von 07:28 Uhr). Die russische Seite behauptet wie gewohnt, die Flugabwehr sei erfolgreich gewesen. Es habe nur ein kleineres Feuer durch herabstürzende Drohnen-Trümmerteile gegeben. Auf Videos und Bildern, die ukrainische Medien teilen, sieht es jedoch nach einem größeren Feuerball aus.

+++ 10:06 “Die Lage wird immer komplizierter” – Ruf nach mehr Reserven +++
Der dem ukrainischen Militär nahestehende Kanal Deepstate berichtet in einer aktuellen Analyse von schwierigen Kämpfen im Grenzgebiet bei Charkiw. “Die Lage wird immer komplizierter. Der Feind bringt nach und nach immer mehr Kräfte in unser Gebiet, die Infanterie dringt ständig ein, bewegt sich in Gruppen zu Siedlungen und versucht, dort Fuß zu fassen und weiter vorzurücken.” Es sei notwendig, der Region mehr Aufmerksamkeit zu schenken, “sonst wird der Feind noch mehr Erfolg haben, was sehr negative Folgen haben wird”, so Deepstate. Obwohl die Hauptaufgabe der russischen Streitkräfte darin bestehe, die Aufmerksamkeit von anderen Gebieten abzulenken, könne die Situation ohne die Einführung von ukrainischen Reserven “sehr ernst” werden, heißt es.

+++ 09:30 ntv-Reporter Weichert: “Russland will ukrainische Truppen zur Verlegung zwingen” +++
Die russische Armee greift bei Charkiw massiv an, mehrere Dörfer sollen eingenommen worden sein. Selenskyj gibt die Devise aus, den Vorstoß unbedingt aufzuhalten. Die Ukraine verlegt Truppen in die Region – und genau das ist laut ntv-Reporter Jürgen Weichert eines der Ziele, die Russland erreichen will:

+++ 08:50 Russland konstruiert Panik in Millionen-Metropole Charkiw – Video zeigt ganz anderes Bild +++
Während die russischen Streitkräfte in der Nähe der ukrainischen Millionen-Metropole vorrücken, ist über größere Evakuierungsmaßnahmen dort nichts bekannt. “Russischen Propagandisten zufolge ist Charkiw in Panik und leer”, heißt es von der ukrainischen Sicherheitsexpertin Maria Avdeeva auf X. Auf einem Video, das sie teilt, sind Menschen zu sehen, die am Tag ganz normal auf einem gut besuchten Markt einkaufen. Auf die Stadt hat es in der Vergangenheit bereits zahlreiche Luftangriffe gegeben, die Bevölkerung ist die russische Aggression gewohnt. Experten gehen derzeit nicht davon aus, dass die Kreml-Truppen Charkiw einnehmen können. Es wird für möglich gehalten, dass Moskau eine Massenflucht aus der ukrainischen Stadt provozieren will.

+++ 08:12 ISW: Russen machen taktisch bedeutsame Fortschritte in der Region Charkiw +++
Die russischen Streitkräfte führen laut Institut für Kriegsstudien (ISW) relativ begrenzte Offensivoperationen entlang der russisch-ukrainischen Grenze im nördlichen Gebiet Charkiw durch und “erzielen weiterhin taktisch bedeutsame Fortschritte in wahrscheinlich weniger gut verteidigten Gebieten”. Die Größe der Einheiten, die an den begrenzten Operationen beteiligt sind, deute darauf hin, dass die russischen Streitkräfte derzeit “keine großangelegte Operation zur Einschließung, Umzingelung oder Einnahme der Stadt Charkiw verfolgen”, so das ISW.

+++ 07:28 Ukraine greift Ölraffinerie in Russland an +++
Ein ukrainischer Drohnenangriff habe kurzzeitig zu einem Brand in der Ölraffinerie Wolgograd im Süden Russlands geführt, teilt der Gouverneur der Region, Andrej Botscharow auf Telegram mit. “Das Feuer wurde gelöscht. Es gab keine Verletzten”, schreibt Botscharow. Weder der Ölproduzent Lukoil noch die ukrainische Seite haben bisher eine Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben.

+++ 06:52 Ukraine kann auf wichtige Waffen aus Lettland hoffen +++
Der ukrainische Botschafter in Lettland, Anatolij Kutsevol, sagt in einem Interview mit Ukrinform, dass Lettland bald in der Lage sein werde, Drohnen und Radarabwehrsysteme in die Ukraine zu liefern. “Ich denke, dass wir mit der Zeit mehr Medienberichte über Drohnen und Radarabwehrsysteme aus Lettland erhalten werden, die in die Ukraine geliefert werden”, so Kutsevol. Bei der Herstellung von wichtigen 155-mm-Granaten soll es zudem eine Zusammenarbeit geben. Und: “Es gibt noch andere Bereiche, in denen wir zusammenarbeiten, aber aus Sicherheitsgründen können wir darüber jetzt nicht sprechen.”

+++ 06:14 Ukrainische Brigade meldet Abschuss von russischem Kampfjet +++
Die 110. Mechanisierte Brigade der ukrainischen Streitkräfte meldet den Abschuss eines Su-25-Kampfjets der russischen Truppen. “Die Flugabwehrkanoniere der 110. Brigade leisten wieder einmal hervorragende Arbeit. Heute haben sie eine weitere SU-25 getroffen”, heißt es in einem Beitrag auf Facebook. “Die Insassen haben immer noch nicht begriffen, dass es keinen Sinn hat, in unseren Himmel zu fliegen. Sie werden weiter fallen.” Laut Angaben des ukrainischen Majors Oleksiy Hetman beim Sender We-Ukraine verfügt Moskau nach Schätzungen noch über etwa 190 Su-25-Jets. “Das ist ein ziemlich gutes Flugzeug, wenn es darum geht, unseren Truppen Schaden zuzufügen”, so Hetman. Die Su-25 sei für die Unterstützung von Kampfeinsätzen direkt an der Kontaktlinie konzipiert.

+++ 05:42 Offenbar eine Tote nach Angriff auf Belgorod +++
Offenbar traf ein großangelegter ukrainischer Angriff Belgorod und die umliegende Region am Abend des 11. Mai und verursachte nach Angaben des Gouverneurs der Region, Wjatscheslaw Gladkow, Schäden und Opfer. Die Ukraine äußert sich normalerweise nicht zu gemeldeten Angriffen auf Belgorod. Gladkow meldet einen Raketenangriffsalarm in der Oblast. Russische Telegram-Kanäle veröffentlichten kurz darauf Bilder von brennenden Autos und aufsteigendem Rauch über Belgorod. Nach Angaben von Gladkow wurde bei dem Angriff eine Frau getötet und 29 Menschen, darunter ein Kind, verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Mehrere Wohnhäuser, Gewerbebetriebe, Autos sowie medizinische und schulische Einrichtungen wurden angeblich beschädigt. Auch in der nahe gelegenen Ortschaft Dubowoje wurden Schäden gemeldet, so Gladkow auf seinem Telegram-Kanal.

+++ 04:29 US-General: Russland kann Rüstungsindustrie ohne Weiteres Vorrang einräumen +++
Ein autokratisches Regime wie Russland kann dem Ausbau seiner Rüstungsindustrie ohne Weiteres Vorrang vor dem wirtschaftlichen Wohlergehen einräumen, um seine Militäraktionen in der Ukraine aufrechtzuerhalten, zusammen mit der Hilfe von Iran und Nordkorea, sagt Generalleutnant Steven Basham, stellvertretender Kommandeur der US-Luftstreitkräfte in Europa. In seiner Rede auf der Veranstaltung der “Foundation for Defense of Democracies” zum Thema “Transatlantische Sicherheit nach 75 Jahren NATO” weist Basham darauf hin, dass die industrielle Basis der westlichen Verteidigungsindustrie ebenfalls im Aufwind ist: “Machen Sie keinen Fehler. Sie nimmt an Geschwindigkeit zu. Sie wird auch weiterhin schneller werden als die Kapazitäten Russlands. Die Zeit, die Russland in der Ukraine verbringt, ist auch die Zeit, die wir haben, um unsere industrielle Basis auf den Stand zu bringen, den sie braucht.”

+++ 03:02 Selenskyj: Ukraine führt in Region Charkiw Gegenangriffe aus +++
Nach der russischen Offensive in der nordostukrainischen Region Charkiw führt die ukrainische Armee nach Angaben von Staatschef Wolodymyr Selenskyj Gegenangriffe aus. Hauptaufgabe der Truppen sei es derzeit, die “russischen Angriffspläne zu stören”, sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. Die Truppen müssten der Ukraine nun “die Initiative zurückgeben”.

+++ 01:46 Ukraine: Russische Angriffe auf Sumy Oblast töten eine Zivilistin +++
Wie die Regionalverwaltung mitteilt, haben die russischen Streitkräfte im Laufe des Tages zehn Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Oblast Sumy beschossen. In den letzten 24 Stunden wurden in der Oblast Sumy mindestens 93 Explosionen gemeldet. Bei einem Raketenangriff auf die Außenbezirke der nordöstlichen Stadt Sumy wurde eine Frau im Alter von 37 Jahren getötet, wie heißt es weiter. Der Angriff habe sich gegen die örtliche Infrastruktur gerichtet, heißt es, ohne weitere Einzelheiten über das Ziel oder die Folgen zu nennen.

+++ 23:49 Kanada nimmt an Ukraine-Friedensgipfel teil +++
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärt, dass Kanada an dem bevorstehenden globalen Friedensgipfel für die Ukraine teilnimmt. Der Gipfel wird am 15. und 16. Juni in der Schweiz stattfinden und sich auf den Frieden in der Ukraine gemäß der 10-Punkte-Friedensformel von Präsident Wolodymyr Selenskyj konzentrieren, einem Plan, der einen vollständigen Rückzug der russischen Truppen aus den besetzten ukrainischen Gebieten vorsieht. “Der erste Friedensgipfel für die Ukraine findet im Juni statt – und Kanada wird dabei sein”, schreibt Trudeau auf X. “Ich freue mich darauf, gemeinsam mit anderen führenden Politikern der Welt unser gemeinsames Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens für die Ukraine voranzutreiben.”

+++ 23:06 Scholz warnt vor russischer Einflussnahme auf Europa- und Landtagswahlen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz warnt vor russischer Einflussnahme auf die anstehenden Europa- und Landtagswahlen. Es gebe Versuche von außen, die Europa- und Landtagswahlen zu beeinflussen, sagt der SPD-Politiker beim Bühnentalk “RND vor Ort” des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die Berichte über Geldzahlungen an AfD-Politiker nannte Scholz “verstörend”. Das müsse jetzt von den zuständigen Behörden ermittelt und nachgewiesen werden, fügt Scholz hinzu. “Es sind in der Tat unglaublich viele russische Desinformationen in Wahlkämpfen unterwegs.”

+++ 22:00 Scholz appelliert an ukrainische Flüchtlinge, Arbeit aufzunehmen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat an ukrainische Kriegsflüchtlinge in Deutschland appelliert, zügig eine Arbeit aufzunehmen. “Wir wünschen uns, dass diejenigen, die aus der Ukraine hier sind, soweit sie arbeitsfähig sind, jetzt auch arbeiten”, sagte der SPD-Politiker beim Bühnentalk “RND vor Ort” des Redaktionsnetzwerks Deutschland in Potsdam. “Wir haben Integrationskurse bezahlt und Sprachkurse und deshalb ist das schon so, dass wir jetzt mit einem großen Jobturbo viele dazu ermuntern wollen, dass sie nun auch arbeiten”, so der Bundeskanzler weiter. “Das tun schon viele, das muss man dazusagen, aber da wären noch ein paar Hunderttausend zusätzlich, die auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden”, so Scholz. “Und mein Rat an alle ist, das auch zu machen.”

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.


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