Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 21:11 London fordert Moskau zu Einhaltung von Steuerabkommen auf +++

Die britische Regierung appelliert an Russland, sich wieder am bilateralen Doppelbesteuerungsabkommen zu beteiligen, teilt die britische Regierung mit. Russland informierte die britische Regierung über die Aussetzung praktisch aller wichtigen Bestimmungen des Abkommens, von denen viele bereits seit 1998 in Kraft waren. Allerdings hat Russland die Bestimmungen zur Beseitigung der Doppelbesteuerung nicht vollständig aufgehoben. Doppelbesteuerungsabkommen verhindern, dass Einzelpersonen und Unternehmen mit demselben Einkommen in zwei verschiedenen Ländern besteuert werden. Die Aussetzung bedeutet, dass Russland die festgelegten Beschränkungen der Besteuerung nach dem Quellenprinzip missachten und nur begrenzte Maßnahmen zur Abschwächung der Doppelbesteuerung in seinem Hoheitsgebiet anbieten könnte.

+++ 20:46 Kiews Verteidigungsminister: F-16-Ausbildung von Ukrainern gestartet +++
Die geplante Lieferung westlicher F-16-Kampfflugzeuge dürfte noch Monate dauern – doch das Training ukrainischer Piloten hat Angaben aus Kiew zufolge bereits begonnen. “Die Ausbildung hat schon angefangen”, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow dem Fernsehsender “24 Kanal”. Auch Ingenieure und Techniker des von Russland angegriffenen Landes erhalten demnach Schulungen. Wo genau diese stattfinden, sagt Resnikow nicht. Zur Lieferung von F-16-Maschinen an die Ukraine sowie zur Ausbildung ukrainischer Piloten haben sich Dänemark und die Niederlande bereiterklärt.

+++ 20:05 Kiews Außenminister glaubt an Erfolg der Gegenoffensive +++
Der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, widerspricht Berichten, wonach die Gegenoffensive der Ukraine scheitern könnte. Kuleba sagt gegenüber “Bild”: “Wir nehmen solche Äußerungen gelassen hin. Nach Ansichtungenannter Beamter, Generäle und Analysten hätte die Ukraine im Februar 2022 innerhalb von drei bis zehn Tagen aufhören sollen zu existieren. Sie gehen nun davon aus, dass die Ukraine nicht in der Lage sein wird, ihr gesamtes Territorium so schnell zurückzuerobern. Das zeigt, dass selbst Zweifler mit der Zeit hoffnungsvoller werden.” Zu Kriegsbeginn im Februar 2022 hatten sowohl westliche Geheimdienste als auch Militärs nicht damit gerechnet, dass sich die Ukraine verteidigen könnte. Immer wieder hieß es damals,dass Kiew fallen würde. Am Freitag hatte die “Washington Post”berichtet, dass der US-Geheimdienst CIA nicht mehr an einen Erfolg der Gegenoffensive glaube.

+++ 19:20 Lawrow warnt vor “Konfrontation der Atommächte” +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagt, Moskaus Besitz von Atomwaffen schütze das Land vor äußeren Sicherheitsbedrohungen, während er den Westen an die Risiken eines Atomkonflikts erinnert. Das berichtet Reuters. In einem Interview für die staatliche Zeitschrift “The International Affairs” sagt Lawrow: “Der Besitz von Atomwaffen ist heute die einzig mögliche Antwort auf einige der wichtigsten externen Bedrohungen für die Sicherheit unseres Landes.” Lawrow warnt davor, dass die USA und die NATO-Verbündeten Gefahr laufen, “in eine Situation der direkten bewaffneten Konfrontation der Atommächte” zu geraten. “Wir glauben, dass eine solche Entwicklung verhindert werden sollte. Deshalb müssen wir an die hohen militärischen und politischen Risiken erinnern und ernüchternde Signale an unsere Gegner senden”, so Lawrow weiter. US-Präsident Joe Biden hat die Bedrohung durch den Einsatz taktischer Atomwaffen durch Russland als “real” bezeichnet, während NATO-Chef Jens Stoltenberg diese Woche erklärte, das Militärbündnis habe keine Veränderungen bei den russischen Atomstreitkräften festgestellt.

+++ 18:44 Generalstaatsanwaltschaft: 502 ukrainische Kinder seit Kriegsbeginn getötet +++
Seit Beginn der russischen Invasion im vergangenen Jahr sind nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft 502 ukrainische Kinder getötet wurden. Mehr als 1.100 Kinder wurden zudem verletzt. Am Freitag wurde ein 17-jähriges Mädchen im Dorf Virivka in der Region Cherson durch russischen Beschuss verletzt. In der Region Donezk wurden 485 Kinder von Russland verletzt oder getötet. Damit ist Donezk das Gebiet in der Ukraine, in dem die meisten Kinder getötet oder verletzt wurden.

+++ 18:10 Amnestie nach Kampf in der Ukraine: Russische Frauen fürchten Rückkehr von Ex-Sträflingen +++
Viele russische Sträflinge kehren als freie Männer nach Russland zurück, nachdem sie für die Wagner-Söldnergruppe in der Ukraine gekämpft haben. Laut einem Bericht des “Guardian” fürchten nun viele russische Frauen sich deshalb vor der zunehmenden Bedrohung durch Mord, Vergewaltigung und häusliche Gewalt im Land. Der Gründer der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, soll Mitte 2022 damit begonnen haben, Gefangene zu rekrutieren, die an der Seite der Wagner-Söldner und des regulären russischen Militärs in der Ukraine kämpfen sollten, und ihnen Amnestie angeboten haben, wenn sie sechs Monate auf dem Schlachtfeld überleben würden. Anfang Februar behauptete Prigozhin jedoch, Wagner habe die Rekrutierung von Gefangenen für den Kampf in der Ukraine “vollständig eingestellt”. Ende Juni erklärte Prigozhin, dass bereits 32.000 Gefangene nach Erfüllung ihrer Militärverträge nach Russland zurückgekehrt seien. Viele von ihnen waren wegen Gewaltverbrechen gegen Frauen verurteilt worden. Dem “Guardian” zufolge gehört zu diesen Verurteilten auch Wladislaw Kanyus, der 2020 in ganz Russland für die brutale Ermordung seiner Ex-Freundin Vera Pekhteleva bekannt wurde. Kanyus wurde zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt, aber Pekhtelevas Mutter erhielt Mitte Mai zwei Fotos von einem anonymen Account auf WhatsApp, die zeigten, dass er frei war und in der Ukraine kämpfte. Der “Guardian” schreibt, Pekhtelevas Familie habe eine offizielle Anfrage an die Gefängnisbehörden gestellt, um zu erfahren, ob Kanyus noch im Gefängnis sei, doch man habe ihnen gesagt, er sei in ein Gefängnis in der russischen Region Rostow nahe der ukrainischen Grenze verlegt worden und verschwunden.

+++ 17:36 Bericht: Putin bleibt UN-Versammlung wegen Haftbefehls fern +++
Der russische Diktator Wladimir Putin wird in diesem Jahr nicht an der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilnehmen, berichtet “Ukrainska Pravda“. Anstelle seiner Teilnahme hat Putin demnach eine Delegation für die 78. Sitzung autorisiert, zu der der stellvertretende Außenminister Sergej Vershinin sowie der UN-Botschafter Vasily Nebenzya und der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma Leonid Slutsky gehören. Anfang dieses Jahres erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Putin und die russische Beauftragte für die Rechte des Kindes, Maria Lvova-Belova wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder. Die Entscheidung, die Sitzung ausfallen zu lassen, hängt wahrscheinlich mit dem Haftbefehl des IStGH zusammen, der Putins internationale Reisetätigkeit erheblich einschränkt.

+++ 17:03 Explosion auf Gelände des Staatlichen Zentrums für Kriminalistik bei Kiew +++
Wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mitteilt, hat sich eine Explosion auf dem Gelände des Staatlichen Zentrums für Wissenschaft, Forschung und Kriminalistik des Innenministeriums in einem westlichen Vorort von Kiew ereignet. Die Ursache für die Explosion sei nicht auf einen Drohnen- oder Raketenangriff zurückzuführen, so Klymenko. Experten waren während des Vorfalls in dem Zentrum mit der Untersuchung von explosiven Gegenständen beschäftigt. Infolgedessen brach in einem der Lagerräume auf dem Gelände ein Feuer aus. Einige Mitarbeiter seien durch den Vorfall verletzt wurden, so Klymenko. Bislang gibt es keine Angaben über die Zahl der Verletzten.

+++ 16:30 Russland beschädigt mit Attacken auf Region Chmelnyzkyj 400 Gebäude über Nacht +++
Russland hat in der Nacht die westukrainische Region Chmelnyzkyj mit Drohnen angegriffen und dabei fast 400 Gebäude beschädigt, wie Serhii Tiurin, erster stellvertretender Leiter der Militärverwaltung der Region Chmelnyzkyj, gegenüber dem ukrainischen Sender Suspilne erklärt. Bei dem Angriff seien Verwaltungsgebäude, Schulen, kommunale Einrichtungen und Hunderte von Wohnhäusern in den Gemeinden Medzhybizh und Derazhnia beschädigt worden, sagt Tiurin. Es habe keine Verletzten gegeben.

+++ 16:04 Selenskyj: Ukrainische Piloten trainieren bereits auf Gripen-Jets +++
Ukrainische Piloten haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits Ausbildungen auf schwedischen Gripen-Kampfjets begonnen. Eine mögliche Lieferung derartiger Flugzeuge an die Ukraine werde auch zentraler Teil seiner Gespräche mit weiteren schwedischen Politikern stehen, sagt Selenskyj bei seinem Treffen mit Ministerpräsident Ulf Kristersson. Dieser äußert sich zunächst nicht zu Gripen-Jets. Schweden hatte im Juni ukrainische Piloten zu Testflügen auf den Jets des Herstellers Saab eingeladen, zugleich aber erklärt, es benötige alle eigenen Flugzeuge dieses Modells selbst.

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+++ 15:27 Russland meldet Drohnenangriffe bei Moskau und Belgorod +++
Nach einem Drohnenangriff in der Region Nowgorod berichtet Russland auch von versuchten ukrainischenDrohnenangriffen in den Regionen Moskau und Belgorod. Nahe derOrtschaft Putilkowo im Moskauer Umland und in der RegionBelgorod nahe der ukrainischen Grenze seien Drohnen abgewehrtworden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

+++ 15:00 Selenskyj spricht mit Schweden über Lieferung von Gripen-Kampfjets +++
Die Ukraine spricht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Schweden über mögliche Kampfjet-Lieferungen. Es gehe um Flugzeuge des Modells Gripen, erklärt Selenskyj nach einem Treffen mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in der Nähe von Stockholm.

+++ 14:42 Russland und China beenden gemeinsames Militär-Manöver +++
Russland und China haben nach russischen Angaben gemeinsame Militärübungen im Pazifischen Ozean beendet. Das Manöver habe innerhalb von drei Wochen 50 Übungen umfasst, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax die russische Pazifikflotte.

+++ 14:15 Kiews Innenminister: Zahl der Toten nach Angriff auf Tschernihiw steigt auf sieben +++
Die Zahl der Verwundeten und Toten nach der russischen Attacke auf Tschernihiw ist nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko gestiegen. “Die Leiche eines weiteren Opfers wurde in Tschernihiw gefunden. Eine nicht identifizierte Frau”, schreibt Klymenko auf Telegram. “Die Zahl der Todesopfer ist auf 7 angestiegen.” Insgesamt gibt es laut dem kommissarischen Bürgermeister der Stadt 110 Verletzte. Darunter seien zehn Polizeibeamte und zwölf Kinder, so Klymenko. 25 Personen wurden laut Klymenko ins Krankenhaus eingeliefert. “Ein 12-jähriges Mädchen wurde mit dem Krankenwagen nach Kiew gebracht”, so Klymenko weiter. Das Mädchen befinde sich in einem kritischen Zustand.

+++ 13:53 Hinter posierender Frau: Video zeigt Raketeneinschlag im Theater von Tschernihiw +++
Es reicht nur ein Video von zwei Sekunden Länge, um zu zeigen, wie dramatisch der Alltag für Zivilisten in der Ukraine ist. Und wie schnell die russischen Attacken einen treffen können. Unter anderem das ukrainische Nachrichtenportal “Euromaidan Press” teilt einen Clip, dessen Echtheit bislang allerdings nicht bestätigt ist, und eine Frau zeigt, die sich gerade bereit macht, um vor dem Theater von Tschernihiw zu posieren. Nur Millisekunden später nimmt sie die Geräusche einer heranrauschenden Rakete wahr und blickt gen Himmel, dann kommt es auch schon direkt zur großen Explosion beim Theater hinter ihr (Eintrag von 12:03).

+++ 13:19 Russland behauptet, 150 ukrainische Soldaten am Dnipro “eliminiert” zu haben +++
Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge etwa 150 ukrainische Soldaten “eliminiert”, die den Fluss Dnipro überqueren und auf russisch besetztes Gebiet gelangen wollten. Das russische Militär habe eine “feindliche” Einheit von rund 150 Menschen “besiegt”, teilt die russische Armee mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Die Ukrainer hätten versucht, auf dem linken Ufer des Dnipro Fuß zu fassen. “Die (…) feindlichen Gruppen wurden vollständig eliminiert.” Die ukrainischen Streitkräfte versuchen am Dnipro, Frontlinie im Süden des Landes, in die Verteidigungsanlagen Moskaus einzudringen. Am Freitag hat Moskau erklärt, “Sabotage”-Gruppen seien rund um den Fluss im Einsatz gewesen.

+++ 12:42 Russland meldet Drohnenangriff auf Militärflugplatz nordwestlich von Moskau +++
Bei einem Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz in der Region Nowgorod nordwestlich von Moskau ist nach russischen Angaben ein Militärflugzeug beschädigt worden. Es handle sich um eine ukrainische Drohne, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Ein in der Folgeausgebrochenes Feuer sei rasch gelöscht worden. Niemand sei verletzt worden. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen eine dichte schwarze Rauchsäule, die sich in den Himmel erstreckt.

+++ 12:03 “Das heißt es, neben einem terroristischen Staat zu leben” – Tote und Zerstörung nach Angriff +++
Die russische Armee hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Zentrum der Stadt Tschernihiw in der Nordukraine bombardiert. “Eine russische Rakete schlug mitten im Stadtzentrum ein, in unserem Tschernihiw”, erklärt Selenskyj nach seinem Eintreffen zu einem Besuch in Schweden (Eintrag von 11:38) bei Twitter. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden, es gebe Tote und Verletzte. “Das heißt es, neben einem terroristischen Staat zu leben. Das ist, wogegen wir die ganze Welt vereinen”, steht in dem Beitrag zu einem Video der Zerstörung. Darin zu sehen sind Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten sowie geparkte Autos mit zerstörten Dächern und Fenstern. Laut “Kyiv Post” soll es fünf Tote und 37 Verletzte geben, darunter elf Kinder.

+++ 11:38 Präsident Selenskyj erreicht Schweden +++
Selenskyj ist nach eigenen Angaben zu einem Besuch in Schweden eingetroffen. Der ukrainische Präsident erklärt auf Telegram, er werde Gespräche mit Ministerpräsident Ulf Kristersson, der königlichen Familie und anderen Repräsentanten führen. Dabei solle es unter anderem um die bilaterale Zusammenarbeit in der Rüstungsbranche gehen.

+++ 10:59 London: Russen und Ukrainer stehen vor ähnlichen Herausforderungen +++
Die russischen Invasionstruppen und die ukrainischen Verteidiger sind laut London mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert: Entlang der Front gut verschanzte Kräfte zu besiegen, während nur in begrenztem Maß Kräfte vorhanden seien, um neue Angriffe zu starten, heißt es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums. Der Mitteilung der Briten zufolge gab es in der vergangenen Woche größtenteils keine Veränderungen an der Frontlinie. Nur im Süden setzten die Ukrainer demnach ihre Vorstöße entlang des Flusses Mokri Jaly fort, wo sie trotz vehementen russischen Widerstands das Dorf Uroschajne zurückerobern. Die Russen hingegen hätten mit versuchten Vorstößen im Gebiet von Kupjansk keinen nennenswerten Erfolg erzielt.

+++ 10:30 Kreml: Putin trifft für Ukraine-Offensive zuständige Generäle +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich in Südrussland mit für die russische Militäroperation in der Ukraine zuständigen Generälen getroffen. Putin habe ein Treffen im Hauptquartier der “militärischen Spezialoperation” in Rostow am Don abgehalten, teilt der Kreml mit. Der Kreml-Chef habe sich Berichte des russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow, von Kommandeuren und anderen hochrangigen Beamten angehört. Rostow am Don liegt im Süden Russlands in der Nähe zur Ukraine. Die Stadt ist zu einem operativen Zentrum der russischen Streitkräfte in der Ukraine geworden. Im Juni war sie Schauplatz eines Aufstands der Wagner-Söldner, die kurzzeitig das Armeehauptquartier in Rostow übernahmen, ehe sie ihren Aufstand beendeten. Seitdem wurde Gerassimow, den die Wagner-Söldner absetzen wollten, nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen.

+++ 09:53 “Russland versucht, seinen Willen aggressiv durchzusetzen” – Sorge vor neuer NATO-Konfrontation +++
Nachdem Russland im Schwarzen Meer den türkischen Frachter “Sukru Okan”, der unter der Flagge des Pazifikstaates Palau fährt, mit Warnschüssen gestoppt hat, gibt es Sorgen vor neuen Konfrontationen. Ankara hat bereits eine Warnung in Richtung Moskau geschickt. Zwar ist kürzlich ein Schiff einer Hamburger Reederei ohne Zwischenfall nach Istanbul durchgekommen, doch Bulgarien, ebenfalls ein Staat am Schwarzen Meer, ist besorgt. Das Medium “Ukrainska Pravda” bezieht sich auf Aussagen des dortigen Verteidigungsministers im TV. “Russland drängt sein Regime auf und versucht, seinen Willen aggressiv durchzusetzen”, teilt er mit und empfiehlt, dass Schiffe die Hoheitsgewässer Rumäniens und Bulgariens durchfahren sollten, um Zwischenfälle zu vermeiden. Auf die Frage, ob ein Zusammenstoß zwischen der NATO und Russland im Schwarzen Meer möglich sei, antwortet Todor Tagarev: “Wir können eine solche Möglichkeit nicht ausschließen. Wir arbeiten daran, dies zu verhindern. Russland provoziert die NATO ständig.”

+++ 09:25 Ukraine schießt zahlreiche Drohnen der russischen Streitkräfte ab +++
Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe 15 russische Drohnen bei einem nächtlichen Angriff abgeschossen. 17 iranische Schahed-Drohnen seien bei der Attacke eingesetzt worden, erklärt die Luftwaffe bei Telegram. Was mit den anderen beiden russischen Drohnen passiert ist, teilt sie nicht mit. Den Angaben zufolge sind die 17 Angriffsdrohnen vom Typ Schahed-136/131 aus der Region Kursk gestartet. Die Luftabwehr sei in den nördlichen, zentralen und westlichen Regionen aktiviert worden. “15 feindliche Drohnen wurden (…) zerstört”, erklären die ukrainischen Streitkräfte.

+++ 08:37 Martialische Ankündigung aus Kiew für die nächste Woche: “Wir bereiten mächtige Dinge für die Ukraine vor” +++
Eine martialische Ankündigung gibt es auf dem Telegram-Kanal von Ukraine-Präsident Selenskyj: “Wir bereiten mächtige Dinge für die Ukraine vor, stärken unseren Staat, unsere Kämpfer. Heute und diese Woche im Allgemeinen ist das die Hauptaufgabe. Waffen für unsere Kämpfer. Neue Möglichkeiten für unsere Verteidigung. Neue Unterstützungspakete von unseren Partnern”, heißt es dort. Man tue alles, damit am Vorabend des Unabhängigkeitstages des Landes gesagt werden könne, dass die Ukraine “einen weiteren Schritt in den Kreis der stärksten Staaten der Welt gemacht hat. Sie werden die Nachrichten für die Ukraine sehen. Wir bereiten sie mit unseren Nachbarn in der EU vor. Und auch in den Regionen Europas, in denen unsere Zusammenarbeit mit den Staaten noch nicht ausreichend war”, schreibt Selenskyj. Die nächste Woche sei die Zeit der wichtigen Ereignisse für die Ukraine. Der Unabhängigkeitstag des Landes ist der 24. August.

+++ 08:12 Deutscher Rüstungskonzern will “möglichst bald” Panzer in der Ukraine produzieren +++
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen die Wartung von Panzern in der Ukraine starten. “Wir werden noch diesen Monat mit dem Service beginnen”, sagt der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Die ersten zwölf Mitarbeiter aus der Ukraine hätten ihre Ausbildung in Deutschland bereits begonnen, weitere zwölf kämen hinzu. Deutschland liefert zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unter anderem Leopard-Kampfpanzer. Da der Verschleiß in Gefechten hoch ist, ist eine regelmäßige Wartung wichtig. Der Chef des in Düsseldorf ansässigen Konzerns bekräftigt auch die Absicht, möglichst bald in der Ukraine mit der Produktion von Panzern zu beginnen. “Das kann schnell gehen, es gibt dort genügend gut ausgestattete Panzerfabriken aus Sowjetzeiten”, sagt er. Diese wolle das Unternehmen anmieten und dann auf ein oder zwei Produktionslinien Fahrzeuge mit NATO-Standard fertigen.

+++ 07:34 Hajun-Projekt: Keine Belege für Rückzug der Wagner-Söldner aus Belarus – Spannungen an der NATO-Grenze +++
Das Projekt “Belarusian Hajun”, das Truppenbewegungen der russischen und belarussischen Streitkräfte am Boden und in der Luft beobachtet, schätzt, dass sich 4000 bis 4500 Söldner in dem Land von Diktator Lukaschenko aufhalten könnten. Informationen über einen Rückzug seien noch unbestätigt. “Auch haben wir keine Sonderflüge registriert, die die Söldner von Weißrussland nach Afrika bringen”, heißt es in einer Mitteilung auf Twitter. Die Präsenz der Söldner in Belarus werde laut “Hajun Projekt” aktiv für “informative Provokationen und die Schaffung von Spannungen an den Grenzen zu NATO-Ländern genutzt”.

+++ 07:10 Russland: Raketenangriff auf die Krim abgewehrt +++
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Raketenangriff auf der russisch besetzten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgewehrt. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das Ministerium. Die Flugabwehr habe das Geschoss in der Nacht abgefangen. Demnach gebe es weder Verletzte noch Schäden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 06:42 Maskenbauer von Promis wie “Metallica” versorgt verwundete ukrainische Soldaten mit besonderem Equipment +++
Zehntausende ukrainische Soldaten werden durch die russische Invasion verwundet, einige von ihnen verlieren im Kampf ihr Augenlicht. Der Künstler Serhiy Petrow, auch bekannt als Bob Basset, hat laut “Radio France International” mit seinen Ledermasken und Accessoires weltweite Anerkennung gefunden. Sie sollen schon von Bands wie Metallica und Slipknot sowie der Sängerin Avril Lavigne gekauft worden sein. Mittlerweile stellt Petrow Masken für ukrainische Kämpfer her, die an der Front ihr Augenlicht verloren haben. Laut des Berichts ist es kostenlos, er könne “nie Geld dafür nehmen”.

Finanziert wird Petrows Arbeit durch ein Stipendium des Wiener Instituts für Menschenkunde. Er sammelt laut eigenen Angaben zudem in der Ukraine Spenden, um Soldaten angesichts der Gefahr durch russische Chemiewaffen mit Gasmasken auszustatten.

+++ 05:52 ISW: Gegenoffensive wird Russland “erheblich schwächen” und Gelegenheiten für Durchbruch schaffen +++
Aufgrund des eher mäßigen Erfolgs der ukrainischen Gegenoffensive gegen die russischen Invasoren gibt es immer wieder Warnungen vor einem Scheitern. Zuletzt sorgt die Nachricht für Aufsehen, dass US-Geheimdienste bezweifeln, dass die besetzte Stadt Melitopol eingenommen werden kann. Das Institut für Kriegsstudien (ISW) hält es weiter für “verfrüht, den Gesamterfolg der laufenden ukrainischen Gegenoffensiven zu beurteilen, die auf mehreren Vormarschrouten mit unterschiedlichen Zielen durchgeführt wird.” Man habe immer wieder festgestellt, dass es sich um eine langwierige Operation handle, “die wahrscheinlich weiterhin in Phasen unterschiedlichen Tempos ablaufen wird”. Die derzeitigen Gegenoffensivoperationen schafften wahrscheinlich günstigere Bedingungen für größere Operationen. Das ISW geht weiter davon aus, “dass die ukrainischen Gegenoffensiven die sich verteidigenden russischen Streitkräfte erheblich schwächen wird und dass die allgemeine Schwächung der russischen Verteidigungslinie Gelegenheiten für einen ukrainischen Durchbruch schafft, die potenziell von operativer Bedeutung sind.”

+++ 05:00 Bericht: Putin trifft hochrangige Militärchefs +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich laut einem Medienbericht mit hochrangigen Militärkommandeuren im Hauptquartier der russischen Operation getroffen. Der Bericht der Nachrichtenagentur RIA, der sich auf eine Erklärung des Kremls beruft, nennt keinen Grund für das Treffen in der südrussischen Stadt Rostow am Don.

+++ 03:18 Kiew lobt US-Zustimmung zu Kampfjet-Lieferung +++
Die Ukraine begrüßt die Zustimmung der USA für die Weitergabe von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew durch die Niederlande und Dänemark. Dies seien “wunderbare Neuigkeiten”, schreibt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf X (vormals Twitter). Auf diese Weise könne die Ukraine “ihre neuen Fähigkeiten voll ausschöpfen, sobald die erste Gruppe von Piloten ihre Ausbildung abgeschlossen” habe. Die F-16 würden zu den Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten der Ukraine beitragen, fügte der Sprecher hinzu.

+++ 01:45 Ex-US-General: Westen wäre für Scheitern der Gegenoffensive verantwortlich +++
Der ehemalige US-General Ben Hodges wirft Deutschland und den USA mangelnde Entschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine vor. “Will der Westen den Sieg der Ukraine? Mein Glaube schwindet”, sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa zum “Tagesspiegel”. Zwar erlaube die US-Regierung nun ihren Verbündeten, F-16-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, ihr langes Zaudern vor der Lieferung sei aber “ein Beispiel für die fehlende Entschlossenheit, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen”, so Hodges. Zögerlich sei auch Deutschland bei der Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, kritisierte Hodges. Sollte die Gegenoffensive der Ukraine scheitern, “muss man die Regierungen der USA und Deutschlands dafür verantwortlich machen”. Ein Scheitern sei indes vermeidbar, wenn die beiden Länder jetzt entschieden handelten.

+++ 00:15 Ukraine sieht Fortschritt bei westlichen Sicherheitsgarantien +++
Die ukrainische Führung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte in ihrem Streben nach westlichen Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner täglichen Videobotschaft von einem “diplomatischen Erfolg”. Inzwischen hätten sich 18 Staaten der Erklärung der Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) zu solchen Sicherheitsgarantien angeschlossen. Details nannte er nicht. Mit Blick auf den Unabhängigkeitstag am kommenden Donnerstag sagte Selenskyj, die Ukraine habe einen Schritt vorwärts gemacht, um Teil der stärksten Staaten der Welt zu werden.

+++ 23:15 Biden: Russischer Angriffskrieg betrifft nicht nur Europa +++
Der russische Einmarsch in die Ukraine betrifft nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden nicht nur Europa. “Diese Art von Invasion hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben”, sagte Biden nach einem Gipfeltreffen mit Japans Regierungschef Fumio Kishida und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Camp David. Es sei nach Kriegsbeginn entscheidend gewesen, “deutlich zu machen, dass die Folgen eines Krieges weit über Europa hinausgehen”, sagte er. “Und was den Frieden angeht, so wollen wir das alle.” Allen voran wollten dies die Ukrainer. Die US-Regierung sei darüber ständig mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Team in Kontakt, so Biden. “Russland hat bereits verloren und kann sein ursprüngliches Ziel nicht mehr erreichen, das ist nicht möglich.”

+++ 21:50 Generalstab: Russen gelingt Gegenschlag auf befreites Uroschajne nicht +++
Laut dem Generalstab der Ukraine haben die russischen Streitkräfte heute weitere erfolglose Gegenangriffe gegen das kürzlich befreite Uroschajne im Oblast Donezk unternommen. Gleichzeitig setzten die ukrainischen Streitkräfte Offensivoperationen in Richtung Melitopol und Berdjansk fort, festigen eingenommene Stellungen und führen Gegenbatteriefeuer durch, heißt es in dem Bericht. Nach Angaben des Generalstabs starteten die russischen Streitkräfte im Laufe des Tages einen Raketenangriff, 31 Luftangriffe und 45 Angriffe mit Mehrfachraketensystemen auf ukrainische Militärstellungen und besiedelte Gebiete, was Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung forderte. Dem Bericht zufolge fanden rund 30 Kampfeinsätze statt.

+++ 21:19 Stellte Putin-Haftbefehl aus: Moskau setzt Chefankläger auf Sanktionsliste +++
Russland hat Sanktionen gegen den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, sowie mehrere britische Regierungsverantwortliche und Journalisten angekündigt. Das russische Außenministerium begründete das Vorgehen mit Londons “unerschütterlicher militärischer Unterstützung” für Kiew und der “aggressiven Umsetzung (…) einer feindseligen anti-russischen Politik”. Insgesamt wurden 54 Menschen auf die russische Liste der gegen Briten gerichteten Sanktionen gesetzt. IStGH-Chefankläger Khan, ebenfalls Brite, hatte Mitte März einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der “illegalen Deportation” tausender ukrainischer Kinder im Zuge des Konflikts zwischen Moskau und Kiew ausgegeben.

+++ 20:46 Ukrainischer Geheimdienst: Leiter der Besatzungspolizei in Enerhodar bei Explosion verletzt +++
Bei einer Explosion im besetzten Enerhodar im Oblast Saporischschja sind nach Angaben des Militärgeheimdienstes der Ukraine (HUR) mehrere hochrangige Beamte der russischen Besatzungsbehörden verletzt worden. “Gegen 9:23 Uhr ereignete sich im Büro des Polizeichefs eine heftige Explosion”, heißt es in dem Bericht. Der für die “Strafverfolgungs”-Abteilung des Enerhodar zuständige Oberst Pawlo Tschesanow des Innenministeriums Russlands, sein Stellvertreter für Operationen, der Leiter der Ermittlungsabteilung und mehrere andere hochrangige Beamte erlitten schwere Verletzungen, teilte die HUR mit und veröffentlichte Aufnahmen von offenbar einem Drohnenangriff gegen das Gebäude. Die Verwundeten seien untersucht und ins Krankenhaus eingeliefert worden, woraufhin die Besatzungsbehörden drei Krankenwagen schickte, um sie in das besetzte Melitopol zu transportieren. Anschließend würden die verletzten Offiziere mit Hubschraubern nach Russland gebracht, hieß es in seinem Bericht des Militärgeheimdienstes. Berichten zufolge erlitt die Station der russischen Besatzer erhebliche Schäden, als im dritten, vierten und fünften Stockwerk Brände ausbrachen.

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+++ 20:18 “Ukraine ist nicht bereit, von Melitopol abzuweichen” +++
Im Zuge der Gegenoffensive nimmt die Ukraine unter anderem die Stadt Melitopol ins Visier, um den Landweg zur Krim dichtzumachen. US-Geheimdienste bezweifeln jedoch, dass die Stadt befreit werden könne. Über die Stimmung im Land spricht ntv-Reporter Gordian Fritz.

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