Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 22:11 Selenskyj berichtet von Fortschritten beim Raketenbau +++

Die Ukraine kommt nach eigener Darstellung bei der Produktion von Raketen voran. Die Serienfertigung sei angelaufen, neue Modelle würden entwickelt, sagt Präsident Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Es sei nun wichtig, dass das Militär dies in Erfolge ummünzen könne. Zugleich appelliert er angesichts der anhaltenden Angriffe auf ukrainische Städte aus der Luft und dem langsamen, aber steten Vormarsch der russischen Truppen am Boden an den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Kremlchef Putin tue alles, um die Schläge gegen die Ukraine zu verstärken. Zwar stärke auch Kiew seine militärischen Möglichkeiten. “Aber wir brauchen nicht weniger innere Stärke, ein inneres Verständnis dafür, dass nur die Starken den Krieg zu ihren eigenen Bedingungen beenden”, sagt Selenskyj.

+++ 21:40 Pistorius verlangt schon 2025 mehr Geld für die Bundeswehr +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius will bei den anstehenden Haushaltsgesprächen mit Finanzminister Christian Lindner offenbar schon für das Budget 2025 einen deutlichen Aufschlag erreichen. Nach “Spiegel”-Informationen warnt der Minister, dass der bisher eingeplante Haushalt von 52 Milliarden Euro nicht ausreiche, um die Bundeswehr weiter zu modernisieren. Ohne eine deutliche Aufstockung des Einzelplans 14 drohe der Truppe ein “Rüstungs-Stopp”. Wegen der hohen Betriebs- und Personalkosten der Bundeswehr bleibe im kommenden Jahr kaum noch Spielraum für neue Investitionen. Nach derzeitigen Berechnungen seines Hauses blieben von den gut 52 Milliarden Euro nur 500 Millionen Euro für neue Anschaffungen übrig, der Rest des Budgets sei bereits gebunden, rechnet der SPD-Politiker vor.

+++ 21:03 Washington lässt Bidens Teilnahme an Friedenskonferenz offen +++
Ob US-Präsident Job Biden an der für Mitte Juni angesetzten Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz teilnehmen wird, bleibt noch offen. Das Weiße Haus weist Schweizer Medienberichte zurück, wonach Biden zur Konferenz reisen wird. “Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, wer von der US-Regierung am Gipfel teilnehmen könnte”, heißt es aus Washington.

+++ 20:38 Russische Behörden verlängern Frist für Nawalny-Ermittlungen +++
Die russischen Behörden sollen die Frist für eine vorläufige Untersuchung zum unaufgeklärten Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny verlängert haben. Das berichtet Iwan Schdanow, der Direktor von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung. Die Frist sei bis zum 20. April verlängert worden, teilt er mit. Dies bedeute, dass “es noch immer keine offiziellen Informationen von der Regierung über die Todesursache gibt”. Nawalny war im Februar in einer arktischen Strafkolonie gestorben. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von “natürlichen” Ursachen die Rede. Nawalnys Angehörige sprechen von Mord. Auch zahlreiche westliche Länder machen den Kreml für seinen Tod verantwortlich – was russische Behördenvertreter vehement abstreiten.

+++ 20:07 Selenskyj empfängt Litauens neuen Verteidigungsminister +++
Der neue litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas, der seit gut zwei Wochen im Amt ist, reist in die Ukraine. Dort wird er von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen. Sie hätten über Litauens Führungsrolle bei der Minenräumung gesprochen, einen Ausbau der Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie sowie über Sicherheitsgarantien, sagt Selenskyj.

+++ 19:41 Odessa: Vier Menschen bei Raketenangriff getötet, darunter zehnjähriges Mädchen +++
Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern sei auch ein zehnjähriges Mädchen, erklärt der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper. Der Beschuss erfolgte seinen Angaben nach mit ballistischen Raketen vom Typ Iskander. Die Stadt und das umliegende Gebiet seien an diesem Mittwoch Ziel zahlreicher Angriffe gewesen.

+++ 19:17 Verteidigungsministerium: Bundeswehr braucht schon 2025 mehr Geld +++
Das Bundesverteidigungsministerium pocht auf eine deutliche Erhöhung des Wehretats schon im Jahr 2025. Das sogenannte Sondervermögen Bundeswehr sei zu fast 100 Prozent verplant, sagt ein Sprecher des Ministeriums. Bis Ende des Jahres sollen 100 Prozent der Sonderkreditlinien von 100 Milliarden Euro auch vertraglich gebunden sein, fügt er hinzu. Wenn Deutschland neue Projekte ab nächstem Jahr anstoßen wolle, müsse der Einzelplan des Ministeriums deshalb schon ab 2025 aufgestockt werden. “Eine Pause können wir uns nicht leisten.” Verteidigungsminister Pistorius hatte vergangene Woche mit Blick auf die laufenden Haushaltsverhandlungen gesagt, dass die Bundeswehr im kommenden Jahr 6,5 Milliarden Euro mehr benötige.

+++ 18:48 Selenskyj: Ukraine verlangt nicht zu viel +++
Die Ukraine verlange nicht zu viel, sagt der ukrainische Präsident Selenskyj, der eindringlich um mehr Unterstützung für die Flugabwehr bittet. Dies habe er in seiner Videoansprache vor dem Delphi-Wirtschaftsforum in Griechenland betont, erklärt er auf X. “Wir brauchen Flugabwehrsysteme und Kampfflugzeuge, um unsere Städte vor russischem Terror zu schützen.” Ein paar Dutzend dieser Systeme und “eine ausreichende Zahl moderner Kampfjets werden sicherstellen, dass russische Flugzeuge oder Bomben keine Probleme verursachen”, so der Präsident. Die Ukraine dringt insbesondere auf die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot, mit denen Flugzeuge, Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden.

+++ 18:26 Moskau verurteilt Schweizer Friedenskonferenz +++
Moskau verurteilt die von der Schweiz für Mitte Juni angekündigte Ukraine-Friedenskonferenz als US-Projekt: “Dahinter stecken amerikanische Demokraten, die Fotos und Videos von Ereignissen brauchen, die angeblich zeigen, dass ihr Projekt ‘Ukraine’ noch läuft”, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa.

+++ 17:58 Deutschland liefert Ukraine Artilleriemunition und weitere Militärhilfen +++
Die Ukraine erhält weitere militärische Unterstützung aus Deutschland. Das geht aus der Aufstellung der Bundesregierung über die Ausrüstungs- und Waffenlieferungen an die Ukraine hervor. Demnach erhält die Ukraine unter anderem 6000 Schuss 155 mm Artilleriemunition, 1 Million Schuss Handwaffenmunition, 5000 Sprengkapseln, 680 Sturmgewehre, 50 Präzisionsgewehre, sowie weitere Aufklärungsdrohnen, Minenräumpanzer und Wärmebildgeräte.

+++ 17:21 Straftäter sollen freikommen, um ukrainischer Armee beizutreten +++
In der Ukraine dürfen womöglich bald verurteilte Straftäter im Militär dienen. In erster Lesung stimmt das Parlament für eine Gesetzesvorlage, die vorsieht, dass für Gefängnisinsassen Bewährung in Betracht kommt, wenn sie in die Armee eintreten. Dafür nicht infrage kommen sollen Häftlinge, die wegen sexueller Gewalt, Mord sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder gegen die nationale Sicherheit verurteilt wurden. Im nächsten Schritt soll sich ein Parlamentsausschuss mit der Vorlage befassen. Änderungen gelten als wahrscheinlich. Nach zwei Jahren Krieg sind die Truppen erschöpft, es melden sich deutlich weniger Freiwillige und es gibt viele Wehrdienstverweigerer. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:55 Charkiws Gouverneur berichtet von Toten und Verletzten +++
Durch russischen Beschuss sind im ostukrainischen Gebiet Charkiw mindestens drei Zivilisten getötet worden. Laut dem Innenministerium handelt es sich bei den Toten um zwei Frauen und ein Kind. Zwei weitere Personen seien in dem Dorf Lypzi verletzt worden, teilt der Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Ein Geschäft und eine Apotheke seien in dem gut zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernten Ort beschädigt worden. Bei einem weiteren Angriff wurde beim Abwurf von zwei Gleitbomben in der Kleinstadt Wowtschansk mindestens ein Mensch verletzt.

+++ 16:20 Stoltenberg warnt vor russischem Vorrücken: Ukraine braucht “jetzt” Flugabwehrsysteme +++
NATO-Generalsekretär Stoltenberg drängt die Verbündeten zur Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme an die Ukraine. Die Regierung in Kiew könne nicht länger warten, sagt er. Die Ukraine brauche “jetzt Flugabwehr, Munition und Hilfe”. Stoltenberg warnt vor einem russischen Vorrücken: “Verzögerungen bei der Lieferung von Flugabwehrsystemen werden es russischen Raketen ermöglichen, mehr Ziele zu treffen.” Ausbleibende Munition erlaube es Russland zudem, “an der Front voranzukommen”, sagt er. Die Ukraine fordert insbesondere weitere Patriot-Systeme zur Abwehr russischer Drohnen und Raketen. Bundesaußenministerin Baerbock erklärte am Dienstag, die deutschen Bestände seien derzeit “erschöpft”.

Foto vom vergangenen Mai: Patriot-Raketen holen russische Raketen über Kiew vom Himmel.

Foto vom vergangenen Mai: Patriot-Raketen holen russische Raketen über Kiew vom Himmel.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

+++ 15:50 Schweiz lädt zu Friedenskonferenz, Moskau winkt ab +++
Die Schweizer Regierung lädt zu einer zweitägigen Friedenskonferenz Mitte Juni ein. Russland hat allerdings schon klar gemacht, an dem ranghohen Treffen nicht teilnehmen zu wollen. Die Regierung in Bern hatte im Januar angekündigt, auf Bitten des ukrainischen Präsidenten Selenskyj einen Friedensgipfel zu organisieren. Im Anschluss führte die eidgenössische Regierung Gespräche mit EU- und G7-Staaten sowie China und Indien, um deren Unterstützung auszuloten. Terminiert ist das Treffen voraussichtlich für den 15. und 16. Juni. Nach Berichten Schweizer Medien wird auch US-Präsident Joe Biden die Konferenz besuchen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:27 Baerbock dringt auf zusätzliche Gelder für Sicherheit: “Sind in absoluter Ausnahmesituation” +++
Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch die imperialistische Politik Russlands dringt Außenministerin Baerbock auf zusätzliche Haushaltsmittel für die Sicherheitspolitik einschließlich der Unterstützung für die Ukraine. “Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation”, sagt die Grünen-Politikerin im Bundestag mit Blick auf die Schuldenbremse und darin enthaltene Ausnahmeklauseln. Man dürfe in Sicherheitsfragen nicht länger nur in Ein-Jahres-Haushalten denken, mahnt sie. “Auch in fünf Jahren müssen wir Sicherheitsinvestitionen leisten”, dringt sie auf eine längerfristige Finanzplanung. Dabei stelle sich die Frage, ob dies “mit Regeln, die für Friedenszeiten geschaffen wurden”, zu leisten sei, mahnt sie eine Reform der Schuldenbremse an.

+++ 14:59 Weber: US-Zoff trotz möglichen Ukraine-Falls ist unwürdig +++
Die USA schicken der Ukraine beschlagnahmte Waffen. Doch die reichen bei Weitem nicht, wie Sicherheitsexperte Joachim Weber erklärt. Während der Druck auf das Land durch die russischen Angriffe auf kritische Infrastruktur zunimmt, sind die USA durch das “unwürdige Schauspiel” der Republikaner handlungsunfähig.

+++ 14:31 Russland erwägt laut Insidern Verwendung von minderwertigem Benzin +++
Die russische Regierung erwägt Insidern zufolge angesichts drohender Kraftstoffengpässe die Lockerung von Umweltnormen. Konkret solle die Verwendung von minderwertigem Benzin ermöglicht werden, sagen drei mit den Plänen vertraute Industrievertreter. Dadurch könnten zusätzliche zehn Prozent oder bis zu 350.000 Tonnen Benzin pro Monat auf den Inlandsmarkt gelangen. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters haben die ukrainischen Drohnenangriffe die russische Ölraffineriekapazität bis Ende März um etwa 14 Prozent verringert. Die Ukraine will damit die Infrastruktur für die russischen Luftangriffe beschädigen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:59 Ukrainische Marine: Auch keine russischen Kriegsschiffe mehr im Asowschen Meer +++
Zuletzt hat die Ukraine der russischen Schwarzmeerflotte immer wieder schwere Verluste zugefügt und Moskau mehr und mehr zu einem Rückzug gedrängt, um die Schiffe vor weiteren Angriffen zu schützen. Nachdem die ukrainische Marine Mitte März bereits gemeldet hatte, dass sich keine russischen Kriegsschiffe mehr im Schwarzen Meer befinden, gilt das Gleiche nun offenbar auch fürs Asowsche Meer: Heute Morgen sollen sich auch dort keine Schiffe der russischen Flotte mehr befunden haben. Das meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die ukrainische Marine. Demnach sagte Sprecher Dmytro Pletentschuk, dass Russland derzeit nicht in der Lage sei, das Schwarze Meer zu verminen, und dass die ukrainischen Verteidigungskräfte für die Sicherheit der zivilen Schifffahrt sorgen würden.

+++ 13:34 Hubschrauberabsturz auf der Krim: Moskau spricht von Technik-Problem +++
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministerium soll ein russischer Mi-24-Hubschrauber vor der Küste der Krim ins Schwarze Meer abgestürzt. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. Die Mitteilung kommt Stunden, nachdem die ukrainische Marine berichtet hatte, dass ein russischer Ka-27-Hubschrauber über der Krim abgestürzt sei. Die Mi-24 sei angeblich “während eines Linienflugs über dem Schwarzen Meer” nahe der Westküste der Halbinsel Krim abgestürzt, zitierte die Nachrichtenagentur aus der Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums. “Die vorläufige Ursache des Absturzes war ein Flugzeugausfall”, behauptete das russische Verteidigungsministerium. Such- und Rettungsdienste sollen demnach vor Ort sein. Das Ministerium machte jedoch keine Angaben darüber, was mit der Besatzung ist. Der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletentschuk, sagte, der Ka-27-Hubschrauber sei offenbar aufgrund einer Explosion an Bord aus der Luft gefallen. “Wir können sagen, dass der Hubschrauber abgestürzt ist. Wir haben Informationen, dass dieser Katastrophe eine Explosion vorausgegangen ist. Das bedeutet, dass der Absturz nicht nur aus technischen Gründen passiert ist, sondern dass an Bord etwas passiert ist”, sagte Pletenschuk. Wie der Generalstab der Ukraine heute berichtet, habe Russland seit Beginn der groß angelegten Invasion 325 Hubschrauber verloren.

+++ 13:08 Schweiz beschließt Beitritt zu europäischem “Sky Shield” +++
Der Bundesrat der Schweiz hat der Beteiligung des neutralen Landes an einem europäischen integrierten Luft- und Raketenabwehrsystem zugestimmt. “Sollte es einen Angriff auf die Schweiz geben, dann fällt die Neutralität dahin”, sagte die Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd. In einem solchen Fall könne die Schweiz “mit Partnern unsere Verteidigung organisieren”. Die “European Sky Shield Initiative” (ESSI) ist ein von Deutschland im Jahr 2022 ins Leben gerufenes gemeinsames Programm zur Stärkung der europäischen Luftverteidigung. Die Schweiz unterzeichnete im Juli vergangenen Jahres bereits eine Absichtserklärung. Dem Projekt haben sich neben Großbritannien, Dänemark, Estland und zwölf weiteren NATO-Ländern auch mehrere Nicht-Mitglieder angeschlossen.

+++ 12:42 Bundeskabinett beschließt 15-Punkte-Plan zum Wiederaufbau der Ukraine +++
Das Bundeskabinett hat einen 15-Punkte-Plan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Ukraine beschlossen. Perspektivisch gehe es um eine Förderinstitution nach dem Vorbild der deutschen KfW, teilen das Entwicklungsministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mit. “Die Ukraine braucht mehr als Waffen, um in diesem Krieg zu bestehen. Es kommt auch darauf an, dass die Wirtschaft weiterläuft und das Land den Wiederaufbau finanzieren kann”, erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schulze von der SPD. Im Zentrum des Maßnahmenpakets stehen finanzielle Zuschüsse und Zinsverbilligungen für kleine und mittlere Unternehmen in der Ukraine sowie Investitionsgarantien für deutsche Unternehmen. Deutschland müsse “alle Möglichkeiten nutzen, der ukrainischen Wirtschaft in dieser schweren Zeit zu helfen” und ihr eine Perspektive eröffnen, betonte Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen. Günstige Finanzierung für kleine und mittlere ukrainische Unternehmen sei einer der wirksamsten Hebel für den Wiederaufbau, ergänzte Schulze. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 12:28 London: Russland rekrutiert rund 150.000 junge Männer für Militärdienst +++
In Russland werden in diesem Frühjahr voraussichtlich rund 150.000 Soldaten im Alter von 18 bis 30 Jahren eingezogen. Zu der Einschätzung kommt der britische Geheimdienst, wie das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Update schreibt. Demnach werden sie zwölf Monate lang im Einsatz sein, aber derzeit nicht in der Ukraine eingesetzt. Die russischen Streitkräfte, die in der Ukraine kämpfen, bestehen überwiegend aus Vertragssoldaten. Russland will in diesem Frühjahr rund 400.000 Soldaten einstellen. Wehrpflichtige würden häufig, heißt es in der Mitteilung, unter Druck gesetzt, sich selbst als Vertragssoldaten zu verpflichten.

+++ 12:06 Nach russischem Angriff in Donezk: Frau und Kind tot aus Trümmern geborgen +++
Nach dem russischen Luftbombenangriff in Kostjantyniwka in der Region Donezk haben Retter die Leichen einer Frau und eines Kindes aus den Trümmern geborgen. Dies gab der Staatskatastrophenschutzdienst der Ukraine auf Facebook bekannt. Bei dem Kind handelt es sich demnach um einen 2011 geborenen Jungen. Gestern hatten die Einsatzkräfte bereits die Leiche eines Mannes unter den Trümmern entdeckt. Weitere Menschen sind bei dem russischen Angriff verletzt worden.

+++ 11:41 Waffen und Munition im Wert von 3,5 Milliarden Euro im ersten Quartal an Ukraine exportiert +++
Die Bundesregierung hat im ersten Quartal dieses Jahres Rüstungsexporte im Wert von knapp 4,9 Milliarden Euro genehmigt. Davon waren Güter im Wert von 3,5 Milliarden – also 72 Prozent des Gesamtvolumens – für die Ukraine bestimmt, wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums an die BSW-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Von den 4,9 Milliarden Euro entfallen demnach 3,7 Milliarden Euro auf Kriegswaffen. Für Singapur auf Platz zwei wurden Exporte für knapp 584 Millionen Euro freigegeben. Die Zahlen sind laut Ministerium vorläufig und können sich “durch Berichtigungen und Fehlerkorrekturen noch ändern”.

+++ 11:16 Ukraine meldet Zerstörung von russischem Marinehubschrauber auf der Krim +++
Auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim hat das ukrainische Militär einen russischen Hubschrauber zerstört. Das meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Demnach handelt es sich um einen multifunktionalen Schiffshubschrauber vom Typ Ka-27. Das gab der Sprecher der ukrainischen Seestreitkräfte, Dmytro Pletentschuk, in einer Mitteilung auf Facebook bekannt. “Minus ein russischer Ka-27 auf der Krim. Er hat etwas gesucht. Und hat es gefunden”, schrieb Pletentschuk dazu.

+++ 10:47 Bericht: Kleine Drohnen von US-Herstellern helfen Ukraine im Kampfeinsatz eher wenig +++
Die USA haben die Ukraine mit einer Reihe kleinerer Drohnen aus US-amerikanischer Produktion beliefert. Diese hätten jedoch keine nennenswerte Wirkung erzielt, heißt es in einem Bericht des “Wall Street Journal“. Demnach hätten die unbemannten Luftfahrzeuge von US-amerikanischen Start-ups auf dem Schlachtfeld für die Ukraine keine gute Figur gemacht. Anwender würden sie als teuer, fehleranfällig und schwer zu reparieren beschreiben, heißt es in dem Bericht weiter. Unbemannte Systeme sind für das russische und das ukrainische Militär im Krieg immens wichtig geworden. Kiew greift zunehmend auf günstigere chinesische Drohnen oder Komponenten für ihre landeseigene Produktion zurück, schreibt die Zeitung. Die kleinen Drohnen aus US-Produktion hätten jedoch zumindest einige Erfolge erzielt, etwa bei der Aufklärung russischer Kriegsverbrechen, bei Such- und Rettungseinsätzen oder bei Aufklärungsaktionen, heißt es weiter.

+++ 10:15 EU-Gericht kippt Sanktionsbeschlüsse gegen russische Oligarchen +++
Das Gericht der EU hat Sanktionsbeschlüsse der Europäischen Union (EU) gegen die russischen Oligarchen Michail Fridman und Pjotr Awen gekippt. Der Rat der EU habe bei den Entscheidungen zwischen Februar 2022 und März 2023 keine hinreichenden Belege für die Aufnahme in die Sanktionsliste geliefert, entschieden die Richter in Luxemburg. Die Sanktionsbeschlüsse waren als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gefasst worden.

+++ 09:43 Kiew: Mehr als 450.000 russische Soldaten seit Kriegsbeginn “eliminiert” +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 830 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 450.080 russische Soldaten “eliminiert” worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 22 weitere Panzer verloren (7132). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 13.600 gepanzerte Fahrzeuge und rund 9000 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 09:04 ntv-Korrespondent zu Crocus-Anschlag: “Viele hier glauben, der Westen stecke dahinter” +++
Nach dem Anschlag auf die Crocus City Hall in Moskau wird in russischen Staatsmedien kolportiert, die Ukraine und der Westen steckten hinter dem Terrorangriff. Diese Propaganda falle in Russland durchaus “auf fruchtbaren Boden”, meint ntv-Reporter Rainer Munz. Viele würden das Narrativ westlicher Terrorfinanzierung glauben.

+++ 08:41 Erneut russische Luftangriffe auf Energieanlagen in der Südukraine +++
Bei russischen Luftangriffen in der vergangenen Nacht sind nach Kiewer Militärangaben im Süden der Ukraine mehrere Anlagen der Energieversorgung beschädigt worden. In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde demnach ein nicht näher bezeichnetes Objekt der Stromversorgung getroffen. In einer Energieanlage im Gebiet Mykolajiw sei ein Brand ausgebrochen, teilte die Militärpressestelle für den Süden der Ukraine auf ihrem Telegram-Kanal mit. Wie schwer dort der Schaden sei, müsse noch festgestellt werden. Nach Zählung der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee 17 Kampfdrohnen iranischer Bauart ein, von denen 14 abgeschossen worden seien. Schon gestern Abend seien zwei Marschflugkörper Ch-59 abgefangen worden, die in Richtung Odessa flogen. Außerdem seien von der durch Russland annektierten Halbinsel Krim zwei Marschflugkörper des Typs Iskander-K und eine ballistische Rakete Iskander-M gestartet worden.

+++ 08:22 Bericht: Bundesregierung will Ukraine beim Aufbau von Förderinstitution nach KfW-Vorbild unterstützen +++
Die Bundesregierung will die Ukraine einem Medienbericht zufolge beim Aufbau einer Art Förderbank nach Vorbild der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützen. Das geht laut der “Rheinischen Post” aus einem Eckpunktepapier mit 15 Maßnahmen “zur Mobilisierung des Privatsektors für den Wiederaufbau der Ukraine” hervor, das heute im Kabinett beschlossen werden soll. Demnach soll der ukrainische “Business Development Fund”, derzeit das zentrale staatliche Instrument für die Förderung kleinerer und mittlerer Betriebe in dem Land, perspektivisch “zu einer vollen nationalen Förderinstitution für die Ukraine (nach dem Vorbild der KfW) weiterentwickelt werden”. “Einer der wirksamsten Hebel ist günstige Finanzierung für kleine und mittlere Unternehmen, die das Rückgrat der Wirtschaft in der Ukraine bilden”, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze von der SPD der Zeitung.

+++ 07:50 Ukrainisches Militär: Robotyne nicht wieder unter russischer Kontrolle +++
Das ukrainische Militär bestreitet, dass Russland Robotyne unter seine Kontrolle gebracht hätte. Russland sei es nicht gelungen, im Frontdorf Robotyne in der Oblast Saporischschja Fuß zu fassen, erklärten die Südlichen Streitkräfte der Ukraine und dementierten damit frühere Behauptungen eines regionalen Beamten. Das berichtet die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent”. Das Dorf Robotyne, das etwa 15 Kilometer südlich von Orichiw und 70 Kilometer südöstlich von Saporischschja liegt, wurde von der Ukraine während ihrer Gegenoffensive im Sommer 2023 befreit und liegt seitdem an vorderster Front. Das ukrainische Militär erklärte, die Lage sei “im Wandel”, aber nicht kritisch.

+++ 07:19 Ukraine: Luftverteidigung schießt 14 von 17 russischen Drohnen ab +++
Die Ukraine ist nach Angaben ihres Militärs in der vergangenen Nacht von Russland erneut mit Drohnen angegriffen worden. 14 von insgesamt 17 Drohnen, die die russischen Streitkräfte abgefeuert hätten, seien abgeschossen und zerstört worden, teilt der Kommandeur der Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, in einem Update bei Facebook mit. Die Luftabwehrkräfte hätten außerdem zwei Lenkflugkörper des Typs Ch-59 zerstört, die Russland auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer abgefeuert habe.

+++ 06:51 Ukraine: Mehr als 80 Gefechte innerhalb eines Tages mit russischen Truppen an der Front +++
Die russische Armee hat in den vergangenen 24 Stunden 11 Raketenangriffe, 108 Luftangriffe und 149 MLRS-Angriffe auf Stellungen ukrainischer Truppen und Siedlungen durchgeführt. Dies teilt der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine in einem Lagebericht am Morgen mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet.

+++ 06:32 Bericht: Camerons Bemühungen bei Trump um Milliarden-Hilfspaket für Ukraine offenbar gescheitert +++
Der britische Außenminister ist laut einem Bericht mit dem Versuch gescheitert, Trump von der Ukraine-Hilfe zu überzeugen. David Camerons Bemühungen, den früheren US-Präsidenten davon zu überzeugen, dem US-Kongress die Gewährung von 60 Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine zu gestatten, waren offenbar erfolglos. Das berichtet die britische Zeitung “Guardian“. Demnach wurde dem britischen Außenminister ein Treffen mit Parlamentssprecher Mike Johnson verweigert. Hintergrund ist eine innenpolitische Blockade im US-Kongress, wo Republikaner – angetrieben von Trump – weitere Hilfen für Kiew zurzeit verweigern.

+++ 06:04 USA warnen China vor Konsequenzen bei russischen Gebietsgewinnen in der Ukraine +++
Die USA warnen China, das Land bei russischen Gebietsgewinnen in der Ukraine zur Verantwortung zu ziehen. US-Vizeaußenminister Kurt Campbell sagte, russische Gebietsgewinne könnten das Kräfteverhältnis in Europa “in einer Weise verändern, die offen gesagt inakzeptabel ist”. “Wir haben China direkt gesagt, dass sich das, wenn das so weitergeht, auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken wird. Wir werden nicht tatenlos zusehen und sagen, dass alles in Ordnung ist.” Das stehe “im Widerspruch zu unseren Interessen”, fuhr Campbell fort. Er sagte, für die Vereinigten Staaten sei die Aufrechterhaltung von Frieden und Stabilität in Europa die historisch wichtigste Mission. Campbell antwortete auf eine Frage zu einem Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow am Dienstag in China.

+++ 04:31 Ukraine meldet 50 Explosionen im Gebiet Sumy +++
Wie die Regionalverwaltung mitteilt, haben die russischen Streitkräfte im Laufe des Tages sechs Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Oblast Sumy angegriffen. In den vergangenen 24 Stunden wurden im Gebiet Sumy mindestens 50 Explosionen gemeldet. Betroffen sind die Gemeinden Yunakivka, Bilopillia, Krasnopillia, Okhtyrka, Esman und Seredyna-Buda.

+++ 03:10 Prüfung des ukrainischen Mobilisierungsgesetzes abgeschlossen +++
Der ukrainische Ausschuss für nationale Sicherheit und Verteidigung hat die Prüfung aller Änderungsanträge zu einem Mobilisierungsgesetz abgeschlossen und die Bestimmungen zur Demobilisierung und Rotation von Militärangehörigen gestrichen, sagt der Abgeordnete Oleksii Honcharenko. Der Gesetzentwurf werde heute im Plenarsaal behandelt, so der Abgeordnete. Die ukrainische Regierung hofft, den rechtlichen Rahmen für die Wehrpflicht zu aktualisieren, um die Mobilisierung im Jahr 2024 zu beschleunigen. Das Parlament wird sich nun mit einem neuen Entwurf des Mobilisierungsgesetzes befassen, nachdem die ursprüngliche, umstrittene Fassung zurückgezogen worden war.

+++ 01:33 Selenskyj besucht Frontstellungen in Charkiw +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Befestigungslinien in Charkiw inspiziert. Bei dem Besuch bat er erneut um militärische Unterstützung, um die nordöstliche Region vor verstärkten Angriffen durch Russland zu schützen. Er dankte den Einwohnern und Geschäftsleuten dafür, dass sie der Bedrohung standhielten. Zudem bekräftigte er den Verteidigungswillen der Ukraine. “Alles, was Putin anfasst, wird in Trümmer verwandelt. Wir müssen alles Mögliche und Unmögliche tun, um so viele unserer Städte und Gemeinden wie möglich davor zu schützen”, sagte Selenskyj.

+++ 00:32 USA verkauft Ukraine Ausrüstung für “Hawk”-Abwehrsystem +++
Die USA werden einem Insider zufolge der Ukraine Ausrüstung für die Instandsetzung und Aufrüstung des “Hawk”-Luftabwehrsystems verkaufen. Der Wert beträgt 138 Millionen Dollar, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Kreisen des US-Außenministeriums erfährt. Das Geschäft werde im Rahmen eines Notfallprogramms abgewickelt. Die Republikaner im Kongress blockieren gegenwärtig milliardenschwere Militärhilfen für die Ukraine.

+++ 22:16 Selenskyj: Trumps angeblicher Friedensplan “sehr primitiv” +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich in einem Interview skeptisch zum angeblichen Friedensplan Donald Trumps. Der ehemalige US-Präsident soll diesen einem Bericht der “Washington Post” zufolge in privaten Gesprächen skizziert haben. Demnach sieht der Plan vor, die Ukraine unter Druck zu setzen, einige Gebiete aufzugeben. Selenskyj sagt dazu nun in einem “Bild”-Interview: “Wenn der Deal darin besteht, dass wir einfach unsere Territorien abgeben und wenn das die Idee ist, dann ist die Idee sehr primitiv”, kritisiert der ukrainische Präsident. “Ich denke, wenn Trump tatsächlich einen eigenen Ansatz hat, um den Krieg schnell zu beenden, dann würde ich mir sehr gerne die Idee anhören. Aber wir brauchen starke Argumente. Wir brauchen keine fantastische Idee, sondern eine reale. Es geht hier um Menschenleben, wir können keine Witze machen und keine Risiken eingehen”, so Selenskyj.

+++ 21:50 Haftstrafe für Nawalny-Mitarbeiterin auf neuneinhalb Jahre erhöht +++
In Russland ist das Urteil gegen eine ehemalige Mitarbeiterin des gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny um zwei Jahre auf neuneinhalb Jahre Haft im Straflager erhöht worden. Ein Gericht in der Stadt Ufa folgte einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil unter anderem wegen der angeblichen Schaffung einer “extremistischen Organisation” vom Juni 2023 und verschärfte die Strafe für Lilia Tschanyschewa. Das teilt Nawalnys Team mit. Tschanyschewa hatte vier Jahre lang das Team von Nawalny-Unterstützern in Ufa geleitet, ihre Arbeit eigenen Angaben zufolge jedoch eingestellt, als die russische Justiz die Organisation im Jahr 2021 als “extremistisch” einstufte und damit faktisch verbot.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.


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