Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 22:27 Luftwaffe warnt vor neuen Drohnenangriffen +++

Die ukrainische Luftwaffe warnt vor neuen russischen Drohnenattacken, nachdem in der Nacht vor allem Kiew Ziel solcher Angriffe war. Am Abend schreibt die Luftwaffe, dass in der Region Saporischschja Drohnen gesichtet worden seien, die in Richtung Dnipro fliegen. Auch in den zentralukrainischen Regionen Poltawa und Tscherkassy seien Drohnen in der Luft.

+++ 21:44 Medien: Hingerichteter Soldat Oleksandr Matsievskyi aus viralem Video wird mit Statue geehrt +++
Die Stadt Nischyn, gut 100 Kilometer nordöstlich von Kiew, hat dem ukrainischen Soldaten Oleksandr Matsievskyi ein Denkmal gesetzt, wie ukrainische Medien berichten. Nach Angaben des Militärs hatte Matsievskyi im Dezember 2022 bei Soledar in der Nähe von Bachmut gekämpft, wurde von russischen Truppen gefangen genommen und erschossen. Ein Video, das später in sozialen Netzwerken kursierte, soll seine Hinrichtung zeigen. Es zeigt einen Soldaten, der in einer Vertiefung im Erdboden steht und eine Zigarette raucht. Er sagt “Ruhm der Ukraine” und wird daraufhin erschossen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlieh Matsievskyi im März posthum den Titel “Held der Ukraine”. Man werde sich immer an ihn und seine Tapferkeit erinnern, schrieb der Präsident.

+++ 20:27 Kommandeur an Südostfront meldet zunehmende Artillerieattacken +++
Weniger russische Angriffe aus der Luft, aber viele Infanterie-Attacken – davon berichtet der ukrainische General Oleksandr Tarnavskyi. Er ist Kommandeur der “Tavria”-Gruppe, die an der Südostfront kämpft. Die russischen Truppen hätten am vergangenen Tag vier Luft- und mehr als 900 Artillerieangriffe durchgeführt, schreibt er bei Telegram. Die Rede ist zudem von 50 Gefechten. Der Kommandeur sagt, dass die ukrainischen Soldaten ihre Verteidigungslinie bei Awdijiwka gehalten hätten, während eine offensive Operation im Sektor Melitopol fortgesetzt werde.

+++ 19:35 30.000 Ukrainer trainieren bei Briten +++
Der Umgang mit Waffen, Erste Hilfe auf dem Schlachtfeld, Patrouillen-Taktik – diese und andere Fähigkeiten sollen den Teilnehmenden der Operation Interflex vermittelt werden. Inzwischen hätten 30.000 ukrainische Soldaten das britisch geführte Trainingsprogramm absolviert, schreibt das Verteidigungsministerium in London. Zehn Länder hätten dafür Personal zur Verfügung gestellt. Wie die britische Regierung erklärt, werden in Großbritannien seit Juni 2022 freiwillige Rekruten trainiert, die den ukrainischen Streitkräften “ohne oder mit nur geringer militärischer Vorerfahrung beigetreten sind, und vermittelt ihnen die Fähigkeiten, die sie benötigen, um im Kampf an vorderster Front zu überleben und erfolgreich zu sein”. Das Training dauert demnach mindestens fünf Wochen.

+++ 19:04 Getreideexporte sind laut Selenskyj nicht ausreichend geschützt +++
Die Ukraine braucht nach Worten von Präsident Selenskyj mehr Luftabwehrsysteme, um ihre Getreideexportrouten und die an Russland angrenzenden Regionen zu schützen. “Es gibt ein Defizit bei der Luftverteidigung – das ist kein Geheimnis”, sagt Selenskyj auf einem internationalen Gipfel zur Lebensmittelsicherheit in Kiew. Kiew hoffe, seinen Mangel an Luftabwehrwaffen durch neue Lieferungen von Partnern und die Erhöhung der eigenen Produktionskapazitäten zu beheben. “Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch nicht genau sagen, was wir wo produzieren, aber es gibt Fortschritte”, sagt Selenskyj.

+++ 18:30 Ukraine: Russland setzt auf schwarze Carbon-Drohnen +++
Russland soll bei seinem jüngsten Angriff auf Kiew Drohnen mit einem Carbon-Überzug eingesetzt haben. Carbon oder auch Kohlenstoff sei ein “ein absorbierendes Material für das Radarsignal”, zitieren ukrainische Medien den Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat. Zudem solle die schwarze Farbe es den ukrainischen Soldaten erschweren, die Drohnen nachts zu identifizieren und abzuschießen.

+++ 18:01 Kiew: Alle Haushalte haben wieder Licht +++
Alle Haushalte in Kiew haben der Stadtverwaltung zufolge derzeit wieder Strom. Die Stromausfälle in Folge der russischen Drohnenangriffe seien behoben worden, heißt es auf Telegram. Zuvor hatte das ukrainische Energieministerium mitgeteilt, dass in der Region Kiew fast 17.000 Haushalte ohne Strom seien. Vier Stromleitungen seien beschädigt worden.

+++ 17:25 Grüne dringen auf klaren Rückhalt für Ukraine +++
Die Grünen plädieren bei ihrem Parteitag in Karlsruhe für einen klaren Rückhalt für die Ukraine. “Wir setzen uns dafür ein, dass die EU in ihrer humanitären, politischen, finanziellen und auch militärischen Unterstützung der Ukraine nicht nachlässt”, heißt es im außen- und friedenspolitischen Teil ihres Europawahlprogramms. Auch der Beitritt der Ukraine zur EU wird ausdrücklich unterstützt, ebenso wie der von Moldau und Georgien, sowie der Länder des westlichen Balkans.

+++ 16:36 EU steckt 50 Millionen Euro in ukrainische Häfen +++
Die EU stellt der Ukraine 50 Millionen Euro für den Wiederaufbau und die Erweiterung seiner von russischen Angriffen beschädigten Häfen zur Verfügung. “Verbesserte Hafen-Kapazitäten beschleunigen den Export von Lebensmitteln und anderen Gütern, die die Ukraine an globale Märkte liefert”, erklärt Brüssel. “Mit der Zeit sollten unsere Investitionen es den Häfen der Ukraine erlauben, zu Exportmengen von vor dem Krieg zurückzukehren”, heißt es weiter. Die Ukraine ist einer der größten Getreide-Exporteure der Welt.

+++ 16:09 Bewohner Kiews über Angriffsnacht: “Meine Frau dachte, dass das Haus auseinanderfällt” +++
Wiktor Wasylenko, ein Bewohner von Kiew, berichtet, wie seine Familie und er die russischen Drohnenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt erlebt haben. Er habe seine junge Tochter beruhigen müssen, erzählt er. Sie habe Panik gehabt und ihr sei schlecht gewesen, als sie während der langen, nächtlichen Angriffe Schutz in einem Flur gesucht hätten. Seine Familie sei bei solchen Angriffen auf “alles vorbereitet”, zum ersten Mal aber seien die Einschläge so nah gewesen. “Meine Frau dachte, dass das Haus auseinanderfällt.” Laut der ukrainischen Armee hatte Russland in der Nacht den bislang größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn durchgeführt. Von 75 Drohnen seien 74 abgeschossen worden, die meisten davon über der Hauptstadt, erklärt die Luftwaffe. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden fünf Menschen infolge der Angriffe verletzt. Herabstürzende Drohnentrümmer hätten zudem Brände ausgelöst und Gebäude beschädigt.

Sanitäter leisten psychologische Hilfe für Bewohner eines beschädigten Wohnhauses nach dem Drohnenangriff.

Sanitäter leisten psychologische Hilfe für Bewohner eines beschädigten Wohnhauses nach dem Drohnenangriff.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Ein Mann deckt ein zerbrochenes Fenster in seiner Wohnung mit Plastik ab. Ein Mann deckt ein zerbrochenes Fenster in seiner Wohnung mit Plastik ab.

Ein Mann deckt ein zerbrochenes Fenster in seiner Wohnung mit Plastik ab.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In diesem Wohnhaus gingen Fensterscheiben zu Bruch. In diesem Wohnhaus gingen Fensterscheiben zu Bruch.

In diesem Wohnhaus gingen Fensterscheiben zu Bruch.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Und in diesem beschädigten Gebäude befand sich ein Kindergarten. Und in diesem beschädigten Gebäude befand sich ein Kindergarten.

Und in diesem beschädigten Gebäude befand sich ein Kindergarten.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 15:25 Lettischer Präsident erlebt Angriff auf Kiew in Schutzraum +++
Der lettische Präsident Edgars Rinkevics ist in Kiew, als Russland die ukrainische Hauptstadt in der vergangenen Nacht mit Drohnen angreift. Rinkevics veröffentlicht ein Foto, das ihn in einem dunklen Schutzraum zeigt. “25.11. um 5.10 Uhr, Kiew”, notiert er dazu. Stunden später trifft er den ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal. Sie hätten über die Integration der Ukraine in der EU gesprochen, schreibt Rinkevics bei X.

+++ 14:51 Bundeswehr fährt mit Panzern bei Parade durch Vilnius mit +++

In Litauen nehmen rund 150 Soldaten und ein Dutzend Kampffahrzeuge der Bundeswehr an einer Militärparade teil, darunter zwei Schützenpanzer Puma. Zusammen mit Soldaten aus anderen NATO-Staaten marschieren die Bundeswehrsoldaten gemeinsam mit litauischen Kameraden am Tag der litauischen Streitkräfte durch Vilnius. “Ich glaube, heute ist es noch einmal sehr deutlich geworden, dass wir uns committen als Deutschland, dass wir uns engagieren und dass wir auch gerade mit der deutschen Brigade in Litauen noch einmal ein sicherheitspolitisches Zeichen in alle Richtungen setzen”, sagt Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer. Deutschland will rund 4000 Soldaten als gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Verband in Litauen stationieren. Damit soll dem Bedürfnis des NATO-Partners nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Die Pläne sind auch eine Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

+++ 14:20 Demonstranten in Berlin fordern Verhandlungen mit Moskau +++
Hunderte Menschen versammeln sich am Mittag zu einer Friedensdemonstration gegen den Krieg in der Ukraine und Waffenlieferungen vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl kurz nach dem Start der Veranstaltung um 13 Uhr auf rund 2000. Angemeldet sind bei der Polizei 10.000 Teilnehmer. Demonstranten halten Schilder mit Aufschriften wie “Nie wieder Krieg” oder dem Bild einer Friedenstaube in die Luft. Mehrere Plakate nehmen auch Bezug auf den Gaza-Krieg. Die Demonstration findet unter dem Motto “Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten” statt. Die Initiatoren verurteilen den russischen Angriff und zugleich die NATO. Sie fordern einen Waffenstillstand und Verhandlungen mit Russland.

Verschiedene Initiativen hatten zu der Demo am Brandenburger Tor aufgerufen. Verschiedene Initiativen hatten zu der Demo am Brandenburger Tor aufgerufen.

Verschiedene Initiativen hatten zu der Demo am Brandenburger Tor aufgerufen.

(Foto: dpa)

+++ 14:02 Ukrainische Luftwaffe warnt vor weiteren Raketenangriffen – Luftalarm in Kiew und Umgebung +++
Nach Angaben des ukrainischen Militärs könnten weitere russische Raketenangriffe auf Kiew und die Umgebung bevorstehen. Wie die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” berichtet, warnt die ukrainische Luftwaffe, dass auch am Nachmittag die Gefahr besteht, dass Russland ballistische Raketen auf die Oblast Kiew abfeuert. Gegen 14.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr MEZ) gingen in der Region erneut Luftschutzsirenen los. Nach etwa einer halben Stunde wird der Alarm wieder aufgehoben.

+++ 13:34 London: Russische Schwarzmeerflotte steht vor Problemen beim Nachladen ihrer Schiffe +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums hat die russische Schwarzmeerflotte nach Geheimdienstinformationen Probleme beim Nachladen von Marschflugkörpern auf ihren Schiffen. Traditionell würde die Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim Marschflugkörper nachladen, heißt es in dem Bericht. “Da diese Anlage zunehmend durch ukrainische Angriffe gefährdet ist, wird Russland höchstwahrscheinlich Noworossijsk als besten alternativen Standort betrachten. Die Verlagerung und Neubeladung der Raketen würde jedoch neue Liefer-, Lager-, Handhabungs- und Ladeprozesse erfordern”, steht in dem Geheimdienst-Update. Am 13. November behauptete das ukrainische Militär, Russland habe den Abschuss maritimer Marschflugkörper wegen “logistischer Probleme” in Noworossijsk eingestellt. Russland müsse, so das Verteidigungsministerium, solche Probleme “rechtzeitig überwinden, damit maritime Marschflugkörper bei großangelegten Angriffen gegen die Ukraine einbezogen werden können”.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht täglich Informationen zum Kriegsverlauf und beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung und Staatspropaganda entgegentreten als auch die ukrainische Position in dem Krieg stärken. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

+++ 13:07 Ukrainisches Militär: Vereinzelt ergeben sich russische Soldaten bei Awdijiwka +++
Bei der hart umkämpften ukrainischen Stadt Awdijiwka haben sich mehrfach russische Soldaten ergeben. Das erklärte der Sprecher der ukrainischen Truppengruppierung “Tawrija”, Olexandr Stupun, im ukrainischen Staatsfernsehen, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet. “Die russischen Besatzer haben begonnen, sich zu ergeben”, sagte Stupun demnach. Gestern hätten sich in der Region Donezk bereits drei russische Soldaten und in der vergangenen Nacht noch etwa zehn Kämpfer ergeben. Nach Worten des Sprechers bleibt die Aktivität der russischen Infanterie bei Awdijiwka hoch, aber die Zahl der Luftangriffe sei dort zurückgegangen.

An der schwer umkämpften Awdijiwka-Front musste Russland zuletzt massive Verluste hinnehmen. Vor mehreren Tagen machten Berichte über Exekutionen in den eigenen Reihen die Runde. John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, sagte laut einem Bericht des polnischen Portals “Newsweek”, dass das russische Militär eigene Soldaten, die sich den Befehlen widersetzt haben, getötet haben soll.

+++ 12:50 Baerbock: Ukraine in absehbarer Zeit Teil der EU +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. Es sei “klar, dass die Ukraine in absehbarer Zeit die EU, unsere EU verstärken wird”, sagte die Grünen-Politikerin beim Bundesparteitag in Karlsruhe. “Es ist in unserem eigenen, in unserem geopolitischen Interesse, dass die Ukraine in die Europäische Union kommt.” Seit dem russischen Angriff im Februar 2022 gebe es seit über 650 Tagen furchtbare Bilder aus der Ukraine. “Deswegen werden wir unsere Unterstützung für die Ukraine nicht nur weitermachen, sondern verstärken”, sagte Baerbock. “In der EU, aber auch in der NATO.”

+++ 12:32 “Vorsätzlichen Terror”: Selenskyj verurteilt russische Drohnengriffe am Holodomor-Gedenktag +++
In einem Telegram-Beitrag anlässlich des Holodomor-Gedenktags hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die russischen Drohnenangriffe als “vorsätzlichen Terror” bezeichnet. “Es wurden über 70 Kamikaze-Drohnen gestartet, die dem Gedenken an die Opfer des Holodomor-Völkermords gewidmet waren”, so Selenskyj. “Russlands Führung ist stolz darauf, töten zu können.” Am vierten Novembersamstag, in diesem Jahr am heutigen 25. November, wird in der Ukraine der Gedenktag der Opfer der Hungersnöte begangen. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind unter der stalinistischen Herrschaft qualvoll ums Leben gekommen.

Seit Beginn der russischen Invasion erkennen immer mehr Länder den Holodomor in der Ukraine als Völkermord an. In Deutschland hat sich die Mehrheit im Bundestages vor knapp einem Jahr dafür ausgesprochen, die vor 90 Jahren von der Sowjetführung in der Ukraine verursachte Hungersnot als Völkermord anzuerkennen.

+++ 12:11 Nächtlicher Drohnenangriff: Sechs Stunden herrschte Luftalarm in Kiew +++
Der Luftalarm in Kiew hat während des laut ukrainischen Angaben bislang größten russischen Drohnenangriff sechs Stunden gedauert. Die Attacken begannen am frühen Morgen. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurden 74 von 75 Drohnen abgeschossen, 66 davon in der Region Kiew und Umgebung. Neben mehreren Verletzten, darunter ein elfjähriges Mädchen, sind laut dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko in der ganzen Stadt Gebäude beschädigt worden.

+++ 11:56 Gouverneur: Mehr als 100 Angriffe auf Cherson an einem Tag +++
Nach Angaben des Gouverneurs hat es in der Oblast Cherson gestern rund 100 russische Angriffe gegeben. Dabei wurde ein Mann getötet und drei weitere Menschen verletzt, wie Gouverneur Oleksandr Prokudin bei Telegram schreibt.

Mehr dazu im Eintrag um 6:41 Uhr.

+++ 11:28 ntv-Reporter: “Ganze Drohnen-Schwärme haben Kiew attackiert” +++
Während die russischen Streitkräfte Kiew mit massiven Angriffen aus der Luft überziehen, flammt im Land eine Diskussion um die Einberufung wehrfähiger Männer und Frauen und deren “Recht auf Ausscheiden” auf. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet aus Odessa.

+++ 11:11 Luftwaffe: 74 von 75 Drohnen bei nächtlichem Angriff abgeschossen +++
Bei dem nächtlichen russischen Angriff hat die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben fast alle Drohnen abgeschossen. Bei der Attacke, die sich vor allem auf die Hauptstadt Kiew konzentriert hat, hat das Militär 74 von 75 der russischen Drohnen abgeschossen, teilt die Luftwaffe laut “Kyiv Independent” mit. Die Zahl der abgeschossenen Drohnen wurde von der Luftwaffe erst mit 71 angegeben und später auf 74 erhöht, 66 davon in der Region Kiew und Umgebung.

Mehr über den Drohnenangriff auf die Ukraine können Sie auch hier nachlesen.

+++ 10:53 Schweizer Präsident Berset in Kiew eingetroffen +++
Der Schweizer Präsident Alain Berset ist in Kiew angekommen und hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Wie der Schweizer Politiker bei X schreibt, ist er für den Internationalen Gipfel zur Ernährungssicherheit angereist. “Im Mittelpunkt stehen die Folgen der militärischen Aggression der Russischen Föderation für die weltweite Ernährungssicherheit und die langfristige Unterstützung der Ukraine durch die Schweiz”, so Berset

Gleich nach seiner Ankunft besuchte der Schweizer das größte Massengrab in Butscha rund 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtet. Am Ort des wahrscheinlich schlimmsten Massakers an Zivilpersonen in den ersten Wochen nach Beginn der russischen Invasion legte Berset einen Kranz nieder zusammen mit dem Bürgermeister von Butscha, Ruslan Krawtschenko, und dem ukrainischen Generalstaatsanwalt Andriy Kostin. Danach gedachte Berset der Opfer des Holodomors. Die von Josef Stalin bewusst herbeigeführte Hungersnot hatte in der damals sowjetischen Ukraine von 1931 bis 1933 mehrere Millionen Opfer gefordert.

+++ 10:34 Slowakischer Premier nennt Krieg gegen die Ukraine “eingefrorenen Konflikt” +++
Der slowakische Premierminister bezeichnet den Krieg in der Ukraine als einen “eingefrorenen Konflikt”. Während eines Staatsbesuchs in Prag bezeichnete der neue slowakische Premierminister Robert Fico den Krieg in der Ukraine als einen eingefrorenen Konflikt, der nicht durch Waffenlieferungen an die Ukraine gelöst werden könne. Das berichtet die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent”.

+++ 10:09 Russischer Drohnenangriff auf Kiew: Zahl der Verletzten auf fünf gestiegen +++
Bei dem russischen Drohnenangriff auf die Ukraine ist die Zahl der Verletzten gestiegen. Nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko sind fünf Menschen bei den nächtlichen Attacken, der sich vor allem auf die ukrainische Hauptstadt konzentriert hat, verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe handelt es sich um den bisher größten Drohnenangriff seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022.

+++ 09:57 Kiew: Mehr als 850 russische Soldaten an einem Tag “eliminiert” +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 860 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 323.760 russische Soldaten “eliminiert” worden. Das heißt, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem sechs weitere Panzer verloren (5502). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 10.000 gepanzerte Fahrzeuge, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Bei den Angaben der abgewehrten Drohnen ist die nächtliche Angriffswelle noch nicht inbegriffen. Die Ukraine hat in der vergangenen Nacht mehr als 70 Shahed-Drohnen abgeschossen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 09:24 Bericht: 650.000 wehrpflichtige Männer haben Ukraine seit Kriegsbeginn verlassen +++
Ungefähr 650.000 ukrainische Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren haben seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 die Ukraine in Richtung Europa verlassen. Das berichtet die BBC. Unter Berufung auf Daten von Eurostat, der offiziellen Statistikbehörde der EU, soll sich derzeit über eine halbe Million männlicher Geflüchteter in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in der Schweiz, Liechtenstein und Norwegen aufhalten, viele davon auch unregistriert. In Deutschland halten sich schätzungsweise 100.000 nicht registrierte Personen im Land auf, während in Österreich mindestens 14.000 ukrainische Männer mit gefälschten Dokumenten oder über die Dienste von Schmugglern eingereist sind. Unter dem Kriegsrecht dürfen ukrainische Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, mit einigen Ausnahmen, das Land nicht verlassen, da sie zum Militärdienst eingezogen werden könnten.

+++ 08:53 Ukraine: 71 russische Drohnen in der Nacht abgeschossen +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht 71 russische Drohnen abgeschossen. Ein Großteil der Shahed-Drohnen iranischer Bauart sei über der Hauptstadt-Region zerstört worden, teilte die Luftwaffe in Online-Netzwerken mit. Die ukrainischen Behörden sprachen vom größten Angriff auf Kiew seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022.

+++ 08:28 Selenskyj entlässt vier stellvertretende Kommandeure der Nationalgarde +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vier stellvertretende Kommandeuren der Nationalgarde entlassen. Das berichtet “Kyiv Independent”. Demnach befanden sich unter den Entlassenen wichtige Führungspersönlichkeiten in der Hierarchie der Nationalgarde, darunter der erste stellvertretende Kommandeur, Jurij Kondratjuk, sowie die Stellvertreter Oleksandr Nabok, Oleg Sahon und Mykola Mykolenko. Die Präsidialerlasse enthielten keine konkreten Gründe für ihre Entlassung.

+++ 08:06 Luftwaffe: Ukraine erlebt in der Nacht bisher schwersten Drohnenangriff +++
Die Ukraine hat in der vergangenen Nacht den bisher schwersten Drohnenangriff Russlands erlebt. Das teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Ziel sei demnach vor allem Kiew gewesen.

+++ 07:39 Klitschko über Drohnenangriffe vor Holodomor: “Erneut Völkermord am ukrainischen Volk” +++
In der Nacht zum ukrainischen Holodomor-Gedenktag, bei dem Sowjetdiktator Josef Stalin vor 90 Jahren Millionen Ukrainer durch eine herbeigeführte Hungersnot sterben ließ, startet Russland schwere Drohnenangriffe auf Kiew. “Heute versucht Russland, die Ukrainer mit Raketen und Drohnen zu vernichten, sie im Winter ohne Wärme und Licht zurückzulassen und unsere Städte und Dörfer zu zerstören. Es begeht erneut einen Völkermord am ukrainischen Volk”, schreibt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram. “Der Angreifer muss ein für alle Mal bestraft werden, damit zukünftige Generationen von Ukrainern nicht aufgrund seiner kranken Fantasien sterben”, so Klitschko weiter.

+++ 06:57 Russland attackiert Kiew über Stunden mit Drohnen – mehrere Verletzte +++
Russische Streitkräfte starteten in der vergangenen Nacht einen ausgedehnten Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Wie die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” meldet, wurden dabei mindestens zwei Menschen verletzt, darunter ein elf Jahre altes Kind. Zudem wurden mehrere Wohnhäuser und nicht bewohnte Gebäude beschädigt, teilt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Er berichtet bei Telegram von Trümmern abgeschossener Drohnen, die in der Hauptstadt abgestürzt seien. Dadurch seien an mehreren Stellen Brände ausgebrochen. Die Menschen sollten in den Notunterkünften bleiben, da der Angriff weiter gehe. Die “Ukrainska Prawda” schreibt bei X, Kiew werde von Drohnen angegriffen, die Luftabwehr sei im Einsatz. Ein dpa-Reporter berichtet von heftigem, lang andauerndem Flugabwehrfeuer.

+++ 06:41 Zivilist bei russischem Angriff in der Oblast Cherson getötet +++
Das russische Militär hat im Südosten der Ukraine die Oblast Cherson beschossen, wobei ein Mensch getötet worden ist. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die regionale Militärverwaltung. Demnach kam bei einem Angriff auf die Siedlung Dniprowske ein 50-jähriger Anwohner ums Leben, ein weiterer Mensch wurde verletzt. “Gegen 16 Uhr beschossen die Besatzer das Dorf Dniprowske. Sie feuerten mit Artillerie“, heißt es in dem Bericht von Oleksandr Prokudin, Leiter der Chersoner Militärverwaltung, bei Telegram.

+++ 05:26 Drohnen steuern auf Kiew zu +++
Im Raum Kiew gibt es in den frühen Morgenstunden Drohnenalarm. Die russischen Streitkräfte hätten einen Angriff über Vororten der Hauptstadt gestartet, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Serhii Popko auf Telegram. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnt, dass mehrere Gruppen von Drohnen auf Kiew zusteuerten.

+++ 03:38 Kreml erklärt früheren Ministerpräsidenten zum “ausländischen Agenten” +++
Moskau stuft den früheren russischen Ministerpräsidenten und heutigen Exil-Oppositionellen Michail Kasjanow als “ausländischen Agenten” ein. Kasjanow, der im Ukraine-Krieg auf der Seite Kiews steht, wurde auf eine entsprechende Liste des Justizministeriums gesetzt. Das Ministerium wirft Kasjanow vor, sich “gegen die militärische Spezialoperation in der Ukraine” gestellt zu haben. Zudem gehöre er dem “russischen Antikriegskomitee” an, dessen Aktivitäten darauf abzielten, “die russische Außen- und Innenpolitik zu diskreditieren”. Das Komitee war im vergangenen Jahr von russischen Oppositionellen gegründet worden, unter anderem vom im Exil lebenden Ex-Oligarchen Michail Chodorkowski. Kasjanow war von 2000 bis 2004 Ministerpräsident unter Präsident Wladimir Putin.

+++ 02:25 Premierminister: Russland schuldet Armenien bereits bezahlte Waffen +++
Russland habe noch keine Waffen geliefert, für die Armenien bereits bezahlt habe, sagt der armenische Premierminister Nikol Paschinjan und fügt hinzu, dass Gespräche zur Lösung des Problems im Gange seien, wie die staatliche Nachrichtenagentur ArmenPress berichtet. Eine mögliche Lösung könnte ein Abzug der armenischen Schulden gegenüber Russland in Höhe der gezahlten Summe sein, schlägt der Premierminister vor. Pashinyan nennt bislang keine Einzelheiten zu den Waffen oder wie viel Eriwan dafür bezahlt hat. Das Zerwürfnis zwischen Eriwan und Moskau ist tiefer geworden, da Russland die bewaffnete Einnahme von Berg-Karabach durch Aserbaidschan trotz der Präsenz russischer Friedenstruppen in der Region nicht verhindert hat.

+++ 01:11 Kreml droht Moldawiens Führung wegen Sanktionen +++
Die russische Regierung droht Moldawiens Regierung wegen der Entscheidung, sich an den EU-Sanktionen gegen Russland zu beteiligen, mit Vergeltung. “Wir betrachten dies als einen weiteren feindseligen Schritt der Führung Moldawiens, die vollständig in die antirussische Kampagne des ‘kollektiven Westens’ integriert ist”, teilt das russische Außenministerium mit. Das Parlament Moldawiens hat ein Gesetz verabschiedet, das unter anderem Maßnahmen gegen Personen und Institutionen vorsieht, gegen die die EU wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine Sanktionen verhängt hat. Die Präsidentin von Moldawien, Maia Sandu, hat den Einmarsch Russlands in die Ukraine verurteilt und sagt, Moskau wolle sie durch einen Staatsstreich absetzen. Moskau bestreitet die Vorwürfe.

+++ 23:21 Niederländische Verteidigungsministerin: Wilders Wahlsieg gefährdet Ukraine-Hilfen +++
Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren äußert sich gegenüber Reportern besorgt über die Zukunft der niederländischen Unterstützung für die Ukraine angesichts des Sieges von Geert Wilders und seiner Partei für die Freiheit (PVV) bei den niederländischen Wahlen zwei Tage zuvor. “Die PVV ist jetzt die größte Partei, und sie hat sich nie für die Unterstützung der Ukraine begeistert. Zeitweise war sie sogar pro-russisch eingestellt. Das macht mir Sorgen”, sagt sie. Wilders, dessen PVV-Partei 37 von 150 Sitzen im niederländischen Parlament errungen hat, spricht sich seit langem lautstark gegen Einwanderung aus, hat aber auch eine Reihe von Erklärungen zugunsten Russlands und gegen die weitere Unterstützung der Ukraine durch die Niederlande abgegeben.

+++ 22:15 Kiew verspricht Wehrpflichtigen Entlassung aus den Streitkräften +++
Trotz des anhaltenden russischen Angriffskriegs will die ukrainische Führung Soldaten am Ende ihrer Pflichtwehrdienstzeit aus den Streitkräften entlassen. In der Generalstabssitzung seien schwere Fragen der Mobilmachung, Demobilisierung und Rotation angesprochen worden, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Es gehe um Wehrpflichtige, die noch vor Beginn des Kriegs eingezogen worden seien. Laut dem Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Olexij Danilow, hat Selenskyj die Militärführung darum gebeten, diese Soldaten zu demobilisieren.

+++ 21:51 Deutschland liefert im Winter weiteres Patriot-System +++
Deutschland plant, der Ukraine im kommenden Winter ein zusätzliches Patriot-Luftabwehrsystem zu liefern, sagt der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jaeger, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Ukrinform. “Die Situation im Winter könnte ziemlich herausfordernd werden. Die Ukraine hat ihr Bestes getan, um sich auf dieses Szenario vorzubereiten, und wir haben bei den Vorbereitungen mitgeholfen”, so Jäger. Deutschland wolle neben IRIS-T-Systemen auch ein weiteres Patrot-System in die Ukraine entsenden, sagt der Diplomat.

+++ 21:32 Selenskyj fordert, dass die EU “ihre Versprechen erfüllt” +++
Die Ukraine hofft nach Angaben ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf den Beginn von Beitrittsverhandlungen zur EU im Dezember. Bei einem Treffen habe er Lettlands Präsidenten Edgars Rinkevics darüber informiert, wie die Ukraine die Empfehlungen der Europäischen Kommission umgesetzt habe und dass das Land bereit zu Beitrittsgesprächen im Dezember sei, sagt er in seiner täglichen Videobotschaft. “Wir warten auf diese Entscheidung und darauf, dass die Europäische Union ihre Versprechen erfüllt”, fügt Selenskyj hinzu. Der ukrainische Präsident dankt Rinkevics für Lettlands Unterstützung gegenüber der Ukraine. Riga sei sowohl bei den Lieferungen von Waffen und Munition zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg ein verlässlicher Verbündeter als auch beim Bestreben der Ukrainer, in die EU zu kommen.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier lesen.


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