Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:18 Macron: “Frieden ist nicht Kapitulation” +++

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat davor gewarnt, in der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland nachzulassen. “Heute auf der Seite des Friedens zu stehen, bedeutet, dem Recht Stärke zu verleihen. Frieden ist nicht Kapitulation. Frieden ist nicht die Aufgabe von Prinzipien”, sagt Macron bei seinem dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland. “Frieden bedeutet, einem Land die Möglichkeit zu geben, seine Grenzen und seine Souveränität zu verteidigen”, sagt er. Macron betont, dass Deutschland und Frankreich dies in der Sitzung des bilateralen Verteidigungs- und Sicherheitsrates am Dienstag auch unterstreichen würden. Dort werde man betonen, dass man der Ukraine “bis zum Ende” helfen werde, Widerstand zu leisten, “sie auszurüsten, zu begleiten, auszubilden und auf alle Szenarien vorbereitet zu sein, um einen dauerhaften Frieden aufzubauen – also einen Frieden, der das Völkerrecht respektiert”.

+++ 22:22 Medwedew droht Polen mit “radioaktiver Asche” +++
Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat Polen nach Äußerungen von Außenminister Radoslaw Sikorski mit “radioaktiver Asche” gedroht. Der Pole Sikorski hatte mit der britischen Zeitung “The Guardian” darüber gesprochen, wie die USA mutmaßlich auf einen russischen Atomwaffeneinsatz gegen die Ukraine reagieren würden. “Wenn Amerikaner unsere Ziele treffen, bedeutet das einen Weltkrieg, und ein Außenminister, selbst eines Landes wie Polen, sollte das verstehen”, schreibt der Vizechef des russischen Sicherheitsrats auf X. “Warschau wird nicht ausgelassen und bekommt mit Sicherheit seinen Teil radioaktiver Asche ab. Ist es das, was ihr wollt?”, ergänzt Medwedew.

+++ 22:00 Selenskyj spricht erstmals mit Medien aus Zentralasien +++
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat erstmals zentralasiatischen Medien, insbesondere Journalisten aus Kasachstan, Usbekistan und Kirgisistan, ein Interview gegeben. Das Interview veröffentlicht das kasachische Medium “Orda” als Video auf der Plattform Youtube. Zu einem möglichen Waffenstillstand mit Russland sagt Selenskyj dort, er keine Möglichkeit für eine Einigung sehe.

+++ 21:40 Putin auf Staatsbesuch in Usbekistan +++
Der russische Präsident Wladimir Putin ist zu einem Staatsbesuch in Usbekistan eingetroffen. Das melden russische Staatsmedien. Shavkat Mirziyoyev begrüßt Putin am Flughafen in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Seit 2016 ist Mirziyoyev Präsident des zentralasiatischen Staates mit 37 Millionen Einwohnern. Putin und Mirziyoyev werden sich während des zweitägigen Besuchs über die weitere Entwicklung der russisch-usbekischen Beziehungen und aktuelle Themen in der Region austauschen. Nach Angaben des Kremls ist geplant, im Anschluss an den Besuch ein “umfangreiches Paket bilateraler Dokumente” zu unterzeichnen.

Der russische Präsident Wladimir Putin (l.) und der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev am Unabhängigkeitsdenkmal im Yangi O'zbekiston Park in Taschkent.

Der russische Präsident Wladimir Putin (l.) und der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev am Unabhängigkeitsdenkmal im Yangi O’zbekiston Park in Taschkent.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

+++ 21:20 Ukrainischer Generalstab: Trotz “maximaler Anstrengung” der Russen kein Durchbruch +++
Nach Angaben der Kiewer Streitkräfte kommt es am Sonntag zu 83 Gefechten mit den russischen Streitkräften. Demnach unternehmen die russischen Streitkräfte “maximale Anstrengung”, um die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. “Die ukrainischen Truppen ergreifen Maßnahmen, um ihre Stellungen zu halten und das Offensivpotenzial des Feindes zu zerstören”, teilt der Generalstab in einem Update in den sozialen Medien mit. Es gebe “keine größeren Veränderungen” in Richtung Charkiw, aber die russischen Truppen würden weiterhin Offensiven um die Stadt Wowtschansk und das Dorf Lyptsi durchführen.

+++ 21:00 Ukrainer protestieren in Kiew vor US-Botschaft +++
In der Ukraine sorgt die Einschränkung, russisches Territorium nicht mit westlichen Waffen angreifen zu dürfen, für Unverständnis in der Bevölkerung. Rund 150 Menschen protestieren deswegen vor der US-Botschaft in Kiew, berichtet ntv-Reporter Stephan Richter. Sie fordern die Aufhebung der Restriktion.

+++ 20:40 Georgischer Unabhängigkeitstag: Protestmarsch durch Tiflis +++
Am 26. Mai, dem georgischen Unabhängigkeitstag, ziehen Tausende von Demonstranten bei einem “Freiheitsmarsch” durch die Hauptstadt Tiflis. Das berichtet Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL). Die Teilnehmer tragen die Flaggen Georgiens und der Europäischen Union und skandieren Parolen, unter anderem gegen das umstrittene Gesetz zu “ausländischer Einflussnahme”. Zudem zünden Taschenlampen auf ihren Mobiltelefonen an. Sie rufen: “Nein zum russischen Gesetz!” und “Nein zum russischen Regime!” Zuvor hatte die georgische Präsidentin Salome Surabischwili während einer zeremoniellen Vereidigung von Rekruten auf dem Freiheitsplatz in Tiflis davon gesprochen, dass “der Schatten Russlands über Georgien hängt.”

+++ 20:06 Militärexperte: “Ukraine bettelt sich im Grunde ihre Ausrüstung zusammen” +++
Die Ukraine kämpft mit den ersten Waffenlieferungen aus den USA gegen Russland – noch immer auf eigenem Territorium. “Die Ukraine muss Rücksicht nehmen auf die, die ihr Waffen geben”, meint Militärexperte Ralph Thiele. Hierbei geben die USA den Ton an – und Scholz hält sich an Biden.

+++ 19:33 Schweden erlaubt der Ukraine, Ziele in Russland mit schwedischen Waffen anzugreifen +++
Im Gegensatz zu anderen europäischen Verbündeten der Ukraine, darunter Deutschland, billigt Schweden den ukrainischen Einsatz schwedischer Waffen gegen Ziele in Russland. Das sagt der Verteidigungsminister Pal Jonson in der schwedischen Zeitung “Hallandsposten“. Die Zeitung zitiert eine schriftliche Antwort des Verteidigungsministers: “Die Ukraine ist einem grundlosen und illegalen Angriffskrieg Russlands ausgesetzt. Nach internationalem Recht hat die Ukraine das Recht, sich durch Feindseligkeiten zu verteidigen, die auf das Territorium des Gegners gerichtet sind, solange die Feindseligkeiten im Einklang mit dem Kriegsrecht stehen. Schweden steht hinter dem Völkerrecht und dem Recht der Ukraine, sich zu verteidigen.”

+++ 19:00 Insider: USA nehmen an Friedenskonferenz in der Schweiz teil +++
Die USA werden einem Insider zufolge an der Ukraine-Friedenskonferenz kommenden Monat in der Schweiz teilnehmen. In welcher Form bleibt jedoch zunächst unklar. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte zuletzt seinen US-Kollegen Joe Biden auf, persönlich an dem Treffen teilzunehmen.

+++ 18:27 Russland produziert dreimal mehr Granaten als Ukraine-Verbündete +++
Russland produziert Artilleriegranaten etwa dreimal schneller als die westlichen Verbündeten der Ukraine und zu einem Viertel der Kosten. Die berichtet Sky News unter Berufung auf eine Analyse der Unternehmensberatung Bain & Company. Sky News zufolge unterstreicht Ergebnisse der Analyse die große Herausforderung für die ukrainischen Streitkräfte, die auf Munitionslieferungen aus den Vereinigten Staaten und Europa angewiesen sind, um die russische Invasion in vollem Umfang abzuwehren. Zwar hätten die USA, das Vereinigte Königreich und andere europäische Verbündete, die Granatenproduktion hochgefahren, diese bliebe aber hinter der Russlands zurück.

+++ 17:55 Außenminister wollen neue Russland-Sanktionen beschließen +++
Die Außenministerinnen und Außenminister der 27 EU-Staaten wollen am Montag bei einem Treffen in Brüssel einen neuen Rechtsrahmen zur Sanktionierung schwerer Menschenrechtsverletzungen in Russland beschließen. Er soll es unter anderem ermöglichen, Strafmaßnahmen gegen Personen und Organisationen zu erlassen, die für die Unterdrückung der Opposition in dem Land verantwortlich sind. Betroffen sein werden nach Angaben von Diplomaten insbesondere Personen, denen eine Mitverantwortung für den Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny vorgeworfen wird. Der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Oppositionspolitiker war Mitte Februar in einem Straflager in Sibirien gestorben. Deutschland und die anderen 26 EU-Staaten sind der Auffassung, dass Präsident Wladimir Putin und die russischen Behörden die Schuld am Tod des Politikers tragen. Sie hatten deswegen schon im März mit einem bereits bestehenden Sanktionsinstrument Strafmaßnahmen gegen 33 Personen aus Justiz und Politik verhängt. Symbolisch wurden zudem die zwei Strafkolonien, in denen Nawalny zuletzt inhaftiert war, auf die EU-Sanktionsliste gesetzt.

+++ 17:10 Russland: US-Drohne “RQ-4B Global Hawk” vor Sotchi gesichtet +++
Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf Daten des Dienstes Flightradar24, dass vor der Küste von Sotschi am Schwarzen Meer ein Flug der amerikanischen Höhenaufklärungsdrohne “Northrop Grumman RQ-4B Global Hawk” aufgezeichnet wurde. Demnach soll die Drohne von einem NATO-Militärstützpunkt in Sigonella auf Sizilien gestartet worden sein. Flightradar24 zufolge überflog die Drohne um 16.12 Uhr über dem Schwarzen Meer in der Nähe von Sotschi. Zuvor war die Drohne in der Nähe der Küste der Region Krasnodar und der Krim gesichtet worden. Über dem Schwarzen Meer wurden wiederholt amerikanische Aufklärungsdrohnen gesichtet.

+++ 16:32 Russland meldet Einnahme der Ortschaft Berestowe +++
Das russische Verteidigungsministerium erklärt, russische Streitkräfte hätten “als Ergebnis erfolgreicher Kampfhandlungen die Siedlung Berestowe in der Region Charkiw befreit”. Die Ortschaft Berestowe liegt an der östlichen Frontlinie in der Nähe der Region Luhansk, die fast vollständig unter russischer Kontrolle ist.

+++ 16:09 Zahl der Toten nach Anschlag auf Baumarkt in Charkiw steigt auf 16 +++
Bei einem russischen Angriff auf einen Baumarkt in der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind mindestens 16 Menschen getötet worden. “Die Zahl der Toten ist auf 16 gestiegen”, erklärt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, bei Telegram. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko hatte zudem 43 Verletzte und 16 Vermisste gemeldet. Es habe “mehr als 16 Stunden gedauert”, den Brand in dem Markt zu löschen, der durch “gezielte russische Luftangriffe” ausgelöst worden sei, erklärt Klymenko. Er bedankt sich bei den Einsatzkräften.

+++ 15:38 Finnland will Flüchtlinge aus dem Osten nach Russland zurückschicken +++
Die finnische Innenministerin Mari Rantanen hat sich in einem Interview mit dem Sender Yle zu dem umstrittenen Gesetzentwurf über ein strikteres Asylverfahren an finnisch-russischen Grenze geäußert. Wer ohne triftigen Grund ins Land käme, werde nach Russland zurückgeschickt, sagt Rantanen. Das finnische Parlament prüft den Entwurf seit letzter Woche. Finnland ist derzeit dazu verpflichtet, alle asylsuchenden Migranten aufzunehmen, bevor ihre Anträge bearbeitet werden. Durch das neue Gesetz könnten finnische Grenzschutzbeamte Asylsuchende, die über die Ostgrenze ankommen, direkt nach Russland zurückschicken. Finnland hatte wegen eines rapiden Anstiegs der Ankünfte von Migranten im November 2023 die 1340 Kilometer lange Grenze zu Russland geschlossen.

+++ 15:17 EU-Ratspräsident: Müssen bei Flugabwehr für Ukraine vorankommen +++
EU-Ratspräsident Charles Michel hat den russischen Bombenangriff auf einen Baumarkt in der ukrainischen Großstadt Charkiw mit mindestens vierzehn Toten als “widerwärtig” verurteilt. Es sei “kriminell”, Zivilisten im Zuge des Angriffskriegs zu terrorisieren. “Gemeinsam können wir Russlands brutale Angriffe stoppen. Wir müssen dringend bei einer umfassenden Luftverteidigung vorankommen”, schreibt der belgische Politiker auf X.

+++ 14:44 Energieministerium: Sprengsatz in Umspannwerk in Dnipropetrowsk entdeckt +++
In der Region Dnipropetrowsk wurde ein Sprengsatz in einem Umspannwerk gefunden. Das teilt das ukrainische Energieministerium mit. Nach Angaben des Ministeriums wurden Polizei und Pioniere zur Beseitigung des Sprengsatzes gerufen. Das Ministerium macht keine weiteren Angaben zu dem Vorfall. Das Ministerium teilt zudem mit, dass ein russischer Raketenangriff in der Nacht dazu führte, dass mehr als 11.000 Haushalte in der Region Chmelnyzkyj ohne Strom waren.

+++ 14:14 Scholz: 24.000 tote oder verletzte russische Soldaten pro Monat +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russlands Präsident Wladimir Putin vorgeworfen, im Krieg gegen die Ukraine auch eine sehr hohe Zahl an russischen Soldaten zu opfern. “Es gibt eine Zahl, die sagt, an toten oder schwer verletzten russischen Soldaten pro Monat – 24.000”, sagt Scholz bei einem Bürgerdialog. “Alles für einen imperialistischen Größenwahn des russischen Präsidenten”, fügt Scholz hinzu. Putin sehe sowohl die Ukraine als auch Belarus als Teile Russlands und habe deshalb mit dem jahrzehntelang geltenden Prinzip gebrochen, keine Grenzen mehr zu verschieben. Putin sei auch für den Tod sehr vieler ukrainischer Zivilisten und ukrainischer Soldaten verantwortlich.

+++ 13:55 Ukraine: Russland zieht neue Truppen an der Grenze zusammen +++
Russische Truppen ziehen in der Nähe der Grenze, 90 Kilometer von Charkiw entfernt, eine neue Gruppe zusammen, sagt der ukrainische Präsident Selenskyj in einem Video, das er in der schwer unter Beschuss stehenden Stadt Charkiw aufgenommen hat. “Russland ist die einzige Quelle der Aggression und versucht ständig, den Krieg auszuweiten”, so der Präsident. Es bereite sich auch “90 Kilometer nordwestlich von hier auf Offensivaktionen vor – sie versammeln eine weitere Gruppe von Truppen in der Nähe unserer Grenze”. Derjenige, “der das alles tut, will keinen Frieden”, sagt Selenskyj und ruft insbesondere US-Präsident Biden und den chinesischen Präsidenten Xi auf, am Friedensgipfel im Juni in der Schweiz teilzunehmen.

+++ 13:31 Scholz gegen Einsatz westlicher Waffen auf russischem Boden +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht derzeit keinen Anlass, der Ukraine zu erlauben, aus Deutschland gelieferte Waffen auch auf russischem Boden einzusetzen. Bei einem Bürgerdialog in Berlin wies der Kanzler derartige Forderungen zurück. Für die deutschen Waffenlieferungen gebe es “klare Regeln, die mit der Ukraine vereinbart sind, und die funktionieren”, sagt Scholz. Das Ziel seiner Ukraine-Politik sei die “Verhinderung, dass da ein ganz großer Krieg draus wird”. Die britische Regierung ist von den Beschränkungen für ihre Waffen bereits vor einiger Zeit abgerückt. Angesichts der aktuellen Angriffe Russlands im Raum Charkiw, die von russischem Boden aus nahezu ungestört vorbereitet werden können, wird nun auch in Washington diskutiert, Angriffe mit westlichen Waffen auf russisches Gebiet zu ermöglichen.

+++ 12:47 Männer an der Front – Ukrainerinnen schulen um auf Automechanik +++
Durch die neue Mobilisierungswelle Kiews fehlen dem Land auf einmal an vielen Stellen Arbeitskräfte. Um diesen Wegfall zu kompensieren, werden verstärkt Frauen angeworben: In Blitz-Ausbildungen lassen sie sich etwa zu Automechanikerinnen umschulen.

+++ 12:31 US-Experten: Russen haben Offensive wohl zu früh gestartet +++
Der US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) schätzt, dass die russische Offensive in der Oblast Charkiw vermutlich verfrüht begonnen hat. Die russischen Truppen versuchen demnach derzeit, ihre Streitkräfte so aufzufüllen, dass sie die geplante Stärke erreichen. Als die Offensive begann, waren noch nicht ausreichend Truppen vorhanden. Die russische Initiative wird von den ukrainischen Verteidigern zunehmend angefochten, die Russen agierten dort inzwischen defensiv, analysiert der ISW. Von Nutzen ist für die russischen Angreifer die Möglichkeit, aus dem sicheren russischen Luftraum heraus die Stadt Charkiw mit verheerender Wirkung anzugreifen.

+++ 11:55 Zahl der Toten in Charkiwer Supermarkt steigt auf 14 +++
Der russische Luftangriff auf einen Einkaufskomplex in Charkiw offenbart immer mehr menschliche Tragödien. Die Zahl der Todesopfer wuchs heute an auf 14. Das teilt der Gouverneur des Oblasts mit. 16 wahrscheinliche Opfer werden noch immer vermisst und inzwischen tot unter den Trümmern vermutet. Bei dem Brand nach dem massiven Einschlag war giftiger Rauch entstanden. Unter anderem wird in sozialen Medien von einer 20-Jährigen berichtet, die ihre Mutter und die 12-jährige Schwester seit gestern nicht mehr telefonisch erreichen kann. Sie waren mit dem Vater zum Einkaufen gefahren, dieser zumindest wurde verletzt in einem Krankenhaus gefunden.

+++ 11:29 Ukraine mobilisiert 350 Häftlinge +++
Fast 350 Strafgefangene wurden inzwischen in der Ukraine zur Mobilisierung in die Armee freigelassen, das sagt Justizminister Denys Malyuska in einem Interview mit der New York Times. Die Freilassungen erfolgen auf Bewährung, derzeit prüft die Justiz laut dem Minister weitere 4.300 Anträge von Verurteilten. Die Gefangenen nehmen im Gegenzug für die Möglichkeit der Entlassung an Kampfeinsätzen teil. Etwa 20.000 Gefangene könnten sich den Streitkräften anschließen, so Malyuska. Kiews Truppen fehlt es an Reserven, viele Soldaten, die seit mehr als zwei Jahren an der Front stehen, müssten dringend Zeit zum Regenerieren bekommen.

+++ 10:55 Richter: Russland behauptet immer, unter zivilen Zielen hätten Waffen gelagert +++
Bei einem russischen Angriff auf einen Einkaufskomplex in Charkiw kommen mindestens zwölf Menschen ums Leben, Dutzende werden verletzt oder noch immer unter den Trümmern vermutet. Russlands Armee rechtfertigt den Angriff mit der Behauptung, unter dem Markt habe Munition gelagert. Gibt es dafür Beweise? ntv-Reporter Stephan Richter zu den Hintergründen.

+++ 10:42 US-Experte: Ukrainischer Angriff auf Radaranlage überschritt rote Linien +++
Der US-Sicherheitsexperte Phillips O’Brien analysiert, der ukrainische Drohnenangriff auf eine wichtige Radaranlage zur Verfolgung ballistischer Raketen in Russland überschreite gleich mehrere rote Linien Moskaus: Die Attacke zeige, “dass kein militärisches Ziel in Russland sicher ist”, so O’Brien in seinem wöchentlichen Newsletter. Sie zwinge Russland, Luftabwehr vom Schlachtfeld abzuziehen und zeige den USA, dass die Ukraine mit eigenen Waffen auf russischem Boden angreift, wenn es mit westlichen Waffen nicht möglich ist. “Die Regierung Biden geht nach wie vor davon aus, dass sie die Dinge kontrollieren kann – dass sie einschränken kann, wo und wie die Ukraine Russland angreift. Die Ukrainer sagen deutlich, dass sie das nicht kann”, sagt der Experte. Weiterhin ist der Angriff bedeutsam, weil das Radarsystem auch die Krim schützte, die für die Ukrainer ein zentrales Ziel im Krieg ist. Und der Angriff zeige, “wie hohl die ständigen russischen Atomdrohungen sind”, analysiert O’Brien. “Russland kann es sich nicht leisten, eine Atomwaffe gegen die Ukraine einzusetzen, und die Ukraine weiß das.”

+++ 09:50 CDU-Politiker Kiesewetter plädiert für Luftabwehr über der Westukraine +++
CDU-Politiker Roderich Kiesewetter plädiert dafür, dass westliche Staaten die Luftabwehr über der Westukraine übernehmen. “Eine Koalition der Willigen könnte ihre eigene Luftabwehr in einem Korridor von 70 bis 100 Kilometern auf das westliche Territorium der Ukraine ausdehnen”, sagt der Verteidigungsexperte der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “So würden die Streitkräfte der Ukraine an dieser Stelle entlastet – sie könnten sich auf die Luftverteidigung weiter östlich im Land konzentrieren.” Kiesewetter sagt darüber hinaus, einige Staaten wie beispielsweise Litauen überlegten, Feldlazarette, Pioniere zur Minenräumung oder Logistik- und Instandsetzungstruppen in die Ukraine zu entsenden. “Wir sollten nichts ausschließen und im Rahmen einer Koalition der Willigen prüfen, wer in der Lage ist, dies zu tun.” Es sei völkerrechtlich völlig zulässig und sicherheitspolitisch sinnvoll.

+++ 09:29 Ukrainischer Generalstab: Russen haben 1110 Soldaten verloren +++
Der Generalstab der ukrainischen Armee meldet seit gestern 1110 Verluste an Kämpfern auf russischer Seite, insgesamt 501190 Verluste seit Beginn des Komplett-Angriffs Russlands auf das Nachbarland. Der Bilanz nach wurden 12 Panzer zerstört, 17 gepanzerte Fahrzeuge und 24 Artilleriesysteme sowie 11 Drohnen.

+++ 08:59 Selenskyj appelliert von Charkiw aus an Biden und Xi +++
Eines der größten Verlagshäuser der Ukraine wurde von einem russischen Angriff niedergebrannt. Präsident Selenskyj richtet nun aus den Trümmern verkohlter Bücher einen Appell an US-Präsident Biden und Chinas Präsident Xi, den kommenden Friedensgipfel in der Schweiz zu unterstützen. “Will Russland einen Dialog?”, fragt Selenskyj im Film. “Die Ukraine hat die weltweit größte Erfahrung mit Lügen Russlands während Verhandlungen. Lügen, die vor allem russische Vertuschungen zur Vorbereitung dieses Krieges waren.” Der Gipfel werde zeigen, “wer in der Welt wirklich den Krieg beenden will und nicht nur den Waffenstillstand einfordert, der unweigerlich durch russische Raketen und Artillerie gebrochen werden wird, so wie es Dutzende Male zuvor der Fall war”. Der Friedensgipfel beginnt am 15. Juni in der Schweiz.

+++ 08:11 Ukraine: Haben 12 Raketen und 31 Drohnen zerstört +++
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zwölf von Russland abgeschossene Raketen und 31 Drohnen zerstört. Die russischen Angriffe seien über Teilen des Südens des Landes, in der Zentralukraine sowie im Westen und Norden erfolgt, teilt die ukrainische Luftwaffe mit.

+++ 07:19 Russland überzieht Ukraine mit nächtlichen Luftangriffen +++
Russische Streitkräfte haben vergangene Nacht einen groß angelegten Luftangriff auf die Ukraine geflogen, mindestens drei Menschen wurden verletzt und viele Gebäude beschädigt. Polen gab bekannt, es habe Militärjets losgeschickt, um die Sicherheit des polnischen Luftraums angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine zu gewährleisten. Besonders von Angriffen betroffen war der Westen der Ukraine, der weit von der Front entfernt liegt und gemeinhin als relativ sicher gilt.

+++ 06:25 Angriff auf Baumarkt in Charkiw: Opferzahl auf 11 gestiegen +++
Nach dem russischen Angriff auf einen Baumarkt in der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist die Opferzahl weiter angestiegen. Es gebe inzwischen elf Tote, teilt der Gouverneur der Region auf Telegram mit. Zuvor hatte er von sechs Toten und 40 Verletzten gesprochen. 15 Menschen wurden noch vermisst. Der Baumarkt wurde gestern von zwei Lenkraketen getroffen. Die Staatsanwaltschaft in Charkiw erklärte, dass bei den Explosionen hochgiftige Materialien in Brand geraten seien. “Es entwickelte sich ein starker, beißender Rauch, der das gesamte große Einkaufszentrum einhüllte”, hieß es. Infolgedessen werde sich die Zahl der Toten und Verletzten wahrscheinlich weiter erhöhen.

+++ 05:11 Russland soll mit Kinschal-Raketen angegriffen haben +++
Bei den nächtlichen Luftangriffen auf die Ukraine soll Russland neben Marschflugkörpern und Kampfdrohnen auch Hyperschallraketen vom Typ Kinschal eingesetzt haben. Das berichtet die urkainische Luftwaffe auf ihrem Telegram-Kanal. Die Ziele schienen demnach vor allem im Westen des Landes zu liegen. Unter anderem wurde die Region Lwiw an der Grenze zu Polen attackiert. Auch in der Nähe der Hauptstadt Kiew sei eine Explosion zu hören gewesen, berichtet der öffentliche Rundfunk Suspilne.

+++ 03:28 Luftalarm über gesamter Ukraine +++
In der Nacht wird für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgerufen. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge greift Russland mit Drohnen und Raketen an. Vom russischen Flugplatz Olenja aus seien strategische Bomber gestartet, die Marschflugkörper abgeschossen haben sollen.

+++ 01:07 Ukrainische Rakete soll vier Menschen in Belgorod getötet haben +++
Der Gouverneur der Region Belgorod in Südrussland meldet auf Telegram den Tod von vier Einwohnern nach einem Angriff der Ukraine. Wjatscheslaw Gladkow zufolge sollen drei Menschen in dem Dorf Oktyabrsky bei einem Raketenangriff getötet worden seien. Ein weiterer Mann sei später im Krankenhaus gestorben. Bei zwei Granatenangriffen sollen außerdem zwölf Menschen verletzt worden sein, darunter ein Kind. Gladkow erklärte zudem, die russische Luftabwehr habe 29 Ziele abgefangen und zerstört.

+++ 23:31 Russischer Angriff in Charkiw fordert mindestens sechs Menschenleben +++
Nach dem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw gibt es neue Zahlen zu den Opfern. Sechs Menschen seien “an Ort und Stelle gestorben”, 16 würden noch vermisst, teilt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synegubow bei Telegram mit. Außerdem gebe es 40 Verletzte. Bei zweien der Getöteten handele es sich um Männer, die in dem Markt der Kette Epizentr am nordöstlichen Stadtrand Charkiws gearbeitet hätten. Zunächst war von zwei Toten und 24 Verletzten die Rede gewesen. Wie der ukrainische Präsidenten Selenskyj auf Telegram schreibt, hätten sich in dem Baumarkt “mehr als 200” Menschen aufgehalten. Alle Rettungsdienste seien im Einsatz, um Menschen zu helfen und Feuer zu löschen.

+++ 22:20 Macron verurteilt “inakzeptablen” Angriff in Charkiw +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den russischen Angriff auf einen Baumarkt in der ukrainischen Stadt Charkiw als “inakzeptabel” verurteilt. Frankreich teile “den Schmerz der ukrainischen Bevölkerung und bleibt an ihrer Seite”, schreibt er im Onlinedienst X.

+++ 21:50 Nach “barbarischem” Angriff auf Charkiw: Kuleba fordert mehr Patriot-Systeme +++
Nach einem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw (siehe Einträge 20:43, 19:44, 19:04, 18:42 und 16:50), fordert der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba die ukrainischen Partner in einem Beitrag auf X auf, “der Ukraine zusätzliche Luftabwehr und Unterstützung für ukrainische Angriffe auf militärische Ziele in Russland zu bieten”. Zusätzliche Luftverteidigung und die Möglichkeit, russische Militärflugzeuge abzuschießen, bevor sie Bomben abwerfen, sind die einzige Möglichkeit, solche “barbarischen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung” zu verhindern, schreibt Kuleba.

+++ 21:11 Gouverneur: Eine Tote nach ukrainischen Luftangriffen auf Belgorod +++
Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat erneut Luftangriffe (siehe Eintrag 16:30)auf die südrussische Region gemeldet.Bei Telegram teilt er mit, dass mindestens 15 Ziele, darunter auch Kamikaze-Drohnen, abgeschossen wurden. Bei einem Treffer im Dorf Dubowoje habe es Gladkow zufolge eine Tote gegeben. Wohnhäuser und Geschäftsgebäude sollen bei Einschlägen beschädigt worden sein. Vier weitere Personen wurden demnach mit mittelschweren Verletzungen in ein lokales Krankenhaus gebracht. Zudem soll ein Haus gebrannt haben.

+++ 20:43 Nach russischem Angriff in Charkiw steigt die Zahl auf vier Tote +++
Bei einem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw (siehe Einträge 19:44, 19:04, 18:42 und 16:50) sind mindestens vier Menschen getötet und 38 verletzt worden, wie ukrainische Behörden mitteilen. Der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terechow schreibt auf Telegram, dass die Zahl der Toten auf vier und die der Verletzten auf 40 gestiegen sei. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, postet auf Telegram, die Zahl der Verletzten sei auf 38 gestiegen.

+++ 20:13 Ukrainische Soldaten berichten über harten Kampf um Wowtschansk +++
Die ukrainische Stadt Wowtschansk steht unter täglichem Artilleriebeschuss, berichten ukrainische Soldaten. Schulen, Kirchen und Verwaltungsgebäude liegen in Schutt und Asche – viele Bewohner sind geflohen. Ein Ende der Schlacht ist nicht in Sicht, denn die Stadt hat eine hohe strategische Bedeutung für Russland.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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