Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:18 Moskaus Patriarch Kirill nimmt Kontakt zu Papst Franziskus auf +++

Nach monatelangem Schweigen gibt es wieder Kontakt zwischen dem Vatikan und Moskaus russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill. Dieser gratuliert Papst Franziskus zu dessen zehnjährigem Jubiläum. In seiner Botschaft äußert er die Hoffnung, dass “in den schwierigen Zeiten, die wir erleben, der Dialog zwischen religiösen Führern gute Früchte bringen” könne. Franziskus hatte eine Weile lang darauf gesetzt, mit Kirill über Wege zum Frieden in der Ukraine sprechen zu können. Weil dieser ein starker Unterstützer des russischen Angriffs auf die Ukraine ist, erkannte der Papst aber selbst, dass ein Dialog so keinen Sinn mache. Ob Kirills Schreiben an Franziskus ein Zeichen für eine Entspannung der Beziehungen sein kann, ist unklar.

+++ 22:21 Selenskyj: “Müssen die militärische Kraft des Feindes brechen” +++
Die Zukunft der Ukraine hängt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Ausgang der Schlachten in Schlüssel-Abschnitten der Front im Osten des Landes ab. “Bilohoriwka und Marinka, Awdijwka und Bachmut, Wuhledar und Kamjanka – und an anderen Plätzen entscheidet sich die Zukunft, die wir haben werden”, sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache. “Wir müssen die militärische Kraft des Feindes brechen. Und wir werden sie brechen.”

+++ 21:45 Kommandeur in Bachmut: “Wagner-Söldner greifen aus mehreren Richtungen an” +++
Der Kampf der ukrainischen Verteidiger gegen die russische Söldnertruppe Wagner um Bachmut tobt weiter. “Die Sturmgruppen von Wagner greifen aus mehreren Richtungen an und versuchen die Verteidigung unserer Streitkräfte zu durchbrechen und ins Stadtzentrum vorzudringen”, sagt der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj. Der britische Geheimdienst geht davon aus, dass die Söldnertruppe mangels Rekrutierungsmöglichkeiten demnächst ein Personalproblem bekommen könnte.

+++ 21:11 USA: Kiew hat geplantes Telefonat von Selenskyj und Xi nicht bestätigt +++
Die Ukraine hat nach Angaben des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, ein geplantes Telefonat zwischen dem chinesischen Präsident Xi Jinping und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj nicht bestätigt. Das “Wall Street Journal” hat berichtet, in Kürze wollten beide Staatsoberhäupter erstmals miteinander telefonieren. Sullivan erklärt, die USA hätten Xi dazu ermuntert mit Wolodymyr Selenskyj zu sprechen, um nicht die “russische Perspektive” vermittelt zu bekommen. null

+++ 20:38 Jermak: Mindestens ein Mensch bei Raketenangriff auf Schule getötet +++
Russische Truppen haben zwei Raketen auf eine Schule in Awdijiwka in der Region Donezk gefeuert, schreibt Andrij Jermak, Leiter des Präsidialamts der Ukraine, auf Twitter. Mindestens ein Anwohner ist demnach bei dem Angriff ums Leben gekommen.

+++ 19:57 Kiew: Moskau verbreitet auf sozialen Netzwerken Propaganda über Bachmut +++
Der seit Wochen anhaltende Ansturm russischer Truppen auf die ostukrainische Stadt Bachmut geht mit einem Kampf um die Deutungshoheit über das Schlachtgeschehen einher. Dieser wird nach Angaben aus Kiew längst auch in den sozialen Medien ausgetragen: Das ukrainische Zentrum für Strategische Kommunikation teilt mit, Russland verbreite über anonyme Kanäle Anzeigen auf Facebook über angebliche Erfolge russischer Truppen. Unter anderem werde behauptet, dass die Schlacht um Bachmut “aus ukrainischer Sicht verloren” sei und “der Westen nicht an die Ukraine glaubt”. Ebenso werde gestreut, dass die USA ihre Waffenlieferungen reduzierten, weil “ukrainische Behörden beim Diebstahl erwischt” worden seien. “Die Besatzer wollen das Vertrauen der ukrainischen Gesellschaft in die Regierung untergraben, indem sie behaupten, die Schlacht um Bachmut sei verloren und unsere Verbündeten hätten uns uns selbst überlassen”, schreibt die Kommunikations-Behörde. Schließlich sei genau das Gegenteil der Fall. Allerdings lassen sich im Krieg sowohl die Darstellungen der russischen als auch der ukrainischen Seite häufig nicht unabhängig überprüfen.

+++ 19:28 Video soll russischen Brandwaffen-Angriff zeigen +++
Bereits in der Vergangenheit präsentiert die Ukraine Hinweise, dass das russische Militär von den Vereinten Nationen geächtete Brandwaffen auf zivile Ziele einsetzt. Ein Video aus dem belagerten Wuhledar zeigt jetzt deutlich erkennbar einen Feuer- und Funkenregen, der auf die Stadt niedergeht.

+++ 19:03 Schoigu lobt in Nachricht an chinesischen General Beziehung zu Peking +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist der Überzeugung, dass Beziehungen zwischen Peking und Moskau für globale Stabilität sorgen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, wobei sie sich auf Angaben der russischen Staatsagentur Tass beruft. “Die bilateralen Beziehungen zwischen unseren Ländern haben ein neues, beispielloses Niveau erreicht und sie stützen die globale Stabilität angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen in der Welt”, schreibt Schoigu laut Tass in einer Telegram-Nachricht an den chinesischen General Zhang Youxia.

+++ 18:32 Russland will Getreideabkommen “nur für 60 Tage” verlängern +++
Russland will das Getreideabkommen mit der Ukraine nur um 60 Tage verlängern. Russland habe keine Einwände gegen eine weitere Verlängerung, aber “nur für 60 Tage”, sagt der stellvertretende Außenminister Sergej Werschinin nach Gesprächen mit UN-Vertretern in Genf. Moskau wolle zunächst Fortschritte bei einer parallel beschlossenen Vereinbarung zu russischen Exporten sehen, bevor eine erneute Verlängerung des Getreidedeals infrage komme, fügt er hinzu. “Unsere weitere Haltung wird von greifbaren Fortschritten bei der Normalisierung unserer Agrarexporte abhängen”, sagt der russische Delegationsleiter Werschinin. “Dazu gehören Bankzahlungen, Transportlogistik, Versicherungen, die Freigabe eingefrorener Finanzaktivitäten und Ammoniaklieferungen über die Toljatti-Odessa-Pipeline.”

+++ 18:09 Moldaus Verteidigungsminister warnt vor “hybrider Kriegsführung” Russlands +++
Der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau droht nach Regierungsansicht aktuell kein bewaffneter Angriff aus dem Ausland. “Unmittelbare militärische Gefahr besteht für Moldau derzeit nicht”, sagt der moldauische Verteidigungsminister Anatolie Nosatii der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe aber “andere Arten der Gefahren, die die Sicherheit des Landes betreffen – hybride Kriegsführung”, warnt Nosatii. Russland erzeuge “Desinformation, Spannungen innerhalb unserer Gesellschaft” und versuche “die politische Ordnung zu ändern, die Staatsmacht zu destabilisieren und zu stürzen”, erläutert der Verteidigungsminister. “Die größte Herausforderung ist gerade eine Reihe von Provokationen, welche die Russische Föderation zur Destabilisierung der Situation zu nutzen versucht”, fügte er hinzu.

+++ 17:50 Prozess wegen “Hochverrats” gegen russischen Oppositionellen begonnen +++
Der inhaftierte russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa steht nun wegen “Hochverrats” vor Gericht. Der Prozess gegen den 41-Jährigen begann hinter verschlossenen Türen vor einem Moskauer Gericht. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm 20 Jahre Haft. Nach Angaben seines Anwalts wurde Kara-Mursa wegen “Hochverrats” angeklagt, weil er sich auf drei öffentlichen Veranstaltungen im Ausland kritisch über die russische Regierung geäußert hatte. Diese Äußerungen hätten für Russland aber “keine Bedrohung” dargestellt, sagt sein Anwalt der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Kara-Mursa war im April vergangenen Jahres zunächst wegen des Vorwurfs der Verbreitung von Falschinformationen über das russische Militär in Untersuchungshaft genommen worden. Das Parlament in Moskau hatte nach dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine ein Gesetz verabschiedet, das bis zu 15 Jahre Haft für die Verbreitung von “Falschnachrichten” über das Militär vorsieht.

+++ 17:31 USA erhöhen Wehretat auf Rekordwert +++
US-Präsident Joe Biden will so viel Geld wie nie zuvor in Friedenszeiten beziehungsweise in Zeiten ohne aktive Beteiligung an einem Krieg für Verteidigung ausgeben. Seine Haushaltsplanungen sehen dafür 886 Milliarden Dollar vor. Demnach sollen 842 Milliarden Dollar ans Verteidigungsministerium gehen, 44 Milliarden Dollar an verteidigungsbezogene Projekte etwa bei der Ermittlungsbehörde FBI. Im vergangenen Jahr hatten die USA 858 Milliarden Dollar für Verteidigung ausgegeben.

+++ 17:08 Russische Reservisten senden Video-Hilferuf an Putin +++
In gleich zwei Video-Statements wenden sich russische Reservisten und deren Angehörige an Wladimir Putin persönlich. Es handelt sich nach eigenen Angaben um eine Artillerie-Division, die nach Donezk geschickt wurde. Die Reservisten beklagen unter anderem mangelnde Ausbildung und fehlende Munition.

+++ 16:51 Nachfolger von Bundeswehr-Generalinspekteur Zorn soll feststehen +++
Generalmajor Carsten Breuer soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur neuer Generalinspekteur der Bundeswehr werden. Er soll damit auf General Eberhard Zorn folgen, der den Posten als ranghöchster Soldat im April 2018 übernommen hatte. Breuer ist derzeit Befehlshaber des neuen Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, das er aufgebaut hat. Öffentliches Interesse fand auch seine Aufgabe als Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt. Das neue Territoriale Führungskommando hat die “operative Führung der Kräfte” – darunter Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst und Cyber-/Informationsraum – beim Heimatschutz. Dazu gehören auch Amts- und Katastrophenhilfe, hybride Bedrohungslagen, die zivil-militärische Zusammenarbeit und die Koordination des Aufmarsches verbündeter Kräfte in Deutschland oder die Verlegung über Deutschland.

+++ 16:32 Bericht: Internationaler Strafgerichtshof eröffnet erste Fälle wegen Kriegsverbrechen +++
Der Internationale Strafgerichtshof plant nach einem Bericht der “New York Times”, zwei Fälle wegen russischer Kriegsverbrechen zu eröffnen. Dabei sollen Haftbefehle beantragt werden, berichtet die Zeitung, wobei sie sich auf anonyme Informanten beruft. Es handelt sich demnach um die ersten Fälle des Haager Tribunals, die im Zusammenhang mit der Invasion eröffnet werden. Bei den Anklagen soll es um die absichtliche Zerstörung ukrainischer Infrastruktur sowie die Entführung ukrainischer Kinder gehen.

+++ 16:01 Kadyrow hält bei Treffen mit Putin Vortrag in wackligem Russisch +++
Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow, ein enger Verbündeter Wladimir Putins im Zusammenhang mit der Invasion in die Ukraine, hat sich laut Medienberichten mit dem russischen Präsidenten getroffen. BBC-Journalist Francis Scarr teilt auf Twitter ein Video, in dem Kadyrow Putin gegenüber sitzt, wobei er vorbereitete Notizen abliest. Scarr betont in seinem Tweet, dass Kadyrow häufig das tschetschenische Füllwort “don”, zu Deutsch “ja”, benutze. Kadyrow habe Probleme mit der russischen Aussprache, mutmaßt Scarr.

+++ 15:36 Strack-Zimmermann gegen Untersuchungsausschuss zu deutscher Russland-Politik +++
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann äußert sich skeptisch zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses des Bundestags zur deutschen Russland-Politik vor der russischen Invasion in der Ukraine. “Ich glaube, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen ist dann hilfreich, wenn es um Fakten geht”, sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Montag bei der Vorstellung des Buches “Die Moskau-Connection” der Journalisten Reinhard Bingener und Markus Wehner. Bei der Bewertung der Russland-Politik gehe es aber vor allem um politische Einschätzungen. Ein Politiker wie der frühere SPD-Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würde in einem solchen Ausschuss wahrscheinlich auch nur sagen, dass er aus damaliger Sicht das Richtige getan habe, es rückblickend aber anders bewerte, sagt Strack-Zimmermann. “Deswegen verstehe ich diesen politischen Ansatz. Ich glaube allerdings, dass ein Untersuchungsausschuss das Problem nicht löst.”

+++ 15:19 Russisches Parlament will Einberufungsalter erhöhen +++
In Russland ist eine Gesetzesinitiative zur Erhöhung des Wehrpflichtalters ins Parlament eingebracht worden. Dem Gesetzestext entsprechend soll die Einberufung zum Militär ab 2026 erst mit 21 Jahren erfolgen, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Zugleich soll das Höchstalter von derzeit 27 Jahren auf 30 Jahre hochgesetzt werden. Die Erhöhung des Mindestalters von derzeit 18 Jahren erfolgt demnach stufenweise. Ab nächstem Jahr sollen Rekruten erst mit 19 Jahren eingezogen werden, ab 2025 mit 20 Jahren. Wenn jemand freiwillig mit 18 zur Armee wolle, solle er diese Möglichkeit aber behalten, heißt es. Die Obergrenze hingegen soll ohne Zwischenschritte direkt auf 30 Jahre angehoben werden.

+++ 14:55 Oberst rechnet mit ukrainischem Rückzug in wenigen Tagen +++
Der Kampf um Bachmut befindet sich laut Oberst Markus Reisner vom Generalstab des österreichischen Bundesheeres in der finalen Phase. Sollte es keine überraschenden ukrainischen Gegenoffensiven geben, rechnet der Militärexperte mit einem Fall der Stadt in den kommenden Tagen.

+++ 14:36 Ampel-Koalition will Plan für Nationale Sicherheitsstrategie bis Ende März vorlegen +++
Die Ampel-Koalition will die Diskussion über die geplante Nationale Sicherheitsstrategie noch vor Ende März abschließen. Er sei zuversichtlich, dass eine Einigung noch im ersten Quartal gelinge, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Grundsätzlich müsse es auch noch eine Beratung mit den Bundesländern etwa über den Katastrophenschutz geben. Dafür haben die Länder in der föderalen Struktur Deutschland die Zuständigkeit. Hebestreit dementiert zugleich Berichte über einen Streit in der Regierung über die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrates, der die Kompetenzen in der Außen- und Sicherheitspolitik in der Regierung bündeln könnte. “Ich sehe keinerlei Konflikt beim Nationalen Sicherheitsrat”, sagt er. Vor Wochen hatte es Debatten zwischen Kanzleramt und Auswärtigem Amt gegeben, wo ein solcher Sicherheitsrat angesiedelt sein könnte. Danach wurden die Pläne ganz verworfen.

+++ 14:09 Ukraine-Kommandant: Taktik wird sich signifikant ändern +++
Nach langem Hin und Her ringt sich der Westen durch, der Ukraine moderne Kampfpanzer zu liefern. Die Waffenlieferungen werden einen großen Einfluss auf Konzept und Taktik der Kriegsführung haben. Der ukrainische Panzer-Kommandant Leonid Khoda umreißt das neue Vorgehen und berichtet von einer Strategieanpassung der Russen.

+++ 13:37 Generalstab: 102 russische Angriffe auf die Ukraine abgewehrt +++
Ukrainische Streitkräfte haben mehr als hundert russische Angriffe abgewehrt. Das berichtet die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” unter Berufung auf den Generalstab. Laut dem Bericht gab es am 12. März 102 russische Angriffe in fünf Gebieten.

+++ 12:51 Bericht: Chinas Staatschef Xi spricht nächste Woche mit Selenskyj +++
Laut einem Bericht des “Wall Street Journal” plant Xi Jinping, zum ersten Mal seit Beginn des Krieges mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu sprechen. Demnach wird Chinas Präsident voraussichtlich nach einem Besuch in Moskau nächste Woche virtuell mit seinem ukrainischen Amtskollegen sprechen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.

+++ 12:25 Videos geben Einblick in erbitterten Häuserkampf um Bachmut +++
Die ukrainische Stadt Bachmut liegt wegen der erbitterten Häuserkämpfe zwischen dem ukrainischen Militär und den russischen Truppen größtenteils in Trümmern. Trotz einer strategisch eher untergeordneten Rolle im Krieg liefern sich beide Seiten schwere Gefechte um die Stadt in der Region Donezk im Osten des Landes. Die Ukrainer versuchen so möglicherweise, russische Truppen zu binden.

+++ 12:11 Staatlicher Notdienst: Ehepaar bei Angriff in Oblast Mykolajiw getötet +++
Bei einem russischen Angriff auf die Oblast Mykolajiw im Süden der Ukraine ist ein Ehepaar getötet und ihr sieben Jahre alter Sohn verletzt worden, wie die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” unter Berufung auf die staatliche Notfallbehörde State Emergency Service (SES) berichtet. Bei dem Beschuss wurden nach Angaben von SES im Dorf Solonchaky noch zwei weitere Menschen verletzt.

+++ 11:42 Bericht: Widerstandskämpfer sprengen Eisenbahnstrecke im besetzten Cherson +++
Widerstandskämpfer sollen im vom russischen Militär besetzten Cherson im Süden der Ukraine eine Eisenbahn in die Luft gesprengt haben. Das berichtet die britische Zeitung “Guardian” und bezieht sich darin auf einen Bericht des ukrainischen Staatssenders Suspilne. “Die Armee der Russischen Föderation begreift, dass sie sich auch auf der Halbinsel Krim nicht sicher fühlen sollten. Wir halten ihre logistischen Transportwege unter Kontrolle, auch mit Unterstützung der Widerstandsbewegung”, sagte der Leiter des gemeinsamen Pressezentrums der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte des Südens dem Bericht zufolge dem Sender. Die Behauptungen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Oblast Cherson ist eine der Regionen in der Ukraine, die Russland teilweise besetzt hält und die es im Oktober vergangenen Jahres annektieren wollte. Ukrainische Truppen befreiten die Stadt Cherson von der Besatzung, nachdem sich die russischen Truppen südlich des Dnepr zurückgezogen hatten.

+++ 11:27 Iran und Belarus wollen Beziehungen ausbauen +++
Der Iran und die ehemalige Sowjetrepublik Belarus wollen ihre Beziehungen ausbauen. Dies verkündete der iranische Präsident Ebrahim Raisi bei einem Besuch von Machthaber Alexander Lukaschenko in Teheran. Die Islamische Republik habe angesichts der westlichen Sanktionen neue Chancen entwickelt, sagte Raisi. “Und wir sind bereit, unsere Erfahrungen mit dem befreundeten Land Belarus zu teilen.” Beide Länder gehören zu den Unterstützern des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und sind mit westlichen Sanktionen belegt. Zuvor war Lukaschenko in Teheran mit militärischen Ehren empfangen worden. Insgesamt wurden nach iranischen Angaben acht Absichtserklärungen für eine engere Zusammenarbeit unterschrieben, auch für den Bankensektor. Der Iran hatte zuvor schon auch mit Russland eine engere wirtschaftliche und militärische Kooperation vereinbart.

+++ 10:55 Ausbildung ukrainischer Soldaten am Leopard-Panzer steht vor Abschluss +++
Die für ein Einsatztraining auf dem Kampfpanzer Leopard 2 nach Deutschland gekommenen Ukrainer stehen vor dem Ende ihrer Ausbildung. Nach einem mehrwöchigen Lehrgang feuern die Soldaten heute auf dem niedersächsischen Truppenübungsplatz Bergen mit scharfer Munition. Die ukrainischen Soldaten seien durch die Ausbildung befähigt worden, mit dem modernen Waffensystem den Feuerkampf zu führen, sagte Brigadegeneral Björn Schulz, Kommandeur der Panzertruppenschule im niedersächsischen Munster auf dem Militärgelände in Niedersachsen. Deutschland wird der Ukraine 18 moderne Kampfpanzer Leopard 2A6 liefern, Portugal weitere 3 der Waffensysteme. Dies ist Teil der Militärhilfe, die der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland helfen soll. Experten gehen fest davon aus, dass der Leopard 2 im Gefecht gegen russische Panzertruppen deutlich überlegen ist. Die ukrainischen Soldaten sollen noch im März mit den Panzern in ihre Heimat.

+++ 10:38 Russland verhandelt mit UN über Getreide-Deal für Ukraine +++
Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen verhandeln heute in Genf über eine Fortsetzung des Getreideabkommens, das Exporte aus der Ukraine sichern soll. Das bestätigte eine Sprecherin der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad). Auf UN-Seite führt Unctad-Generalsekretärin Rebeca Grynspan die Gespräche. Die Gespräche sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Ergebnisse werden heute nicht erwartet. Die Vereinbarung läuft am 19. März aus, wenn Russland keiner neuen Verlängerung zustimmt. Moskau verlangt im Gegenzug größere Unterstützung für seine eigenen Exportgeschäfte, die unter anderem durch westliche Sanktionen schwierig geworden sind. UN-Generalsekretär António Guterres war vergangene Woche in Kiew, um über die Getreideinitiative zu sprechen.

+++ 10:27 Menschenrechtler: Lage von Heimkindern in der Ukraine “verheerend” +++
Menschenrechtler schlagen wegen der “verheerenden” Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf dort lebende Heimkinder Alarm. Viele Kinder, darunter auch solche mit Behinderungen, hätten wochenlang in Kellern ohne Strom und fließendes Wasser Schutz suchen müssen, hieß es in einem von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) veröffentlichen Bericht. Zudem seien mindestens mehrere tausend Kinder nach Russland oder in die von Russland besetzten Gebiete gebracht worden. “Dieser brutale Krieg hat deutlich gezeigt, dass die Gefahren für in Heimen untergebrachte Kinder beendet werden müssen”, sagte der stellvertretende HRW-Direktor für Kinderrechte, Bill Van Esveld. Er forderte, die Rückführung der von “russischen Streitkräften illegal entführten Kinder” zu einer “internationalen Priorität” zu machen. 100 Kinderheime, in denen vor 2022 mehr als 32.000 Kinder untergebracht waren, befänden sich nun in den von Russland besetzten Gebieten, hieß es in dem 55 Seiten umfassenden Bericht.

+++ 10:06 Insider: Chinas Präsident Xi reist nächste Woche nach Moskau +++
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping plant Insidern zufolge, nächste Woche nach Moskau zu reisen und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Gesprächen zu treffen. Das sagten mehrere mit dem Vorhaben vertraute Personen, die wegen des sensiblen Themas allerdings namentlich nicht genannt werden wollten. Vom chinesische Außenministerium gab es zunächst keine Stellungnahme, das Außenministerium in Moskau lehnte einen Kommentar ab. Weitere Details zu dem möglichen Treffen gab es zunächst nicht. Einen Besuch Xis in Moskau hatte Putin bereits im Februar angekündigt, als der chinesische Spitzendiplomat Wang Yi in der russischen Hauptstadt zu Beratungen weilte.

+++ 09:53 Tichanowskaja nennt Lukaschenko “Komplizen” im Krieg gegen Ukraine +++
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat Machthaber Alexander Lukaschenko als “Komplizen” des Kremls im Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet. “Er führt alle Aufträge von (Russlands Präsident Wladimir) Putin aus”, sagte Tichanowskaja im Deutschlandfunk. Ohne seine Zustimmung wären Angriffe auf die Ukraine nicht möglich. Lukaschenko verkaufe Stück für Stück die Unabhängigkeit seines Landes. “Wir sehen eine Besetzung durch Russland nicht nur militärisch, sondern sie besetzen Belarus auch in den Medien, im wirtschaftlichen Bereich”, sagte Tichanowskaja weiter. “Das Einzige, was Lukaschenko heute innerhalb von Belarus noch kontrolliert, ist die Unterdrückung.”

+++ 09:35 Moskau zweifelt an pro-ukrainischer Gruppe als Nord-Stream-Attentäter +++
Der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, bezweifelt, dass eine pro-ukrainische Gruppe hinter den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines steckt. Die russische Regierung wisse noch nicht, wer genau für die Anschläge verantwortlich sei, erklärt Patruschew der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Ukraine habe durch die Zerstörung der Gas-Pipelines nichts gewonnen, sagt Patruschew, der ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist und als Sekretär des Sicherheitsrates enormen Einfluss in der Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik hat. Deutsche und US-Medien haben berichtet, der US-Geheimdienst gehe davon aus, dass hinter den Explosionen im September eine pro-ukrainische Gruppe stecke. Russland spricht von einem terroristischen Angriff und vermutet, dass westliche Staaten dahinterstecken.

+++ 08:59 ntv-Reporter aus Lwiw: “Vorbereitung zur Frühjahrsoffensive läuft auf Hochtouren” +++
Die Ukraine erlebt in weiten Teilen eine ruhige Nacht, wie ntv-Reporter Stephan Richter aus Lwiw schildert. Im zähen Kampf um Bachmut rechnen die ukrainischen Streitkräfte mit einem toten Ukrainer auf fünf tote Russen. Große Hoffnungen liegen auf der geplanten Frühjahrsoffensive.

+++ 08:46 Deutsche Ölimporte aus Russland brechen um 99,9 Prozent ein +++
Nach dem Inkrafttreten der zweiten Stufe des EU-Ölembargos ist kaum noch russisches Erdöl nach Deutschland importiert worden. Im Januar kamen nur noch 3500 Tonnen an, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Januar 2022 – dem Monat vor dem russischen Angriff auf die Ukraine – hatte die Einfuhrmenge noch bei 2,8 Millionen Tonnen gelegen. “Die Erdölimporte aus Russland kamen damit praktisch zum Erliegen”, so das Statistikamt. “Rechnerisch gingen sie um 99,9 Prozent zurück.” Der Anteil Russlands an den gesamten Erdölimporten Deutschlands sank damit von 36,5 Prozent im Januar 2022 auf aktuell nur noch 0,1 Prozent. Insgesamt wurden zum Jahresauftakt 6,2 Millionen Tonnen Erdöl im Wert von 3,8 Milliarden Euro nach Deutschland importiert.

+++ 08:39 London: Verbot von Rekrutierung Gefangener bereitet Wagner Probleme +++
Die russische Söldnertruppe Wagner könnte nach britischer Einschätzung mangels neuer Häftlinge als Rekruten beim Krieg in der Ukraine Schwierigkeiten bekommen. Das Verteidigungsministerium in London verweist unter Berufung auf Geheimdienste darauf, dass Moskau Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin die Möglichkeit genommen habe, Söldner in Gefängnissen zu rekrutieren. Die Hälfte der eingesetzten Gefangenen sei Opfer der schweren Kämpfe geworden. Eine landesweite Rekrutierungskampagne gleiche die Verluste nicht aus. “Dauert das Verbot an, wird Prigoschin wahrscheinlich gezwungen sein, Umfang oder Intensität der Wagner-Einsätze in der Ukraine zu reduzieren.” Die Wagner-Söldner sind insbesondere beim Kampf um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine im Einsatz.

+++ 08:23 Ukrainisches Militär: Lage um Bachmut bleibt kritisch +++
Die Lage um Bachmut im Osten der Ukraine bleibt nach Angaben des ukrainischen Militärs angespannt. Alle Versuche des Feindes, die Stadt einzunehmen, würden aber zurückgeschlagen – mit Panzern, Artillerie und anderer Feuerkraft, teilt der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Olexandr Syrskji, bei Telegram mit. Die russische Söldner-Gruppe Wagner greife aus mehreren Richtungen an und versuche, die Verteidigungslinien zu durchbrechen und ins Zentrum von Bachmut vorzudringen, erklärt Syrskji. Die ukrainischen Truppen kontrollieren den Westen der Stadt, die russischen Söldner-Einheiten den größten Teil des Ostens. Die Frontlinie bildet nach britischen Geheimdienstangaben der Fluss Bachmutka, der durch die Stadt fließt.

+++ 08:05 Kiew: Mehr als 700 russische Soldaten an einem Tag “eliminiert” +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 710 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 159.800 russische Soldaten “eliminiert” worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 8 weitere Panzer verloren (3474). Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 zählt die Ukraine zudem mehr als 6774 gepanzerte Fahrzeuge, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 07:41 Gouverneur: Raketen in russischer Region Belgorod abgeschossen +++
In der an die Ukraine grenzenden südrussischen Region Belgorod hat die Luftabwehr laut Behördenangaben vier Raketen abgeschossen. Dabei sei ein Menschen verletzt worden, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Zwei Wohnhäuser seien durch Raketentrümmer beschädigt worden. Belgorod grenzt an die nordostukrainische Region Charkiw und ist seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor mehr als einem Jahr mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine äußert sich selten zu russischen Vorwürfen über Angriffe auf Gebiete in Russland oder auf russisch kontrolliertes Gebiet.

+++ 07:14 ISW: Wagner-Söldner zum Sterben an die Front in Bachmut geschickt +++
Die hohe Zahl an getöteten russischen Soldaten bei Kämpfen rund um Bachmut könnte mit dem Konflikt zwischen dem russischen Verteidigungsministerium und dem Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zusammenhängen. Zu diesem Schluss kommt die US-Denkfabrik Institute for Study of War (ISW) in ihrem jüngsten Update zum Angriffskrieg auf die Ukraine. Laut der Analyse priorisiert das russische Verteidigungsministerium “derzeit die Eliminierung der Wagner-Truppen auf den Schlachtfeldern in Bachmut”. Der Konflikt begann, als Prigoschin eine “unerbittliche Verleumdungskampagne” gegen hochrangige Persönlichkeiten des russischen Militärs durchführte, darunter Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Russlands Waleri Gerasimow, heißt es. Da Russland im Kampf um Bachmut zuletzt keine Fortschritte machen konnte, nehmen die US-Experten an, dass russische Ministeriumsbeamte die Gelegenheit nutzen, Wagner-Soldaten absichtlich dort einzusetzen, “um Prigoschin zu schwächen und seine Ambitionen auf größeren Einfluss im Kreml scheitern zu lassen”.

+++ 06:18 Großbritannien investiert Milliarden in Militär +++
Der britische Premierminister Rishi Sunak kündigt Investitionen in die Verteidigung in Höhe von fünf Milliarden Pfund (etwa 5,6 Milliarden Euro) an. “Da die Welt immer unbeständiger und der Wettbewerb zwischen den Staaten immer intensiver wird, muss das Vereinigte Königreich bereit sein, sich zu behaupten”, erklärte Sunak. “Indem wir langfristig in unsere Streitkräfte investieren, sind wir für die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerüstet.” Zugleich verkündete Sunaks Büro in einer Erklärung eine Aktualisierung des Strategiepapiers der Regierung für die britische Außen- und Sicherheitspolitik. Die Überprüfung sei angestoßen worden, um auf geopolitische Bedrohungen wie dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine oder Chinas “wirtschaftlicher Nötigung” zu antworten. Die Geldspritze ist Teil dieser Strategie. Die Investition soll Sunaks Büro zufolge unter anderem dazu beitragen, die Munitionsbestände aufzufüllen. Im Januar hatte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace gewarnt, die britische Armee sei “ausgehöhlt und unterfinanziert”.

+++ 04:35 Kiew stand kurz vor Evakuierung +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat nach eigenen Angaben wegen der massiven russischen Luftangriffe auf die Infrastruktur im Winter die Evakuierung der ukrainischen Hauptstadt in Betracht gezogen. “Wir waren im Januar ziemlich nah dran, die Bevölkerung zur Evakuierung aufzurufen”, sagt Klitschko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Der schlimmste Blackout dauerte 14 Stunden. Da gab es keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung.” Glücklicherweise sei das Wetter mild gewesen. Nur durch “sehr viel Kraft und Energie” sei die Infrastruktur der Stadt vor dem Zusammenbruch bewahrt worden, so Klitschko.

+++ 03:06 Selenskyj begründet Vorgehen gegen orthodoxe Kirche mit “geistiger Unabhängigkeit” +++
Die Strafmaßnahmen der Ukraine gegen einen mit Russland verbundenen Zweig der orthodoxen Kirche sind nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Teil des Bestrebens, “geistige Unabhängigkeit” zu erlangen. “Diese Woche wurde ein weiterer Schritt zur Stärkung unserer geistlichen Unabhängigkeit unternommen”, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache ohne direkten Verweis auf das Vorgehen der ukrainischen Behörden. Die Kirche war am Freitag aufgefordert worden, ihren Sitz im 980 Jahre alten Klosterkomplex Pechersk Lawra bis zum 29. März zu verlassen. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, bat daraufhin Papst Franziskus und andere religiöse Führer um Hilfe. Kyrill hat den Einmarsch Russlands in die Ukraine nachdrücklich unterstützt. Selenskyj und andere Politiker beschuldigen die alteingesessene Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOC), die Ukraine zu untergraben und mit der Regierung in Moskau zu kollaborieren.

+++ 01:21 Ukraine wird zum drittgrößten Waffenimporteur der Welt +++
Die Ukraine wird durch die Militärhilfen aus Europa und den USA innerhalb eines Jahres zum drittgrößten Importeur von Rüstungsgütern weltweit. Das geht Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm hervor. Vor der Ukraine liegen nur Katar und Indien. Die Lieferungen – vor allem aus den USA, Polen und Deutschland – seien von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen, die russische Offensive zu stoppen, schreibt Sipri. Russland stütze sich dagegen fast ausschließlich auf selbst hergestellte Waffen, besorge aber auch unbemannte Luftfahrzeuge und fliegende Bomben aus dem Iran. Bis zum Kriegsbeginn habe die Ukraine seit ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion nur wenige schwere Waffen aus dem Ausland eingeführt.

+++ 00:13 Klitschko: “Wir kämpfen, damit Deutsche nicht kämpfen müssen” +++
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, lobt die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland, wünscht sich aber mehr Tempo bei weiteren Waffenlieferungen. “Ich möchte mich nicht beschweren und mich noch einmal bedanken bei den Deutschen”, sagt der Ex-Boxweltmeister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Deutschland ist einer der größten Unterstützer der Ukraine, was die finanzielle Hilfe und was Waffenlieferungen betrifft. Aber es stimmt, die deutsche Regierung trifft ihre Entscheidungen viel zu langsam, und dafür zahlen wir den höchsten Preis: das Leben unserer Soldaten und das Leben unserer Bürger.” Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei, das alte sowjetische Imperium aufzubauen. “Dazu gehörte viele Jahre lang auch ein Teil Deutschlands. Deswegen ist es so wichtig, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Wir kämpfen, damit Deutsche nicht kämpfen müssen.”

+++ 23:28 Getöteter Kriegsgefangener erhält ukrainischen Ehrentitel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ehrt einen ukrainischen Scharfschützen, der in russischer Kriegsgefangenschaft mutmaßlich hingerichtet wurde, posthum mit dem Titel “Held der Ukraine”. Der 42-Jährige sei “ein Mann, an den man sich für immer erinnern” werde, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Das Video mit dem unbewaffneten Mann, der nach Äußerung des Spruchs “Ruhm der Ukraine” mit mehreren Schüssen getötet worden war, sorgte international für Entsetzen. Nach ukrainischen Angaben ist die Identität des Mannes nun durch Analysen endgültig geklärt.

+++ 22:15 Selenskyj telefoniert mit Pavel und bespricht Situation an der Front +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem neuen tschechischen Präsidenten Petr Pavel telefoniert. Neben überbrachten Glückwünschen zum Amtsantritt besprach Selenskyj mit Pavel auch die Frontsituation in der Ukraine, wie aus einem Tweet des ukrainischen Präsidenten hervorgeht. Auch sei es in dem Gespräch um die Integration der Ukraine in die EU gegangen.

+++ 21:29 Selenskyj: Über 1100 russische Soldaten in einer Woche in Bachmut getötet +++
Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine weiterhin sehr hohe Verluste. In weniger als einer Woche seien mehr als 1100 Russen in der Nähe von Bachmut im Kampf gegen ukrainische Truppen gestorben, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Zudem seien 1500 russische Soldaten so schwer verletzt worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig seien. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft.

+++ 20:48 Verteidigungsministerium der Ukraine: “Der Frühling ist wieder da” +++
Wenn das Eis schmilzt, ist auf dem Schlachtfeld in der Ukraine für beide Kriegsparteien das Vorankommen erschwert. Dies könnte nunmehr der Fall sein. Denn das ukrainische Verteidigungsministerium teilt eine Videoaufnahme, welche äußerst schlammige Bodenverhältnisse zeigt, und schreibt: “Der Frühling ist wieder da.”

+++ 19:41 Identität des auf Video getöteten ukrainischen Kriegsgefangenen geklärt +++
Laut ukrainischen Behörden ist die Identität des Mannes geklärt, der nach ihrer Ansicht als Kriegsgefangener auf Video vom Gegner getötet wurde. Der Clip ging um die Welt. Darauf zu sehen ist, wie der Mann in einem Waldabschnitt in einem kleinen Graben steht und eine Zigarette raucht. Während die Kamera auf ihn gerichtet ist, bläst der ukrainische Soldat Rauch aus und sagt die Worte “Slava Ukraini”, was so viel heißt wie “Ruhm der Ukraine”. Ein vor allem seit dem Angriff durch Russland oft verwendeter Slogan, um die Verbundenheit mit dem Heimatland und die Verachtung für die russischen Besatzer zum Ausdruck zu bringen. Nachdem der ukrainische Soldat die Worte gesagt hat, wird unmittelbar das Feuer auf ihn eröffnet. Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, es handle sich um einen Mann namens Oleksandr Matsiyevsky, heißt es in einem Beitrag des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.

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