Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:19 Selenskyj will Marineinfanterie ausbauen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Marineinfanterie des Landes ausbauen. Mit der Bildung eines Marieninfanterie-Corps sollen zu bestehenden Einheiten neue Brigaden hinzukommen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache “Und wir werden sie mit modernen Waffen und Ausrüstung ausstatten”, ergänzt er. Selenskyj hatte zuvor ukrainische Marineinfanteristen an der Front besucht.

+++ 22:13 Russland: Zwei US-Bomber über der Ostsee abgefangen +++
Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei Bomber der US-Luftwaffe über der Ostsee abgefangen. Die beiden Maschinen vom Typ B-1B hätten sich “der russischen Grenze genähert”, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau über Telegram mit. “Nach dem Rückzug der ausländischen Kriegsflugzeuge von der russischen Grenze ist das russische Kampfflugzeug wieder zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt”, heißt es weiter. Das Pentagon spricht derweil von einer seit langem geplanten Übung in Europa. Die Interaktion mit der Besatzung des russischen Flugzeugs sei “sicher und professionell” gewesen, sagt ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington.

+++ 21:30 Kreml: Militärische Hilfe aus dem Westen ändert nichts an der Front +++
Weitere Zusagen westlicher Länder für militärische Hilfe an die Ukraine würde die Lage an der Front nicht ändern, erklärt der Kreml. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt in seiner täglichen Telefonkonferenz mit Reportern, dass die Lieferung von modernen F-16-Kampfjets an die Ukraine mit “offensichtlichen Risiken” verbunden sei.

+++ 21:00 Frankreich will Ukraine Sicherheitsgarantien geben +++
Frankreich erklärt sich “bereit, Vereinbarungen mit der Ukraine zu treffen, um ihr Sicherheitsgarantien zu geben”, heißt es in einer Erklärung des französischen Außenministeriums. Sie ist eine Reaktion auf einen Artikel der “Washington Post”, in dem angedeutet wird, dass die NATO-Länder ein Sicherheitsabkommen nach israelischem Vorbild für die Ukraine in Erwägung ziehen, während die Mitgliedschaft des Landes im Militärbündnis noch Jahre entfernt ist. “Frankreich denkt in Abstimmung mit seinen Partnern weiterhin über die beste Art und Weise nach, die Ukraine langfristig und in allen Bereichen zu unterstützen”, teilt des Außenministerium mit.

+++ 20:27 Ukraine: 33-Jähriger bei russischem Beschuss von Charkiw verletzt +++
Der staatliche ukrainische Rundfunk Suspilne berichtet, dass ein 33-jähriger Einwohner von Wowtschansk in Charkiw durch den Beschuss der Russischen Föderation verletzt wurde und im Krankenhaus liegt.

+++ 19:55 Russland meldet Stromausfall nach Drohnenangriff in Grenzregion +++
Russland meldet nach einem Drohnenangriff auf ein Umspannwerk in der Region Kursk einen Stromausfall in drei Dörfern. Reparaturen seien im Gange, erklärt Gouverneur Roman Starowoit auf Telegram. Es gebe keine Verletzten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Seit der Invasion melden russische Regionen nahe der ukrainischen Grenze immer wieder Angriffe auf ihre zivile Infrastruktur. Die Ukraine weist die Vorwürfe zurück.

+++ 19:29 “Kampfjet-Koalition” für die Ukraine nimmt Gestalt an +++
Die “Kampfjet-Koalition” für die Ukraine nimmt langsam Gestalt an: Polen, die Niederlande und zwei weitere EU-Länder wollen ukrainische Piloten ausbilden und könnten in einem zweiten Schritt Kampfflugzeuge an Kiew liefern, wie die Verteidigungsminister dieser Länder in Brüssel bestätigen. Die USA hatten dafür zuvor den Weg freigemacht, die F-16-Maschinen werden dort hergestellt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius lässt noch prüfen, wie Deutschland die Allianz unterstützen kann. Der deutsche Beitrag sei aber “nicht maßgeblich, weil wir einfach keine F-16-Flugzeuge haben und auch bei der Pilotenausbildung mutmaßlich nicht besonders viel helfen könnten”, betont er in Brüssel. Unterstützung wäre etwa logistisch oder finanziell denkbar.

+++ 18:50 EU liefert der Ukraine 220.000 Artilleriegeschosse und 1300 Raketen +++
Die EU-Länder haben im Rahmen eines von den EU-Ministern im März beschlossenen Plans 220.000 Artilleriegeschosse und 1300 Raketen für die Ukraine bereitgestellt, sagt EU-Außenbeauftragte Josep Borell. Man sei auf dem besten Weg, das Ziel zu erreichen, innerhalb eines Jahres eine Million Stück Munition zu liefern, auch wenn einige EU-Länder dieses Ziel nicht für realisierbar halten. Borell betont, dass die nächsten Tage, Wochen und Monate für den Krieg in der Ukraine strategisch entscheidend sein würden.

+++ 18:27 Ukraine dementiert bereits begonnenes F-16-Training +++
Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat, weist Berichte zurück, wonach ukrainische Piloten bereits den Umgang mit F-16-Kampfjets erlernen würden. Die Vorbereitungen für das Programm seien noch nicht abgeschlossen. Vertreter der Luftwaffe befänden sich derzeit in Ländern, die bereit sind, die Ausbildung zu übernehmen. Dort werde aber noch geprüft, “wie der Prozess ablaufen wird”, aber die Piloten selbst seien noch nicht eingetroffen.

+++ 17:56 Kaim: “Deutschland wird erst einmal andere ins Feuer schicken” +++
Die Verteidigungsminister der EU-Staaten beraten aktuell über neue Waffenlieferungen an die Ukraine. Bei der Kampfjet-Koalition hält sich Deutschland zurück, mit der Begründung des fehlenden Geräts. Vor allem aber fehle der Bundesregierung der “politische Appetit”, meint Politologe Markus Kaim.

+++ 17:35 Opposition: Ukrainische Kinder auch nach Belarus verschleppt +++
Die Opposition in Belarus wirft der Regierung in Minsk vor, sich an der Verschleppung von Kindern aus der Ukraine beteiligt zu haben. Demnach sind 2150 Kinder, darunter bis zu 15 Jahre alte Waisen, in sogenannte Erholungs-Lager und Sanatorien in Belarus gebracht worden. Von der Regierung in Belarus war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Ukraine wirft Russland vor, rund 20.000 Kinder auf eigenes Territorium gebracht zu haben. Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehl gegen Präsident Wladimir Putin wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen in Zusammenhang mit der Verschleppung Hunderter Minderjähriger erlassen.

+++ 17:05 Gouverneur hebt Maßnahmen zur “Terrorismusabwehr” in Belgorod auf +++
Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärt auf Telegram die Maßnahmen zur “Terrorismusabwehr” für beendet. Zuvor erklärte das russische Verteidigungsministerium, die für einen Angriff auf die Region verantwortlichen ukrainischen Nationalisten seien zurück auf ukrainisches Gebiet gedrängt worden. Die russischen Behörden sprachen zuletzt von mehr als 70 getöteten Angreifern. Die Ukraine weist die Verantwortung für die Vorgänge in der Grenzregion zurück und macht dafür Guerilla-Gruppen in Russland verantwortlich.

+++ 16:42 Borrell: Haben 220.000 Artilleriegeschosse an Ukraine geliefert +++
Die EU-Staaten haben nach Darstellung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell 220.000 Artilleriegeschosse und 1300 Raketen der Ukraine bereitgestellt. Dies sei im Rahmen des ersten Teiles eines Munitionsplans erfolgt, sagt er.

+++ 16:15 Tschechien macht sich von russischem Öl unabhängig +++
Tschechien wird dank einer Kapazitätserhöhung der Transalpinen Ölleitung ab 2025 von russischen Erdöllieferungen unabhängig sein. Das gibt Ministerpräsident Petr Fiala beim Besuch des zentralen Rohöl-Tanklagers bei Prag bekannt. Er spricht von einem Meilenstein. Der für sein Land nutzbare Teil der TAL-Kapazität werde auf acht Millionen Tonnen jährlich verdoppelt. Die Transalpine Ölleitung (TAL) führt vom Hafen im italienischen Triest ins bayerische Ingolstadt. Von dort besteht Anschluss an die Pipeline der tschechischen Staatsfirma Mero. Für den TAL-Ausbau ist der Austausch von Pumpen erforderlich. Mero übernimmt die Kosten, die auf umgerechnet bis zu 67,5 Millionen Euro geschätzt werden. Im vorigen Jahr stammten noch 56 Prozent des nach Tschechien importierten Rohöls aus Russland.

+++ 15:53 Orban: Kein Sieg auf dem Schlachtfeld für die Ukraine +++
Ungarns rechtsnationalistischer Regierungschef Viktor Orban beharrt darauf, dass die Ukraine den Krieg in ihrem Land nicht gewinnen könne. Bei einer Konferenz in Katar spricht er sich für ein Eingreifen der USA zur Beendigung des russischen Kriegs in der Ukraine aus. Er bekräftigt Rufe nach einem Waffenstillstand und gibt an, dass die USA und ihre Partner in Europa ein neues Sicherheitsabkommen mit Russland schließen müssen. Orban liegt mit den anderen EU-Mitgliedern über Kreuz, was den Ukraine-Krieg angeht und hat EU-Hilfen für Kiew blockiert. Beim Wirtschaftsforum in Katar sagt er, der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei das Ergebnis eines “Scheiterns der Diplomatie”.

+++ 15:23 Schweizer Bank Julius Bär friert Konten russischer Kunden ein +++
Eine der größten Schweizer Banken, Julius Bär, beginnt auf Ersuchen des zentralen Wertpapierverwahrers Euroclear damit, die Anlagekonten ihrer russischen und weißrussischen Kunden einzufrieren, berichtet “Forbes Russia” unter Berufung auf eine Bestätigung der Bank. Euroclear, ein in Belgien ansässiges Finanzunternehmen, das Verwahrungsdienstleistungen anbietet, reichte den Antrag bei der Bank ein, um den Sanktionen gegen Russland und Belarus nachzukommen. Julius Bär friert alle Transaktionen im Zusammenhang mit russischen und weißrussischen Anlagekonten ein und isoliert sie von anderen Vermögenswerten der betroffenen Kunden.

+++ 14:51 Taurus könnte Krieg “in russisches Hinterland tragen” +++
Die EU berät über neue Waffenlieferungen an die Ukraine. Im Fokus steht Munition. Die europäischen “Fabriken arbeiten bereits am Limit”, sagt Militärexperte Joachim Weber. Hier stünde eine schwere Entscheidung an. Deutsche Marschflugkörper würden der Ukraine indes neue Möglichkeiten eröffnen.

+++ 14:17 Stoltenberg: F-16-Training macht NATO nicht zur Kriegspartei +++
Das Training von ukrainischen Piloten für F-16 Kampfjets macht die NATOnicht zur Kriegspartei, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg sagt. “Die Ukraine hat das Recht auf Selbstverteidigung … Wir helfen der Ukraine, dieses Recht auszuüben”, sagt Stoltenberg vor der Presse. “Dadurch werden die NATO und NATO-Verbündete nicht Teil des Konflikts.”

+++ 13:55 Video zeigt, wie CNN-Team in Bachmut unter Beschuss gerät +++
Um sich ein Bild von der dramatischen Lage in Bachmut zu machen, besucht ein Team des US-Senders CNN ukrainische Soldaten vor Ort. Die Anstrengungen der zermürbenden Kämpfe stehen den Männern ins Gesicht geschrieben. Wie gefährlich das Leben an der Front ist, erfahren die Reporter am eigenen Leib:

+++ 13:39 Russland will Belgorod-Eindringlinge zurückgedrängt haben +++
Russland hat die in der russischen Grenzregion Belgorod verbliebenen Kräfte, die es für den Einfall verantwortlich macht, nach eigenen Angaben auf ukrainisches Gebiet gedrängt. Mehr als 70 Angreifer seien getötet worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die Darstellung kann unabhängig nicht überprüft werden. Kurz zuvor hatte das russische Präsidialamt noch erklärt, es sehe weiter Aktivitäten “ukrainischer Extremisten” in Belgorod.

+++ 13:20 Medwedew droht Westen erneut +++
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew warnt den Westen erneut mit drastischen Worten vor Waffenlieferungen an die Ukraine. Je zerstörerischer die Waffen der ukrainischen Verbündeten seien, desto größer sei das Risiko einer “atomaren Apokalypse”, sagt Medwedew laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ria. Zu den jüngsten Vorgängen in der russischen Grenzregion Belgorod sagt Medwedew demnach, die Dementis aus der Ukraine seien “Lügen”. Die Ukraine hat russische Vorwürfe zurückgewiesen, an einem bewaffneten Einfall in Belgorod beteiligt zu sein.

+++ 12:55 Experte: “Russland kann HIMARS unpräzise machen” +++
Die EU-Verteidigungsminister beraten derzeit über weitere Ukraine-Hilfen. Vor allem bei den Munitionslieferungen gibt es Probleme. ntv spricht mit dem Militärexperten Ralph Thiele über Europas Waffen-Dilemma, die deutschen Marschflugkörper Taurus und Russlands Expertise in elektronischer Kriegsführung.

+++ 12:34 Polen bildet bereits ukrainische Kampfjet-Piloten für F-16 aus +++
Als womöglich erstes EU-Land hat Polen nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mit der Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten begonnen. “Das Training der Piloten für F-16-Maschinen hat in mehreren Ländern begonnen”, sagt Borrell am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Als Beispiel nennt er Polen.

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+++ 12:20 Kreml nennt Attacke auf Belgorod als Grund Krieg fortzusetzen +++
Der Angriff auf die westrussische Region Belgorod beweist nach Darstellung des Kremls die Notwendigkeit, den Krieg gegen die Ukraine fortzuführen. “Das bestätigt ein weiteres Mal, dass ukrainische Kämpfer ihre Tätigkeit gegen unser Land fortsetzen”, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das erfordere Anstrengungen von Russland. “Diese Anstrengungen werden fortgesetzt wie auch die militärische Spezialoperation, um künftig solches Eindringen zu verhindern.” Als militärische Spezialoperation bezeichnet Moskau seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

+++ 12:02 Russland leitet Terror-Ermittlungen zu Kämpfen in Belgorod ein +++
Das russische staatliche Ermittlungskomitee hat wegen der Kämpfe in der westlichen Grenzregion Belgorod ein Strafverfahren wegen Terrorismus eingeleitet. Ermittelt werde derzeit wegen Terrorismus, versuchten Mordes sowie versuchter Tötung von Sicherheitsbeamten, der mutwilligen Zerstörung von Eigentum und illegalen Waffen- und Sprengstoffbesitzes, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde. Schuld an den Angriffen seien “Vertreter ukrainischer Militärverbände”. Die Attacken haben zwei aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps, die auf ukrainischer Seite kämpfen, für sich reklamiert. Die Regierung in Kiew dementiert eine direkte Beteiligung.

+++ 11:48 Russland will China mehr Agrarprodukte liefern +++
Der russische Regierungschef Michail Mischustin wirbt zum Auftakt eines zweitägigen Besuchs in China um mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit. Bei einem Wirtschaftsgipfel in Shanghai sagt Mischustin, Russland hoffe, mehr Agrarprodukte an China verkaufen zu können. Hintergrund sind Probleme, die Russland durch die westlichen Sanktionen verspürt. Zwar gibt es keine Sanktionen speziell gegen den Landwirtschaftssektor, doch die Beschränkungen bei der Finanzierung von Exportgeschäften und der Versicherung von Schiffen wirken sich auch auf diesen Sektor aus. In Shanghai warb Mischustin nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass auch für eine stärkere Zusammenarbeit mit China im Hochtechnologiesektor.

+++ 11:30 Pistorius kritisiert Ungarns Blockade von Ukraine-Hilfen +++
In Brüssel beraten die EU-Verteidigungsminister über weitere Unterstützung für die Ukraine. Boris Pistorius lobt den gemeinsamen Kurs der EU-Staaten und betont die Bedeutung des deutschen Anteils an den Hilfen. Deutliche Kritik übt der Bundesverteidigungsminister an Ungarn:

+++ 11:13 Selenskyj besucht Soldaten an der Front +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben erneut Frontsoldaten besucht und sich bei ihnen bedankt. Bei Telegram postet er Fotos von sich, als er Soldaten mit Medaillen ehrt, und schreibt: “Unsere Verteidiger. Frontlinie. Ich bin heute hier, um unseren Kriegern am Tag der Ukrainischen Marineinfanterie zu danken.”

+++ 10:49 Munz: “Diese Kämpfer kommen aus der Ukraine” +++
Partisanen verüben Angriffe auf russischem Boden, Videos zeigen Rauchsäulen über dem Grenzübergang Graiworon. Die “Legion Freiheit Russlands” veröffentlicht ein Video, in dem Bewaffnete auf Russisch über einen Umsturz in Moskau sprechen. Russland-Experte Rainer Munz erläutert die Lage in der Region um Belgorod:

+++ 10:34 Bundesregierung prüft Optionen zur F16-Unterstützung +++
Nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius prüft die Bundesregierung Optionen, wie Deutschland andere Länder bei einem Training ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets unterstützen kann. Ein möglicher deutscher Beitrag könne aber nur geringfügig sein, da Deutschland nicht über die in den USA gebauten Jets verfüge, sagt der SPD-Politiker in Brüssel. “Die paar Möglichkeiten, die es theoretisch geben könnte, die prüfen wir gerade.” Dann werde sich die Bundesregierung äußern, ob Deutschland diesen Beitrag leisten könne und wolle. “Aber er ist nicht maßgeblich, weil wir einfach keine F-16-Flugzeuge haben und auch bei der Pilotenausbildung mutmaßlich nicht viel helfen könnten.” Zum Vorschlag einer Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus äußert er sich zurückhaltend: Er wolle nicht auf jedes Waffensystem eingehen und auf eine hypothetische Frage eine hypothetische Antwort geben.

+++ 10:09 Partisanen erbeuten offenbar Fahrzeug von russischem Geheimdienst +++
Die pro-ukrainische Partisanengruppe “Russisches Freiwilligenkorps” hat nach eigenen Angaben ein gepanzertes Fahrzeug des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB erbeutet. “Wir haben nicht auf süße Geschenke der russischen ‘Opposition’ gewartet, sondern uns selbst ein Geschenk gemacht”, schreibt die Gruppe bei Telegram – offenbar in der russischen Region Belgorod, wo seit gestern gekämpft wird.

+++ 09:44 Ukraine bekräftigt: Halten Teile von Bachmut +++
Die Ukraine hält nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin weiterhin im Südwesten von Bachmut Teile der Stadt. Ukrainische Truppen hätten im Norden und Süden der zerstörten Stadt etwas Boden gutgemacht, sagt Hanna Maljar. Russische Soldaten würden sich aus den von ihnen gehaltenen Teilen der Stadt weiter zurückziehen. Die Kämpfe hätten abgenommen. Russland hatte erklärt, Bachmut eingenommen zu haben. Die Ukraine widerspricht dem.

+++ 09:19 Russland meldet Drohnenangriff auf Region Belgorod +++
Der örtliche Gouverneur meldet, dass über der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine Drohnen entdeckt und von der Flugabwehr abgeschossen worden seien. Die gestern begonnenen Kämpfe in der Region dauern an.

+++ 08:54 SPD-Außenexperte Roth fordert deutsche Unterstützung für F16-Kampfjets +++
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, plädiert bei einer Lieferung von F16-Kampfjets an die Ukraine für eine europäische Allianz. Es gebe bereits einige Staaten, die die F16 liefern wollten, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. “Wir können die nicht liefern, wir haben die gar nicht” – dennoch könne Deutschland etwas beitragen. “Wir sollten uns einer solchen europäischen Allianz anschließen.” Der Beitrag Deutschlands sei zwar in diesem Fall etwas bescheidener. “Aber wir könnten helfen logistisch… vielleicht auch finanziell.”

+++ 08:29 Bei Belgorod wird weiter gekämpft +++
Die Kämpfe in mehreren an die Ukraine grenzenden Ortschaften des westrussischen Gebiets Belgorod halten nach Angaben der Behörden an. “Die Säuberung des Territoriums durch das Verteidigungsministerium und andere Sicherheitsstrukturen wird fortgesetzt”, teilt der Belgoroder Gouverneur, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Zwar gebe es bisherigen Erkenntnissen zufolge unter den Zivilisten keine Todesopfer, doch für die Rückkehr der Einwohner sei es zu früh. Gestern waren Kämpfe im Landkreis Graiworon ausgebrochen.

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+++ 08:04 Partisanen zeigen sich professionell ausgerüstet +++
Im Grenzgebiet zur Ukraine kommt es gestern auf russischem Boden zu Schüssen und Explosionen. Zwei pro-ukrainische Partisanengruppen – die “Freie Russlandlegion” und das “Russische Freiwilligenkorps” – bekennen sich zu den Angriffen. In Videos zeigen sie sich professionell ausgerüstet:

+++ 07:42 Ukraine meldet mehr als 204.000 russische Gefallene +++
Die Ukraine gibt die Zahl der seit Kriegsbeginn schätzungsweise gefallenen russischen Soldaten aktuell mit 204.360 an. Daneben wurden demnach unter anderem 3789 Panzer zerstört.

+++ 07:17 Drohnen-Video zeigt völlig zerstörtes Bachmut +++
Drohnenaufnahmen der “New York Times” zeigen das Ausmaß der Zerstörung im seit Monaten schwer umkämpften Bachmut:

+++ 06:52 Nawalny: Russischer Propagandist hat Kinder mit US-Staatsbürgerschaft +++
Die Antikorruptionsstiftung des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny hat Medienberichten zufolge herausgefunden, dass der russische Propagandist Wladimir Solowjow offenbar zwei uneheliche Kinder mit US-Staatsbürgerschaft hat. Die gemeinsamen Kinder mit der früheren russischen Basketballspielerin Swetlana Abrosimowa wurden demnach in den USA geboren. Abrosimowa soll selbst die amerikanische Staatsbürgerschaft haben und heute in einer Villa in Sotschi leben. Zuvor hatte dem Bericht zufolge bereits eine eheliche Tochter von Solowjow einen US-Pass erhalten.

+++ 06:25 Ukraine: Russland verkürzt Ausbildung von Häftlingen +++
Um die hohen Verluste auszugleichen, verkürzt das russische Militär nach ukrainischen Angaben die Ausbildungszeit für Häftlinge. Das meldet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab. In einem Ausbildungslager in der Region Starobilsk im russisch besetzten Gebiet Luhansk dauert die Ausbildungszeit für Sträflinge demnach nur noch zehn Tage statt zuvor vier Wochen.

+++ 06:00 EU-Minister beraten über Munitionslieferungen +++
Die Verteidigungsminister der EU-Staaten beraten heute über die weitere militärische Unterstützung für die Ukraine. Dabei geht es um die Zusage der Europäer, der Ukraine eine Million Artilleriegeschosse zu liefern. Die Regierung in Kiew braucht die Munition dringend zur Verteidigung gegen Russland. Diplomaten zufolge sind die Lieferpläne allerdings ins Stocken geraten. Weiteres Thema ist eine neue EU-Eingreiftruppe, für die ab dem Jahr 2025 rund 5000 Soldaten im Gespräch sind. Die Bundesregierung will dabei eine zentrale Rolle übernehmen. Die Verteidigungsminister treffen zudem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu einem Arbeitsessen.

+++ 05:14 Russlands Regierungschef zu Gesprächen in China +++
Der russische Regierungschef Michail Mischustin ist in China eingetroffen. Das meldet die Staatsagentur Tass. In Shanghai will er zunächst an einem russisch-chinesischen Business-Forum teilnehmen. Anschließend sind in Peking Gespräche mit der chinesischen Führung geplant. China ist Russlands größter Handelspartner und beteiligt sich nicht an den Sanktionen, die der Westen im Zuge des Ukraine-Kriegs gegen Moskau erlassen hat.

+++ 03:01 Kiesewetter für deutsche Marschflugkörper an Ukraine +++
Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter spricht sich für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine aus. “Die Partner der Ukraine müssen jetzt ‘all-in’ gehen und der Ukraine alles liefern, was die Ukraine im Gefecht der verbundenen Waffen einsetzen kann und völkerrechtlich zulässig ist”, sagte Kiesewetter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Taurus-Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern Reichweite könnten ein “sehr hilfreicher Beitrag aus Deutschland” sein. Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch “um die 150” einsatzbereit. Es sei wesentlich sinnvoller, diese Waffen in der Ukraine einzusetzen, als sie in Deutschland zu lagern, so Kiesewetter.

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+++ 01:19 Ukrainischer Botschafter erwartet “führende Rolle” Deutschlands bei NATO-Beitritt +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, ruft die Bundesregierung dazu auf, die Aufnahme seines Landes in die NATO voranzutreiben. Die Ukraine erwarte vom NATO-Gipfel im Juni, “klare Signale zur euroatlantischen Integration und zum zukünftigen NATO-Beitritt meines Landes”, sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Von Deutschland erwarte man dabei eine “führende Rolle”. Bei der jüngst geschmiedeten Koalition zur Lieferung von Kampfjets pocht Makeiev – anders als sein Vorgänger Andrij Melnyk – nicht auf eine Beteiligung Deutschlands. “Sobald ukrainische Piloten im ukrainischen Himmel mit F-16 sein werden, wird das ein Meilenstein in dem russischen Krieg sein”, sagte er. “Wir danken unseren Partnern, vor allem Deutschland, für die Flugwehrabwehrsysteme wie IRIS-T, die im wahrsten Sinne des Wortes täglich die Leben der Ukrainer vor russischen Raketen schützen.”

+++ 00:01 Nord-Stream-Sabotage: Notz empfiehlt “maximale Zurückhaltung” +++
Nach der Veröffentlichung möglicher neuer Spuren zur Sabotage der Nord-Stream-Pipelines raten Innenpolitiker der Koalition zu Zurückhaltung. Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz, sagt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): “Es bleiben viele – bisher die entscheidenden Fragen – in dieser Sache unbeantwortet. Insofern rate ich allen, sich mit Schlussfolgerungen maximal zurückzuhalten. Justiz und Sicherheitsbehörden müssen unabhängig, zügig und sauber weiterarbeiten.” Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, sagt dem RND: “Ich warne davor, aus den Spekulationen endgültige Ergebnisse zu machen. Denn die Behörden müssen ihre Aufgaben erstmal erledigen, um zu festen Ergebnissen zu kommen.”

+++ 21:57 Oppositionsführerin: Lukaschenko ordnete Verschleppung ukrainischer Kinder persönlich an +++
Die belarussische Oppositionsführerin Swjatlana Heorhijeuna Zichanouskaja beschuldigt Machthaber Alexander Lukaschenko persönlich die illegale Deportation ukrainischer Waisenkinder angeordnet zu haben. Sie deutet an, dass er sich dabei möglicherweise eines Kriegsverbrechens schuldig gemacht hat. Zichanouskaja, die im litauischen Exil lebt, sagt, es seien “zahlreiche Beweise” zusammengetragen worden, die auf eine “direkte Beteiligung” Lukaschenkos und seines Regimes an der Deportation ukrainischer Kinder aus den von Russland besetzten Gebieten nach Weißrussland hinwiesen. “Alexander Lukaschenko hat persönlich die Überführung von Waisenkindern nach Weißrussland angeordnet und ihre Ankunft durch finanzielle und organisatorische Unterstützung erleichtert”, heißt es in einem Bericht, den Zichanouskaja an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und die EU-Außenminister geschickt hat.

+++ 21:28 USA: Hinweise auf Waffenschmuggel von Wagner-Söldnern +++
Die russische Söldnergruppe Wagner soll nach Angaben des US-Außenministeriums versucht haben, über Mali Waffen zu schmuggeln, die in der Ukraine eingesetzt werden sollen. “Es gibt Hinweise darauf, dass Wagner versucht hat, militärische Systeme von ausländischen Anbietern zu kaufen und diese Waffen als Drittpartei durch Mali zu leiten”, erklärt Ministeriumssprecher Matthew Miller. “Wir haben noch keine Anzeichen dafür gesehen, dass diese Käufe abgeschlossen oder ausgeführt wurden, aber wir beobachten die Situation genau.”

+++ 21:01 Gouverneur: Granatsplitter durchbohrt Herz von Zivilist bei Angriff in Cherson +++
Wie der Gouverneur der Region Cherson, Oleksandr Prokudin, mitteilt, starb ein Zivilist an Granatsplittern, nachdem die russischen Streitkräfte das Dorf Stanislaw beschossen haben. Laut Prokudin war ein 45-jähriger Mann dabei, das zuvor beschädigte Dach eines Hauses zu reparieren, als ein Granatsplitter sein Herz durchbohrte und ihn auf der Stelle tötete. Auch vier Gebäude wurden durch den Beschuss beschädigt. Nach Angaben von Prokudin beschossen die russischen Streitkräfte in der Nacht auch das Dorf Kizomys mit zwei Lenkbomben. Ein Haus wurde vollständig zerstört und zwei weitere wurden beschädigt. Es wurden jedoch keine Verletzten gemeldet.

+++ 20:33 UN besorgt über Ausbleiben von Schiffen in ukrainischem Hafen +++
Die Vereinten Nationen zeigen sich besorgt, dass in den ukrainischen Schwarzmeerhafen Piwdennji (Juschny) seit dem 2. Mai keine Schiffe mehr eingelaufen sind. “Wir sind besorgt über diese Einschränkung und fordern erneut die vollständige Wiederaufnahme des Betriebs”, sagt UN-Sprecher Stephane Dujarric. Er machte keine Angaben dazu, wer verantwortlich sein könnte. Unter der Schwarzmeer-Vereinbarung wurden zunächst mehr als 30 Millionen Tonnen Lebensmittel aus den ukrainischen Häfen exportiert. Dujarric zufolge war der Piwdennji für mehr als ein Drittel davon verantwortlich.

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