Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:30 Kriegsgegner in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt +++

In Russland ist ein Mann wegen Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Wie Lokalmedien berichten, verurteilte ein Militärgericht in der nordrussischen Region Komi den 35-Jährigen wegen “öffentlicher Anstiftung zu terroristischen Handlungen”. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation (NGO) Memorial betrieb der Mann einen Telegram-Kanal, in dem er seine Ablehnung des militärischen Konflikts offen zum Ausdruck brachte. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, in “Videos und Nachrichten” dazu aufgerufen zu haben, Rekrutierungsbüros der russischen Armee in Flammen zu setzen. Memorial zufolge war der Mann bereits im Oktober 2022 mit einer Geldstrafe wegen “Diskreditierung” der Armee belegt worden, weil er auf die Tötung ukrainischer Kinder hingewiesen habe.

+++ 21:05 Insider: Russland erhöht Benzinimporte aus Belarus +++
Russland hat Insidern zufolge die Benzinimporte aus dem benachbarten Belarus im März erhöht, um dem Risiko von Engpässen auf dem heimischen Markt entgegenzuwirken. Grund für den Schritt seien außerplanmäßige Reparaturen in russischen Raffinerien, die nach Drohnenangriffen entstanden seien, sagen vier Insider. Normalerweise ist Russland ein Nettoexporteur von Kraftstoffen und ein Lieferant für die internationalen Märkte. Die Unterbrechung der russischen Raffinerien habe die Ölgesellschaften aber zu Importen gezwungen. Nach wiederholten ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Raffinerien seit Anfang des Jahres hat Russland bereits am 1. März die Ausfuhr von Benzin verboten, um genügend Treibstoff für den heimischen Markt zu sichern.

+++ 20:26 US-Medium: Scholz und Biden diskutierten Gefangenentausch für Nawalny +++
Im Zuge von Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA haben Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden im Februar über einen möglichen Deal diskutiert, der Kremlkritiker Alexej Nawalny hätte befreien können – eine Woche vor dessen Tod in russischer Haft. Dies berichtet das “Wall Street Journal”. Demnach sei Russlands Präsident Wladimir Putin am ehemaligen FSB-Offizier Vadim Krasikow interessiert gewesen, der in Deutschland wegen Mordes verurteilt wurde. Es wäre “einer der schwierigsten Austausche seit dem Kalten Krieg” geworden. Als Ergebnis des Treffens einigten sich die Regierungen beider Länder darauf, die Idee eines Austauschs von Krasikow gegen Nawalny weiterhin zu diskutieren. Das Weiße Haus machte dem Kreml zu diesem Zeitpunkt jedoch kein offizielles Angebot.

+++ 20:10 Gasreserven der EU-Länder zeigen Rekordfüllstand +++
Die EU wird im nächsten Winter über ausreichende Gasreserven verfügen. Einige Länder Mitteleuropas kaufen noch russisches Pipeline-Gas, arbeiten aber an alternativen Importquellen für den Fall, dass der Transit durch die Ukraine eingestellt wird. Die Gaspreise in Europa erreichten im Februar ein Dreijahrestief, da warmes Wetter und eine hohe Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen die Nachfrage nach Gas verringerten. Das 2019 zwischen der ukrainischen Naftogaz und der russischen Gazprom unterzeichnete Abkommen, das den Fluss von russischem Gas durch die Ukraine ermöglicht, läuft Ende des Jahres aus. Laut “Gas Infrastructure Europe” sind Europas Gasspeicher nur wenige Tage vor dem Ende der europäischen Wintergassaison, die am 31. März endet, zu 59 Prozent gefüllt, ein Rekord für diese Jahreszeit.

+++ 19:36 EU einigt sich auf strengere Zölle für Ukraine +++
Wegen des Drucks von Bauern will eine Mehrheit der EU-Staaten strengere Zollvorgaben für bestimmte Lebensmittel aus der Ukraine. Die Botschafter der EU-Staaten einigen sich nun auf einen neuen Kompromiss. Dieser sieht nach Angaben von Diplomaten vor, dass weniger Waren als ursprünglich vorgesehen zollfrei in die EU verkauft werden dürfen. Das dürfte zum Nachteil der ukrainischen Landwirtschaft werden: Betroffen sind unter anderem Produkte wie Eier, Geflügel, Zucker und Mais. Die Verschärfungen der Vorgaben brauchen auch im Europaparlament eine Mehrheit. Von den Regeln betroffene Waren sollen nur noch bis zu einer bestimmten Menge zollfrei in die EU importiert werden dürfen. Wenn diese Menge erreicht ist, werden wieder Zölle fällig.

+++ 18:58 Tschechische Medien: AfD-Politiker erhielten Geld aus Russland +++
Der tschechische Geheimdienst hat ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk ausgehoben. Die Gruppe habe die in Prag ansässige Nachrichtenseite Voice of Europe genutzt, um Informationen zu verbreiten, mit denen die EU davon abgehalten werden sollte, der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee Hilfe zu leisten, teilt Ministerpräsident Petr Fiala mit. Laut tschechischen Medien veröffentlichte die Nachrichtenseite Erklärungen von Politikern, welche die EU aufforderten, ihre Hilfen für die Ukraine einzustellen. Einige Politiker seien mit russischen Geldern bezahlt worden. Die Zahlungen betrafen demnach Politiker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden und Polen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine Quelle im tschechischen Außenministerium. Auch die Alternative für Deutschland (AfD) sei beteiligt gewesen.

+++ 18:23 Video: Habeck fordert Aufrüstung Deutschlands und Europas +++
“Die Weltbedrohungslage hat sich verändert”: Wirtschaftsminister Habeck und Verteidigungsminister Pistorius kommen mit Vertretern der Rüstungsbranche zusammen, um sich über die notwendige Stärkung von Sicherheit und Wehrhaftigkeit auszutauschen. Im Anschluss erläutert Habeck in einer Pressekonferenz die Ergebnisse des Treffens.

+++ 17:54 Schweizer Banken verschärfen Kontrollen gegen Russen +++
Banken in der Schweiz haben begonnen, Konten von Kunden mit russischer Doppelstaatsbürgerschaft zu schließen, meldet die ukrainische Nachrichtenseite “Epravda” unter Berufung auf russische Medien. Demnach waren mehrere Kunden der UBS und der Credit Suisse mit doppelter Staatsbürgerschaft mit dem Problem konfrontiert. Sie alle zahlten in der Schweiz Steuern, in Russland aber nicht. Eine Schweizer Bank habe sich außerdem geweigert, Konten für mehrere israelische Staatsbürger zu eröffnen, die ihre russischen Pässe behielten. Die Banken forderten demnach eine dokumentarische Bestätigung des Verzichts auf die russische Staatsbürgerschaft. In den Jahren 2022 und 2023 schlossen Schweizer Banken die Konten russischer Kunden mit weniger als 1 Million US-Dollar und erhöhten die Eintrittsschwelle für die verbleibenden Neukunden aus Russland auf 5 bis 10 Millionen US-Dollar. Das US-Justizministerium ermittelt gegen die beiden größten Schweizer Banken, Credit Suisse und UBS wegen des Verdachts auf Sanktionsverstöße ihrer russischen Kunden.

+++ 17:19 Hamburger Staatsanwaltschaft will Siemens-Mitarbeiter wegen Sanktionsbruchs verklagen +++
Die Hamburger Staatsanwaltschaft will fünf Männer wegen des Exports von Siemens-Gasturbinen auf die russisch besetzte Krim vor Gericht bringen. Sie hat nach mehr als sechs Jahren Ermittlungen nun Anklage gegen vier Deutsche und einen schweizerisch-französischen Staatsbürger wegen Verstößen gegen das Krim-Embargo erhoben. Sie sollen davon gewusst haben, dass vier Gasturbinen im Wert von 111 Millionen Euro, die Ende 2015 und Anfang 2016 von Hamburg nach St. Petersberg verschifft wurden, nicht für Südrussland, sondern für zwei neue Kraftwerke auf der Krim zur Stromversorgung der von Russland annektierten Halbinsel bestimmt waren. Das Landgericht Hamburg muss noch über die Zulassung der Anklage entscheiden. Wegen der Sanktionen gegen Russland verstößt der Export auf die Krim gegen das Außenwirtschaftsgesetz.

+++ 16:52 Charkiws Behörden melden erste gezielte Luftangriffe seit 2022 +++
Die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine wird erstmals seit 2022 von den russischen Streitkräften gezielt mit Fliegerbomben angegriffen, gibt die örtliche Polizei an. Es seien eine Schule und ein Wohngebiet getroffen worden. Bei zwei Luftangriffen wurde den Behörden zufolge in Mensch getötet und zwölf weitere verletzt. Unter den Verletzten seien vier Kinder, erklärt der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Oleh Synehubow. Charkiw und die umliegende Region wurden seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 häufig mit Raketen und Drohnen angegriffen.

+++ 16:28 Polen beruft Eurokorps-Kommandeur wegen möglicher Spionage ab +++
Warschau setzt den polnischen Eurokorps-Kommandeur Jaroslaw Gromadzinski wegen Spionageverdachts ab. Es gebe “neue Informationen über den Offizier”, teilt das polnische Verteidigungsministerium mit. Die entsprechenden Dienste hätten eine “Kontrolluntersuchung” über den Zugang des Generals zu geheimen Informationen eingeleitet. Gromadzinski hatte im Juni 2023 die Führung des Eurokorps übernommen – rund eineinhalb Jahre, nachdem Polen der multinationalen Einsatztruppe mit Hauptquartier in Straßburg als sechstes Mitglied beigetreten war. Hauptaufgabe des Eurokorps ist die Leitung und Koordination großer internationaler Militäreinsätze. Es kann bis zu 60.000 Soldaten führen. Deutschland ist eines der Gründungsmitglieder.

+++ 16:01 Neumitglied Schweden: NATO macht nicht genug für Ukraine +++
Die schwedische Regierung äußert sich kritisch über die Anstrengungen der NATO für die Ukraine. Einige Länder im Bündnis “verstehen nicht, dass der Konflikt da ist und wir damit umgehen müssen”, sagt Schwedens Außenminister Tobias Billström bei Euractiv. Nicht alle Länder verstünden die Dringlichkeit, zu handeln”, sagte er: “Die NATO macht nicht genug für die Ukraine.” Russland sei ein Nachbar, der die Welt mit der Idee bedrohe, sein früheres Imperium auf Kosten unabhängiger souveräner Staaten wiederherzustellen. “Dem müssen wir ein Ende setzen”, erklärte Billström. Um Russland zu stoppen, “müssen wir zunächst die Aggression gegen die Ukraine stoppen.” Schweden trat der NATO am 7. März offiziell bei.

+++ 15:33 Polen verdoppelt Munitionsinvestitionen für Ukraine +++
Polen will seinen Beitrag zu dem von Tschechien initiierten Munitionskauf für die Ukraine verdoppeln. “Wir haben bereits einen erheblichen Betrag angekündigt, und in den vergangenen 48 Stunden wurde beschlossen, diesen Betrag zu verdoppeln”, sagt Außenminister Radoslaw Sikorski auf einer Pressekonferenz in Lettland. Wie viel genau Polen beisteuern wird, verrät er nicht. Anfang März sagte der tschechische Präsident Petr Pavel, dass die Finanzierung des Plans zum Kauf von 800.000 Schuss Munition für die Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasoren gesichert sei.

+++ 14:58 Nobelpreisträger fordern mehr Anstrengungen gegen Putin: “Bedrohung der Menschheit” +++
In einem offenen Brief prangern 39 Nobelpreisträger das Regime von Russlands Präsident Wladimir Putin an. Wissenschaftler, Schriftsteller und andere Unterzeichner fordern die Staats- und Regierungschefs der Welt in ihrem Schreiben auf, ihre Unterstützung für die Ukraine gegen die russische Invasion zu verstärken. Zudem sollten sie sich für die Freilassung der in Russland inhaftierten politischen Gefangenen einsetzen. Der Ukraine-Krieg werde “in Russland begleitet von einer immer stärkeren, brutalen Unterdrückung des politischen Lebens und der Meinungsfreiheit”. Das Regime Putins sein “eine direkte Bedrohung der Menschheit”. Der Horror der Weltkriege zeige, dass die Menschheit die eigene Zerstörung nur verhindern könne, solange sie die Demokratie und die internationalen Menschenrechte respektiere. Putin habe sie “zynisch mit Füßen getreten”.

+++ 14:27 Ukrainischer Geheimdienst: Zwei russische Spione auf frischer Tat ertappt +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU nimmt eigenen Angaben zufolge zwei mutmaßliche Agenten Russlands fest. Beide seien auf frischer Tat ertappt worden, als sie Informationen über mögliche Ziele in der Ukraine sammelten, um sie an Russland zu übermitteln, teilt der SBU mit. Einer von ihnen habe ein Stromwerk fotografiert. Bei den Festgenommenen handele es sich um Agenten des russischen Geheimdienstes FSB, die in Kiew und in Odessa gefasst worden seien. “Sie wollten den (russischen) Besatzern die Koordinaten schicken, damit diese ihre Luftangriffe danach ausrichten können”, heißt es weiter. Die beiden Festgenommen riskieren im Fall einer Verurteilung lebenslange Haftstrafen.

+++ 13:59 Russische Armee baut offenbar Sperren in der Bucht von Sewastopol +++
Die russischen Streitkräfte errichten offenbar Sperren am Eingang der Bucht von Sewastopol auf der besetzten Krim, um weitere Angriffe ukrainischer Seedrohnen auf die Schwarzmeerflotte zu verhindern. Dies berichtet “Kyiv Independent” unter Berufung auf einen Post der Partisanengruppe Atesh. “Nach den Angriffen der ukrainischen Verteidigungskräfte mit Marschflugkörpern und Seedrohnen auf die Schlachtschiffe ‘Jamal’ und ‘Asow’ blockiert das Kommando der russischen Schwarzmeerflotte die Durchfahrt von Booten und errichtet neue Barrieren am Eingang der Bucht”, erklärt demnach die Gruppe. Der Beitrag endet mit einem Aufruf an die “Bewohner der besetzten Halbinsel”, “weiterhin Informationen über die Situation in der Bucht zu übermitteln”. In den letzten Monaten hat die Ukraine ihre Angriffe auf Ziele der Schwarzmeerflotte auf der besetzten Krim intensiviert, mehrere Schiffe erfolgreich beschossen und die russischen Streitkräfte gezwungen, sich in sicherere Gewässer zurückzuziehen.

+++ 13:39 Weiter Stromabschaltungen in den Gebieten Charkiw und Odessa +++
Auch Tage nach den heftigen russischen Raketenangriffen hat die ostukrainische Millionenstadt Charkiw weiter mit Stromabschaltungen zu kämpfen. “In der Stadt herrscht ein katastrophaler Mangel an Elektroenergie”, teilt der städtische Wärmeversorger bei Telegram mit. Die Einwohner werden ermahnt, Elektroboiler abzuschalten. Warmwasser sei über die zentrale Versorgung fast überall wieder verfügbar. Auch im südukrainischen Gebiet Odessa gebe es weiter Probleme bei der Stromversorgung, teilt der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho mit. Im Gebiet Chmelnyzkyj und der Großstadt Krywyj Rih im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk seien hingegen die Einschränkungen aufgehoben worden. Um den Mangel auszugleichen, importiert die Ukraine Strom aus den fünf Nachbarstaaten Rumänien, Slowakei, Polen, Ungarn und Moldau.

+++ 13:10 Großbritannien könnte nur ein paar Monate gegen Russland durchhalten +++
Im Falle eines Krieges könnte Großbritannien nicht lange gegen Russland durchhalten. Wie die Zeitung “Telegraph” berichtet, hatte der britische General Rob Magowan in einer Ausschusssitzung gestern eingeräumt, dass das britische Militär “nicht länger als ein paar Monate gegen Russland kämpfen könnte, weil wir nicht die Munition und die Ausrüstungsreserven haben, um dies zu tun”. Die Streitkräfte müssten mit dem “operativen Risiko” umgehen, das sich daraus ergebe, dass sie in künftigen Kriegen nicht über die von ihm gewünschten Ressourcen verfügten. Man wisse, dass über das bisherige Programm hinaus mehr Geld für die sogenannte integrierte Luft-Raketenabwehr ausgegeben werden müsse.

+++ 12:39 Moskauer Anschlag: Ermittler prüfen Verwicklung des Westens +++
Russische Ermittler prüfen nach eigenen Angaben eine mögliche Verwicklung des Westens in den Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau. Dies geschehe auf Bitten von Abgeordneten, teilt die Ermittlungsbehörde in Moskau mit. Untersucht werde eine mögliche “Organisation, Finanzierung und Durchführung von Terroranschlägen” gegen Russland seitens der Vereinigten Staaten und anderer westlicher Länder. Am Dienstag hatte der Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, erklärt, Geheimdienste westlicher Staaten sowie der Ukraine hätten den Anschlag gebraucht, um Panik in Russland auszulösen.

+++ 12:20 “Jeder versteht, wie wichtig dieser Sieg ist” – Ukraine freut sich über EM-Ticket +++
Die Last-Minute-Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft sorgt bei den kriegsgebeutelten Ukrainern für große Gefühle. “Die Leute, welche die Ukraine an der Front verteidigen, Ihr habt ihnen ein kleines Stückchen Glück gegeben. Ich danke Euch sehr dafür. Ihr seid Prachtkerle!”, sagt der frühere Weltklassestürmer Andrij Schewtschenko und jetzige Präsident des ukrainischen Fußball-Verbandes nach dem 2:1 im Playoff-Finale gegen Island. “Jeder versteht, wie wichtig dieser Sieg ist. Sowohl vor als auch nach den Spielen haben wir gesagt, dass diese Siege unserem Land, unserem Volk und den Verteidigern gelten, die unsere Freiheit verteidigen”, sagt Nationaltrainer Serhij Rebrow.

+++ 11:52 EU ringt erbittert über Zoll auf ukrainische Agrarimporte +++
Die Verhandlungen in Brüssel über geplante Beschränkungen für die zollfreie Einfuhr ukrainischer Agrarprodukte gestalten sich weiter zäh: Der belgische Ratsvorsitz legt den EU-Ländern am Morgen einen neuen Kompromissvorschlag vor, eine geplante Abstimmung wird auf den Abend verschoben. Streit gibt es vor allem um mögliche Beschränkungen für die Einfuhr von Weizen, wie sie unter anderem Frankreich und Polen fordern. Eigentlich hatten sich die Unterhändler des Europaparlaments und der 27 EU-Länder in der vergangenen Woche bereits auf eine Verlängerung der seit 2022 geltenden Zollfreiheit für die Ukraine verständigt, für bestimmte Produkte sieht die Einigung zudem Schutzmechanismen vor. Betroffen sind neben Eiern, Geflügel und Zucker auch Hafer, Mais und Honig.

+++ 11:17 Ehemaliger US-General: “Sollte Russland gewinnen, wäre Deutschland der größte Verlierer” +++
Der ehemalige Befehlshaber der US-Armee in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, warnt vor einer noch größeren Bedrohung für Europa, wenn man nichts tue. “Daher müssen sich die Europäer an die Arbeit machen und sich ernsthaft darum bemühen, der Ukraine beim Sieg über Russland zu helfen”, sagt er in einem BBC-Interview. “Sollte Russland gewinnen, wäre Deutschland der größte Verlierer. Dies wird das Vertrauen in Deutschland zerstören und es zur Geisel der russischen nuklearen Bedrohung machen. Und Deutschland wird wieder Millionen Flüchtlinge haben.” Hodges fordert auch mehr Druck auf Russland. “Im Moment verbringen wir zu viel Zeit damit, uns Sorgen darüber zu machen, was die Russen tun könnten. Stattdessen sollten wir sie dazu bringen, sich darüber Gedanken zu machen, wozu wir fähig sind.” Dabei hält er weitere Aggressionen des Kreml für möglich. “Ich glaube nicht, dass sie dumm sind. Wenn sie in der Ukraine Erfolg haben, dann könnten sie in den nächsten zwei, drei, vier Jahren woanders hingehen. ” Allerdings müsse Russland viel ändern, um sich auf einen Angriff auf die NATO vorzubereiten, so Hodges weiter. “Denn sie sollten sich Sorgen machen, dass wir angemessen reagieren können.” Zu einem möglichen NATO-Beitritt der Ukraine sagt er: “Die Ukraine verfügt bereits über die beste Armee auf dem europäischen Kontinent.” Die NATO werde an dem Tag besser, an dem die Ukraine beitrete.

+++ 10:45 Terror-Behauptung des Kreml: Lukaschenko “bringt Kartenhaus zum Einstürzen” +++
Nach dem Terroranschlag bei Moskau ist für den Kreml der Schuldige schnell ausgemacht. Die Terrororganisation Islamischer Staat bekennt sich zwar zu dem Anschlag, dennoch hält das Regime von Wladimir Putin an der Ukraine und dem Westen als Drahtzieher hinter der Tat fest. Jetzt kommt Widerspruch aus Belarus, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz erläutert.

+++ 10:15 In Moldau wird ein Krieg wahrscheinlicher +++
Transnistrien-Kenner sind überzeugt, dass Kremlchef Wladimir Putin den Transnistrien-Konflikt nutzen wird, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. “Putin wird den Transnistrien-Hebel drücken, früher oder später, wenn er es für notwendig hält. Das besagen unabhängige Quellen in Russland. Sie haben offensichtlich keine Zweifel”, sagt der Politikwissenschaftler Hannes Meissner im Interview mit ntv.de. Moskau werde nicht bereit sein, Transnistrien in irgendeiner Weise fallen zu lassen. Putin sende Signale der Eskalationsbereitschaft, die auch Moldau betreffen würden. “Es ist keineswegs eine Tendenz zu beobachten, die in Richtung eines Ausgleichs oder einer Wahrung des eingefrorenen Zustands geht. Das Gegenteil ist der Fall. Das macht einen Krieg in Moldau wahrscheinlicher.”

+++ 09:52 Verletzte nach russischen Angriffen in Region Charkiw +++
Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Region Charkiw werden nach Angaben örtlicher Behörden vier Menschen verletzt. Drei Männer und eine Frau im Alter von über 50 Jahren seien bei Artillerie- und Raketenangriffen auf verschiedene Städte und Dörfer verletzt worden, teilt Gouverneur Oleg Sinegubow in Onlinediensten mit. Die ukrainische Luftwaffe erklärte unterdessen, Russland habe in der Nacht 13 Angriffsdrohnen iranischer Bauart auf die Ukraine abgefeuert. Davon seien zehn über der Region Charkiw, der benachbarten Region Sumy sowie in der Nähe der Hauptstadt Kiew abgeschossen worden.

+++ 09:31 Wissenschaftler schreiben Brandbrief an SPD-Spitze +++
Eine Gruppe von Wissenschaftlern um den Historiker Heinrich-August Winkler beklagt in einem Brandbrief an die SPD-Spitze die Ukraine-Politik der Partei. Man betrachte, “mit wachsender Sorge die Positionierung der SPD zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine”, zitiert die “Süddeutsche Zeitung” aus dem Schreiben an den Parteivorstand. Kanzler Olaf Scholz habe erklärt, die Ukraine dürfe den Krieg nicht verlieren und von einer “Zeitenwende” gesprochen. “Seine jüngsten Äußerungen und auch die der Parteiführung lassen jedoch die nötige Klarheit und unzweideutige Solidarität vermissen, die daraus eigentlich folgen müsste.” Da es hier um eine zentrale sicherheitspolitische Frage gehe, nämlich um den Umgang mit einem neo-imperialen Russland, “appellieren wir an den Parteivorstand, die notwendige Positionsklärung vorzunehmen”. Die Kommunikation des Kanzlers, der Partei- und der Fraktionsspitzen in Fragen von Waffenlieferungen werde in der Öffentlichkeit zu Recht scharf kritisiert. Argumente und Begründungen seien immer wieder willkürlich, erratisch und nicht selten faktisch falsch, heißt es weiter. Winkler hatte schon 2016 seine Partei gewarnt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin eine Revision der Grenzen in Europa anstrebe.

+++ 09:15 Ganz uneigennützig? Milka-Mutter sorgt sich um russische Bevölkerung +++
Der US-Lebensmittelkonzern Mondelez verteidigt sich gegen Kritik an seinen Geschäften in Russland. “Es gibt keine einfachen Entscheidungen, aber wie die meisten anderen globalen Lebensmittel- und Getränkeunternehmen stellen wir in diesen schwierigen Zeiten weiterhin Lebensmittel zur Verfügung”, sagt eine Sprecherin des Unternehmens, zu dem unter anderem Marken wie Milka, Oreo und Tuc gehören. “Würden wir unsere Geschäftstätigkeit vollständig einstellen, liefen wir Gefahr, unser gesamtes Geschäft einer anderen Gruppe zu überlassen, die den gesamten Erlös für ihre eigenen Interessen verwenden könnte.” Dies hätte zur Folge, dass ein Teil der Lebensmittelversorgung für viele Familien abgeschnitten würde. Mondelez begründet den Schritt auch mit Verweis auf die etwa 3000 Mitarbeiter in Russland.

+++ 08:58 US-Thinktank: “Wenn wir uns einmischen und vorpreschen, verliert Russland” +++
Russland kann laut einem US-Thinktank die Ukraine oder den Westen nicht besiegen, wenn der Westen seine Ressourcen mobilisiert, um dem Kreml Widerstand zu leisten. “Die bestehenden und latenten Fähigkeiten des Westens übertreffen die Russlands bei Weitem”, schreibt das Institute for the Study of War. Das Bruttoinlandsprodukt der NATO-Staaten, der Nicht-NATO-Staaten der EU und der asiatischen Verbündeten belaufe sich auf über 63 Billionen Dollar. Das russische BIP liege dagegen bei 1,9 Billionen Dollar. “Wenn wir uns einmischen und vorpreschen, verliert Russland”, heißt es in einer Einschätzung. Die Behauptung, der Krieg sei aufgrund der russischen Dominanz nicht zu gewinnen, sei eine russische Informationskampagne; das Hauptaugenmerk von Kremlchef Wladimir Putin liege darauf, den Willen und die Entscheidungen des Westens zu beeinflussen. “Die russische Strategie, auf die es am meisten ankommt, ist daher nicht Moskaus Kriegsführungsstrategie, sondern vielmehr die Strategie des Kreml, uns dazu zu bringen, die Welt so zu sehen, wie er sie sehen möchte, und in dieser vom Kreml geschaffenen alternativen Realität Entscheidungen zu treffen, die es Russland ermöglichen, in der realen Welt zu gewinnen.”

+++ 08:25 Makejev: “Einfrieren hat nur dazu geführt, dass ein Riesenkrieg in Europa heute tobt” +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev wendet sich gegen Äußerungen von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zu einem “Einfrieren” des Krieges. Der Botschafter verweist im Deutschlandfunk auf viele Verhandlungsrunden mit Russland seit 2014, an denen auch Deutschland beteiligt war. “Dieses Einfrieren hat nur dazu geführt, dass ein Riesenkrieg in Europa heute tobt”, so Makeiev. Er weist zudem russische Anschuldigungen über eine Verwicklung seines Landes in den Anschlag bei Moskau zurück. Dies seien “absurde Beschuldigungen”, sagt er. Russland versuche, der Ukraine Terrorismus zu unterstellen, um vom eigenen Terror abzulenken. Die Terrororganisation IS nimmt den schlimmsten Anschlag in Russland seit Jahren für sich in Anspruch. Auch russische Politiker sprechen von islamistischen Terroristen. Sie unterstellen aber, diese könnten im Auftrag der Ukraine oder deren westlicher Unterstützer gehandelt haben.

+++ 07:55 “Das Töten geht in russischen Folterkammern” weiter, schreibt das ISW +++
Die Spitzen der Linkspartei fordern in einem Statement, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt, mehr diplomatische Anstrengungen, um den Krieg zu beenden. In der Ukraine soll der russische Gewaltherrscher Putin durch diplomatischen Druck von Drittstaaten wie China und Brasilien zu einem Waffenstillstand und dem Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine bewegt werden. Der Ukraine sollen im Gegenzug Wiederaufbauhilfen und ein Schuldenschnitt in Aussicht gestellt werden. “Waffenstillstand heißt nicht Akzeptanz des Unrechts, es heißt Beenden des Sterbens”, heißt es. Allerdings geht in den russisch besetzten Gebieten das Sterben weiter, wie es nach der Befreiung von Butscha zutage trat. Laut den UN müssen auch ukrainische Zivilisten mit sexuellen Verbrechen und Folter rechnen. Die Einstellung der Kämpfe bedeute nicht das Ende des Tötens, schreibt das Institute for the Study of War in einem Beitrag heute. “Das Töten geht in russischen Folterkammern auf dem von Russland besetzten Gebiet weiter – ein Prozess, der für das westliche Publikum weniger sichtbar ist und an einem Ort stattfindet, an dem die Opfer keine Möglichkeit haben, sich zu wehren.”

+++ 07:22 Bericht: Großoffensive auf Charkiw ist “sehr wahrscheinliches Szenario” +++
Hochrangige russische Militärs sind offenbar zuversichtlich, die ostukrainische Großstadt Charkiw einnehmen zu können. Dies berichtet die oppositionelle russische Internetzeitung Meduza mit Sitz in Riga und beruft sich auf mehrere Quellen innerhalb der russischen “Eliten”. “Die Einnahme von Charkiw wäre auch ein symbolischer Sieg”, erklärt demnach eine Quelle. “Es ist eine Millionenstadt mit einer großen russischsprachigen Bevölkerung”. Zwar ist dem Bericht zufolge nicht bekannt, ob die Entscheidung für eine Großoffensive auf Charkiw bereits gefallen ist, aber die Quellen von Meduza sind sich einig, dass dies ein “sehr wahrscheinliches Szenario” ist, das theoretisch eine neue Mobilisierungswelle erforderlich machen könnte. Nach Angaben von Meduza wird der jüngste Terroranschlag jedoch keinen Einfluss auf den Entscheidungsprozess in Bezug auf die Mobilisierung haben. “Alles ist schon seit Langem vorbereitet”, sagte ein Gesprächspartner. “Es ist nur eine Frage der Situation an der Front.” Zugleich könnte es für Russland aber laut den Quellen “schwierig” sein, weiter in ukrainisches Gebiet vorzustoßen.

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+++ 06:52 Ukrainisches Verteidigungsministerium baut neue Einheit auf +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium richtet eine neue Struktureinheit, die Abteilung für Logistikplanung, ein, um langfristige Beschaffungspläne für das Militär zu erstellen. Dies teilt das Verteidigungsministerium mit. Demnach wird die Abteilung jährliche Beschaffungspläne für die Armee ausarbeiten, um den Bedarf an lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Kleidung, Treibstoff und Logistikausrüstung zu decken. “Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir in Kriegszeiten einige dringende Beschaffungsanfragen nicht ganz vermeiden können. Aber wir können die Zahl solcher Fälle reduzieren”, so der stellvertretende Verteidigungsminister Vitalij Polovenko. Mit der neuen Einheit will die Armee sparen und qualitativ hochwertigere Waren beschaffen.

+++ 06:31 Kiew: “Ein Drittel der russischen Schwarzmeerflotte versenkt oder außer Gefecht gesetzt” +++
Die Ukraine hat nach Angaben seiner Marine in den gut zwei Jahren des Krieges ein Drittel aller russischen Kriegsschiffe im Schwarzen Meer versenkt oder außer Gefecht gesetzt. Dmytro Pletentschuk von der ukrainischen Marine erklärt, der jüngste Angriff habe in der Nacht zum Samstag das russische Amphibienlandungsschiff “Kostiantyn Olshansky” getroffen, das in Sewastopol auf der von Russland besetzten Krim im Dock gelegen habe. Das Schiff war ukrainisch, bevor es 2014 von Russland gekapert wurde.

+++ 06:03 Pentagon: Werden jeden Zentimeter der NATO verteidigen +++
Die USA sind bereit, ihre NATO-Verpflichtungen zu erfüllen und ihre Verbündeten im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Dies betont Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bei einer Pressekonferenz, wie “Kyiv Independent” berichtet. Zuvor hatte Polens stellvertretender Außenminister Andrzej Szejna gesagt, dass die NATO Berichten zufolge die Möglichkeit in Betracht ziehe, russische Raketen abzuschießen, wenn diese zu nahe an ihren Grenzen vorbeifliegen. “Die Regierung sagt immer wieder, dass wir jeden Zentimeter der NATO verteidigen werden. Sollte ein NATO-Verbündeter angegriffen werden – und das wollen wir natürlich nicht -, werden wir jeden Zentimeter der NATO verteidigen”, sagt Singh nun. Bei einem groß angelegten Angriff auf die Ukraine am 24. März drang eine russische Rakete in den polnischen Luftraum ein.

+++ 05:23 Russische Truppen machen Druck bei Nowomychajliwka +++
Die russische Armee setzt die ukrainischen Verteidiger an der Front im Osten der Ukraine weiter unter Druck. Besonders heftige Gefechte meldet der ukrainische Generalstab aus dem Ort Nowomychajliwka südlich von Donezk. Gestern habe es dort 21 versuchte russische Vorstöße gegeben, teilt das Militär in Kiew mit. Insgesamt werden an der fast 1000 Kilometer langen Frontlinie durch die Ost- und Südukraine 51 Bodengefechte gemeldet.

+++ 04:30 Brandenburger CDU-Chef mahnt Partei zu Besonnenheit in Taurus-Debatte +++
Der Brandenburger CDU-Chef und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Jan Redmann, wünscht sich von seiner Partei in der Taurus-Debatte mehr Zurückhaltung. “Ich finde es richtig, dass die Unionsfraktion keinen Zweifel daran lässt, dass sie an der Seite der Ukraine steht”, sagte Redmann dem “Spiegel”. Er habe allerdings gemeinsam mit anderen ostdeutschen CDU-Politikern darauf hingewiesen, dass “Besonnenheit ein Gebot der Stunde ist”. Es gehe um “elementare Fragen von Krieg und Frieden”, so Redmann. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Opposition spiele taktische Spielchen mit der Regierung. Dafür seien “die Menschen in Ostdeutschland besonders empfindlich”.

+++ 01:46 Russland: “Fliegende Ziele” über Belgorod zerstört +++
Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs hat die russische Luftabwehr 18 “fliegende Ziele” über der südrussischen Region Belgorod abgeschossen. Eine Person sei verletzt worden, es habe Schäden an Wohnhäusern und Fahrzeugen gegeben, teilt Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine.

+++ 00:56 Gericht in Moldau verwirft Verbot der Wahlteilnahme für pro-russische Partei +++
Das Verfassungsgericht der Republik Moldau verwirft ein Gesetz, das darauf abzielt, die Wahlteilnahme einer Partei zu verbieten, die mit dem pro-russischen flüchtigen Geschäftsmann Ilan Schor verbunden ist. Schor, der wegen Korruption in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war, hat von seinem Exil in Israel aus lautstarke Straßenproteste gegen Moldaus Präsidentin Maia Sandu organisiert. Diese strebt den EU-Beitritt für das an die Ukraine angrenzende Land an. Sandu beschuldigt Schor, mit russischer Hilfe zu versuchen, die Institutionen der Republik Moldau zu unterminieren. Laut Sandu ist Russland die größte Bedrohung für die Souveränität der Republik Moldau. Die separatistische Enklave Transnistrien im Osten und die mit Ilan Schor verbundene Führung der autonomen Region Gagausien im Süden hatten in den vergangenen Wochen Russland um Unterstützung gebeten.

+++ 23:39 UN-Bericht: Mindestens 32 ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet +++
Laut dem Bericht der Vereinten Nationen über die Menschenrechtslage in der Ukraine sind zwischen Dezember und Februar mindestens 32 ukrainische Kriegsgefangene von den russischen Besatzern hingerichtet worden, mehr als in jedem anderen Zeitraum. Es gebe dokumentierte glaubwürdige Berichte über zwölf separate Fälle, schreibt das Portal “Ukrainska Pravda”. In Befragungen von 60 ukrainischen Soldaten, die kürzlich aus der Gefangenschaft entlassen worden waren, hätten die Befragten von Schlägen, Folter und sexueller Gewalt berichtet, so die UN.

+++ 22:16 Sprengung von Eisenbahnlinie geplant: Kiews Geheimdienst fasst FSB-Saboteure +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) teilt mit, er habe einen Sabotageversuch von Agenten des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) an einer Eisenbahnlinie im ukrainischen Gebiet Poltawa vereitelt. Die Generalstaatsanwaltschaft fügt hinzu, dass es sich bei den beiden Verdächtigen um ukrainische Staatsbürger handelt. Das Gebiet Poltawa liegt in der Zentralukraine, wobei der östlichste Teil etwa 100 Kilometer von der russischen Grenze entfernt ist. Der SBU gibt nicht genau an, wo der Sabotageversuch stattfand. Nach Angaben des SBU wurden zwei FSB-Agenten “an Ort und Stelle” verhaftet, nachdem sie einen improvisierten Sprengsatz an einer wichtigen Eisenbahnstrecke, die die Zentral- und Ostukraine verbindet, angebracht haben.

+++ 19:56 Finnland sieht Russland als größte Bedrohung für eigene Sicherheit +++
Die Aktivitäten der russischen Geheimdienste stellen nach finnischen Angaben die größte Bedrohung für die Sicherheit Finnlands dar. Für Russland sei das Nachbarland ein “Ziel für Spionageaktivitäten und böswillige Einflussnahme”, erklärt der finnische Geheimdienst Supo. Zwar habe Finnland durch “Gegenspionage”, die Ausweisung russischer Geheimdienstmitarbeiter und eine strenge Visapolitik die Bedingungen für russische Nachrichtendienstmitarbeiter im vergangenen Jahr schwächen können. Dennoch blieben die russischen Geheimdienstaktivitäten eine Bedrohung, heißt es in der Erklärung des Supo. Russland werde auch weiterhin auf eine “Instrumentalisierung der Einwanderung” zurückgreifen, um “seine Unzufriedenheit mit Finnlands NATO-Beitritt” zum Ausdruck zu bringen, warnte der Supo.

+++ 19:20 Russland beginnt “Waffen-gegen-Öl”-Handel mit Nordkorea +++
Russland beliefert Nordkorea entgegen den UN-Sanktionen mit Öl, wahrscheinlich im Tausch gegen Waffen, berichtet die “Financial Times”. Laut Satellitenbildern, die von der FT und dem Royal United Services Institute (RUSI) eingesehen wurden, fahren nordkoreanische Tanker seit dem 7. März mit deaktivierten Peilsendern zum und vom Hafen Vostochny im Fernen Osten Russlands. Pjöngjang unterliegt einer strengen Obergrenze für Öltransfers, die der UN-Sicherheitsrat 2017 nach einer Reihe von Atomwaffentests verhängt hat. Hugh Griffiths, ein ehemaliger Koordinator des UN-Gremiums, das die Sanktionen gegen Nordkorea überwacht, sagt der FT: “Diese Öllieferungen sind ein Frontalangriff auf das Sanktionsregime, das nun am Rande des Zusammenbruchs steht. Was wir jetzt sehen, ist ein klarer Waffen-gegen-Öl-Tauschhandel, der offen gegen die Sanktionen verstößt und den (der russische Präsident) Wladimir Putin persönlich abgesegnet hat, was die Entwicklung Russlands in den letzten Jahren vom internationalen Spielverderber zum Verbrecherstaat verdeutlicht”.

+++ 18:43 Özdemir warnt im Streit um ukrainisches Getreide vor “putinscher Propaganda” +++
Bundesagrarminister Cem Özdemir kritisiert Ungarn und polnische Bauern indirekt für ihren Widerstand gegen ukrainische Getreideimporte. Die Verteidigung der Ukraine finde auch darüber statt, “dass man sich an putinscher Propaganda nicht beteiligt”, sagt der Minister in Brüssel. Das Problem sinkender Getreidepreise liege nicht an ukrainischen Lieferungen. “Dafür gibt es einfach keinerlei Belege. Wer das sagt, soll es bitte schön durch Fakten, durch Zahlen belegen”, sagt der Grünen-Politiker. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hatte in der vergangenen Woche auf X geschrieben, ukrainische Ramschpreise machten europäische und ungarische Landwirte langsam kaputt. In Polen protestieren seit Wochen Landwirte gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr von Produkten aus der Ukraine. Sie wollen verhindern, dass günstiges ukrainisches Getreide auf den heimischen Markt gelangt. Özdemir sagt nun, dass in Polen Speicher voll seien, liege daran, dass ein Minister der mittlerweile abgewählten PiS-Regierung Bauern falsche Empfehlungen gegeben habe. “Dafür kann nur die Ukraine nichts.”

+++ 18:10 Private Rüstungsunternehmen florieren in der Ukraine +++
Im Krieg gegen Russland setzt die Ukraine zunehmend auf private Rüstungsunternehmen. Diese übernehmen bereits 80 Prozent der Produktion von Munition und anderen Waffen und werden gerade seit der russischen Invasion vom Staatshaushalt gefördert. Den Bedarf der Front decken sie dennoch nicht.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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