Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:31 Russischer Angriff in Charkiw fordert mindestens sechs Menschenleben +++

Nach dem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw gibt es neue Zahlen zu den Opfern. Sechs Menschen seien “an Ort und Stelle gestorben”, 16 würden noch vermisst, teilt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synegubow bei Telegram mit. Außerdem gebe es 40 Verletzte. Bei zweien der Getöteten handele es sich um Männer, die in dem Markt der Kette Epizentr am nordöstlichen Stadtrand Charkiws gearbeitet hätten. Zunächst war von zwei Toten und 24 Verletzten die Rede gewesen. Wie der ukrainische Präsidenten Selenskyj auf Telegram schreibt, hätten sich in dem Baumarkt “mehr als 200” Menschen aufgehalten. Alle Rettungsdienste seien im Einsatz, um Menschen zu helfen und Feuer zu löschen.

+++ 22:20 Macron verurteilt “inakzeptablen” Angriff in Charkiw +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den russischen Angriff auf einen Baumarkt in der ukrainischen Stadt Charkiw als “inakzeptabel” verurteilt. Frankreich teile “den Schmerz der ukrainischen Bevölkerung und bleibt an ihrer Seite”, schreibt er im Onlinedienst X.

+++ 21:50 Nach “barbarischem” Angriff auf Charkiw: Kuleba fordert mehr Patriot-Systeme +++
Nach einem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw (siehe Einträge 20:43, 19:44, 19:04, 18:42 und 16:50), fordert der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba die ukrainischen Partner in einem Beitrag auf X auf, “der Ukraine zusätzliche Luftabwehr und Unterstützung für ukrainische Angriffe auf militärische Ziele in Russland zu bieten”. Zusätzliche Luftverteidigung und die Möglichkeit, russische Militärflugzeuge abzuschießen, bevor sie Bomben abwerfen, sind die einzige Möglichkeit, solche “barbarischen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung” zu verhindern, schreibt Kuleba.

+++ 21:11 Gouverneur: Eine Tote nach ukrainischen Luftangriffen auf Belgorod +++
Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat erneut Luftangriffe (siehe Eintrag 16:30)auf die südrussische Region gemeldet.Bei Telegram teilt er mit, dass mindestens 15 Ziele, darunter auch Kamikaze-Drohnen, abgeschossen wurden. Bei einem Treffer im Dorf Dubowoje habe es Gladkow zufolge eine Tote gegeben. Wohnhäuser und Geschäftsgebäude sollen bei Einschlägen beschädigt worden sein. Vier weitere Personen wurden demnach mit mittelschweren Verletzungen in ein lokales Krankenhaus gebracht. Zudem soll ein Haus gebrannt haben.

+++ 20:43 Nach russischem Angriff in Charkiw steigt die Zahl auf vier Tote +++
Bei einem russischen Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw (siehe Einträge 19:44, 19:04, 18:42 und 16:50) sind mindestens vier Menschen getötet und 38 verletzt worden, wie ukrainische Behörden mitteilen. Der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terechow schreibt auf Telegram, dass die Zahl der Toten auf vier und die der Verletzten auf 40 gestiegen sei. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, postet auf Telegram, die Zahl der Verletzten sei auf 38 gestiegen.

+++ 20:13 Ukrainische Soldaten berichten über harten Kampf um Wowtschansk +++
Die ukrainische Stadt Wowtschansk steht unter täglichem Artilleriebeschuss, berichten ukrainische Soldaten. Schulen, Kirchen und Verwaltungsgebäude liegen in Schutt und Asche – viele Bewohner sind geflohen. Ein Ende der Schlacht ist nicht in Sicht, denn die Stadt hat eine hohe strategische Bedeutung für Russland.

+++ 19:44 Mindestens 11 Verletzte nach weiterem Anschlag in Charkiw +++
Nur wenige Stunden nach dem Angriff auf einen Baumarkt in Charkiw, bei dem mindestens zwei Menschen getötet und 33 verletzt wurden, hat es bei einem weiteren Angriff auf das Stadtzentrum gegeben. Das teilt der Bürgermeister der Stadt, Igor Terechow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Der Angriff habe ein dichtes Wohngebiet getroffen, so Terechow. Unter den mindestens 11 Verletzten befand sich auch ein 13-jähriger Junge, der in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, berichtet der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleg Synegubow, auf Telegram. Informationen über die Zahl der Verletzten und das Ausmaß der Schäden würden noch ermittelt, so Terechow. Der erste Angriff (siehe Einträge 19:04, 18:42 und 16:50) hatte einen Baumarkt in der Stadt getroffen.

+++ 19:04 Video zeigt riesige Rauchwolke über Charkiw nach russischem Bombenangriff +++
Russland greift erneut die umkämpfte ukrainische Stadt Charkiw an und wirft eine Gleitbombe auf einen örtlichen Baumarkt – dichter Qualm steigt daraufhin auf. Rund 200 Menschen sollen sich zum Zeitpunkt des Angriffs darin befinden. Es gibt Tote und Verletzte.

+++ 18:42 Selenskyj: Angriff auf Baumarkt Manifestation des russischen Wahnsinns +++
Der Angriff des russischen Militärs auf einen Baumarkt in der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj “eine weitere Manifestation des russischen Wahnsinns”. “Nur Wahnsinnige wie Putin sind in der Lage, Menschen auf so abscheuliche Weise zu töten und zu terrorisieren”, sagt der ukrainische Präsident in seiner täglichen Videoansprache. Nach Angaben des regionalen Zivilschutzes wurden bei dem Angriff mindestens zwei Menschen getötet und weitere 33 verletzt. Die Löschtrupps der Feuerwehr kämpften sich unterdessen weiter in das zerstörte Gebäude vor. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich Selenskyj zufolge rund 200 Menschen in dem Baumarkt “Epizentr” aufgehalten.

+++ 18:06 Ukraine: Luftabwehr schießt russisches Su-25-Flugzeug in Donezk ab +++
Die Soldaten der 110. Brigade der ukrainischen Armee haben ein russisches Su-25-Kampfflugzeug in der Region Donezk abgeschossen. Das berichtet “Ukrainian Pravda” unter Berufung auf einen Telegram-Post auf dem Kanal OSUV “Khortytsia”.

+++ 17:35 Ukrainische Fronteinheit zeigt stolz neue Waffenfülle +++
Die ersten Munitionslieferungen aus den USA treffen in der Ukraine ein. “Zum ersten Mal in zwei Jahren Krieg haben wir eine volle Ladung”, erzählt einer der Soldaten in Luhansk. Nun kündigen die USA ein weiteres Hilfspaket für den Kampf um Charkiw an. Auch Deutschland schickt ein weiteres Flugabwehrsystem.

+++ 16:50 Mindestens zwei Tote nach russischem Angriff auf Baumarkt in Charkiw +++
Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind am Samstag nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. “Wir wissen sicher, dass es zwei Tote gibt”, teilt der Bürgermeister der Stadt, Igor Terechow, im Onlinedienst Telegram mit. Mindestens 24 Menschen sind dabei verletzt worden, berichtet der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleg Synegubow, auf Telegram. Nach ersten Informationen sei ein Baumarkt in einem Wohnviertel getroffen worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, womöglich hätten sich in dem Baumarkt “mehr als 200” Menschen aufgehalten. Alle Rettungsdienste seien im Einsatz, um Menschen zu helfen und Feuer zu löschen, teilt er auf Telegram mit.

+++ 16:30 Gouverneur: Ukraine greift Stadt in Belgorod an +++
Die Stadt Shebekino wurde an einem Morgen zweimal von ukrainischen Drohnen angegriffen. Das schreibt der Gouverneur der russischen Region Belgorod Wjatscheslaw Gladkow in einem Post auf Telegram. Demnach sollen keine Zivilisten verletzt worden sein. Dem Telegram-Post des Gouverneurs zufolge ist durch den Absturz einer Drohne das Dach eines Industriegebäudes eingebrochen.

+++ 16:07 Russland und Iran verstärken Kooperation +++
Die Außenminister Russlands und des Irans haben die strategische Partnerschaft beider Länder auch nach dem Unfalltod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi bekräftigt. Das teilt das Außenministerium in Moskau nach einem Telefongespräch von Minister Sergej Lawrow mit seinem kommissarischen iranischen Kollegen Ali Bagheri-Kani mit. Der von den Staatsoberhäuptern Wladimir Putin und Raisi vorgegebene Kurs auf eine strategische Partnerschaft werde beibehalten, sagen die Minister der Mitteilung zufolge. Alle Vereinbarungen und Projekte auf verschiedenen Gebieten sollten fortgesetzt werden.

+++ 15:46 Italiens Banken müssen sich aus Russland zurückziehen +++
Italiens Notenbankchef Fabio Panetta fordert die Banken des Landes auf, sich aus Russland zurückzuziehen. Zwar sei das mit Problemen verbunden, sagt der EZB-Banker nach dem Ende des G7-Finanztreffens in Stresa. “Dennoch muss man aussteigen, wegen des Reputationsproblems.” Nach der österreichischen Raiffeisen Bank International hat UniCredit die größte Verbindung zu Russland unter den europäischen Banken. Intesa Sanpaolo arbeitet daran, sein Geschäft im Land abzustoßen.

+++ 15:22 Medienbericht: Russische Truppen rücken in Donezk weiter vor +++
Russische Truppen haben einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax zufolge das Dorf Archangelske in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Zudem rückten sie in der nordöstlichen Region Charkiw vor und hätten zwei Gegenangriffe der Ukraine abgewehrt, heißt es unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew liegt zunächst nicht vor.

+++ 14:59 Russischer Finanzminister droht mit Vergeltung für Sanktionen +++
Der russische Finanzminister Anton Siluanow hat auf die Pläne der G7-Staaten, Einnahmen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Unterstützung der Ukraine zu verwenden, mit Vergeltung gedroht. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf einen Kommentar, den Siluanow auf dem Telegram-Kanal des Journalisten Pawel Zarubin des Fernsehsenders Rossija-1 veröffentlicht wurde. Russland werde mit spiegelbildlichen Maßnahmen antworten, wenn sein Vermögen von westlichen Ländern unrechtmäßig verwendet werde, schreibt Siluanow in dem Kommentar.

+++ 14:31 G7-Staaten wollen Ukraine weiter finanziell unterstützen +++
Die G7 Staaten werden die Ukraine längerfristig finanzieren. “Wir stehen geschlossen an der Seite der Ukraine”, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner am Samstag zum Abschluss des G7-Treffens im norditalienischen Stresa (siehe Eintrag 12:51). Für dieses Jahr sei die Finanzierung bereits gesichert. “Wir wollen aber jetzt weitergehen.” Es gehe um neue Wege im Jahr 2025.

+++ 14:06 Paris will Avenue in Nawalny-Straße benennen +++
Zu Ehren von Alexej Nawalny will die Stadt Paris eine Straße nach dem bekannten Kreml-Kritiker benennen. Nawalny sei “in Russland und über Russland hinaus zu einem Symbol der Freiheit geworden”, erklärte ein Senatsmitglied gestern. Der Stadtrat entschied sich einstimmig für die Umbenennung. Im Februar starb Nawalny in Haft, aus dem Gefängnis heraus hatte er mehrfach den russischen Überfall auf die Ukraine verurteilt. Die künftige Nawalny-Straße soll im noblen 16. Verwaltungsbezirk von Paris liegen – unweit der russischen Botschaft.

+++ 13:47 Ukraine ermittelt gegen eigene Brigade bei Charkiw +++
Ukrainische Ermittler haben ein Strafverfahren gegen die 125. Brigade eröffnet, die Anfang Mai für die Verteidigung der Region um Charkiw abgestellt war. Am 10. Mai startete Russland eine neue Offensive im Norden der Ukraine und drang bis zu 10 Kilometer in die Region vor. Eine vorläufige Untersuchung ergab, dass die Brigade die Verteidigung der dortigen Stellungen “nicht ordnungsgemäß organisiert” hatte und wirft ihr “nachlässige Einstellung zum Militärdienst” vor. Die Ermittler wollen das Verhalten von 30 Kommandeuren und Befehlshabern untersuchen, ein mögliches Strafmaß wird noch nicht genannt.

Zum Schutz vorm russischen Vormarsch werden Kinder aus der Region Charkiw in Sicherheit gebracht.

Zum Schutz vorm russischen Vormarsch werden Kinder aus der Region Charkiw in Sicherheit gebracht.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

+++ 12:51 Lindner: Ukrainehilfe nicht zulasten der Steuerzahler +++
Im Ringen um weitere Finanzhilfe für die Ukraine sieht Finanzminister Christian Lindner noch viel Arbeit vor den G7 liegen. “Die Risiken für die Steuerzahler müssen minimiert, müssen ausgeschlossen werden”, sagt er nach einem Treffen der G7-Finanzminister in Norditalien. Die großen westlichen Industriestaaten wollen Erträge aus den bei ihnen eingefrorenen Milliarden der russischen Zentralbank zugunsten der Ukraine nutzen. Wie das geschehen soll, ist jedoch umstritten. Die USA hatten zuletzt vorgeschlagen, die G7 könnten der Ukraine einen großen Kredit geben, der durch die Zinserträge aus den eingefrorenen russischen Zentralbankgelder abgesichert würde. Dieser Kredit könnte ein Volumen von rund 50 Milliarden Dollar haben. Man hofft auf eine Einigung Mitte Juni, wenn sich die Regierungschefs der G7 in Apulien treffen.

+++ 12:17 Russischer Politiker droht wegen ukrainischem Angriff auf Radarsystem +++
Die Ukraine soll mit einem Drohnenangriff ein Radar des russischen Frühwarnsystems gegen Atomraketen beschädigt haben. Nun kommentiert der ehemalige russische Botschafter bei der NATO, Dmitri Rogosin, das System sei ein Schlüsselelement der militärischen Steuerung der strategischen Nuklearstreitkräfte”. Rogosin, mittlerweile Senator im russischen Föderationsrat, wirft den USA vor, diesen Angriff geplant oder zumindest davon gewusst zu haben. Mit solchen Aktionen rücke die Welt näher an den Abgrund eines Atomkriegs.

+++ 11:48 Ukrainischer Geheimdienstchef Budanov: Unbemannte Schiffe sind die Zukunft +++
Laut Aussage von Kyrylo Budanov, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, verbessert die Ukraine derzeit ihre Flotte robotischer Schiffe, sodass sie Küsten angreifen und auf kleine Ziele auch in der Luft gerichtet werden können. Laut der ukrainischen Agentur Nexta sieht Budanov unbemannte Schiffe die konventionellen Kriegsschiffe in der Zukunft “vollständig verdrängen”. Zumindest in geschlossenen oder halbgeschlossenen Gewässern wie dem Schwarzen Meer oder dem Mittelmeer seien die unbemannten Schiffe “der Weg in die Zukunft”.

+++ 11:17 Mangott: Putin will an Ostsee “gezielt Verunsicherung schaffen” +++
Ein geplantes Gesetz des russischen Verteidigungsministeriums schreckt verteidigungspolitische Akteure rund um die Ostsee auf. Darin deutet der Kreml laut “Moscow Times” an, die russischen Hoheitsgewässer im Binnenmeer erweitern zu wollen. Sicherheitsexperte Gerhard Mangott ordnet die Entwicklung ein.

+++ 10:55 Russische Iskander treffen über Nacht Ziele in Charkiw +++
Nach Meldungen der Staatsanwaltschaft in einem Bezirk von Charkiw haben russische Truppen die Stadt über Nacht mit zwei Iskander-Raketen beschossen. Iskander-M ist ein System, dessen Raketen 500 Kilometer weit fliegen und auch Nuklearsprengköpfe tragen können. Die Flugbahn der Rakete ist sehr flexibel, darum sind Iskander nur schwer abzufangen. Sie haben demnach eine Schule und ein Wohngebäude beschädigt.

+++ 10:04 Auch Stoltenberg plädiert für Lockerung der Beschränkung westlicher Waffen +++
Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mischt sich in die Debatte über den Einsatz westlicher Waffen gegen militärische Ziele in Russland ein. In einem Interview mit “The Economist” sagte er gestern, es sei Zeit für die Verbündeten, darüber nachzudenken, “ob sie einige der Beschränkungen für den Einsatz von Waffen, die sie der Ukraine zur Verfügung gestellt haben, aufheben sollten, vor allem jetzt, wo in Charkiw nahe der Grenze viele Kämpfe stattfinden“. Stoltenberg betonte, dass die Selbstverteidigung “in der UN-Charta verankert” sei, legal und legitim. “Wir helfen der Ukraine bei der Wahrung dieses Rechts, und das sollte die Möglichkeit einschließen, auch Ziele auf russischem Territorium anzugreifen.”

+++ 09:24 Ukraine soll mit Drohnen russische Radarstation getroffen haben +++
Ukrainische Drohnen haben inoffiziellen Berichten zufolge eine wichtige Radarstation in der russischen Region Krasnodar getroffen. Die Station ist Teil des russischen Frühwarnsystems für ballistische Raketenstarts und ebenso Starts von Raketen, die mit Nuklearwaffen bestückt sind. Unabhängige Militärexperten von OSINT (Open-Source Intelligence) schreiben der Radarstation zu, dass sie ein Gebiet bis zur Entfernung von 6000 Kilometern kontrolliert.

+++ 08:42 US-Experten warnen vor Waffenstillstand +++
Russlands Präsident Putin äußert sich offen mit Blick auf einen Waffenstillstand – ausgehend allerdings von den aktuellen Gebietsgewinnen. Selbst das wäre für die Ukraine hoch riskant, analysiert die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Einen Waffenstillstand könnte Russland nutzen, “um Kräfte vorzubereiten, die besser geeignet sind, die nächste Serie von Offensivoperationen durchzuführen, die auf einen Regimewechsel, die Entmilitarisierung der Ukraine und die Eroberung des Landes abzielen”. Auch könnte der Kreml spekulieren, “dass eine eingefrorene Front die Unterstützung der Ukraine für den Westen weniger dringlich und lebenswichtig macht”.

+++ 08:11 CDU-Kiesewetter fordert Aussetzen der Schuldenbremse wegen Ukraine-Kriegs +++
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat die Bundesregierung aufgefordert, wegen des Ukraine-Kriegs eine Haushaltsnotlage zu erklären. “Der Krieg lässt sich nur mit Schulden gewinnen”, sagt Kiesewetter dem Magazin “Spiegel”. Die Ukraine brauche dringend Unterstützung. Es sei unerklärlich, warum die Bundesregierung die Corona-Pandemie als Notsituation eingestuft habe, um 200 Milliarden Euro für eine Strom- und Gaspreisbremse zu finanzieren, aber der Krieg die Kriterien einer Notlage nicht erfülle. Mit der Erklärung einer Notlage könnten die strengen Vorgaben der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse ausgesetzt werden. In der Ampel-Koalition sperrt sich bislang allerdings die FDP vehement gegen einen solchen Schritt.

+++ 07:56 Selenskyj lobt Erfolg ukrainischer Truppen bei Charkiw +++
Die USA stellen der angegriffenen Ukraine ein weiteres Militärpaket in Millionenhöhe bereit. Aus Deutschland erreicht unterdessen ein weiteres Flugabwehrsystem das Land. Selenskyj selbst verkündet derweil im Video einen Erfolg seiner Armee.

+++ 07:23 Ukrainischer Generalstab: Russland hat 500.000 Kämpfer verloren +++
Der ukrainische Generalstab bilanziert heute für die russische Seite 500.080 Verluste an Soldaten seit dem Beginn der Komplett-Invasion am 24. Februar 2022. Demnach sind in den letzten 24 Stunden 1140 Verluste dazugekommen. Russland geht derzeit an vielen Frontabschnitten mit äußerstem Druck gegen die ukrainischen Verteidiger vor und auf Kosten vieler Menschenleben auf der eigenen Seite. Die Ukrainer zählen seit gestern zudem 15 zerstörte russische Panzer, 27 Artilleriesysteme, ein Flugabwehrsystem und zwei Mehrfach-Raketenwerfer.

+++ 07:07 Erste ukrainische F16-Piloten bald kampfbereit +++
Die erste Gruppe ukrainischer F-16-Piloten hat ihre Ausbildung in den USA abgeschlossen und kommt nach Aussage der US-Luftwaffe zu weiterem Training nach Europa. Die Ausbildung an Piloten und Bodenpersonal hat demnach beinahe ein Jahr gedauert. Im Sommer sollen sie bereit sein, Kampfeinsätze gegen russische Luftstreitkräfte zu fliegen. Die ukrainische Luftwaffe soll mehr als 60 F-16 aus Norwegen, Dänemark, den Niederlanden und Belgien erhalten. Diese Länder sowie die USA, Großbritannien, Rumänien, Frankreich und Bulgarien haben Personal, Flugzeuge und Bodeneinrichtungen mobilisiert, um die Ukrainer im Fliegen und Warten der Kampfflugzeuge zu schulen.

+++ 06:33 US-Excalibur-Granaten wegen russischer Störsender nicht mehr nutzbar +++
Die Ukraine hat den Einsatz einiger amerikanischer Waffentypen eingestellt, weil deren Treffsicherheit inzwischen drastisch gesunken ist. Laut einem Bericht der “Washington Post” betrifft das mehrere Waffen, die mit GPS gesteuert werden – insbesondere Excalibur-Artilleriegranaten, aber auch HIMARS-Systeme, deren Steuerung von russischen Störsendern behindert wird. Demnach war die Erfolgsquote der von den USA entwickelten Excalibur-Granaten über Monate hinweg drastisch gesunken – auf weniger als 10 Prozent, die ihr Ziel trafen. Die USA hatten die Lieferung von Excalibur nach entsprechenden Berichten aus der Ukraine ganz eingestellt. Für HIMARS-Angriffe ist es notwendig, zuvor die feindlichen Störsender, etwa durch Attacken mit Streumunition, weitestgehend auszuschalten.

Ukrainische Soldaten absolvieren im Raum Donezk Training an Artilleriegeschützen. Ukrainische Soldaten absolvieren im Raum Donezk Training an Artilleriegeschützen.

Ukrainische Soldaten absolvieren im Raum Donezk Training an Artilleriegeschützen.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

+++ 04:34 Stoltenberg: Chinas Hilfe für Russland entscheidend im Ukraine-Krieg +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält Chinas Unterstützung für Moskau im russischen Angriffskrieg für “entscheidend”. “China sagt, es wolle gute Beziehungen mit dem Westen unterhalten. Zur gleichen Zeit heizt Peking aber den Krieg in Europa an. Man kann nicht beides haben”, sagt Stoltenberg der “Welt am Sonntag”. China liefert seinem Verbündeten Russland – soweit bekannt – keine Waffen und keine Munition. Es gebe aber eine eindeutige Zunahme der Verkäufe von Maschinenteilen, Mikroelektronik und anderen Technologien, die Moskau nutze, um Raketen, Panzer und Flugzeuge für den Einsatz gegen die Ukraine zu produzieren, so Stoltenberg.

+++ 03:06 Hofreiter: Ukraine sollte westliche Waffen auch für Ziele auf russischem Gebiet nutzen dürfen +++
Der Grünen-Außenpolitiker Anton Hofreiter spricht sich dafür aus, die Ukraine nicht länger davon abzuhalten, mit westlichen Waffen auch russisches Territorium anzugreifen. “Es geht hier um den Schutz der ukrainischen Bevölkerung. Daher sollten wir die Ukraine nicht daran hindern, mit den gelieferten Waffen russische Kampfjets auch im russischen Luftraum abzuwehren”, sagt der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. “Das Völkerrecht erlaubt es einem angegriffenen Staat, militärische Ziele im Land des Aggressors zu attackieren.”

+++ 02:01 Ukraine meldet russische Luftangriffe und “Teilerfolge” bei Kupiansk +++
Laut einer Mitteilung des ukrainischen Generalstabs hat die russische Armee die Stadt Wowtschansk erneut aus der Luft angegriffen. Acht Lenkbomben hätten die Stadt getroffen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten zehn russische Angriffe auf die Stadt und ihre Umgebung abgewehrt. Die russischen Streitkräfte hätten in der Nähe von Kupiansk weiter östlich in der Region Charkiw und im Sektor Pokrowsk in der Region Donezk “Teilerfolge” erzielt.

+++ 01:30 Weitere Evakuierungen im Raum Charkiw geplant +++
123 Kinder aus dem Nordosten der Region Charkiw sollen evakuiert werden. Das berichtet der “Kyiv Independent”. Die lokalen Behörden planen demnach, unter anderem Waisenkinder erst in die Stadt Charkiw und dann in die nordwestlich gelegene Region Wolhynien zu bringen. Seit Beginn der neuen russischen Offensive wurden bereits über 11.000 Zivilisten evakuiert.

+++ 23:23 Selenskyj: “Kampfkontrolle” in Gebiet Charkiw wieder hergestellt +++
Die ukrainische Armee hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj mittlerweile die Kontrolle über die Grenzregion im östlichen Gebiet Charkiw zurückerlangt. “Unseren Kämpfern ist es nun gelungen, die Kampfkontrolle über das Grenzgebiet zu übernehmen, wo die russischen Besetzer eingedrungen sind”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er hatte zuvor Charkiw besucht. Die russischen Streitkräfte hatten vor zwei Wochen im Grenzgebiet eine Bodenoffensive gestartet und mehrere ukrainische Dörfer besetzt.

+++ 22:22 Russland soll über 400 ukrainische Frauen in Gefangenschaft halten +++
In russischer Gefangenschaft befinden sich derzeit 403 ukrainische Frauen. Viele von ihnen seien illegal festgehaltene Zivilistinnen. Das berichtet “Ukrinform” unter Berufung auf einen Bericht der ukrainischen Koordinierungsstelle für die Behandlung von Kriegsgefangenen. Demnach soll es auch Frauen geben, die seit 2014 verschwunden sind und deren Schicksal unbekannt ist. Die russische Seite habe zahlreiche Appelle ignoriert, die die Rückkehr der gefangenen Frauen fordern, heißt es.

+++ 22:02 Kuleba: Putin hat Angst vor Erfolg des Ukraine-Friedensgipfels +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wolle den bevorstehenden Friedensgipfel der Ukraine in der Schweiz zum Scheitern, sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba als Reaktion auf Berichte über Putins angebliche Bereitschaft für Friedensverhandlungen (siehe Einträge 19:55 und 12:22 Uhr). Der Kremlchef habe nicht den Wunsch, den von Moskau geführten Krieg in vollem Umfang zu beenden, so Kuleba. “Putin versucht verzweifelt, den Friedensgipfel in der Schweiz am 15. und 16. Juni zu verhindern. Er hat Angst vor dessen Erfolg”, schreibt der Minister auf X.

+++ 21:40 “Von Norwegen bis Polen”: NATO-Mitglieder wollen “Drohnenwall” bauen +++
Die sechs an Russland grenzenden NATO-Mitgliedstaaten wollen nach Angaben Litauens einen “Drohnenwall” zum Schutz vor “Provokationen” aufbauen. Ziel des Walls “von Norwegen bis Polen” sei es, “Drohnen und andere Technologien zu nutzen, um unsere Grenzen zu schützen”, sagt die litauische Innenministerin Agne Bilotaite der Nachrichtenagentur BNS nach Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus Estland, Lettland, Finnland, Norwegen und Polen. Bilotaite erläutert, bei dem Vorhaben gehe es neben der Verhinderung von “Provokationen durch unfreundliche Länder” auch um den Kampf gegen den Schmuggel. Neben Drohnen zur Überwachung der Grenzen würden auch Anti-Drohnen-Systeme eingesetzt. Die Innenministerin sprach von einer “komplett neuen Sache”. Einen Zeitplan für das Projekt nennt sie nicht. Hintergrund für die Grenzstärkung sind Sicherheitsbedenken infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

+++ 21:18 USA kündigen weitere Militärhilfe für Ukraine an +++
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Ein neues Paket mit einem Umfang von 275 Millionen US-Dollar (rund 253 Millionen Euro) umfasse unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter, teilt das US-Außenministerium mit. Es handelt sich demnach um die fünfte von US-Präsident Joe Biden genehmigte Tranche, seit der US-Kongress Ende April neue Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (56,2 Milliarden Euro) für Kiew freigegeben hat. Die Hilfe voriger Pakete sei bereits an der Front angekommen, heißt es. Die neue Unterstützung werde “so schnell wie möglich” geliefert, damit das ukrainische Militär sein Land verteidigen und die Menschen in der Ukraine beschützen könne, hieß es weiter. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als zwei Jahren haben die USA nach Pentagon-Angaben bereits militärische Hilfe in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar für Kiew bereitgestellt.

+++ 20:30 Modell aus Sowjet-Zeit: Kreml verpflichtet Teenager zu Militär-Grundausbildung +++
In Russland müssen Kinder und Jugendliche seit diesem Schuljahr ein weiteres verpflichtendes Fach belegen: in dem harmlos klingenden “Grundlagen der Lebenssicherheit” lernen sie militärische Basics wie Schießen oder das Verbinden von Wunden.

+++ 19:55 “Realitäten am Boden”: Putin stellt Bedingungen für Ukraine-Verhandlungen +++
Mehr als zwei Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin einmal mehr vermeintliche Bereitschaft zu Verhandlungen betont – allerdings nicht zur Rückgabe besetzter und völkerrechtswidrig annektierter Gebiete. “Es wird wieder darüber gesprochen, dass man zu Verhandlungen zurückkehren müsste”, sagt Putin bei einem Besuch im verbündeten Nachbarland Belarus laut Agentur Interfax. Dann fügt er hinzu: “Lasst uns zu ihnen zurückkehren. Aber nicht ausgehend davon, was eine Seite will, sondern (…) ausgehend von heutigen Realitäten, die sich am Boden entwickelt haben” (siehe hierzu auch Eintrag von 12:22 Uhr). Russland führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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