Urlaub 2021: Experten sagen, was uns erwartet

Urlaub ’21 – was geht?
“Man muss einkalkulieren, dass es zur Quarantäne kommen könnte”

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Beim Urlaubsgipfel auf RTL.de kamen mehrere Reiseexperten zusammen, um die Frage zu beantworten: Was erwartet uns in diesem Urlaubsjahr – und was nicht?

Wie wird das Urlaubsjahr 2021 aussehen? Auf jeden Fall nicht unbeschwert. Es gibt zahlreiche Reisewarnungen für Urlaubsländer, viele lassen uns gar nicht erst einreisen und die Bundesregierung ruft dazu auf, von nicht notwendigen Reisen abzusehen. Doch das Impfen und Testen wird uns vermutlich Reisefreiheiten zurückbringen.

RTL.de hat beim “Urlaubsgipfel” Experten aus der Branche und einen Arzt befragt, was uns dieses Jahr erwartet. Hier kommen die sechs wichtigsten Aussagen.

Wohin können wir als Erstes reisen?

Mallorca hat die besten Chancen, darin ist man sich einig. Die Baleareninsel hat momentan eine Inzidenz von 22,18. Sobald die Reisewarnung wegfällt, “können wir einen sicheren Urlaub garantieren”, meint Marek Andryszak, Deutschland-Chef von Tui. Schließlich habe man nun schon einige Erfahrung mit Hygienekonzepten.

An zweiter Stelle sehen die Experten die Kanaren, die zurzeit allerdings ebenfalls noch als Risikogebiet eingestuft werden. Die Inzidenzen schwanken je nach Insel zwischen 37 und 111. Condor-Chef Ralf Teckentrup sieht ab Mitte Mai, Anfang Juni durch Impffortschritte und Tests noch weitere Länder am Urlaubshorizont auftauchen: Griechenland, Ägypten und die Türkei.

Dr. Christoph Specht, Arzt und Medizinjournalist, gibt allerdings zu bedenken, dass das Testregiment in den einzelnen Ländern unterschiedlich sei und die Inzidenzen daher nicht unbedingt vergleichbar seien – Stichwort Dunkelziffer.

Ist Fliegen nun riskant oder nicht?

Wenig verwunderlich sagt Condor-Chef Teckentrup: “Das Flugzeug ist ein sicheres Reisemittel.” Man hätte gelernt, die Hygienekonzepte zu verfeinern und eine möglichst sichere Reisekette abzubilden, vom Ein- und Auschecken bis zum Transfer. Experten hätten bestätigt, dass die Luft an Bord “exzellent” sei. Die Luft ströme von oben nach unten, außerdem werde sie von potenten Hepa-Filtern gereinigt.

Dr. Specht glaubt trotzdem: “Man kommt um eine Testpflicht beim Einchecken nicht drum herum.” Schließlich nähme man beim Trinken und Essen an Bord die Maske ab, und wenn dann jemand in unmittelbarer Nähe säße, der infiziert ist, könne es zu Ansteckungen kommen. Bisher seien aber nur zwei, drei Ansteckungen auf einem Langstreckenflug nach Australien nachgewiesen worden.

Wird der Urlaub vor Ort durch Corona beeinträchtigt?

Auch hier sind sich alle einig: Der Urlaub wird sich für die Dauer der Pandemie ruhiger abspielen als früher, genau wie unser Alltag Zuhause auch: “Partyurlaub ist nicht.” Genau wie Zuhause müssten wir uns auch im Urlaub an die Pandemie anpassen: Maske tragen und Abstand halten.

Was, wenn ich im Urlaub Probleme durch Corona bekomme?

Auch wer eine Reisekrankenversicherung und / oder eine Reiserücktrittsversicherung hat, sollte vorher unbedingt checken, was sie genau abdeckt, damit man keine bösen Überraschungen erlebt. Etwa, wenn beim Boarden Fieber festgestellt wird und man nicht einsteigen darf, oder wenn man im Urlaub an Corona erkrankt. Auch die Reiseveranstalter bieten Corona-Versicherungspakete an. Es gibt aber viele verschiedene Regeln, daher: Unbedingt beraten lassen, sonst bleibt man am Ende auf den Kosten sitzen. Grundsätzlich gelte in diesem unsicheren Jahr: Eine Pauschalreise biete etwas mehr Sicherheiten als ein Individualurlaub.

Was ist mit Urlaub in Deutschland?

Mit dem eigenen Auto losfahren, im Ferienhaus wohnen – sicherer geht es kaum. Das Problem: Noch herrscht in Deutschland ein Beherbergungsverbot. Aber Mallorca ja, Deutschland nein? “Das ist ein Widerspruch, der demnächst aufgelöst werden dürfte, es gibt da einen gewissen Öffnungsdruck,, meint RTL-Reiseexperte Ralf Benkö. Worauf man sich aber einstellen müsste: Die Nachfrage wird dieses Jahr noch höher werden als die Jahre zuvor – und die Preise dürften steigen.

Ob wir Sirtaki in Bad Münstereifel tanzen oder auf Rhodos, ist ziemlich wurscht.

Ist es nicht besser, ganz Zuhause zu bleiben?

“Epidemiologisch gesehen ja”, sagt Dr. Specht, aber wir könnten nicht auf Dauer alles zumachen. Es käme sowieso mehr darauf an, was wir tun und nicht wo: “Ob wir Sirtaki in Bad Münstereifel tanzen oder auf Rhodos, ist ziemlich wurscht.”

sar