Wadenwickel & Co. • Warme & kalte Wickel anwenden

Wadenwickel bei Fieber, Quarkwickel gegen Halsschmerzen: Wickel gehören zu den wichtigsten Hausmitteln, weil sie beispielsweise Erkältungssymptome wirksam lindern. Dabei kommen Zusätze wie Quark, Zwiebeln oder Kohl zum Einsatz. Doch auch wenn Wickel als Behandlungsmöglichkeit für Laien gelten, sollten sie immer richtig angelegt werden.

Wadenwickel sind eines der beliebtesten Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden wie Fieber.
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Wickel umhüllen einen bestimmten Körperteil, etwa Hals, Brust oder Wade, und wirken auf zwei Arten:

  • über ihre warme oder kalte Temperatur
  • über die Substanzen, mit denen der Wickel getränkt oder bestrichen wurde

Gegen diese Beschwerden helfen Wadenwickel und Co.

Kalte Wickel sind bei Verstauchungen, Quetschungen, akuten Entzündungen, Verbrennungen sowie Gelenkschmerzen angesagt. Die angenehme Kühle mindert die Durchblutung, wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Auch bei Fieber und sogar gegen Schlafstörungen sind kalte Wadenwickel das Mittel der Wahl.

Die besten Hausmittel gegen Erkältung

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Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Bei Blasenentzündungen oder Bronchitis kommt die warme Variante zum Einsatz. Generell wirken warme Wickel vor allem bei schwacher Durchblutung, Kälte- oder Völlegefühl, Nervosität und Magenkrämpfen. Durch die verbesserte Durchblutung gelangen mehr Nähr- und Aufbaustoffe in die Zellen, die Sauerstoffzufuhr nimmt zu, der Stoffwechsel wird angeregt.

Gut temperierte Brustwickel helfen auch bei Husten und langwieriger Bronchitis, warme Halswickel bei Halsschmerzen und Heiserkeit. Wärme empfehlen Experten außerdem bei Muskel-, Bänder- und Sehnenschmerzen.

Drei Lagen: Wickel richtig anlegen

Ein Wickel besteht aus drei Schichten:

  • einem feucht-warmen oder -kalten Innentuch
  • einem trockenen Zwischentuch
  • einem Außentuch, das die Temperatur hält

Bei der richtigen Wickeltechnik sollte das Innentuch aus hygienischen Gründen gut waschbar sein, also am besten aus Leinen (besonders kühlend) oder Baumwolle bestehen. Neben fertig gekauften Sets aus der Apotheke oder dem Sanitätshaus eignen sich auch Tücher aus dem Haushalt wie Geschirrtücher oder alte Bettlaken.

 Dem Innentuch folgt ein trockenes Zwischentuch aus Baumwolle. Es hält die Feuchtigkeit vom Außentuch fern. Das Zwischentuch sollte in jedem Fall wasser- und luftdurchlässig sein (kein gummiertes Tuch oder Folie). Der beabsichtigte Temperaturreiz entsteht erst, wenn die Feuchtigkeit verdunsten kann.

Das Außentuch kann etwas kleiner sein als die beiden anderen Tücher. Bei der klassischen Kneipp-Therapie ist es aus Wolle, da sie die Temperatur besonders gut konserviert. Sinn des Außentuches ist es, den Wickel auf dem Körper zu fixieren. Es lässt sich vor allem bei Kindern auch durch einen Trikotschlauch oder eine abgeschnittene Strumpfhose ersetzen und verrutscht dann nicht so leicht. Da Wolle sich nicht auskochen lässt und außerdem kratzt, sollte ein Wolltuch als Außenwickel nicht die Haut berühren.

Tipp: Für den alltäglichen Gebrauch lassen sich die Zwischen- und Außenschicht auch durch ein einziges dickes Frotteetuch ersetzen. 


So wählen Sie die richtige Temperatur und Dauer für Wickel

Ein kalter Wickel wirkt meist länger auf den Körper ein, als es bei einem kalten Guss oder Bad der Fall ist. Deshalb dürfen die Temperaturen des Wickels nicht zu niedrig sein: bei Fieber nur fünf bis zehn Grad Celsius unter der Körpertemperatur, bei Schwellungen auch kälter, bis zu 15 Grad Celsius unter der Körpertemperatur.

Bleibt ein kalter Wickel länger als etwa 15 Minuten liegen, reagiert der Körper, indem er zum Ausgleich vermehrt Wärme bildet. Diese Wärme kann erwünscht oder unerwünscht sein:

  • Soll der kalte Wickel Schwellungen und Schmerzen lindern oder die Durchblutung bremsen, erneuert man ihn spätestens, wenn er Hauttemperatur erreicht hat.

  • Ein kalter Wickel, der den Körper dazu anregen soll, selbst Wärme zu bilden, bleibt etwa 45 bis 75 Minuten liegen. Empfindet der Patient den Wickel allerdings nicht nach spätestens zehn Minuten als angenehm, ist er wieder zu entfernen.

Ein warmer Wickel bleibt mindestens 45 Minuten bis zwei Stunden oder auch über Nacht liegen.

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Quark-, Kartoffel-, Zwiebel-, Kohlwickel – Zutaten für den Umschlag

Nicht nur die Temperatur des Wickels, auch spezielle Zutaten fördern den Heilungsprozess. Nummer eins bei der warmen Anwendung ist der Kartoffelwickel. Die Knolle ist ein großartiger Wärmespeicher und eine Wohltat für verspannte Nacken.

Obstessig in kalter Anwendung lindert Juckreiz und stabilisiert den Säureschutzmantel der Haut. Eine nahende Grippe lässt sich mit Essigsocken abwehren: Baumwollsocken einfach in handwarmes Wasser mit Obstessig tauchen, auswringen, anziehen und ein paar trockene Wollstrümpfe überziehen.

Große Bedeutung haben auch Kohlwickel. Weißkohl und Wirsing sind wegen ihrer keimtötenden und reinigenden Wirkung sehr geschätzt. Bei entzündlichen Prozessen entziehen sie dem Körper Giftstoffe. Kohlwickel eignen sich bei Gürtelrose, Insektenstichen, Röteln und Verbrennungen. Linderung verspricht das Gemüse auch bei Hals- und Gelenkschmerzen, Gicht und Rheuma. Wichtig: Für einen Kohlwickel verwendet man nur die inneren, frischen Blätter.

Wärmeentziehend, schmerzlindernd, schleimlösend und entzündungshemmend wirken Quarkwickel, die Hebammen gern gegen Entzündungen der Brust (Mastitis) einsetzen. Zudem pflegt Quark die Haut und hält Kälte besonders lange.

Einen durchblutungsfördernden, desinfizierenden und schmerzlindernden Effekt haben Zwiebelwickel. Kleingeschnitten und nur sanft erwärmt haben sich Zwiebeln besonders für Ohrenwickel bei Mittelohrentzündung und Ohrenschmerzen bewährt.

Von Hals- bis Wadenwickel: Wo genau werden die Umschläge angelegt?

Der Halswickel hüllt den gesamten Hals ein. Er darf nicht zu dicht anliegen, damit der Patient keine Beklemmungen bekommt.

 Der Brustwickel reicht vom Halsansatz bis eine Handbreit unter den Rippenbogen – die Arme dabei nicht mit einwickeln.

 Der Leberwickel reicht bei Frauen vom unteren Brustansatz, bei Männern von den Brustwarzen bis zu den Hüftknochen.



Der Lendenwickel reicht vom unteren Rippenbogen bis mindestens eine Handbreit unterhalb der Leiste.

 Der Leibwickel hüllt den Rumpf von den Achseln bis mindestens eine Handbreit unter den Leisten ein.

 Der Ohrenwickel wird wie ein tief sitzendes Stirnband über die Ohren gewickelt. Der Wadenwickel wird zwischen Knie und Sprunggelenk angelegt und sollte straff sitzen, um seine Wirkung zu entfalten.

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