Wasserfälle in Europa: Das sind die spektakulärsten Kaskaden weit und breit

Von Island bis Kroatien: Das sind Europas spektakulärste Wasserfälle

Donnern im Ohr, Gischt im Gesicht: Wer vor einem Wasserfall steht, spürt die ganze Macht der Natur. Und je größer und breiter der Fall, desto berauschender das Schauspiel, das allein an den schönsten sieben Wasserfällen Europas Millionen Urlauber in Verzückung bringt. Wir zeigen sie Ihnen.

  • Skandinavien, Alpen, Adria-Region: In vielen Ländern Europas locken spektakuläre Wasserfälle.
  • Touristen fühlen sich von großen Wasserfällen magisch angezogen.
  • Einige Wasserfälle bieten einen Extrakick in Gestalt von Klettersteigen.

Wenn Wassermassen sich den Weg über die Böschung bahnen, um dann im freien Fall teilweise Hunderte von Metern in die Tiefe zu rauschen, dann gerät schon mal der ein oder andere Atemzug ins Stocken.

Ein solches Schauspiel der Natur fasziniert vor allem Touristen, die von Wasserfällen oft wie magisch angezogen werden. Erst recht, wenn dem berauschenden Naturschauspiel eine Sage etwas Mystisches verleiht. Oder eine gewagt gebaute Aussichtsplattform vorhanden ist, ein Erlebniszentrum oder sogar ein Klettersteig direkt neben den tosenden Wassermassen.

Schweiz: Der donnernde Rheinfall

Zwar kommt der bei Schaffhausen liegende Rheinfall „nur“ auf eine Höhe von rund 23 Metern, doch die haben es mit sehr viel Wasser in sich. Auf einer Breite von 150 Metern stürzen im Schnitt knapp 370.000 Liter pro Sekunde über die Kante – nur der norwegische Sarpsfossen schafft in Europa mehr. Dafür verzeichnet der Rheinfall deutlich mehr Besucher, jährlich 1,3 Millionen.

Diese können mit einem Schiff zu dem Felsen fahren, der aus dem XXL-Sprudel herausragt, und diesen besteigen, oder eine Kanutour unternehmen. Auch die angrenzenden Schlösschen Wörth und Laufen sind einen Abstecher wert, wie der nahe Klettergarten. Abends erscheint der Rheinfall in einem besonderen Licht, dank einer modernen Lichtanlage mit raffinierten Illuminationen.

Kroatien: Die romantischen Krka-Fälle

Üppige Vegetation, eine Vielzahl von Inseln, schöne Kieselstrände und felsige Abschnitte: Die Küste bei Šibenik erfreut sich großer Beliebtheit. Wobei ein Abstecher ins Landesinnere zu den Krka-Fällen im gleichnamigen Nationalpark dringend zu empfehlen ist. Zuerst fahren Ausflügler vom Parkplatz rund 30 Minuten mit einem Boot flussaufwärts, bevor sie die Wahl haben zwischen einem Bad unterhalb der Wasserfälle oder einem raffiniert angelegten Wanderpfad, der auf Holzstegen durch die Botanik und stets entlang des fallenden Wassers führt.

Der schönste Fall, der Skradinski buk, sprudelt übrigens über zahlreiche Kaskaden 46 Meter in die Tiefe. Ein ebenso anmutiges wie farbenfrohes Spektakel: Während das Wasser der Krka außerhalb des Parks oft grau und trübe wirkt, fließt es hier – angereichert durch Minerale – in schillerndem Grün über die Kalksteine.

Österreich: Die erhabenen Krimmler Wasserfälle

Die Krimmler Wasserfälle westlich von Mittersill sind zwar nicht die höchsten Wasserfälle der Alpen, aber vermutlich die eindrucksvollsten. Hier im Salzburger Land stürzt die Krimmler Ache mit großem Tamtam in drei Fallstufen und insgesamt 380 Metern Höhe donnernd zu Tal. Dieses Naturspektakel wollen rund 350.000 Besucher pro Jahr erleben, was einen Top-Ten-Platz unter Österreichs Sehenswürdigkeiten einbringt.

Der Blick von mehreren Aussichtsplattformen ist indessen nicht nur atemberaubend, sondern auch atemfördernd. Denn der Aufenthalt im Sprühnebel der Fälle bewirkt, so sagt eine Studie, eine nachhaltige Verbesserung bei Asthma-Symptomen. Auch spannend: die benachbarte „WasserWunderWelt“, ein innovatives Erlebniszentrum für hochkarätiges Infotainment – inklusive Panoramaterrasse, Außenbereich zum Spielen und einer österreichweit einzigartigen Projektionsshow, dem Aquaszenarium.

Island: Der goldene Gullfoss

Im Land der Geysire und heißen Quellen wimmelt es nur so von Wasserfällen. Der wohl bekannteste dürfte der im Südwesten der skandinavischen Insel gelegene Gullfoss sein, der auch als „goldener Wasserfall“ bekannt ist. Über zwei gewaltige, fast im rechten Winkel aufeinander stehende Kaskaden stürzt das Wasser des Gletscherflusses Hvítá in eine 2,5 Kilometer lange und 70 Meter tiefe Schlucht.

An warmen Sommertagen donnern pro Sekunde bis zu 1200 Kubikmeter Wasser über die leuchtenden Basaltsteine in die Tiefe. Bei Sonnenaufgang erstrahlt das Naturschauspiel übrigens besonders golden!

Norwegen: Die magischen Sieben Schwestern

Der 2005 zum Unesco-Welterbe geadelte Geirangerfjord darf bei keiner Kreuzfahrt in den hohen Norden fehlen. Denn auf 15 Kilometern zeigt sich Norwegen wie im Bilderbuch. Umgeben von schneebedeckten Gipfeln, Gletschern und Seen mäandern Wildbäche durch Laub- und Nadelwälder bis in den Fjord. Und an den steil abfallenden Talwänden rauschen zahlreiche Kaskaden ungebremst und lautstark in die Tiefe.

Die schönsten sind die „Sieben Schwestern“: Sieben Wasserfälle, die direkt nebeneinander in die Tiefe stürzen und im Schnitt einen freien Fall von 250 Metern aufweisen. In wasserreichen Sommern sind die Fälle, um die sich etliche Sagen ranken, ein beeindruckendes Schauspiel, das man am besten vom Oberdeck der ganz nahe heranfahrenden Schiffe beobachtet. Noch besseren Blick hat man vom Kajak aus.

Schweiz: Der literarische Reichenbachfall

Der rund 120 Meter hohe und bis zu 40 Meter breite Reichenbachfall bei Meiringen im Berner Oberland gehört zu den bekanntesten Wasserfällen Europas, auch wenn die meisten ihn wohl eher vom Hörensagen kennen. Berühmtheit erlangte der größte von sieben aufeinanderfolgenden Wasserfällen, die zusammen eine rund 300 Meter hohe Kaskade bilden, durch seine Rolle in der Geschichte „Das letzte Problem“ von Sir Arthur Conan Doyle.

In dieser kämpft der berühmte Detektiv Sherlock Holmes mit seinem Widersacher Professor Moriarty und beide stürzen den Wasserfall hinab. Sherlock Holmes’ Tod wurde später zwar literarisch revidiert, trotzdem steht an der Stelle des Sturzes eine Gedenktafel, die an das fiktive Ereignis erinnert. Ein ganz und gar reales Erlebnis mit hohem Erinnerungswert stellt eine Wanderung zu den benachbaraten Fällen dar.

Österreich: Der sportliche Stuibenfall

Der 159 Meter hohe Stuibenfall im Ötztal gilt nicht nur als höchster Wasserfall Tirols, sondern auch als eines der schönsten Naturschauspiele des österreichischen Bundeslandes. Die Wanderung zu den Staubwolken aus Wasser, die für seinen Namen verantwortlich sind, lässt sich von jedermann meistern. Wer den Extrakick sucht, nimmt sich den 450 Meter langen Klettersteig vor. Dieser quert eine Felswand und ermöglicht dabei spektakuläre Ausblicke, auch in die Tiefe.

Das Schlussstück führt direkt neben dem gewaltigen Wasserfall in Falllinie über die Felsabbrüche hinauf. Auch wenn der Steig bestens abgesichert ist und reichlich künstliche Tritte und Griffe vorhanden sind: Das Getöse des Wasserfalls und der Tiefblick auf die schäumende Gischt sind ungewohnt und lenken ziemlich vom Klettern ab. Nervenkitzel pur bietet der Abschluss: Mutige queren direkt oberhalb des Wasserfalls den Bach, der gleich unterhalb in die Tiefe stürzt.

Im Video: Von Mauritius bis Argentinien –  Diese Wasserfälle rauben Ihnen den Atem

Diese Wasserfälle rauben Ihnen den Atem

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