Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen • Was tun?

Jeder Gang zur Toilette wird zur Qual, wenn das Wasserlassen Schmerzen bereitet. Die meist intensiven Beschwerden können durch verschiedene Krankheiten entstehen – vor allem durch Harnwegsinfektionen wie zum Beispiel eine Blasenentzündung (Zystitis).

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen beruhen meist auf einer Infektion der Harnwege, welche durch Bakterien, Pilze oder Viren ausgelöst wird.
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Wer es schon einmal erlebt hat, weiß, wie stark Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sein können. Gerade bei der Blasenentzündung entsteht ein regelrechter Teufelskreis: Einerseits sorgt die Blasenentzündung für ständigen, heftigen Harndrang, andererseits verursacht das Wasserlassen erhebliche Schmerzen. Dieses Stechen und Brennen lässt sich sowohl im Bereich der Harnblase als auch der Harnröhre feststellen.

Die Beschwerden beginnen manchmal schon kurz vor dem Toilettengang, also wenn sich die Blase füllt, zu Beginn des Wasserlassens oder eher am Ende. Oft sind sie so stark, dass nur noch wenig Urin abgegeben werden kann (Harnverhalt). Häufig schmerzt auch der Unterleib, bei Frauen kann auch der gesamte Intimbereich gereizt sein.

Im Überblick:

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Bereits der Harndrang führt zu Schmerzen

Medizinisch wird das Symptom Schmerzen beim Wasserlassen mit Algurie bezeichnet und fällt unter den Oberbegriff Miktionsbeschwerden. Dazu gehören

  • Schmerzen
  • Brennen oder
  • Jucken beim Wasserlassen.

Manchmal treten zusätzlich zu den Schmerzen beim Wasserlassen begleitende Beschwerden auf, es befindet sich zum Beispiel Blut im Urin, der Harn ist trüb oder riecht unangenehm.

Rund zwei Liter Urin verlassen pro Tag den Körper. Dabei kommt es darauf an, wie viel die Trinkmenge ist und wie gut die Nieren arbeiten. Der Urin gelangt über die Harnleiter von den Nieren in die Blase. Sie füllt sich langsam und bereits ab 200 Milliliter Urin reagieren Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand mit dem Signal Harndrang. Bereits zu diesem Zeitpunkt kann der Schmerz beginnen und sich beim Wasserlassen fortsetzen.

Ursachen für Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen

In den allermeisten Fällen ist aber eine Harnwegsinfektion Ursache der Schmerzen beim Wasserlassen. Auslöser können verschiedene Erreger sein, darunter wiederum besonders häufig:

  • Escherichia coli (E. coli; Darmbakterien, medizinisch Enterobakterien)
  • weitere Darmbakterien, etwa Klebsiellen
  • Bakterien einer Geschlechtskrankheit, etwa der Gonorrhöe (umgangssprachlich Tripper) oder aber Chlamydien
  • Pilze (vor allem Candida albicans)

Schmerzen beim Wasserlassen in der Schwangerschaft

Vor allem Frauen sind anfällig für eine Blasenentzündung. Ihre Anatomie mit kurzer Harnröhre und der räumlichen Nähe von Harnröhrenöffnung und Darmausgang begünstigt, dass Darmkeime über die Harnröhre in die Blase gelangen. Eines der wichtigsten Anzeichen dafür sind Schmerzen beim Wasserlassen.

Das Risiko für eine Harnwegsinfektion ist in der Schwangerschaft erhöht: Die spezielle Hormonsituation in der Schwangerschaft führt zu einer Erweiterung der Harnwege. Bakterien haben dann leichtes Spiel. Jede Blasenentzündung in der Schwangerschaft sollte vom Arzt abgeklärt und behandelt werden, weil sonst das Baby in Gefahr geraten könnte.

Schmerzen während des Wasserlassens speziell beim Mann

Männer, vor allem jüngere, bekommen dagegen selten eine Blasenentzündung. Falls das trotzdem geschieht, sollte die Zystitis jedoch ernst genommen werden. Weil bei Männern die Harnröhre nicht nur den Urin transportiert, sondern auch das Ejakulat, können Bakterien über die Harnröhre auch die Hoden und Nebenhoden erreichen. Die Blasenentzündung kann sich bei Männern also auf die Geschlechtsorgane ausbreiten.

Vergleichsweise häufig ist dagegen ein Blaseninfekt beim älteren Mann. Ursache ist meist eine Prostataerkrankung. Sowohl die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, kurz BPH) als auch die Prostataentzündung (Prostatitis) begünstigen Blasenentzündungen. Hormonell bedingt treten Prostataveränderungen mit zunehmendem Lebensalter häufiger auf.

Brennende Schmerzen beim Wasserlassen – was tun?

Für alle Betroffenen gilt: Sind die Beschwerden ausgeprägt, halten mehrere Tage an oder kommen zu den Schmerzen beim Wasserlassen weitere Symptome wie Blut im Urin, Fieber oder Krämpfe, sollten sie auf jeden Fall zum Arzt gehen.

  • weiterlesen

    Harnwegsinfekte natürlich und verträglich behandeln.

    Pflanzliche Hilfe – schon bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung anwendbar.

Mit einer Urinuntersuchung stellt er fest, ob es sich tatsächlich um eine Blaseninfektion handelt und falls ja, welche Erreger die Ursache sind. Je nach Art und Menge der Keime wird er ein Antibiotikum verschreiben.

Tritt die Blasenentzündung häufiger auf, wird der Mediziner zusätzlich nach weiteren Ursachen forschen, etwa ob Blasensteine vorliegen, eine Prostatavergrößerung oder Harnröhrenverengung. Dann kann eine zielgerichtete Behandlung eingeleitet werden, die das Risiko für Harnwegsinfekte deutlich senkt.

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Hausmittel gegen Schmerzen beim Wasserlassen

Manchmal verschwindet das Symptom Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen bereits nach kurzer Zeit von allein wieder. Vor allem diejenigen, die schon mal eine Blasenentzündung hatten, reagieren dann bei den ersten Anzeichen richtig: Sie gönnen sich Wärme, einen langen Schlaf und trinken viel – so dass die Selbstheilungskräfte des Körpers mit der Blasenentzündung sozusagen über Nacht fertig werden.

Auch Medikamente mit Heilpflanzen wie der harntreibenden Hauhechelwurzel sind dabei sinnvoll. Solche Arzneimittel sind auch dann geeignet, wenn man wegen der Blasenentzündung Antibiotika einnehmen muss.

Daneben gibt es noch einige Hausmittel gegen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen:

  • Trinken Sie viel heißen Tee, am besten Kräuterteesorten wie spezielle Blasentees. Die Flüssigkeit durchspült die Blase und befördert damit auch die Krankheitserreger nach draußen. Zusätzlich heizt das Heißgetränk richtig ein, Sie beginnen zu schwitzen – ein Zeichen, dass Stoffwechsel und Immunsystem auf Hochtouren laufen.

  • Legen Sie eine Wärmflasche, einen heißen Wickel oder ein Heizkissen auf den Unterleib. Die Wärme regt die Durchblutung der Blase und der Harnröhre an, was wiederum die lokale Abwehr aktiviert. Zusätzlich löst Wärme die schmerzhaften Krämpfe bei einer Blasenentzündung.

  • Bereiten Sie sich ein warmes Fußbad, rubbeln Sie danach die Füße kräftig ab und schlüpfen Sie sofort in dicke Socken. Sind die Füße warm, steigt nämlich auch die Durchblutung der Blase. Tragen Sie deshalb bei einer Blasenentzündung ruhig auch mal im Bett warme Socken.



Was tun bei Blasenentzündung?

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