An Weihnachten spart die Stadt keine Energie

Historische Bauten werden an Weihnachten beleuchtet

lkp.

Energie sparen Ja – aber nicht an Weihnachten. Die Kirchen in der Stadt Zürich sollen auch an den Festtagen beleuchtet werden. Am 21. September hat der Stadtrat eigentlich beschlossen, die Beleuchtung von historischen Bauten aufgrund einer möglichen Energiemangellage abzuschalten. In den vergangenen Tagen haben den Stadtrat nun aber zahlreiche Zuschriften aus der Bevölkerung erreicht mit dem Wunsch, die Festbeleuchtung über die Feiertage einzuschalten. Dies schreibt die Regierung in einem Communiqué.

Der Stadtrat hat nun entschieden, dem Bedürfnis nachzukommen. Die Einschaltung der Festbeleuchtung sei verantwortbar, schreibt er. Zwar sei eine Energiemangellage in der zweiten Winterhälfte nicht ausgeschlossen, aber sowohl die Stauseen als auch die Gas- und Ölspeicher sind gut gefüllt.

Die Beleuchtung einzig an bedeutenden Sakralbauten wie Grossmünster und Fraumünster wieder einzusetzen, sei aus technischen Gründen nicht möglich. Daher werden sämtliche historische Bauten gemäss «Plan Lumière» am 24. und 25. Dezember bis nachts um 1 Uhr beleuchtet, in der Silvesternacht bis 3 Uhr. Von dieser Regelung nicht betroffen ist die Strassenbeleuchtung, die wie bisher während der ganzen Nacht eingeschaltet bleibt.


Der blaue, günstigere Züri-Sack ist ab Januar im Handel

Neu gibt es auch einen zehn Liter fassenden Kehrichtsack für Personen, die weniger Abfall generieren.

Entsorgung und Recycling Zürich

bai. Blaue Schrift auf weissem Grund: Der gewohnte Züri-Sack wird bald aus dem Stadtbild verschwinden. Denn ab Januar gibt es im Handel nur noch den neuen, blauen Abfallsack. Wer noch weisse Säcke vorrätig hat, kann diese weiterhin benutzen. Das schreibt Entsorgung und Recycling Zürich in einer Mitteilung vom Dienstag (20. 12.).

Wer Nachschub an Abfallsäcken benötige, für den lohne es sich, mit dem Kauf bis zum neuen Jahr zu warten, heisst es weiter. Denn der blaue Züri-Sack ist ein paar Franken günstiger. Beim 35-Liter-Sack zum Beispiel sinken die Gebühren um einen Viertel, also von 1 Franken 70 auf 1 Franken 30 pro Sack.

Wer bis anhin im Detailhandel für eine Rolle 20 Franken 20 bezahlt habe, den dürfte diese künftig 17 Franken 20 kosten, wenn der Händler beim gleichen Zuschlag bleibe. Das erklärt Tobias Nussbaum, der Mediensprecher bei Entsorgung und Recycling, auf Anfrage.

Der Verkaufspreis des Züri-Sacks setzt sich aus dem durch die Stadt steuerbaren Gebührenanteil, aus den Kosten für die Produktion der Säcke sowie aus dem Aufschlag des Detailhandels zusammen. Der Preis pro Rolle kann je nach Verkaufsstelle variieren.

Der Grund für den Farbwechsel ist, dass für den weissen Züri-Sack farbloses oder weisses Plastik-Rezyklat aus der Industrie verwendet werden musste. Der dunkle, blaue Züri-Sack kann auch mit Recycling-Kunststoff aus Haushaltsabfällen hergestellt werden. Die neue Farbe sei, so heisst es, ein Beitrag zur Schliessung von Stoffkreisläufen.

Um Ressourcen zu sparen, wird zudem der Entsorgungskalender erstmals nicht mehr per Post verschickt. Stattdessen lässt sich via App ein auf das eigene Wohnquartier zugeschnittener Kalender zusammenstellen. Man kann diesen auch selber als PDF ausdrucken.


Baugericht weist Rekurse gegen Kiesabbau in Lindau ab

Schon 2009 wehrten sich Anwohner gegen das geplante Kiesabbaugebiet bei Tagelswangen.

Schon 2009 wehrten sich Anwohner gegen das geplante Kiesabbaugebiet bei Tagelswangen.

Christian Beutler / NZZ

sho. Die Kies AG Bäretswil will bei Tagelswangen auf den Gemeindegebieten von Lindau und dem benachbarten Illnau-Effretikon Kies gewinnen. Auf einer Abbaufläche von 33 Hektaren auf beiden Seiten der A 1 wird die Aushubmenge auf 7,9 Millionen Kubikmeter geschätzt. Im Frühling setzte die Baudirektion den dafür nötigen kantonalen Gestaltungsplan fest.

Die beiden Standortgemeinden haben in Verhandlungen Verbesserungen erzielt und verzichteten auf Rechtsmittel. Hingegen wehren sich zwei Anwohnergruppen gegen die Pläne, unter ihnen auch die lokale «IG Kiesgrube-nein». Das Baurekursgericht hat nun ihre Einsprachen in fast allen Punkten abgelehnt. Insbesondere schützte es die 2014 erfolgte Aufnahme des Kiesabbaugebiets in den kantonalen Richtplan.

Die Baudirektion habe gestützt auf eine umfassende Interessenabwägung zu Recht den Gestaltungsplan festgesetzt, der das umstrittene Abbauvorhaben ermögliche, schreiben die Richter im kürzlich veröffentlichten Beschluss. Auf 77 Seiten weisen sie unter anderem Zweifel an der Bedarfsabklärung zurück. Die Baudirektion stellt sich im Verfahren auf den Standpunkt, dass der für die Bautätigkeit nötige Kies im Kanton – und das nach Möglichkeit in verschiedenen Regionen – abzubauen ist, um Transportwege zu vermindern.

Die Rekurrenten erhielten nur in einem Nebenpunkt recht, gegen den sich die Baudirektion nicht gewehrt hatte. So ist dereinst die durch den Betrieb der Kiesgrube ausgelöste Zahl der Lastwagenfahrten auf dem Gebiet der Gemeinde Lindau zu überwachen. In einem anderen Punkt hat der Kanton gerade noch rechtzeitig das Abbaugebiet aus dem Inventar der Landschaftsschutzobjekte entfernt, was sonst ein Problem gewesen wäre.

Die Kiesgrube steht in engem Zusammenhang mit dem Bau des Brüttener Bahntunnels ab 2026 zwischen Töss und Bassersdorf (Mehrspurausbau Zürich–Winterthur). Vorgesehen ist nämlich, die für den Tunnel benötigten rund 500 000 Tonnen Kies gerade vor Ort zu gewinnen. Ausserdem soll die Kiesgrube bei Tagelswangen mit etwa der Hälfte des Tunnelaushubs von 4 Millionen Tonnen gleich wieder aufgefüllt werden. Damit das möglich bleibt, darf der Kiesabbau allerdings nicht allzu lange durch Rechtsmittel verzögert werden.


Kanton schafft 200 weitere Plätze für Asylsuchende

Die Spiegelung zeigt das alte Personalhaus des Stadtspitals Triemli, das als Unterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge dient.

Die Spiegelung zeigt das alte Personalhaus des Stadtspitals Triemli, das als Unterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge dient.

Annick Ramp / NZZ

bai. Der Kanton Zürich nimmt rund 200 weitere Plätze für Asylbewerber temporär in Betrieb. Zwei zusätzliche Anlagen werden dazu genutzt. Dies hat die Sicherheitsdirektion kürzlich angekündigt. Nun hält sie in einem Communiqué (9. 12.) fest, um welche Unterkünfte es sich handelt.

Erstens geht es um die Zivilschutzanlage Katzenschwanz in der Stadt Zürich. Diese ist für einen mehrwöchigen Aufenthalt eingerichtet worden und bietet Platz für 100 Personen.

Zweitens stellt die Stadt dem Kanton zwei Etagen im ehemaligen Personalhaus des Stadtspitals Triemli zur Verfügung. 100 Asylsuchende können dort unterkommen. Die Stadt Zürich betreibt das frühere Personalhaus seit März als Unterkunft für Ukrainerinnen und Ukrainer. Mit dem gemeinsamen Betrieb könnten Synergien genutzt werden, heisst es.

Damit betreibt der Kanton inzwischen insgesamt 18 Unterkünfte für Asylsuchende und Personen mit Schutzstatus S.

Der Bund forciert seit Ende Oktober die Zuweisungen an die Kantone. Ab Mitte Dezember wird er zwar wieder auf die üblichen Zuweisungen zurückgehen, wie das Staatssekretariat für Migration bekanntgegeben hat. Aber auch für diese Personen muss der Kanton Plätze schaffen, weshalb er die genannten weiteren Plätze in Betrieb nimmt.


Geschäftsprüfungskommission will Datenskandal untersuchen

Justizdirektorin Jacqueline Fehr bei der Medienkonferenz zum Datenleck am Dienstag, 6. Dezember, in Zürich.

Justizdirektorin Jacqueline Fehr bei der Medienkonferenz zum Datenleck am Dienstag, 6. Dezember, in Zürich.

Ennio Leanza / Keystone

bai. Die Geschäftsprüfungskommission des Zürcher Kantonsrates (GPK) hat beschlossen, den Umgang der Justizdirektion und allfälliger weiterer kantonaler Stellen mit dem Datenmissbrauchsvorfall zu untersuchen. Dies schreiben die Kommission und ihr Präsident, Beat Habegger (FDP), in einer Mitteilung vom Donnerstag (8. 12.). Wegen dilettantisch entsorgter Festplatten gelangten heikle Daten ins Sex- und Drogenmilieu.

An ihrer Sitzung hat die GPK die Justizdirektorin Jacqueline Fehr zum Datenmissbrauchsvorfall und zum Vorgehen der Justizdirektion befragt. Die GPK teilte Jacqueline Fehr mit, dass sie die Kommission angesichts der in der Untersuchung erkannten Missstände proaktiv über die Ergebnisse hätte informieren müssen.

Die Kommission habe daher beschlossen, eine Untersuchung zum Umgang der Justizdirektion mit dem Datensicherheitsvorfall einzuleiten. In diesem Zusammenhang sei zu überprüfen, ob und wie die Empfehlungen einer Administrativuntersuchung aus dem Jahr 2021 umgesetzt worden seien. Und auch, ob der Umgang mit Daten und Informationen heute den gesetzlichen Anforderungen entspreche. Die GPK hat weiter beschlossen, eine Subkommission einzusetzen. Sie wird die Ziele und das Vorgehen der Untersuchung genau festlegen.

Der Fall von Datenmissbrauch hatte sich zwischen 2006 und 2012 oder 2014 in der Justizdirektion ereignet. Er wurde mit einer im Kantonsrat eingereichten Anfrage öffentlich. Jacqueline Fehr informierte die GPK Anfang März 2021 über eine Administrativuntersuchung im Zusammenhang mit einem bei der Staatsanwaltschaft hängigen Verfahren, es gehe um den Verdacht auf einen Datenmissbrauch. Vom Ausmass des Vorfalls sowie vom Abschluss der Administrativuntersuchung und von deren Ergebnissen hatte die GPK bis vor kurzem keine Kenntnis.


Zwei Jungunternehmer übernehmen das Restaurant Certo

Das «Certo» wird ab nächstem Frühjahr von Nikos Voutsas und Severin Hössli geführt.

Das «Certo» wird ab nächstem Frühjahr von Nikos Voutsas und Severin Hössli geführt.

Daniel Neukom

bai. Es ist ein prägendes Lokal für Zürich und spiegelt die Geschichte der italienischen Einwanderer in Aussersihl. Bekannt ist das Restaurant Certo für seine einfache, italienische Küche und eine Caffè-Bar. Nun sind neue Wirte für das Traditionslokal am Werdplatz gefunden worden.

Das «Certo» wird ab nächstem Frühjahr von Nikos Voutsas und Severin Hössli geführt. Die ausgebildeten Gastronomen und angehenden Weinakademiker behalten den Namen des Lokals bei. Das Angebot soll aber leicht modernisiert werden.

Die beiden Jungunternehmer haben den Zuschlag erhalten, weil sie weiterhin günstige Pastagerichte für die Stammkundschaft anbieten und gleichzeitig vermehrt ein jüngeres Publikum ansprechen wollen. Abends planen sie auch mehrgängige Menus mit Weinbegleitung.

So begründet Liegenschaften Stadt Zürich in einer Mitteilung den Entscheid. Dreizehn Bewerbungen seien auf die öffentliche Ausschreibung hin eingetroffen, heisst es weiter. Die beiden Jungunternehmer haben sich kürzlich als Fullfilled GmbH selbständig gemacht.

Martin Arnold, der jetzige Gastgeber im Restaurant Certo, möchte sich anderen Projekten zuwenden und den Mietvertrag nicht bis zur anstehenden Instandsetzung verlängern. Liegenschaften Stadt Zürich schrieb das Restaurant daher für eine Zwischennutzung von fünf Jahren aus.

Seit vierzehn Jahren bietet das «Certo» italienische Küche am Werdplatz. Es führt die Tradition des einst im selben Gebäude ansässigen «Cooperativo» fort. Dieses war aus der italienischen Gastarbeiterbewegung hervorgegangen. Heute befindet es sich in der Nachbarschaft, an der St. Jakobstrasse.

Das «Coopi» in einer Aufnahme aus dem Jahr 2006. Es wurde vom «Certo» abgelöst. Die neuen Wirte wollen am jetzigen Namen festhalten.

Das «Coopi» in einer Aufnahme aus dem Jahr 2006. Es wurde vom «Certo» abgelöst. Die neuen Wirte wollen am jetzigen Namen festhalten.

Christian Beutler / NZZ


Linke verärgert über bürgerliche Budgetkürzungen

zge.

Der Kanton Zürich dürfte das kommende Jahr mit roten Zahlen abschliessen, allerdings möglicherweise etwas weniger tiefrot als im Budget der Kantonsregierung vorgesehen. Diese erwartet ein Minus von über einer halben Milliarde Franken: 568 Millionen Franken soll der Aufwandüberschuss betragen. Ein Treiber davon ist ein Teuerungsausgleich von 3,5 Prozent für alle kantonalen Angestellten.

Die Finanzkommission des Kantonsrats (Fiko) ist mit diesen Aussichten gar nicht einverstanden. Sie will den Regierungsrat dazu verpflichten, bei den Ausgaben 342 Millionen Franken einzusparen und somit das Defizit auf 226 Millionen Franken zu reduzieren. Dies schreibt die Fiko am Donnerstag (1. 12.) in einer Medienmitteilung.

Die Fiko begründet ihren Antrag einerseits damit, dass die Zahlungen der Schweizerischen Nationalbank an die Kantone dieses Jahr wohl vollständig ausfallen würden. Deshalb seien die Ausgaben um rund 240 Millionen Franken zu kürzen. Andererseits sollen beim Personal 100 Millionen Franken eingespart werden. Damit soll der effektive Anstieg der Lohnsumme auf 2,2 Prozent gestutzt werden, was etwa dem durchschnittlichen Teuerungsausgleich in der Schweiz entspreche.

Wo genau der Kanton sparen soll, lässt die Fiko offen. Es soll aber in allen Direktionen Reduktionen geben.

Bei der Ratslinken kommen diese Kürzungen nicht gut an. Bei den Löhnen zu knausern, sei falsch, schreiben SP, Grüne und AL in einer Mitteilung. Zum Budget geäussert hat sich weiter die GLP. Sie kritisiert wie die Bürgerlichen den Teuerungsausgleich für das Personal. Die Regierung heize damit die Inflation an und verschaffe sich in einer Zeit des Fachkräftemangels einen Konkurrenzvorteil gegenüber der Wirtschaft.

Wie das Budget aussehen wird, entscheidet der Zürcher Kantonsrat ab dem 12. Dezember. Die Beratungen werden mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen.


Das Zentrum von Oerlikon soll aufgewertet werden

fbi.

Die Stadt Zürich will das Zentrum von Oerlikon aufwerten. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen eine breitere Fussgängerzone, der Ausbau von Velorouten sowie Massnahmen zur Hitzeminderung im Sommer umgesetzt werden, wie der Stadtrat in einer Mitteilung schreibt.

Baubeginn ist frühestens im Herbst 2023. Laut Angaben der Stadt muss die Planung noch auf die gleichzeitig laufenden Hochbauprojekte abgestimmt werden. Der Stadtrat hat für die Aufwertungsmassnahmen einmalige Ausgaben in der Höhe von 819 000 Franken sowie rund 4,24 Millionen Franken für Strassen-, Gleis- und Werkleitungs-Bauten bewilligt, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Die Aufwertungsmassnahmen gehen teilweise zulasten des Autoverkehrs. Das Strassenbauprojekt betrifft den Abschnitt zwischen dem Neumarkt und dem Bahnhof Oerlikon sowie die Strecke zwischen der Hofwiesenstrasse und dem Franklinplatz. In Richtung des Franklinplatzes soll künftig für Autos Einbahnverkehr gelten. Die Fussgängerzone beim Parkhaus Neumarkt wird dafür vergrössert.

Zudem soll die Hofwiesenstrasse neu als Hauptroute und die Schulstrasse als Vorzugsroute für Velos gelten. Diese Massnahme realisiert die Stadt im Rahmen der «Velostrategie 2030». Dafür wird unter anderem in Richtung des Bahnhofs Oerlikon ein neuer Velostreifen markiert. Zudem werden 41 Veloabstellplätze erstellt. Dafür sollen sechs weisse Parkplätze an der Schulstrasse weichen. Mit dem Parkhaus Neumarkt bestehe ein genügend grosses Ersatzangebot, heisst es vonseiten der Stadt. Ausserdem will die Stadt zur Hitzeminderung vier zusätzliche Bäume an der Schulstrasse pflanzen.


Chinesische Staatsbürger demonstrieren in Zürich

Wie hier in Hongkong hielten auch die Demonstrantinnen und Demonstranten in Zürich weisse A4-Seiten in die Höhe.

Wie hier in Hongkong hielten auch die Demonstrantinnen und Demonstranten in Zürich weisse A4-Seiten in die Höhe.

Imago

esb. Rund 100 Chinesinnen und Chinesen haben am Dienstagabend an der Zürcher Rathausbrücke demonstriert. Sie wollten auf die Zero-Covid-Strategie Chinas aufmerksam machen und der Brandopfer von Urumqi gedenken, berichtete «20 Minuten».

Die Demonstranten zündeten Kerzen an und hielten weisse A4-Seiten in die Höhe. In China gilt dies als Zeichen gegen die chinesische Zensur. Viele der Demonstranten waren dick vermummt und trugen medizinische Masken. Sie hatten Angst vor Repressionen gegen ihre Familien in China.

Die Kundgebungen in China am Wochenende waren die grössten seit jenen auf dem Tiananmenplatz in Peking 1989. Damals schlug die Armee Proteste von Studenten brutal nieder. Kritische Äusserungen zum Blutbad unterdrückte die Regierung mit rigoroser Zensur.


Stadt Zürich will die medizinische Versorgung von Sans-Papiers verbessern

Personen ohne Krankenversicherung können sich in Notfällen im Stadtspital behandeln lassen.

Personen ohne Krankenversicherung können sich in Notfällen im Stadtspital behandeln lassen.

Christoph Ruckstuhl / NZZ

lkp.

Im Rahmen eines Pilotprojekts will die Stadt Zürich die medizinische Grundversorgung von Personen ohne Krankenversicherung verbessern. Das schreibt das Gesundheits- und Umweltdepartement in einem Communiqué. Auch der Zürcher Gemeinderat hatte das Pilotprojekt 2021 gutgeheissen. Er hatte einen Kredit von 4,6 Millionen Franken angenommen.

Das dreijährige Pilotprojekt startet 2023. Eine Herausforderung bestehe darin, Betroffene zu erreichen, die oft zurückgezogen lebten. Um die Zielgruppe besser zu erreichen, werden die Anlaufstellen deshalb neu auf einer städtischen Website in 13 Sprachen aufgeführt; Flyer und Social-Media-Posts sollen auf die Website aufmerksam machen.

In der Stadt Zürich lebten geschätzt bis zu 14 000 nicht krankenversicherte Menschen, die im Krankheitsfall keinen geregelten Zugang zur medizinischen Grundversorgung hätten, heisst es im Communiqué weiter. Gründe für eine fehlende Krankenversicherung sind bei Sans-Papiers, die den Grossteil der Nichtkrankenversicherten ausmachen, fehlende finanzielle Ressourcen sowie Angst vor einer möglichen Entdeckung und Ausweisung. Neben Sans-Papiers seien teilweise etwa Sexarbeiterinnen oder Obdachlose oft nicht krankenversichert. Betroffene begäben sich oft zu spät in medizinische Betreuung, wodurch ernste gesundheitliche Folgeschäden und hohe Behandlungskosten entstehen könnten.

Das Pilotprojekt soll einerseits den Zugang zu medizinischen Behandlungen und andererseits die Prüfung der Möglichkeiten eines Abschlusses einer Krankenversicherung sowie des Anspruchs auf individuelle Prämienverbilligung beinhalten. Krankenkassen sind in der Schweiz verpflichtet, Personen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus zu versichern, und dürfen personenbezogene Daten nicht an Dritte weitergeben.

Medizinische Erstkonsultationen sollen im Ambulatorium Kanonengasse der Stadt Zürich, der Meditrina-Praxis des Schweizerischen Roten Kreuzes des Kantons Zürich und in lebensbedrohlichen Notfällen in den Notfallaufnahmen des Stadtspitals Zürich stattfinden. Bei Bedarf nach Folgekonsultationen wird eine standardisierte Beratung zur Erschliessung einer Krankenversicherung durchgeführt.


Kanton nimmt zwei weitere Unterkünfte für Asylsuchende in Betrieb

Zwei neue Zivilschutzanlagen dienen als Unterkünfte für Asylsuchende.

Zwei neue Zivilschutzanlagen dienen als Unterkünfte für Asylsuchende.

Gaëtan Bally / Keystone

bai. Die Lage im Asylbereich bleibt hierzulande angespannt. Neben den Flüchtlingen aus der Ukraine kommen zahlreiche Menschen aus Afghanistan, der Türkei, Eritrea, Syrien und Burundi, die ein Asylgesuch stellen. Da die vom Bund betriebenen Unterkünfte nicht genügend Plätze bieten, forciert dieser seit Ende Oktober die Zuweisungen an die Kantone. Das schreibt die Sicherheitsdirektion in einer Mitteilung vom Freitag (25. 11.).

Der Kanton reagiert und nimmt in den nächsten Tagen zwei weitere Unterkünfte mit insgesamt rund 190 Plätzen in Betrieb. Es handelt sich dabei um die Zivilschutzanlage Turnerstrasse der Stadt Zürich, die rund 90 Personen Platz bietet. Zudem um die Anlage unter dem Schulhaus Mattenbach in Winterthur, die 80 bis 100 Asylsuchenden Schutz gewährt. Die AOZ nimmt die Stadtzürcher Anlage am 28. November in Betrieb. In Winterthur, wo die Unterkunft am 5. Dezember aufgeht, ist die ORS Service AG zuständig, die vom Zivilschutz unterstützt wird.

Auch die Stadt Winterthur reagiert. Die Nutzung der Zivilschutzanlage Mattenbach ist laut dem Departement Soziales vorsorglich bis im Sommer 2023 vereinbart. Es handelt sich bei den Geflüchteten um Asylsuchende in einem laufenden Verfahren und Personen mit Schutzbedarf, bevor sie den Gemeinden zugewiesen werden.

Mitte November war schon die Zivilschutzanlage Irchel mit 100 Plätzen für Asylsuchende eröffnet worden. Anfang desselben Monats wurde die temporäre Unterkunft Rotacher in Dietlikon für 120 Ukraine-Flüchtlinge in Betrieb genommen. Denselben Zweck erfüllen seit dem Frühling die Unterkunft St. Peter und Paul in der Stadt Zürich sowie die Unterkunft im ehemaligen Paracelsus-Spital in Richterswil.


Roger Federer müsste einen Seeuferweg auf seinem Grundstück hinnehmen

Roger Federer nach seinem letzten Match als aktiver Tennisspieler am Laver-Cup.

Roger Federer nach seinem letzten Match als aktiver Tennisspieler am Laver-Cup.

Li Ying / Imago

fbi.

Roger Federer kann auf seinem Grundstück in Kempraten bei Rapperswil-Jona voraussichtlich ein Bootshaus und andere Anlagen bauen. Er muss aber einen möglichen öffentlichen Uferweg über das Grundstück akzeptieren, wie die Tamedia-Zeitungen schreiben.

Aus Dokumenten der öffentlichen Mitwirkung geht hervor, dass die Federers in der Uferzone ein Bootshaus, einen 20 Meter langen Steg und eine zu grabende Fahrrinne in der Grösse von 140 Quadratmetern planen. Diese Elemente ragen in den See hinein und befinden sich über der öffentlichen Wasserfläche des Zürichsees. Um eine Baubewilligung zu erhalten, mussten der Tennisstar und seine Familie einem Passus zustimmen, der einen Seeuferweg über das Grundstück ermöglicht – sofern dieser gebaut würde.

Der Richtplan des Kantons St. Gallen sieht zwar seit rund zwanzig Jahren vor, dass die Stadt Rapperswil-Jona einen Seeuferweg von Kempraten nach Feldbach realisieren müsste. Ein solcher ist jedoch derzeit nicht geplant, wie der Bauchef der Stadt gegenüber den Tamedia-Zeitungen sagte.


Bestnote für Zürcher Staatshaushalt

mda. Der Zürcher Staatshaushalt erhält von der internationalen Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) erneut die bestmögliche Bewertung «AAA» («Triple A»). Insbesondere die Widerstandskraft und die Stärke der Zürcher Wirtschaft, das umsichtige Management des Finanzhaushalts und die moderaten Schulden werden im Bericht der Agentur positiv hervorgehoben. Zudem wird der Ausblick mit dem Prädikat «stabil» bewertet.

Für das Wachstum der Zürcher Wirtschaft prognostiziert S&P eine Rate ähnlich dem Schweizer Durchschnitt: Trotz dem Angriffskrieg gegen die Ukraine und den Schwierigkeiten in der Euro-Zone wird mit einem Wachstum von 1,1 Prozent im Jahr 2023 gerechnet. Die Agentur verweist ausdrücklich auf die Vielfalt der Wirtschaft am Standort Zürich.

Beim Ausblick berücksichtigte die Agentur neben steigenden Steuereinnahmen auch einen möglichen Wegfall der Ausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank. Sie sieht den Kanton Zürich bei der Aufnahme neuer Schulden weiterhin in einer ausgezeichneten Position und unterstreicht das moderate Niveau der langfristigen Finanzverbindlichkeiten.

Der Finanzdirektor Ernst Stocker zeigte sich erfreut über den Bericht. Die Einschätzung zeige, dass der Regierungsrat und die Finanzdirektion den Haushalt verantwortungsvoll und mit den richtigen Mitteln steuerten.


Regierungsrat macht mit Kantonsschule in Aussersihl vorwärts

So ähnlich wie das Provisorium in Uetikon am See dürfte die Kantonsschule an der Hohlstrasse in Zürich aussehen.

So ähnlich wie das Provisorium in Uetikon am See dürfte die Kantonsschule an der Hohlstrasse in Zürich aussehen.

Goran Basic / NZZ

sho. Vor gut einem Jahr gab die Zürcher Bildungsdirektion bekannt, dass sie in Zürich eine neue Kantonsschule bauen wolle. Sie entsteht auf dem freien Baufeld zwischen dem Polizei- und Justizzentrum und der Hardbrücke an der Hohlstrasse in Aussersihl. Weil die Zahl der Mittelschülerinnen und -schüler in den nächsten 25 Jahren mit etwa 6000 stark ansteigt, hat der Regierungsrat nun den Bau eines Provisoriums beschlossen, das 2024 für voraussichtlich sieben Jahren in Betrieb gehen wird.

Das Schulhaus wird als Modul- und Elementbau aus Holz erstellt. Es bietet Platz für rund 650 Schülerinnen und -schüler oder 26 Klassen und enthält 18 Klassenzimmer sowie Fachräume für den Unterricht in Naturwissenschaften, bildnerischem Gestalten und Musik. Auch zwei Sporthallen gehören dazu. In das Raumprogramm flossen die Erfahrungen aus den Kantonsschulprovisorien in Uetikon am See und Au-Wädenswil ein. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert.

Bis 2031 soll auf dem gleichen Baufeld die definitive Kantonsschule Aussersihl gebaut werden. Bis dahin ist das Provisorium organisatorisch eine Filiale der Kantonsschule Wiedikon. Weil die Holzbauten eine Lebensdauer von rund dreissig Jahren haben, können sie später bis zu zweimal an anderen Orten weiterverwendet werden.

Die Gesamtkosten für das Provisorium belaufen sich auf 41,9 Millionen Franken. Der Regierungsrat hat den Betrag als gebundene Ausgabe in eigener Kompetenz bewilligt. Die Begründung dafür, den Kredit nicht dem Kantonsrat vorzulegen, zeigt die Dringlichkeit, zusätzlichen Unterrichtsraum für die kantonalen Schulen zu beschaffen: Es geht um die «Aufrechterhaltung eines ordnungsgemässen Schulbetriebs».


Neue Drogenchecks am Wochenende

Ennio Leanza / EPA Keystone

jhu.

Drogenkonsum an Partys ist in Zürich vielerorts fast schon zur Normalität geworden. Statt auf Repression will die Stadt verstärkt auf Prävention und Schadensminderung setzen. Ganz in diesem Sinne funktioniert das Drug-Checking-Angebot des Drogeninformationszentrums (DIZ). An Anlässen wie der Street Parade können Konsumenten ihre Drogen kostenlos auf Verunreinigungen und Substanzgehalt testen lassen.

Und genau dieses Angebot soll nun stark ausgebaut werden. Dies hat der Stadtrat am Mittwoch mitgeteilt. Heute bietet das DIZ zweimal wöchentlich ein Drug-Checking für alle psychoaktiven Substanzen an und einmal wöchentlich ein spezielles Drug-Checking für Cannabis-Proben. Ausserdem werden jedes Jahr an rund zehn Anlässen mit einem mobilen Labor Substanzanalysen durchgeführt.

Neu soll nun an der Zürcher Langstrasse jeweils am Freitag- und Samstagabend ein mobiles Drug-Checking angeboten werden. Den Konsumenten soll damit ermöglicht werden, vor dem Ausgang ihre Drogen analysieren zu lassen. Das Resultat liegt innerhalb von rund 30 Minuten vor. Zudem werden die Leute in einem persönlichen Gespräch zu ihrem Konsumverhalten beraten.

Der Angebotsausbau entspricht einer Forderung des Stadtzürcher Parlaments. In einem Postulat verlangten FDP und SP, die Öffnungszeiten des Drug-Checkings besser auf die städtische «Ausgangs-Rush-Hour» auszurichten.

Kostenlos ist die Sache zwar für die Konsumenten, nicht aber für die Stadt. Für die Finanzierung dieses neuen Angebots beantragt der Stadtrat dem Parlament eine Erhöhung der jährlichen Mittel ab 2023 von bisher 310 500 Franken um 743 000 Franken auf neu 1 053 000 Franken.


Mehr als ein Achtel des Kantons Zürich ist versiegelt

Klassisches Kulturland wird heute nur noch selten versiegelt – Schrebergärten sind da schon eher gefährdet.

Klassisches Kulturland wird heute nur noch selten versiegelt – Schrebergärten sind da schon eher gefährdet.

Christoph Ruckstuhl / NZZ

mvl.

Versiegelte Flächen sind in Verruf geraten. Sie schaden der Biodiversität, sorgen dafür, dass sich in Städten im Sommer Hitzeinseln bilden, und begünstigen auch die Entstehung von Hochwassern. Als versiegelt bezeichnet man Böden, die mit einer luft- und wasserundurchlässigen Schicht bedeckt sind – also beispielsweise Strassen, Wohngebiete oder Sportanlagen.

Eine Analyse des Statistischen Amts des Kantons Zürich zeigt nun, dass Zürich zu den Kantonen mit dem grössten Anteil an versiegelten Flächen zählt. Derzeit sind 25 000 Hektaren oder 14 Prozent der Fläche versiegelt. Einen grösseren Anteil an versiegelten Flächen haben nur die Kantone Basel-Stadt mit 46 und Genf mit 20 Prozent. In Bergkantonen sind nur etwa 2 Prozent der Gesamtfläche versiegelt.

Seit den achtziger Jahren ist das versiegelte Zürcher Gebiet – meist überdeckt durch Asphalt oder Beton – total um 5800 Hektaren gewachsen. Pro Jahr kamen im Mittel 175 Hektaren (rund 250 Fussballfelder) hinzu. Die Versiegelungsgeschwindigkeit hat sich etwa seit Beginn des neuen Jahrtausends ein wenig verlangsamt. «Dies dürfte in erster Linie der flächendeckenden Verdichtung im Kanton Zürich geschuldet sein, der Tatsache also, dass immer mehr Menschen auf einer bestimmten Fläche wohnen und arbeiten», schreibt das Amt.

Versiegelt wird in erster Linie mit Gras, Kräutern, Rasen oder Bäumen bewachsenes Land. Konkret kämen vor allem Gärten, Sportanlagen, Schrebergärten und dergleichen «unter die Walze», heisst es in der Mitteilung. Ebenfalls gefährdet sind Obst- und Gartenbauanlagen, die traditionell oft am Siedlungsrand liegen. Versiegelt wird heute vor allem im Siedlungsgebiet. «Das Überbauen von Kulturland ist seltener geworden.»

Es gibt auch einst bebautes Land, dessen Versiegelung aufgebrochen wird. Dies geschehe zwar «nicht oft, scheint sich aber in den letzten Jahren zu häufen», schreibt das Amt. Auf den entsiegelten Flächen entstünden neue grüne Areale im Siedlungsraum, etwa Parkanlagen, mit Bäumen bestandene Plätze oder Alleen.


Organisatoren des verbotenen Public Viewings weichen nach Uitikon Waldegg aus

In Zürich wurde Public Viewing auf öffentlichem Grund verboten.

In Zürich wurde Public Viewing auf öffentlichem Grund verboten.

Dominic Steinmann / NZZ

mvl.

Emmanuel Charles und Hasan Sünbül hatten auf dem Gustav-Gull-Platz bei der Europaallee im Kreis 4 das einzige Public Viewing in der Stadt Zürich geplant – und waren somit als Einzige vom Entscheid der Stadt betroffen, Public Viewings auf öffentlichem Grund die Bewilligung zu verweigern. Als Reaktion auf die Berichterstattung der NZZ kontaktierte der Gastrounternehmer Remo Schällibaum die beiden jungen Männer und ging mit ihnen eine Zusammenarbeit ein.

Schällibaum ist Pächter des Restaurants Dörfli in Uitikon Waldegg und organisiert dort in Zusammenarbeit mit Radio 1 ein Public Viewing. Nun wird daraus eine Kooperation von drei Veranstaltern. «Unsere Konzepte haben eigentlich nicht zusammengepasst, aber wir sind sehr kurzfristig und flexibel aufeinander zugegangen», sagt Remo Schällibaum. Den Food- und Getränkebereich habe man durch die Zusammenarbeit erweitern können.

Hasan Sünbül sagt, es gehe auch darum, zu zeigen, dass man nicht einfach aufgebe. Er und Emmanuel Charles können in Uitikon Mitarbeiter einsetzen, denen sie Einsätze im Zelt an der Europaallee versprochen hatten. Auch Sponsoren können am neuen statt am alten Standort werben.

Die Hoffnung der beiden Männer ist es, dass sie durch die Zusammenarbeit einen Teil des finanziellen Ausfalls kompensieren können. Die kurzfristige Verweigerung der Bewilligung durch das Sicherheitsdepartement unter Karin Rykart (Grüne) hat bei ihnen nach eigenen Angaben einen Schaden von rund 50 000 Franken verursacht. Sie hatten bereits Anzahlungen von bis zu 50 Prozent an Lieferanten leisten müssen, unter anderem für den Zeltbau.


Spitalliste Rehabilitation verzögert sich

Die Zürcher Rehaklinik auf dem Faltigberg oberhalb von Wald.

Die Zürcher Rehaklinik auf dem Faltigberg oberhalb von Wald.

Karin Hofer / NZZ

sho.

Gegen die kantonale Spitalplanung, die der Regierungsrat Ende August beschlossen hat, sind innerhalb der Beschwerdefrist insgesamt sechs Beschwerden eingegangen. Davon betreffen fünf die Leistungsaufträge für Akutspitäler, wie die Gesundheitsdirektion am Freitag (18. 11.) mitteilt. Dennoch treten die Spitallisten Akutsomatik und Psychiatrie wie vorgesehen Anfang 2023 in Kraft.

Anders in der Rehabilitation: Hier hat der Kanton Thurgau eine Beschwerde gegen die ganze Liste eingereicht. Sie kann deshalb nicht in Kraft treten, was die Gesundheitsdirektion laut der Mitteilung bedauert. Die bestehende Spitalliste Rehabilitation von 2012 bleibt damit mindestens für die Dauer des Beschwerdeverfahrens in Kraft. Dadurch können sich geplante Neu- und Ausbauprojekte verzögern. Die Kantone Zürich und Thurgau haben vereinbart, während des laufenden Verfahrens keine weiteren Stellungnahmen abzugeben.


Graureiher und Pfau mit Vogelgrippe entdeckt

Bei einem Graureiher in Seuzach ist die Vogelgrippe nachgewiesen worden.

Bei einem Graureiher in Seuzach ist die Vogelgrippe nachgewiesen worden.

Karin Hofer / NZZ

bai. Bei Kadavern eines Graureihers und eines Pfaus im Kanton Zürich ist das Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen worden. Dies teilt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen am Donnerstag (17. 11.) mit. Gemeinsam mit den kantonalen Veterinärbehörden bereitet der Bund nun Massnahmen zum Schutz des Hausgeflügels in der betroffenen Umgebung vor. Es handle sich um den ersten Fall von Vogelgrippe in der Schweiz diesen Winter, heisst es.

Betroffen vom Vogelgrippevirus sind ein Graureiher und ein Pfau in einer Hobby-Geflügelhaltung in der Gemeinde Seuzach. Die Sanierung der Tierhaltung sei im Gang.

Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ist der Virusstamm H5N1 nur in äusserst seltenen Fällen und nur bei sehr engem Kontakt auf den Menschen übertragbar.

In der Mitteilung weist das zuständige Bundesamt zudem auf Verhaltensregeln für Geflügelhalter hin. Futter- und Wasserstellen seien vor Wildvögeln zu schützen. Vor dem Betreten der Stallungen sollten Schuhe und Überkleider gewechselt sowie die Hände desinfiziert werden. Gitter von Käfigen müssen auf Löcher überprüft werden. Personen, die Kadaver von Wildvögeln finden würden, sollten diese vorsichtshalber nicht berühren und den Fund einer Polizeistelle oder der Wildhut melden.


Wolf streift im Zürcher Weinland umher

Zurzeit sollen Landwirte im Weinland auf den Herdenschutz achten. Im Bild Schafe und ein Herdenschutzhund.

Zurzeit sollen Landwirte im Weinland auf den Herdenschutz achten. Im Bild Schafe und ein Herdenschutzhund.

Christoph Ruckstuhl / NZZ

bai.

In mehreren Gemeinden in Zürichs Norden ist in den letzten Tagen mit grosser Sicherheit ein Wolf gesichtet worden. Zwei Meldungen aus dem Zürcher Weinland wirkten besonders zuverlässig, erklärte Katharina Weber, Mediensprecherin der Baudirektion, am Mittwochabend im SRF-«Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Die Meldungen stammen laut den Angaben von zwei Jägern, die sich mit Tieren auskennen. Beide gaben an, es handle sich um ein Einzeltier. Dieses sei, so heisst es, unter anderem in Ellikon am Rhein, Truttikon und Buch am Irchel gesehen worden.

Wo sich der Wolf momentan aufhält, ist ungewiss. Es sei gut möglich, dass das Raubtier schon weitergezogen sei, erläuterte Weber. Risse von Schafen oder anderen Tieren seien keine gemeldet worden. In einem Bericht der Tamedia-Zeitungen sagte Weber, es gebe keine Hinweise darauf, dass sich in der Region Zürich ein Wolfsrudel aufhalte. Bisher habe es sich immer um Einzeltiere auf dem Durchzug gehandelt.

Über einen SMS-Warndienst informierte die Fischerei- und Jagdverwaltung Landwirte im Zürcher Weinland. Sie wurden darauf hingewiesen, auf den Herdenschutz zu achten. Es wird empfohlen, dass Schafe die kommenden Nächte im Stall verbringen.

Seit dem Jahr 2014 sind immer wieder Wölfe im Kanton gesichtet worden. Der grösste Schaden wurde angerichtet, als in der Nacht auf den 24. März dieses Jahres ein Wolf auf einer Weide in Bonstetten 25 Schafe riss, alles Muttertiere mit ihren Lämmern. Es wird vermutet, dass der Wolf unter dem Elektrozaun durchgekrochen ist.

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