Bielefeld muss weiter zittern: Darmstadt verspielt bei 0:4-Klatsche den Meistertitel

Die Ausgangslage für Arminia Bielefeld könnte besser sein: Mit einer 0:4-Niederlage gegen die Arminen in die Relegation um den Klassenerhalt. Derweil bricht das schon aufgestiegene Darmstadt gegen Greuther Fürth völlig ein und wird damit nicht Zweitligameister.

1. FC Magdeburg – Arminia Bielefeld 4:0 (2:0)

1. FC Magdeburg – Arminia Bielefeld 4:0 (2:0)

Magdeburg: Kruth – Bockhorn, Lawrence, Heber, El Hankouri (46. Bell Bell) – Bittroff (69. Piccini) – Gnaka, Conde (69. Schuler) – Ceka (69. Brünker), Atik, Ito (78. Cacutalua) . – Trainer: Titz
Bielefeld: Fraisl – Gebauer, Jäkel, Andrade (55. Hüsing), Oczipka (56. Bello) – Prietl, Vasiliadis (76. Rzatkowski) – Lasme, Consbruch, Robin Hack (76. Serra) – Klos (46. Corbeanu). – Trainer: Koschinat
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Conde (38.), 2:0 Atik (45., Foulelfmeter), 3:0 Conde (51.), 4:0 Ceka (67.)
Zuschauer: 26.220
Gelbe Karten: Heber (5), Conde (8) – Consbruch (5)

Das Zittern von Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld um den Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga geht in die Verlängerung. Die Arminen unterlagen am letzten Spieltag beim 1. FC Magdeburg mit 0:4 (0:2). Im mit 26.320 Zuschauern ausverkauften Stadion bejubelten die Gastgeber vor der Pause Tore von Amara Condé (38. Minute) und Baris Atik (45./Foulelfmeter). Kapitän Condé entschied in der 50. Minute mit seinem zweiten Treffer die Partie. Jason Ceka (66.) erhöhte sogar noch. Arminia spielt nun am 2. und 6. Juni in der Relegation gegen den Dritten der 3. Liga, SV Wehen Wiesbaden, wobei der Drittligist zunächst Heimrecht hat.

“Ich habe mit vielem gerechnet, aber damit nicht. Ich bin total leer”, sagte Sturm-Routinier Fabian Klos nach der Partie. “Ich hätte es mir anders gewünscht und ich war auch der Überzeugung, dass es anders läuft. Das ist fußballerisch einer der bittersten Tage meiner Karriere, das muss ich erstmal verdauen.”

Bielefeld hätte siegen und auf Ausrutscher der Konkurrenz aus Braunschweig und Nürnberg hoffen müssen. In der ersten Halbzeit hatte Magdeburgs Torwart-Debütant Noah Ruth jedoch keine ernsthafte Situation zu überstehen. In der Abwehr leisteten sich die Bielefelder zudem Fehler, die Magdeburg in einem unterdurchschnittlichen Spiel eiskalt nutzte.

Hansa Rostock – Eintracht Braunschweig 2:1 (0:0)

Eintracht Braunschweig hat den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft. Der Aufsteiger verlor zwar mit 1:2 (0:0) beim FC Hansa Rostock. Da der Tabellen-16. Arminia Bielefeld aber zeitgleich mit 0:4 beim 1. FC Magdeburg unterlag, konnte die Eintracht am letzten Spieltag nicht mehr auf den Relegationsplatz zurückfallen.

Hansa Rostock – Eintracht Braunschweig 2:1 (0:0)

Rostock: Kolke – Malone, Meißner, Roßbach (83. Scherff) – Ananou (60. John-Patrick Strauß), Fröde (83. Rhein), Dressel, Schumacher – Pröger, Fröling (60. Ingelsson) – Hinterseer (83. Breier). – Trainer: Schwartz
Braunschweig: Hoffmann – Wiebe, Behrendt, Kurucay, Donkor – Krauße (60. Henning), Nikolaou – Kaufmann (71. Multhaup), Endo (87. Kijewski) – Pherai (87. Lauberbach), Ujah (71. Bonga). – Trainer: Schiele
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Tore: 1:0 Fröde (59.), 1:1 Pherai (69., Foulelfmeter), 2:1 Breier (90.+3)
Zuschauer: 26.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Dressel (5), Ingelsson (10) – Nikolaou (12)
Gelb-Rote Karte: Donkor (Braunschweig) wegen wiederholten Foulspiels (22.)

Lukas Fröde brachte die Rostocker in der 58. Minute in Führung. Der von mehreren Bundesliga-Klubs umworbene Immanuel Pherai glich per Foulelfmeter aus (69.). Mit der letzten Aktion des Spiels gelang Pascal Breier noch das 2:1 für Hansa (90.+3).

Vor 26.500 Zuschauern im Ostseestadion lief zunächst vieles gegen die Braunschweiger. Abwehrchef Filip Benkovic fiel wegen einer Fußprellung aus. Der ehemalige Rostocker Anton Donkor sah schon früh in der Partie die Gelb-Rote Karte (22.). Auch ein Kopfballtor von Anthony Ujah (43.) wurde nach minutenlanger Überprüfung durch den Videoschiedsrichter wieder zurückgenommen. Aber auch ein Rostocker Treffer durch Kevin Schumacher (24.) zählte wegen Abseits nicht.

Die Braunschweiger verteidigten in Unterzahl lange Zeit sehr diszipliniert. In der Schlussphase kamen die Rostocker aber noch zu drei Großchancen und dem späten Siegtor.

SpVgg Greuther Fürth – SV Darmstadt 98 4:0 (0:0)

Mit einer herben 0:4 (0:0)-Pleite bei der SpVgg Greuther Fürth hat Aufsteiger Darmstadt 98 im Saisonfinale noch die Meisterschaft verspielt. Die Hessen beendeten die Spielzeit mit 67 Punkten als Tabellenzweiter hinter dem punktgleichen Mitaufsteiger 1. FC Heidenheim, der dank eines 3:2-Sieges in Regensburg aufgrund der besseren Tordifferenz noch vorbeizog.

SpVgg Greuther Fürth – SV Darmstadt 98 4:0 (0:0)

Fürth: Linde – Asta, Dietz, Gideon Jung (15. Raschl), Itter, John (83. Mhamdi) – Christiansen, Green (83. Raebiger) – Hrgota – Ache (66. Sieb), Petkov (83. Pululu). – Trainer: Zorniger
Darmstadt: Brunst – Zimmermann, Gjasula, Pfeiffer – Bader, Schnellhardt (61. Tobias Kempe), Mehlem (78. Bennetts), Holland – Honsak (61. Stojilkovic) – Manu (61. Riedel), Tietz (79. Torsiello). – Trainer: Lieberknecht
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)
Tore: 1:0 Raschl (50.), 2:0 Asta (58.), 3:0 Sieb (71.), 4:0 Green (78.)
Zuschauer: 14.333
Gelbe Karten: – Holland (11), Gjasula (3), Mehlem (12)

Tobias Raschl in der 50. Minute, Simon Asta (58.), Armindo Sieb (71.) und Julian Green (78.) erzielten vor 14.333 Zuschauern die Tore für die Franken. Darmstadt musste nach einem Platzverweis für Abwehrspieler Patric Pfeiffer (31.) wegen Tätlichkeit eine Stunde lang in Unterzahl spielen.

Nachdem die Hessen zu Wochenbeginn bei einem Kurztrip auf die Ferieninsel Mallorca ausgiebig die Rückkehr in die Bundesliga gefeiert hatten, ließen sie in Fürth den nötigen Schwung vermissen. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht konnte sich in der ersten Halbzeit keine Chance erarbeiten und hatte Glück, dass es torlos in die Pause ging.

Bereits nach 20 Sekunden musste Darmstadts Ersatztorwart Alexander Brunst, der anstelle von Marcel Schuhen zwischen die Pfosten durfte, einen Schuss von Lukas Petkov entschärfen. Nach 26 Minuten lag der Ball dann zwar im Netz der Gäste, doch der Treffer von Raschl wurde wegen einer vorherigen Abseitsstellung von Ragnar Ache annulliert. Nach einer halben Stunde dezimierten sich die Hessen dann selbst. Pfeiffer wurde von Ache gefoult, trat dann aber gegen den Fürther Stürmer nach und sah nach Videobeweis zurecht die Rote Karte.

In Unterzahl gerieten die Lilien kurz nach Wiederbeginn in Rückstand, als Raschl den Ball unhaltbar für Brunst in die Maschen hämmerte. Wenig später erhöhte Asta mit einem fulminanten Schuss aus 18 Metern unter die Latte. Die Gäste leisteten in der Folge kaum noch Gegenwehr und kassierten folgerichtig zwei weitere Treffer.

FC St. Pauli – Karlsruher SC 1:1 (0:1)

FC St. Pauli – Karlsruher SC 1:1 (0:1)

St. Pauli: Vasilj – Medic, Smith, Mets – Saliakas (75. Zander), Irvine (46. Aremu), Hartel, Paqarada (83. Ritzka) – Metcalfe (75. Johannes Eggestein), Daschner, Saad (67. Matanovic). – Trainer: Hürzeler
Karlsruhe: Gersbeck – Sebastian Jung, Gordon, Kobald, Brosinski (16. Heise) – Wanitzek, Jensen (85. Rapp) – Cueto (85. Thiede), Nebel – Schleusener (85. Siwsiwadse), Kaufmann (68. Rossmann). – Trainer: Eichner
Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)
Tore: 0:1 Schleusener (45.+2), 1:1 Paqarada (58.)
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Mets (4), Zander, Ritzka – Cueto (2), Nebel (7), Kobald (3)

Der FC St. Pauli hat die Saison als bestes Rückrundenteam der 2. Liga mit einem Remis beendet. Die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler kam gegen den Karlsruher SC zu einem 1:1 (0:1) und schloss die Spielzeit als Tabellenfünfter ab. Fabian Schleusener (45.+2 Minute) war für die Gäste kurz vor der Halbzeitpause erfolgreich. Leart Paqarada (58.) glich für den Kiez-Club aus. Die Gäste aus dem Südwesten bleiben Siebter.

In der Partie ging es sportlich sowohl für St. Pauli als auch die Gäste um nicht mehr viel. Hürzeler hatte die Hamburger zum Ende des vergangenen Jahres als Coach übernommen. Sein Team gewann in der Rückrunde zwischenzeitlich zehn Spiele in Serie.

SC Paderborn – 1. FC Nürnberg 0:1 (0:1)

Der 1. FC Nürnberg hat ein neues Relegationsdrama abgewendet und spielt auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. Die Franken gewannen beim heimstarken SC Paderborn mit 1:0 (1:0) und schafften damit aus eigener Kraft die Rettung. Lukas Schleimer war mit seinem ersten Saisontor in der 20. Minute der umjubelte “Club”-Retter am letzten Spieltag. Sportvorstand Dieter Hecking beendete seine vorübergehende Rückkehr auf die Trainerbank damit doch mit einem Happy End.

SC Paderborn – 1. FC Nürnberg 0:1 (0:1)

Paderborn: Schulze – Heuer (14. Klefisch), Tobias Müller (80. Hünemeier), Hoffmeier – Justvan, Schallenberg, Rohr, Obermair – Muslija (67. Nadj) – Conteh (67. Leipertz), Pieringer (80. Srbeny). – Trainer: Kaspari
Nürnberg: Klaus – Fofana, Jannes Horn (74. Lawrence), Handwerker – Valentini, Tempelmann, Nürnberger (89. Köpke), Brown – Uzun (65. Daferner) – Schleimer (74. Shuranov), Duah. – Trainer: Hecking
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Tore: 0:1 Schleimer (20.)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Schallenberg (8), Hünemeier (3) – Jannes Horn (3), Brown

Die Paderborner, die wegen eines privaten Vorfalls am Spielfeldrand nicht von Chefcoach Lukas Kwasniok betreut wurden, hätten vor 15.000 Zuschauern in einer guten Anfangsphase durch Florent Muslija und Marvin Pieringer in Führung gehen können. Danach fand der von vielen Ausfällen geplagte “Club” in die Partie, immer wieder auch angetrieben vom türkischen U18-Nationalspieler Can Uzun, der sein Startelfdebüt gab.

Eine perfekte Flanke von Routinier Enrico Valentini köpfte Angreifer Schleimer freistehend ins Tor. Uzun und Kwadwo Duah hätten noch vor der Pause beinahe auf 2:0 erhöht. Nach der Pause ließ sich Duah noch abblocken, nachdem er den Torwart umkurvt hatte (51.). Auf der Gegenseite verhinderte FCN-Schlussmann Carl Klaus gegen Muslija den Ausgleich (56.). Die Gastgeber drängten bis zum Ende, hatten mehrere Chancen, trafen aber nicht.

Hannover 96 – Holstein Kiel 1:5 (0:3)

Hannover 96 – Holstein Kiel 1:5 (0:3)

Hannover: Zieler – Neumann, Börner (46. Ernst), Arrey-Mbi – Dehm (63. Muroya), Köhn – Besuschkow (85. Leopold), Kunze – Schaub – Nielsen (46. Beier), Teuchert (63. Weydandt). – Trainer: Leitl
Kiel: Weiner – Sterner, Thesker, Erras, Becker (80. Kleine-Bekel) – Holtby, Skrzybski (70. Kirkeskov), Sander (85. Lorenz) – Resse (80. Wriedt), Pichler, Bartels (70. Porath). – Trainer: Rapp
Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen (Kleve)
Tore: 0:1 Reese (21.), 0:2 Becker (23.), 0:3 Pichler (45.), 0:4 Bartels (59.), 0:5 Bartels (62.), 1:5 Neumann (72.)
Zuschauer: 38.000
Gelbe Karten: – Sander (6)

Hannover 96 hat die Zweitliga-Saison mit einem Heimdebakel abgeschlossen. Die Niedersachsen verloren im eigenen Stadion gegen Holstein Kiel mit 1:5 (0:3) und zeigten dabei eine erschreckend schwache Leistung. Bei den Kielern trumpfte dagegen Routinier Fin Bartels in seinem letzten Spiel als Profi noch einmal groß auf. Der 36-Jährige traf nach der Pause doppelt (59. und 62. Minute) und feierte damit einen perfekten Abschluss seiner Karriere.

In der ersten Halbzeit hatten Fabian Reese (21.), Timo Becker (23.) und Benedikt Pichler (45.) für die Kieler getroffen. Phil Neumann (72.) traf für die Gastgeber, die zur Winterpause noch im Aufstiegsrennen waren. Am Ende reichte es für das Team von Trainer Stefan Leitl aber nur zu einem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga.

1. FC Kaiserslautern – Fortuna Düsseldorf 0:3 (0:1)

Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern hat die Saison mit einer 0:3 (0:1)-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf beendet. Durch die Pleite rutschten die Pfälzer mit 45 Punkten noch auf den neunten Tabellenplatz ab. Die Fortuna sicherte sich mit 58 Zählern Rang vier. Vor 47.956 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erzielten David Kownacki in der 17. und 76. Minute und Daniel Ginczek (89.) die Tore für die Gäste.

1. FC Kaiserslautern – Fortuna Düsseldorf 0:3 (0:1)

Kaiserslautern: Luthe – Zimmer, Tomiak, Bünning, Durm (80. Zuck) – Klement, Niehues – Opoku (29. Schad), Hanslik (60. Zolinski), Redondo (60. Lobinger) – Boyd (80. Stavridis). – Trainer: Schuster
Düsseldorf: Kastenmeier – Matthias Zimmermann, Oberdorf, de Wijs (71. Böckle), Gavory – Sobottka (77. Uchino) – Appelkamp, Karbownik (78. Ginczek) – Klaus, Kownacki (78. Hennings), Iyoha (71. Neto). – Trainer: Thioune
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Tore: 0:1 Kownacki (17.), 0:2 Kownacki (76.), 0:3 Ginczek (89.)
Zuschauer: 47.956
Rote Karte: Zimmer (Kaiserslautern) nach einer Notbremse (25.)
Gelbe Karten: Boyd (6) – Oberdorf (4), Kownacki (9), Matthias Zimmermann (4)

Der FCK musste nach einer frühen Roten Karte für Kapitän Jean Zimmer (25.) mehr als eine Stunde lang in Unterzahl spielen und war somit weitgehend chancenlos. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster konnte nur eines der letzten zwölf Saisonspiele gewinnen. Dabei begannen die Hausherren stark und erspielten sich in der Anfangsphase der Partie zahlreiche gute Tormöglichkeiten. Doch in Führung gingen die Gäste, als Kownacki drei FCK-Spieler ausspielte und vollendete. Acht Minuten später musste Zimmer wegen einer Notbremse vom Platz.

Mit dem Publikum im Rücken versuchte der FCK nach Wiederbeginn alles, um zum Ausgleich zu kommen, doch weder Erik Durm (55.) noch Terrence Boyd (62.) konnten Düsseldorfs Schlussmann Florian Kastenmaier überwinden. Kownacki sorgte mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung, ehe Ginczek den Endstand besorgte.

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