Corona aktuell: Deutschland stoppt AstraZeneca-Impfungen

Corona aktuell
Deutschland stoppt AstraZeneca-Impfung

© New Africa / Shutterstock

Deutschland setzt die Impfungen mit AstraZeneca aus. Grund sind möglicherweise schwere Nebenwirkungen, die vorerst untersucht werden müssen.

Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt, stoppt Deutschland vorsorglich die Impfungen mit AstraZeneca. Der Impfstoff steht in Verdacht, möglicherweise schwere Nebenwirkungen zu verursachen.

Deutschland setzt AstraZeneca-Impfungen vorsorglich aus

Neue Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang zu AstraZeneca in Deutschland und Europa sollen dazu geführt haben, dass das Paul-Ehrlich-Institut zu einer Unterbrechung der Impfungen mit dem Präparat geraten habe, teilt die Tagesschau mit. Jetzt seien zunächst weitere Untersuchungen notwendig. 

Damit zieht Deutschland nach. Bereits in den letzten Tagen hatten mehrere Länder, darunter Dänemark, Norwegen, Irland, Island und heute auch die Niederlande angekündigt, die Impfungen mit AstraZeneca vorerst auszusetzen. Auch hier soll ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Präparat und der Entstehung von Blutgerinnseln untersucht werden. Italien und Österreich hingegen stoppten vorsichtshalber die Verabreichungen bestimmter Chargen des Wirkstoffs.

“Die Entscheidung heute ist eine reine Vorsichtsmaßnahme”, verkündete Jens Spahn aktuell auf einer Pressemitteilung. Es sei kein leichter Schritt gewesen, die Impfungen auszusetzen. 

Neue Nebenwirkungen könnten sich auch auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. Das müsse nun die Europäische Arzneimittelbehörde entscheiden, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Bislang wurden der EMA 30 Fälle von Gerinnungsstörungen nach AstraZeneca-Impfungen berichtet. Bei über fünf Millionen geimpften Menschen sei die Zahl der Vorfälle damit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung nicht erhöht, schrieb die Behörde in einem ersten Statement. Demnach würde der Nutzen die Risiken der Impfung derzeit nach wie vor überwiegen.

verwendete Quellen: Tagesschau, NDR, Zeit, Europäische Arzneimittelbehörde EMA