Coronavirus weltweit: Die neusten Entwicklungen


Die neusten Entwicklungen

Mehr als 278 Millionen Menschen sind laut der Johns-Hopkins-Universität weltweit positiv auf das Virus getestet worden. Mehr als 5,3 Millionen Infizierte sind gestorben.

Moderna will wegen der Omikron-Variante sein Vakzin überarbeiten. Allerdings steht dabei längst nicht fest, wann es auf den Markt kommen soll.

Leon Neal / Getty Images Europe

Die neusten Entwicklungen

  • In Bulgarien sollen Senioren eine Geldprämie erhalten, wenn sie sich gegen Covid-19 impfen lassen. Die neue Regierung des EU-Landes hat ab Januar 2022 für geimpfte Rentnerinnen und Rentner über 65 Jahre eine Belohnung von jeweils 75 Lewa (etwa 39 Franken) eingeplant. Das Prämien-Programm werde bis Ende Juni laufen, berichteten bulgarische Medien am Freitag (24. 12.). Die Sonderzahlungen sollen demnach die Impfkampagne beschleunigen. Das Balkanland ist in puncto Corona-Impfungen EU-Schlusslicht. Lediglich 27 Prozent der Bulgarinnen und Bulgaren haben die zumeist notwendigen zwei Impfungen erhalten. Eine zusätzliche Auffrischimpfung erhielten gut drei Prozent.
  • Die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien lag am Donnerstagabend (23. 12.) bei 563 und ist damit inzwischen rund doppelt so hoch wie beispielsweise in Deutschland. Da jedoch fast 80 Prozent aller Bürger eine Grundimmunisierung erhalten haben und auch die Drittimpfungen relativ weit fortgeschritten sind, ist die Lage in den Krankenhäusern noch weniger dramatisch als in Deutschland. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen wurde mit 1515 angegeben. Sie belegten damit gut 16 Prozent der Kapazitäten in diesem Bereich. Die regionalen Unterschiede waren aber gross. In Katalonien waren es 32 Prozent. Binnen eines Tages wurden 82 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert.
  • Ecuador macht die Impfung gegen Covid-19 zur Pflicht. Dies teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Donnerstag (23. 12.) mit. Grund sei die Zunahme der Infektionen mit der Omikron-Variante. Die ecuadorianische Regierung gab an, sie verfüge über die notwendigen Reserven, um die gesamte Bevölkerung zu impfen. Personen mit medizinischen Problemen oder Kontraindikationen müssen demnach nicht geimpft werden. Ab wann das Impfobligatorium gelten soll, ist nicht bekannt.
  • Italiens Regierung hat wegen steigender Corona-Fallzahlen die Massnahmen weiter verschärft. Ab dem 1. Februar 2022 sei der Impfnachweis nur noch sechs statt wie bisher neun Monate gültig, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Donnerstag (23. 12.) mit. Der Nachweis ist wichtig für den Zugang zu Verkehrsmitteln oder der Arbeit. Die Auffrischungsimpfung könne nach vier statt wie bisher fünf Monaten verabreicht werden. Landesweit müssen im Freien Masken getragen werden. In öffentlichen Verkehrsmitteln Kinos, Theatern und Fussballstadien gelte gilt eine FFP-2-Masken-Pflicht. In Museen und Ausstellungen gilt die 2-G-Regel. Bis zum 31. Januar 2022 sind Feste im Freien untersagt. Diskotheken müssen schliessen. 
  • Die Regierung in Athen hat alle öffentlichen Feierlichkeiten der Städte zu Weihnachten und Silvester verboten. Das teilte der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris am Donnerstag (23. 12.) im Staatsrundfunk mit. Zudem wurde die Maskenpflicht überall wieder eingeführt. In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln sind Masken des Typs KN95 (oder deren Äquivalent) Pflicht. Alternativ können zwei einfache medizinische Masken oder Alltagsmasken aus Stoff übereinander getragen werden.
  • Der Pharmakonzern AstraZeneca hat am Donnerstag (23. 12.) vermeldet, dass das eigene Vakzin  auch gegen die Covid-19-Variante Omikron wirke. Eine Studie habe gezeigt, dass der Impfstoff nach der Gabe einer dritten Dosis ähnliche Neutralisierungswerte gegen die Omikron-Mutation hervorrufe, wie gegen die Delta-Variante nach einer regulären Behandlung mit zwei Dosen.
  • Omikron führt laut britischer Studie zu weniger Spitalaufenthalten als die Delta-Variante. Eine Studie aus Schottland untersuchte Omikron-Fälle zwischen November und Dezember. Sie ergab, dass Omikron im Vergleich zu Delta das Risiko einer Spitaleinweisung wegen Covid-19 um zwei Drittel senkt. Zusätzlich bestätigt die Studie bisherige Erkenntnisse, dass eine Auffrischimpfung einen erheblichen zusätzlichen Schutz vor symptomatischen Erkrankungen bietet. Laut der zweiten Studie aus England sank die Zahl der Spitalaufenthalte bei Omikron im Vergleich zu Delta um 20 bis 25 Prozent. Im Vergleich zur schottischen Studie, welche Spitalaufenthalte von mehr als einem Tag registrierte, zählte die englische auch die kürzeren Aufenthalte. Bereits am Mittwoch (22. 12.) veröffentlichten Forscher in Südafrika eine Studie, die einen eher milden Verlauf der Omikron-Variante bestätigt. Die geimpften Omikron-Patienten hätten eine 70-prozentige Chance, einer Behandlung auf der Intensivstationen zu entgehen.

Diese Länder verzeichnen die höchsten Inzidenzen

Neu bestätigte Infektionen und Todesfälle in den letzten 14 Tagen, pro 100 000 Einwohner, nach Land

LandTote
Dänemark1815,12
GB1634,52,3
Schweiz1441,23,9
Slowakei141519,4
Irland1395,22
Niederlande1171,24,2
Frankreich1160,73,1
Norwegen1143,52,2
Eswatini1117,71,8
Kroatien1038,418
Tschechien1012,110,8
Belgien1000,25,6
Georgien986,817,8
Spanien951,61,5
Litauen806,411,3
Slowenien804,77,8
Portugal706,12,3
Trinidad u. T.68724,6
Polen680,916,1
USA6445,9
Griechenland643,811,7
Deutschland6386,1
Ungarn636,221,2
Estland611,24,6
Italien583,52,8
Lettland543,77,5
Botswana538,30,3
Finnland503,11,8
Jordanien481,74,8
Südafrika467,71
Schweden465,10,8
Österreich452,76,5
Namibia4180,7
Kanada324,60,7
Libanon324,42,7
Türkei309,53
Simbabwe301,70,9
Bulgarien300,815,3
Russland26610,2
Serbien244,46,4
Vietnam241,73,4
Ukraine236,510,8
Laos235,30,9
Australien215,80,4
Weissrussland206,72,4
Bolivien194,21,9
Bosnien-Herz.193,811,1
Lesotho1930,1
Nordmazed.190,78,3
Südkorea180,51,8

Die Entwicklungen in der Schweiz finden Sie hier.

Die Lage in Europa

In Europa steigen die Zahlen derzeit in fast allen Ländern stark an. Viele Regierungen setzen aufgrund steigender Infektionszahlen und der Omikron-Variante wieder auf Verschärfungen. In den meisten Ländern gelten 3-G- oder 2-G-Regeln: Zugang haben entweder nur Geimpfte, Genesene und Getestete (3 G) oder aber Geimpfte und Genesene (2 G). Die Impfaktionen schreiten mit unterschiedlichem Tempo voran: Portugal, Spanien und Dänemark liegen weit vorne, geringer sind die Raten in Österreich oder der Schweiz, vor allem aber in Rumänien, Albanien und Bulgarien.

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In manchen Ländern gelten inzwischen wieder Lockdowns oder Teil-Lockdowns. Zudem bieten viele Länder ihrer Bevölkerung Booster-Impfungen an. Auch über eine Impfpflicht, etwa für bestimmte Berufsgruppen, wird insbesondere dort diskutiert, wo die Impfquoten niedrig sind. Ferien in beliebten Destinationen sind möglich. Je nach Land gelten andere Bestimmungen. Hier geht es zur Übersicht

Wo Sars-CoV-2 in Europa am stärksten verbreitet ist

Coronavirus-Fälle pro 100 000 Einwohner in der letzten Woche, nach Region

In Deutschland gilt die 3-G-Regel am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Verkehr. Je nach Infektionslage können die Bundesländer Massnahmen wie 3 G, 2 G oder 2 G-plus beschliessen. In einigen Bundesländern wurden bereits strengere Massnahmen angeordnet. So sind beispielsweise in Bayern Bars und Discos geschlossen, Restaurants müssen spätestens um 22 Uhr schliessen.

Genaueres zur Situation in Deutschland erfahren Sie hier.

Die Inzidenz in Deutschland sinkt wieder

Täglich gemeldete Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche

2

Höhepunkt zweite Welle

3

Höhepunkt dritte Welle

Österreich hat am 22. Dezember die Massnahmen erneut verstärkt. Ab dem 27. Dezember gilt die Sperrstunde für die Gastronomie ab 22 Uhr, auch am Silvestertag. Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze sind auf 25 Personen beschränkt. Grossbritannien, Dänemark, die Niederlande und Norwegen sind als Virusvariantengebiete eingestuft worden. Die Einreise aus diesen Staaten wird damit mit einer zehntägigen Quarantäne verbunden sein, ausser für Personen mit einer Auffrischungsimpfung und einem negativen PCR-Test. Bundesweit gilt weiter eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen und ein Lockdown für Ungeimpfte. Ab Februar 2022 soll zudem eine generelle Impfpflicht gelten. Wer sich nicht impfen lässt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Für die Einreise gilt die Regel 2-G-plus. Konkret bedeutet dies, Einreisende müssen dreifach geimpft sein. Wer keine Auffrischungsimpfung hat, muss einen PCR-Test vorlegen, dasselbe gilt für Genesene.

Die Niederlande haben wegen hoher Fallzahlen einen Teil-Lockdown eingeführt. Für Ungeimpfte gibt es Zugangsbeschränkungen im öffentlichen Raum. Geschäfte, Kulturstätten, Gaststätten und Sportklubs müssen bereits um 17 Uhr schliessen. Davon ausgenommen sind Supermärkte. In Kinos, Theatern und Gaststätten gilt eine Kapazitätsbeschränkung.

In Italien muss seit Mitte Oktober jeder Beschäftigte in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Sektor nachweisen, dass er geimpft, genesen oder getestet ist. Gleiches gilt für den öffentlichen Nahverkehr und Hotels. Ab dem 1. Februar 2022 ist der Impfnachweis nur noch sechs Monate gültig. Die Auffrischungsimpfung kann nach vier Monaten verabreicht werden. Landesweit müssen im Freien Masken getragen werden. Bis zum 31. Januar 2022 sind Feste im Freien untersagt. Diskotheken müssen schliessen.

Spanien und Portugal hatten lange mit hohen Corona-Zahlen, strikten Lockdowns und einer Überlastung des Gesundheitswesens zu kämpfen. Nun verzeichnen die beiden Länder eine im internationalen Vergleich besonders hohe Impfquote. Dennoch stiegen die Inzidenzen in beiden Ländern zuletzt wieder. Es gilt eine Maskenpflicht in Innenräumen und in manchen Bereichen die 3-G-Regel.

In Frankreich gilt derzeit eine Zertifikatspflicht. Die Kliniken befinden sich im Notfall-Modus, um Kranke zwischen Kliniken in der Region verlegen zu können. Geimpfte müssen über eine Auffrischimpfung verfügen, damit sie weiter als vollständig geimpft gelten und ihr Corona-Pass gültig bleibt. Wegen der in Grossbritannien stark grassierenden Omikron-Variante hat Frankreich die Einreise aus sowie die Ausreise nach Grossbritannien stark eingeschränkt.

In Belgien sind Veranstaltungen mit mehr als 200 Teilnehmern in Innenräumen verboten. Schulen sollen früher und teilweise länger in die Winterferien gehen. Weiter empfiehlt die Regierung, private Treffen so weit wie möglich einzuschränken, und hat die Maskenpflicht ausgeweitet.

In der Slowakei sind nach einem zweiwöchigen Lockdown die Läden wieder geöffnet und einige Dienstleistungen für Geimpfte wieder möglich. Ungeimpfte dürfen nur in Geschäfte des lebensnotwendigen Bedarfs gehen. An weiterführenden Schulen findet der Unterricht online statt.

Im Vereinigten Königreich wurden aufgrund der Omikron-Variante die Massnahmen wieder verschärft. Home-Office-Regeln gelten ebenso wie eine Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen und die Zertifikatspflicht für Clubs und grosse Veranstaltungen. Bis April müssen Angestellte des Gesundheitsdienstes in England nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind. Trotz einer Rekordzahl an Neuinfektionen im Dezember gelten über Weihnachten keine Kontaktbeschränkungen. Nordirland, Wales und Schottland setzen für die Tage nach Weihnachten auf strengere Regeln – doch darauf wollte sich Boris Johnson für England noch nicht festlegen. In den Krankenhäusern in England zeichnet sich allerdings bereits ab, dass schon in Kürze eine Überlastung drohen könnte.

In Irland gelten Einschränkungen für Theater, Kinos und die Gastronomie. Auch für private Treffen gelten Einschränkungen: Es dürfen sich maximal Angehörige von vier Haushalten treffen.

Peru hat insgesamt am meisten Tote pro Kopf zu beklagen

Total der Covid-19-Todesfälle pro 100 000 Einwohner seit Beginn der Pandemie, 20 Länder mit den meisten Toten pro Kopf

Die Lage in Nordeuropa

In Norwegen gelten wieder verschärfte Massnahmen, etwa eine Maskenpflicht und Teilnehmer-Beschränkungen für Sport- und Kulturveranstaltungen. Der Ausschank von Alkohol in der Gastronomie ist für vier Wochen verboten.

In Dänemark gelten seit Mitte November strengere Corona-Massnahmen, eine Maskenpflicht sowie 3 G für Veranstaltungen und die Gastronomie. Aufgrund von besorgniserregend hohen Corona-Zahlen seit Anfang Dezember werden die Schulkinder in Dänemark vor Weihnachten vorzeitig nach Hause geschickt. Die Omikron-Variante hat sich im Land besonders schnell ausgebreitet.

Schweden führt trotz einer erfolgreichen Impfkampagne wieder Beschränkungen ein. Das Land hatte in der Pandemie einen besonders liberalen Kurs verfolgt und vergleichsweise wenige Massnahmen verordnet. Teilnehmer grosser Veranstaltungen müssen geimpft sein.

Auch Finnland hat vor dem Jahreswechsel die Massnahmen in Restaurants und Bars nochmals verschärft. Damit möchte man die Corona-Ausbreitung verlangsamen und sich so Zeit verschaffen, um mehr Auffrischimpfungen verabreichen zu können. Die finnischen Neuinfektionszahlen liegen derzeit auf die Bevölkerung gerechnet in etwa auf dem Niveau der Schweiz. Die neuen Massnahmen gelten vorläufig bis Mitte Januar.

Die Lage in Russland und Osteuropa

In einigen osteuropäischen Ländern ist die Impfbereitschaft sehr gering, etwa in Russland. Dort schiessen die Raten der Ansteckungen in die Höhe. Für manche Berufsgruppen gilt eine Impfpflicht. Ab Februar 2022 soll zudem die 2-G-Regel an öffentlichen Orten sowie in Zügen und Flugzeugen gelten.

Slowakei insgesamt pro Kopf am stärksten betroffen

Total der bestätigten Coronavirus-Fälle (in Tausend) auf 100 000 Einwohner seit Beginn der Pandemie, 20 Länder mit den meisten Fällen pro Kopf

Die Lage in Südosteuropa

Griechenland vermeldete Ende des Jahres Rekordinzidenzen. Es gilt eine 3-G-Regel. Zudem gilt eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal und für Personen über 60. Alle öffentlichen Feierlichkeiten sind zu Weihnachten und Silvester verboten. Am 23. Dezember wurde die Maskenpflicht überall wieder eingeführt. In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln sind Masken des Typs KN95 (oder deren Äquivalent) Pflicht.

Die Lage in den USA und in Kanada

Die USA sind das Land mit den weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Fällen. Die monatelang geltenden Einreisebeschränkungen wurden im November für vollständig geimpfte Personen aufgehoben. Ab Januar gelten strenge Impf- und Testvorgaben für über 80 Millionen Arbeitnehmer.

Die Entwicklung der Fallzahlen in den USA

Bestätigte neue Coronavirus-Fälle in den USA, gleitender Sieben-Tage-Durchschnitt

(in Tausend)

Kanada lässt seit September wieder ausländische Touristen einreisen, allerdings nur geimpfte. Je nach Region ist das Tragen einer Maske in öffentlichen Innenräumen und Verkehrsmitteln Pflicht.

Die Lage in Mittel- und Südamerika

Einige Länder in Mittel- und Südamerika wurden von der Pandemie stark getroffen. Vielerorts kamen das Gesundheitswesen und insbesondere die Intensivstationen an ihr Limit, so etwa in Chile und Brasilien. In Brasilien ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt leicht zurückgegangen. In Ecuador gilt seit dem 23. Dezember eine Impfpflicht.

Die Lage in Asien, Australien und Ozeanien

China ist das Ursprungsland der Pandemie. Mit rigorosen Massnahmen hatte es das Virus für lange Zeit unter Kontrolle bekommen. Sobald in einer Region steigende Neuinfektionen verzeichnet werden, ergreift die Regierung rigorose Massnahmen zur Eindämmung.

Südkorea hatte die Pandemie trotz gelegentlichen Ausbrüchen lange Zeit gut unter Kontrolle und musste nie einen landesweiten Lockdown durchführen. Doch sieht sich das Land mittlerweile einer vierten Infektionswelle ausgesetzt. Bei den Impfungen kommen manche Länder in diesen Regionen nur schleppend voran, zum Beispiel Taiwan, auch weil der Zugang erschwert ist.

Thailand empfängt seit November wieder internationale Touristen. Allerdings ist die quarantänefreie Einreise nicht mehr möglich, wie die Regierung vor Weihnachten bekanntgab. Daneben müssen Touristen noch einige weitere Corona-Anforderungen erfüllen. Die ursprünglich für Anfang Dezember vorgesehene Öffnung von Nachtklubs, Kneipen und Karaokebars wird laut Medienberichten jedoch bis mindestens Mitte Januar verschoben.

Indien ist stark von der Pandemie betroffen. Lange waren die Spitäler völlig überlastet, der medizinische Sauerstoff ging aus. Inzwischen ist die Zahl der Ansteckungen wieder deutlich gesunken.

Australien hatte das Virus durch strenge Massnahmen zunächst weitgehend in den Griff bekommen. Schon bei wenigen Fällen wurden Gebiete oder Städte tage- oder wochenweise abgeriegelt. Im Oktober 2021 wurde im Gliedstaat Victoria mit der Metropole Melbourne nach 262 Tagen einer der längsten Lockdowns der Welt beendet. Nach dem Erreichen einer Impfquote von 80 Prozent aller über 16-Jährigen wurden die Grenzen für bestimmte Personengruppen wieder geöffnet. Trotz einer Doppelimpfrate von über 90 Prozent der über 16-Jährigen stiegen die Fälle Ende Dezember wieder stark an. Daraufhin wurden viele Massnahmen wie Maskenpflicht und Grenzschliessungen zwischen einzelnen Gliedstaaten wieder eingeführt und die Intervalle zwischen der Zweitimpfung und der Boosterimpfung verkürzt.

Das Nachbarland Neuseeland hat lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt, so dass die Menschen weitgehend normal leben konnten – monatelang auch ohne obligatorische Masken. Anfang Oktober kündigte die Regierung jedoch an, diese Strategie aufgeben zu wollen. Das Umdenken ist auf die ansteckende Delta-Variante zurückzuführen, die im November für Rekordinzidenzen in dem Land sorgte. Seit März 2020 hat Neuseeland seine Grenzen quasi geschlossen. Ab dem 30. April 2022 sollen vollständig geimpfte Touristen wieder ins Land dürfen.

Die Lage im Nahen und im Mittleren Osten

Die Unterschiede zwischen den Ländern im Nahen und Mittleren Osten ist gross. In Bahrain sind 66 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft, in den Vereinigten Arabischen Emirate gut 90 Prozent. In Israel sind es rund 64 Prozent. Früher als Westeuropa wurde Israel von einer vierten Welle getroffen, konnte die Zahlen jedoch inzwischen wieder deutlich senken.

Die Lage auf dem afrikanischen Kontinent

Auch wenn es nach Ansicht von Experten eine hohe Dunkelziffer gibt, ist der gesamte afrikanische Kontinent im globalen Vergleich bis jetzt am wenigsten von der Pandemie betroffen. Die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Etliche Länder der Welt haben für Südafrika, Lesotho, Eswatini, Namibia, Simbabwe, Botswana und Moçambique Einreisebeschränkungen beschlossen.

Nachdem in Südafrika Mitte November sehr geringe Infektionswerte vorhanden waren, steigen die Zahlen nun stark. Vor allem jüngere Menschen seien betroffen, erklärte das südafrikanische Institut für Ansteckende Krankheiten NICD. Bei den Todeszahlen gebe es bisher allerdings einen eher geringen Anstieg.

Bisher sind erst knapp 26 Prozent der Bevölkerung in der 60-Millionen-Nation geimpft. Südafrika ist zahlenmässig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika.

Verschiedene Länder in Afrika setzen im Kampf gegen das Coronavirus seit Mitte Mai auch den russischen Impfstoff Sputnik V ein. Der Kontinent liegt bei den Impfungen weit zurück und kann sein Ziel, 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen, voraussichtlich erst 2022 erreichen. Bis jetzt sind etwa 7 Prozent der Bevölkerung des Kontinents vollständig immunisiert. Die WHO hatte als Ziel vorgegeben, bis Ende September 10 Prozent der Bevölkerung zu impfen.

Mittlerweile haben alle Staaten Impfaktionen gestartet – ausser Eritrea und Burundi. Die höchsten Impfraten verzeichnen derzeit die Seychellen (knapp 80 Prozent), Mauritius (72 Prozent) und Marokko (62 Prozent).

Wie schreitet die weltweite Impfaktion voran?

Das erste Land, das einen Impfstoff zugelassen hat, war Russland. Noch vor Abschluss der üblichen klinischen Tests wurde im August 2020 das Vakzin Sputnik V für Impfungen freigegeben. Insgesamt forschen rund 300 Institute an diversen Corona-Impfstoffen. Rund zehn Impfstoffe haben in einzelnen oder mehreren Ländern eine Zulassung erhalten.

In der Europäischen Union und der Schweiz wurde Mitte Dezember der erste Impfstoff gegen Sars-CoV-2 zugelassen, das Vakzin der deutschen und amerikanischen Biotech- und Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer. Im Januar wurde in den meisten EU-Staaten und der Schweiz mit dem Impfen begonnen. In der EU sind mittlerweile vier Vakzine zugelassen, nämlich die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna, Johnson & Johnson und AstraZeneca. In der Schweiz sind drei Impfstoffe zugelassen: Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson.

Corona-Impfung: Können wir trotz Mutationen weltweite Herdenimmunität erreichen?

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Bisher sind weltweit rund 8,5 Milliarden Impfdosen verabreicht (Stand 14. 12.) worden. Viele Länder setzen inzwischen auf sogenannte Booster-Impfungen, also Auffrischungen, die etwa ein halbes Jahr nach der zweiten Dosis verabreicht werden. Studien hatten gezeigt, dass der Impfschutz nach einer Weile nachgelassen hatte.

Fast 9 Milliarden Impfdosen wurden weltweit verabreicht

Anzahl der bereits verabreichten Impfdosen gegen das Coronavirus weltweit

(in Milliarden)

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Corona-Impfung finden Sie hier.

Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Pandemie?

Die Corona-Pandemie hat einen Wirtschaftseinbruch ausgelöst, dessen langfristige Folgen mindestens so stark sein dürften wie diejenigen der Finanzkrise von 2007/2008. Sie hat über Monate das Wirtschaftsleben zeitweise fast zum Erliegen gebracht. Zahlreiche Länder wurden in Lockdowns oder Shutdowns geschickt. Unternehmen standen teilweise still, Lieferketten waren unterbrochen. Millionen von Menschen waren arbeitslos. Gesundheitssysteme kamen an den Rand eines Kollapses. Staaten investierten Tausende von Milliarden im Kampf gegen die Krise.

Die Pandemie und die Lockdowns haben in den meisten Ländern eine aussergewöhnlich starke Rezession ausgelöst, denn sie drosselten schockartig nicht nur die Angebotsseite der Produktion, sondern sie bremsten auch die Nachfrage durch die Konsumenten massiv.

Der Verlauf der Rezession ist immer noch nicht völlig klar. Erst befürchtete man eine U- oder sogar L-Form, also einen länger anhaltenden Stillstand auf einem tiefen Niveau. Aufgrund der überraschend schnellen Erholung im Herbst 2020 hoffte man dann eher auf ein Szenario in V-Form, also einen heftigen, aber kurzen Einbruch. Seit Sommer 2021 zeichnet sich ein Verlauf in W-Form ab, also sich wiederholende rezessive Tendenzen.

Geschätzte Kosten der Covid-19-Krise

Einbussen in Prozent des weltweiten Bruttoinlandprodukts (BIP)

Unter dem Strich wird die globale Wirtschaftsleistung bis Ende 2021 immer noch mindestens 2 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau liegen.

Zudem profitieren längst nicht alle von der Erholung: Vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer kämpfen immer noch mit vielen Corona-Neuinfektionen, Hindernissen bei der Impfung und beschränkten staatlichen Hilfen. In zwei Dritteln dieser Länder werden die Pro-Kopf-Einkommensverluste auch bis im kommenden Jahr nicht aufgeholt werden können. In vielen einkommensschwachen Volkswirtschaften hat die Pandemie frühere Erfolge in der Armutsbekämpfung zunichtegemacht. Die Pandemie werde somit Armut und Ungleichheit verstärken, schreibt die Weltbank. Nötig seien deshalb weltweite Impfprogramme und Schuldenerlasse.

In der Corona-Krise verändert sich die Wirtschaftslage fast im Wochenrhythmus. Wir zeigen mit neuartigen Daten den Verlauf der Krise.

Wo nahm das Virus seinen Anfang?

Anfang Januar 2020 teilte die WHO mit, dass eine mysteriöse Lungenerkrankung in der zentralchinesischen Metropole Wuhan durch ein neuartiges Coronavirus verursacht werde. Die chinesischen Behörden meldeten die Krankheit der WHO erstmals am 31. Dezember 2019. Laut verschiedenen Studien sind die ersten Fälle von Covid-19 in Wuhan Ende November oder Anfang Dezember 2019 aufgetreten. Gleichzeitig gibt es auch Hinweise darauf, dass das neue Coronavirus schon Wochen oder Monate früher in Südchina zirkuliert haben könnte, möglicherweise sogar im August. Der Stammbaum des Virus lässt sich über die Veränderungen in seinem Genom nachvollziehen (Details hier).

Die am engsten mit Sars-CoV-2 verwandten Viren sind Fledermausviren, was darauf hindeuten könnte, dass Fledermäuse an der Infektionskette beteiligt sind. Die WHO hält einen tierischen Ursprung für das wahrscheinlichste Szenario. Zum Erklärstück

Coronavirus, Covid-19, Sars-CoV-2 – was bedeuten die verschiedenen Bezeichnungen?

Sars-CoV-2: Die WHO gab dem neuartigen Coronavirus den Namen Sars-CoV-2 («severe acute respiratory syndrome coronavirus 2»). Mit der Bezeichnung ist das Virus gemeint, das Symptome verursachen kann, aber nicht muss.

Covid-19: Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Atemwegserkrankung wurde Covid-19 («coronavirus disease 2019») genannt. Covid-19-Patienten sind dementsprechend Menschen, die den Erreger Sars-CoV-2 in sich tragen und Symptome zeigen.

Ein ausführliches Glossar mit den zwanzig wichtigsten Begriffen im Zusammenhang mit der Pandemie finden Sie hier.

mit Agenturmaterial

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