Welches Land ist wie stark vom Virus getroffen? Was unternehmen Regierungen im Kampf gegen Sars-CoV-2? Die wichtigsten Daten und Fakten zum Coronavirus.
Alle Zahlen und Grafiken zum Coronavirus in der Schweiz finden Sie hier.
In diesem wöchentlich aktualisierten Artikel finden Sie die wichtigsten Daten und Fakten zu den Corona-Impfungen, den gemeldeten Fallzahlen, den Toten im Zusammenhang mit Covid-19 wie auch zu den durchgeführten Tests weltweit.
Nachdem sich im Sommer und im Herbst die Delta-Variante weltweit ausgebreitet hat, steht nun die Omikron-Variante im Fokus. Im südlichen Afrika hat sich die neue Mutation sehr schnell verbreitet. Auch in Europa werden nun immer mehr Fälle der neuen Variante entdeckt, in Dänemark, wo besonders viele Proben sequenziert werden, macht Omikron bereits fast die Hälfte der neuen Fälle aus.
Über die letzten vier Wochen gesehen ist der Anteil in Dänemark allerdings noch klein. In Norwegen, Spanien und Irland wurden bereits anteilsmässig mehr Fälle identifiziert. Doch diese Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen, da in den meisten Ländern (Ausnahme sind Dänemark, Grossbritannien und Südafrika) nur wenige Proben sequenziert werden.
Zahlreiche Länder haben bereits Reisebeschränkungen erlassen, um die Ausbreitung der neuen Variante zu verlangsamen. Möglicherweise könnte der Impfschutz gegen Omikron weniger gut wirken und die neue Mutation noch einmal ansteckender sein als Delta. Derzeit ist noch unklar, wie gefährlich Omikron wirklich ist.
Die wichtigsten Antworten zur neuen Variante finden Sie hier.
Die globale Impfkampagne gegen das Coronavirus hat seit Beginn des Jahres an Fahrt aufgenommen. Inzwischen wurden weltweit fast 9 Milliarden Corona-Impfungen durchgeführt.
Die Vereinigten Arabischen Emirate und Portugal liegen beim Impfen ganz vorn. Dort sind bereits über 90 beziehungsweise 89 Prozent aller Einwohner geimpft.
Eine globale Studie zeigt, dass die Impfakzeptanz in Portugal, Spanien und Dänemark bereits vor der Pandemie zu den höchsten weltweit gehörte. Laut Experten dürften in Portugal und Spanien zudem kulturelle Faktoren wie das generationenübergreifende Zusammenleben und der ausgeprägte Gemeinschaftssinn eine Rolle spielen.
Deutschland, die USA und die Schweiz schneiden schlechter ab: Nach dem Erreichen einer Quote von 50 Prozent ging die Impfgeschwindigkeit drastisch zurück.
Einige Länder haben nun damit begonnen, Risikopersonen eine dritte Impfdosis zu verabreichen. Bei den sogenannten Booster-Impfungen sind insbesondere Chile, Grossbritannien und Bahrain weit fortgeschritten.
In der Impfdatenbank von Our World in Data finden sich inzwischen Statistiken der meisten Länder zum Impffortschritt. Zwischen den Impfturbos und den Schlusslichtern bestehen grosse Unterschiede.
In der untenstehenden Grafik können Sie selbst Länder auswählen, die Sie interessieren.
Weltweit werden unterschiedliche Impfstoffe gegen das Coronavirus verabreicht. Während europäische Länder überwiegend auf den Impfstoff von Biontech/Pfizer setzen, werden in den USA und in der Schweiz auch grosse Mengen des Moderna-Impfstoffs verabreicht. Chile, Uruguay und Ecuador verwenden vor allem den chinesischen Impfstoff Sinovac.
Nach einer kurzen Abflachung steigen die Fallzahlen in Europa wieder an. Mittlerweile wurde der Rekordwert vom letzten Herbst deutlich übertroffen.
In den grossen europäischen Ländern nahm im November insbesondere in Deutschland die Zahl der Neuinfektionen stark zu, nun geht sie wieder zurück. In Grossbritannien steigt sie hingegen steil an. Deutliche Anstiege der Fallzahlen sind auch in Frankreich und Spanien zu beobachten.
Der steile Anstieg in Grossbritannien dürfte vor allem auf die Omikron-Variante zurückgehen, die sich dort ausgebreitet hat. Auch Dänemark verzeichnete in den letzten Tagen einen starken Anstieg. Der Grund dafür dürfte derselbe sein.
Die Fallzahlen in der Schweiz sinken wieder leicht. In Österreich gingen sie nach einem Lockdown deutlich zurück.
Weltweit betrachtet verzeichnen Dänemark, Grossbritannien und Irland die meisten Neuinfektionen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl.
Die Zahlen der Hospitalisierungen und der Todesfälle sind ein besserer Indikator dafür, wie stark ein Land vom Virus betroffen ist, als die Zahl der bestätigten Infektionen, da sie nicht durch Unterschiede beim Testen verzerrt werden. Länder mit niedrigen Impfquoten verzeichnen diesen Winter die meisten Todesfälle pro Kopf.
Während die Fallzahlen in Europa derzeit alle Rekordmarken knacken, ist dies bei den Todesfällen nicht der Fall. Diese liegen noch nicht auf dem Niveau der alten Höchststände. Auch hier zeigt sich der Impfeffekt.
Zwar können sich geimpfte Personen trotzdem infizieren, die Wahrscheinlichkeit, an oder mit Covid-19 zu sterben, ist jedoch sehr gering.
Aber auch bei der Interpretation der Zahl der Todesfälle muss man vorsichtig sein: Zum einen sind die Todeszahlen gegenüber den Infektionszahlen um einige Wochen verzögert, zum anderen kann sich die Definition, welche Todesfälle einen Zusammenhang mit Covid-19 aufweisen, von Land zu Land unterscheiden. Belgien zählt etwa auch Todesfälle in Altersheimen ohne positiven Corona-Test. Auch sonst können die Definitionen, was als Corona-Todesfall gilt, variieren.
Ein guter Indikator für die Schwere, mit der ein Land von der Pandemie getroffen wurde, ist die Übersterblichkeit. Vor allem lateinamerikanische Länder verzeichnen dort sehr hohe Werte, die offiziellen Corona-Todesfälle machen aber nur einen Bruchteil der Übersterblichkeit aus.
Bei den oben dargestellten Coronavirus-Neuinfektionen handelt es sich immer nur um durch Tests bestätigte Fälle. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte in allen Ländern weit höher liegen, da eine Infektion mit dem Coronavirus teilweise ohne Symptome verläuft oder sich die Infizierten nicht testen lassen und die Fälle so nicht entdeckt werden.
Blickt man auf die durchgeführten Tests, gibt es weltweit grosse Unterschiede. Länder, die viel testen, haben meist einen geringen Anteil an positiven Tests. Länder, die wenig testen, entdecken viele Fälle hingegen gar nicht und weisen dementsprechend höhere Positivitätsraten auf.
Insgesamt haben sich laut der Johns-Hopkins-Universität weltweit bereits über 278 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Über 5 Millionen Menschen sind nach offiziellen Angaben im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Der «Economist» schätzt die tatsächliche Zahl der Todesfälle weltweit sogar auf über 17 Millionen.
Betrachtet man sämtliche Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie, so zeigt sich, dass osteuropäische Länder sowie Staaten im Nahen Osten besonders stark getroffen wurden.
Peru hat im Juni die Todeszahlen stark nach oben korrigiert und verzeichnet nun pro Kopf mit grossem Abstand die meisten Todesfälle seit Beginn der Pandemie. Osteuropäische und lateinamerikanische Länder haben ebenfalls sehr viele Tote zu beklagen.
In vielen Ländern Europas und der Welt hat das Virus im vergangenen Jahr also deutliche Spuren hinterlassen. Auch in den kommenden Monaten dürfte Covid-19 zahlreiche Menschenleben fordern. Hoffnung machen die raschen Fortschritte der Impfkampagnen in vielen Ländern. Doch bis die Pandemie damit weltweit eingedämmt werden kann, dürfte es noch einige Monate dauern.
Alle Zahlen rund um das Coronavirus in der Schweiz finden Sie hier.
Eine Analyse von Nikolai Thelitz, Alexandra Kohler, Barnaby Skinner, Jonas Oesch, Balz Rittmeyer, Joana Kelén, Anja Lemcke, Julia Monn, Christian Kleeb, Dominik Batz, Kaspar Manz, Florian Seliger, Simon Huwiler, Eike Hoppmann, Natalie Wenger, Manuela Paganini und Till Minder.
Hinweis: Um sich über die Gefahren, die mit dem Coronavirus einhergehen, wie auch über aktuelle Massnahmen in der Schweiz zu informieren, besuchen Sie die Informations-Website des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Weitere Informationen auf Englisch erhalten Sie auf der Website der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die NZZ hat alle Artikel zum Coronavirus hier zusammengestellt. Alles zu den Symptomen und Tipps für den Alltag finden Sie hier.
Methodikhinweis: Für diese internationalen Vergleiche verwenden wir die Zahlen der Johns-Hopkins-Universität (JHU). Die Forscher der JHU erheben die Infiziertenzahlen aus verschiedenen Quellen, darunter jene von den Gesundheitsministerien, aber auch mittels inoffizieller und schneller Quellen wie verschiedener Online-Nachrichtendienste, und lassen sie jeweils von offiziellen Stellen bestätigen (im Detail hier erklärt). Der Artikel wird jeweils am Donnerstag oder Freitag umfassend aktualisiert.
Alle Zahlen, die wir zeigen, beziehen sich nur auf die bestätigten Coronavirus-Infektionen in den jeweiligen Ländern. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der effektiven Corona-Infizierten überall höher liegt. Die Wissenschafter sind darauf angewiesen, dass die Regierungsstellen korrekte Angaben machen, was nicht immer sichergestellt ist. Zudem können national oder regional unterschiedliche Vorgehensweisen und eine variierende Häufigkeit von Tests einen Einfluss auf die Vergleichbarkeit der Fallzahlen haben. Die Zahlen der JHU weisen zum Teil kleine Lücken und Korrekturen auf. Mehr dazu, wie die NZZ Daten zum Coronavirus verwendet, lesen Sie hier.