20 Jahre nach der Entdeckung des menschlichen Genoms wimmelt es von gefährlichen Genmythen | Philip Ball

Irreführende Rhetorik hat den Glauben geschürt, dass unser genetischer Code ein „Anleitungsbuch“ ist – aber es ist viel interessanter als das

Vor 20 Jahren veröffentlichte das Wissenschaftsjournal Nature den ersten Entwurf des menschlichen Genoms: die Abfolge chemischer „Buchstaben“ auf der gentragenden DNA unserer Chromosomen. Das Human Genome Project (HGP) hatte ein Jahrzehnt lang daran gearbeitet, diese verschlüsselten Informationen zu lesen. In einer Pressekonferenz im Weißen Haus im Jahr 2000 wurde Francis Collins, der das Projekt als Direktor des US-amerikanischen National Human Genome Research Institute leitete, biblisch und nannte das menschliche Genom „unser eigenes Lehrbuch, das zuvor nur Gott bekannt war“.

Das HGP hat enorme potenzielle Vorteile für die Medizin und unser Verständnis der menschlichen Vielfalt und Herkunft. Aber ein Sturm irreführender Rhetorik umgab das Projekt und trug zu den weit verbreiteten und manchmal gefährlichen Missverständnissen über Gene bei, die jetzt das genomische Zeitalter heimsuchen.

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