Alles still an der Westfront Rezension – Außerordentlich starkes deutsches Erster-Weltkriegs-Drama | Kriegsfilme

Tsein deutscher Film basiert auf einem Buch von 1928 über einen Krieg, der vor mehr als 100 Jahren in Schmutz, Ungeziefer und Verzweiflung geführt wurde. Und doch bleibt Edward Bergers atemberaubende, erschreckende Anklage gegen Leben, die aus Launen mächtiger, dünnhäutiger Männer geopfert wurden, auch heute noch unangenehm nachhallend. Der Film beginnt mit einer außergewöhnlichen, kraftvollen Sequenz, die einem jungen Soldaten in die Schlacht zwischen den Schützengräben der Westfront folgt und dann seine blutbefleckte, von Kugeln zerfetzte Tunika zurück zu einer Militärwäscherei verfolgt. Der Film macht deutlich, dass das Leben eines Der Mensch wird weniger geschätzt als die Uniform, in der er gestorben ist.

Diese Uniform wird dann an den Teenager Paul (Felix Kammerer) weitergegeben, unseren weitäugigen Führer bei diesem Abstieg in die Hölle. Frisch im Gesicht und voller Inbrunst, die ihm die mitreißenden Reden seines Lehrers über die vaterländische Pflicht einflößen, fälscht Paul die Unterschrift seines Vaters und unterschreibt bei seinen Schulkameraden mit dem Traum, dem Kaiser zu dienen. Aber er findet sich in einem Hin und Her über ein paar hundert Meter blutgetränkten Schlamms wieder, betäubt von Hunger und Trauma, als einer nach dem anderen seine Freunde abgeschlachtet werden.

Obwohl nicht so auffällig wie Sam Mendes’ schwungvolle Single-Shot-Aufnahmen 1917, das ist ein bemerkenswertes, wenn auch erschütterndes Filmemachen. Augenblicke von auffallender Schönheit – Sonnenlicht, das von skelettierten Winterbäumen in strahlende Strahlen geschnitten wird – sind fast so schockierend und beunruhigend wie die Szenen des Leidens. Dann ist da noch die Partitur: gespenstische, fast organisch klingende Kompositionen von Volker Bertelmannmit einem ächzenden, bedrohlichen Dreitonmotiv, gespielt auf einem Harmonium, das klingt, als würde die Erde selbst vor Schmerzen heulen.

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