Anek Review – Schießereien, Boxen und was es bedeutet, Inder zu sein | Film

“PFrieden ist eine subjektive Hypothese“, sagt eine Figur in Anubhav Sinhas neuem Action-Thriller, der die politischen Konflikte untersucht, die ihn geplagt haben Nordosten Indiens für Generationen. Dieser beiläufige Aphorismus – und der Film selbst – ist voller Ambivalenz, eine willkommene Abkehr vom nationalistischen Chauvinismus, der das Hindi-Kino und seine Kinokassen in den letzten Jahren beherrscht hat.

Anek stellt die schwierige Frage, was es bedeutet, Inder zu sein, ein geladenes Rätsel in einer Zeit, in der Hindutva Rhetorik hat im ganzen Land zu brutaler Diskriminierung geführt. Für Aido, eine nordostindische Boxerin, gespielt von der Newcomerin Andrea Kevichüsa, reicht ihr Traum von einem Platz in der Nationalmannschaft aus, um ihre Zugehörigkeit zu einem Land zu beweisen, in dem ihr Volk täglich rassistischen Übergriffen ausgesetzt ist. Für ihren Vater Wangnao (Mipham Otsal), einen Schullehrer, der heimlich eine Rebellengruppe gegen Regierungstruppen anführt, ist Assimilation mit der Entblößung der kulturellen Identität verbunden. Dazwischen steht Joshua (Ayushmann Khurrana), ein Undercover-Agent, dessen Loyalität auf die Probe gestellt wird. In einer angenehm dezenten Darbietung liefert Khurrana seine Zeilen mit einem Stoizismus, der an das höfliche Charisma von Amitabh Bachchan aus den 1970er Jahren erinnert, auch wenn es den zornigen jungen Mann in der heutigen Zeit nicht mehr gibt; Er ist verwittert, eingesperrt in einem System, das blutige Unruhen auslöst und gleichzeitig diejenigen bestraft, die für politische Autonomie kämpfen.

Anek ist ein seltener Werbefilm, der Geschichten aus dem Nordosten Indiens beleuchtet und sich alle Mühe gibt, Guerillakämpfer nicht als Terroristen zu verurteilen. Gewalt wird hier nicht zum Spektakel, sondern zum unvermeidlichen Symptom von Unterwerfung und Intoleranz. Der Film mag didaktisch im Ton sein, aber es ist die Art von Didaktik, die politische Integrität in eine filmische Landschaft bringt, der es schmerzlich an Rückgrat mangelt.

Anek kommt am 27. Mai in die Kinos.

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