Apple halbiert die Treibhausgasemissionen und engagiert sich für Recycling – aber handelt es sich dabei um Greenwashing?

Apple hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um bis 2030 in seiner gesamten Wertschöpfungskette CO2-Neutralität zu erreichen, wobei der Schwerpunkt auf der Reduzierung der Emissionen um 75 Prozent gegenüber dem Niveau von 2015 liegt. Jüngste Aktualisierungen deuten auf erhebliche Fortschritte hin: Die Treibhausgasemissionen konnten seit 2015 bereits um über 55 Prozent gesenkt werden, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist.

Allerdings in einer aktuellen Pressemitteilung, enthüllte Apple neben seinen Meilensteinen zur CO2-Reduktion weitere interessante Erkenntnisse. Insbesondere gab das Unternehmen bekannt, dass allein im vergangenen Jahr rekordverdächtige 12,8 Millionen Geräte und Zubehör durch Initiativen wie AppleCare und das Apple Trade In-Programm ein neues Zuhause gefunden haben.

Apple Trade In ist ein Programm, mit dem Sie Ihr altes Apple-Gerät gegen eine Gutschrift für ein neues Gerät oder eine Apple-Geschenkkarte eintauschen können. Dies ist eine bequeme Möglichkeit, Ihr altes Gerät zu recyceln und etwas Geld für ein neues zu verdienen. Aber haben Sie sich jemals gefragt, was aus Ihren alten iPhones wird, wenn Sie sie gegen das neueste Modell eintauschen?

Apple hat neue Technologien entwickelt, um das Elektronikrecycling voranzutreiben. Beispielsweise entwickelte das Unternehmen bereits 2018 einen Demontageroboter namens Daisy, der mittlerweile 29 verschiedene iPhone-Modelle in 15 Einzelteile zerlegen kann. Darüber hinaus hat der Technologieriese auch Recyclingmaschinen namens Dave und Taz entwickelt, die bereits bei einem Recyclingpartner in China im Einsatz sind.
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Darüber hinaus hat Apple in diesem Jahr in seinem Asset Recovery Center in Kalifornien einen neuen Produktsortierer eingeführt, mit dem Ziel, den Prozess für mehr Effizienz und Produktivität zu automatisieren. Apple gibt an, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, diese Technologie als erschwingliche und zeitsparende Lösung an Recyclingpartner weltweit weiterzugeben.

Um die Effizienz noch weiter zu steigern, hat das Asset Recovery Center in Kalifornien damit begonnen, autonome mobile Roboter einzusetzen, die den Transport von Produkten und Komponenten durch die Anlage unterstützen. Darüber hinaus arbeitet Apple mit akademischen Einrichtungen wie Carnegie Mellon zusammen, um sich intensiver mit der Nutzung künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Robotik und Automatisierung zu befassen, um das Recycling noch besser zu machen.

Das Unternehmen gibt an, dass Geräte, die so alt sind wie beispielsweise das iPhone 7, derzeit noch einen Inzahlungnahmewert haben, und ermutigt seine Kunden, ihre gebrauchten Apple-Geräte in jedem Apple Store oder bei jedem Apple-Besuch abzugeben apple.com/recycle. Apple verpflichtet sich, nicht mehr wertvolle Produkte verantwortungsvoll zu recyceln und die darin enthaltenen wertvollen Materialien zurückzugewinnen, um ihnen in zukünftigen Produkten ein neues Leben zu geben.

Trotz der Fortschritte läuft in der Recyclingabteilung nicht alles reibungslos

Allerdings steht die Integrität des iPhone-Recyclingprogramms von Apple aufgrund von Diebstahl- und Verschwendungsproblemen auf dem Prüfstand. Im Jahr 2020 verklagte Apple sogar einen seiner Recyclingpartner, nachdem sich 11.000 Pfund Geräte in Luft aufgelöst hatten. Aber es stellt sich heraus, dass iPhone-Diebstahl nicht das einzige Problem für Apples Recyclingprogramm ist.

Laut einem aktuellen Bericht fordert Apple seinen Recyclingpartner regelmäßig auf, „Zehntausende” von Geräten, die stattdessen hätten generalüberholt werden können.

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