Die Minister müssen sofort auf steigende Energiepreise reagieren, um zu vermeiden, dass die Menschen von einem „tödlichen Cocktail“ aus hoher Inflation und Rezession getroffen werden, sagte Alistair Darling, der Labour-Kanzler während des Bankenzusammenbruchs 2008.
Da Liz Truss, die erwartete Nachfolgerin von Boris Johnson, sich immer noch weigert, darzulegen, welche zusätzliche Hilfe sie den Haushalten geben könnte, um Rechnungen zu bezahlen, sagte Darling, eine wichtige Lehre aus dem Crash von 2008 sei, dass schnell und radikal gehandelt werden müsse.
„Sie brauchen etwas Bedeutendes und Wesentliches, und Sie brauchen es jetzt, weil die Rechnungen der Leute in ein paar Wochen eingehen werden“, sagte Darling, der unter Gordon Brown als Kanzler fungierte, gegenüber der Sendung Today von BBC Radio 4.
„Wenn Sie das nicht tun, dann haben Sie die von mir beschriebenen Risiken, dass die Wirtschaft in eine Rezession abgleitet, mit allem, was dazugehört. Und wenn man das zusätzlich zu der Tatsache hat, dass die Inflation bereits auf einem sehr, sehr hohen Niveau liegt, das wir seit den 1970er Jahren nicht mehr gesehen haben, ist dies ein tödlicher Cocktail, weshalb die Regierung mutige Maßnahmen ergreifen muss Jetzt nicht mit kleinen Maßnahmen herumspielen, die ehrlich gesagt überhaupt keinen Unterschied machen.
Während die Regierung den Haushalten bereits eine gewisse Unterstützung angeboten hat, sagte Darling, dass dies nun bei weitem nicht ausreiche, um das Ausmaß der Krise zu bewältigen.
Er sagte: „Ehrlich gesagt, die Dinge, die bisher angekündigt wurden, könnten früher in diesem Jahr die Musterung bestanden haben. Das geht jetzt einfach nicht. Sie brauchen etwas viel Substanzielleres als das, es sei denn, Sie sind bereit zu sehen, dass unserer Wirtschaft erheblicher Schaden zugefügt wird.“
Eine Lehre aus dem Jahr 2008 war, dass „man mehr tun muss, als die Leute erwarten, und man muss es schneller tun, als die Leute erwarten, wenn es funktionieren soll“, sagte Darling.
„Das wird Geld kosten. Als ich das Paket 2008 während der Bankenkrise ankündigte, belief es sich auf insgesamt etwa 500 Milliarden Pfund, aber tatsächlich haben wir dieses Geld in den folgenden Jahren zurückbekommen. Was wir also meiner Meinung nach heute von der Regierung, vom neuen Premierminister, sehen müssen, sind Maßnahmen, die groß genug sind, um damit fertig zu werden.“
Einer neuen Umfrage zufolge werden die Energiepreise, die im Oktober um 80 % steigen und im Januar erneut stark steigen werden, bedeuten, dass 23 % der Erwachsenen im Vereinigten Königreich in diesem Winter überhaupt nicht heizen werden.
Truss hat nicht ausgeschlossen, Menschen mit Energierechnungen direkte Unterstützung anzubieten, aber sie hat wiederholt gesagt, dass ihr Hauptaugenmerk auf Steuersenkungen liegen würde, einer Intervention, die bessergestellten Haushalten überproportional zugute kommen und Menschen, die auf Renten oder Sozialleistungen angewiesen sind, weniger oder gar keine Hilfe bieten würde .
Das Ergebnis des konservativen Führungswettbewerbs wird am kommenden Montag bekannt gegeben, wobei Truss als fast sicher gilt, Rishi Sunak zu besiegen. Der Gewinner soll am nächsten Tag Premierminister werden.