Tang Lu wurde laut Global Times von einem Gericht in der südwestlichen Provinz Sichuan hingerichtet und berief sich dabei auf das Mittlere Volksgericht der Autonomen Präfektur Aba der Tibeter und Qiang.
Tang durfte seine Familie vor der Hinrichtung treffen, berichtete Global Times.
Tangs Ex-Frau Lhamo war Bäuerin und Livestreamerin in der Autonomen Präfektur Tibet. Staatliche Medien berichteten, dass Tang Lhamo in der Vergangenheit körperlich misshandelt hatte und das Paar sich im Juni 2020 scheiden ließ.
Er suchte sie wiederholt auf und bat darum, in den folgenden Monaten wieder zu heiraten, wurde aber abgewiesen.
Der Fall wurde in den nationalen und internationalen Medien ausführlich behandelt und löste eine Diskussion über den Missbrauch und die Misshandlung von Frauen in China aus – und darüber, wie das Rechtssystem des Landes die Opfer oft nicht schützt, während es die Täter leicht begnadigt.
Bis 2001, als China sein Ehegesetz änderte, galt Missbrauch nicht als Scheidungsgrund.
China erließ 2015 sein erstes landesweites Gesetz zum Verbot häuslicher Gewalt, ein bahnbrechendes Gesetz, das den Straftatbestand zum ersten Mal definierte und sowohl psychischen Missbrauch als auch körperliche Gewalt abdeckt.
Kritiker sagen jedoch, dass das Gesetz noch Lücken aufweist – es deckt gleichgeschlechtliche Paare nicht ab und erwähnt sexuelle Gewalt nicht.
Die Debatte über Gewalt gegen Frauen und Geschlechterungleichheit in China dauert seit Lhamos Tod an.