Corrina, Corrina Review – Schlacht an Bord geht auf See verloren | Theater

ichWenn Sie die Konturen des Patriarchats abbilden wollten, wäre ein Containerschiff ein ziemlich guter Ort dafür. Hier platziert die Dramatikerin Chloë Moss Corrina, eine weibliche Offizierin, die sich einer rein männlichen Crew auf einer Ozeanüberquerung von Felixstowe nach Singapur anschließt.

Sie trifft den sanft-sanften Kapitän, dessen freundliches Auftreten eine Fassade ist, um die männliche Autorität aufrechtzuerhalten. Dann kommt die alte Flamme, die nett genug zu sein scheint, bis sie die Grenze zwischen Schabernack und Gaslighting überschreitet. Sie sieht Hoffnung in einem anständigen Kerl, einem philippinischen Matrosen, nur um festzustellen, dass wirtschaftliche Ausbeutung seine Loyalität vorläufig macht. Und um sie herum ist das leise Gemurmel von Männern, die die Geschlechter lieber getrennt halten würden.

In der Hauptrolle setzt sich eine beeindruckende Laura Elsworthy mit dieser selbsttragenden Männerwelt so gut auseinander, wie sie nur kann: Mit angewurzelten Füßen und Händen in den Taschen, ist sie voller frechen Humors und schneller Erwiderungen. Sie gibt keinen Zentimeter nach und spielt die Männer in ihrem eigenen Spiel aus. Sie ist verletzlich, ja, aber wild damit.

Stoff für eine klaustrophobische TV-Serie nach dem Vorbild des BBC-U-Boot-Dramas Vigil gibt es hier, aber in dieser Headlong/Everyman-Koproduktion scheint es deutlich weniger bühnentauglich zu sein. Auf Moi Tran‘s imposant getäfelten Bühnenbild, das die Schauspieler in seiner ozeantauglichen Größe manchmal in den Schatten stellt, schwebt das Drehbuch prosaisch um die Charaktere an Bord herum, stellt Beziehungen her, macht aber keine umfassenderen Kommentare oder fantasievollen Sprünge.

Moss erkennt das Potenzial, Fragen nicht nur über die Geschlechter, sondern auch über Kolonialismus, Kapitalismus und Macht aufzuwerfen, wobei die zweistufige Besatzung des Schiffes das Ungleichgewicht und die Ungerechtigkeit der Weltwirtschaft widerspiegelt. Doch diese Themen bleiben größtenteils verborgen, während sie in einen absoluten Konflikt zwischen Corrina und Mike Nobles schlüpfrigem Will, ihrem ehemaligen Freund, eintaucht. Das Schiff könnte ein Mikrokosmos der Gesellschaft sein, doch das Stück bleibt eher partikular als universell.

Daran ändert auch ein Laufmotiv mit Karaoke nichts. Auch die extravaganten Traumsequenzen mit ihrem stürmischen Video, blinkenden Lichtern und schlafwandelnden Crewmitgliedern kompensieren den Mangel an Theatralik nicht. Regisseurin Holly Race Roughan bringt starke Leistungen hervor, aber Corrina, Corrina treibt in seichten Gewässern.

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