Deutsche Polizei sucht Zeugen für Angriff auf amerikanische Touristen | Deutschland

Die Polizei in Süddeutschland bittet um Fotos und Videos von Zeugen eines Angriffs in der Nähe von Schloss Neuschwanstein, nachdem ein Amerikaner angeblich zwei amerikanische Frauen einen steilen Hang hinuntergestoßen und dabei eine von ihnen getötet hatte. Nach dem Angriff wurde ein Verdächtiger festgenommen.

Die deutsche Nachrichtenagentur dpa zitierte die Polizei am Freitag mit den Worten, sie habe bisher etwa ein Dutzend Einsendungen auf einer eigens eingerichteten Website erhalten, gehe aber davon aus, dass noch viele weitere Bilder von vor Ort anwesenden Touristen gemacht worden seien.

„Wir suchen nach Fotos, die zufällig zwei junge Frauen und einen Mann (ca. 30 Jahre alt) zeigen, die sich östlich der Marienbrücke aufhielten“, heißt es auf der Website der Polizei Kempten. „Diese Personen könnten zusammen oder getrennt gegangen sein.“

Die Marienbrücke ist ein beliebter Aussichtspunkt für Fotos von Neuschwanstein, dem berühmtesten Schloss, das König Ludwig II. von Bayern im 19. Jahrhundert erbaut hat. Den ersten polizeilichen Ermittlungen zufolge traf der Verdächtige die beiden 21 und 22 Jahre alten Touristinnen auf einem Wanderweg und lockte sie auf einen Pfad, der zu einem Aussichtspunkt führt.

„Die jüngere der beiden Frauen wurde von dem Tatverdächtigen angegriffen“, sagte Polizeisprecher Holger Stabik. „Die Ältere versuchte ihr zu Hilfe zu eilen, wurde dann von dem Tatverdächtigen gewürgt und anschließend einen Hang hinuntergestoßen.“

Der Angreifer habe dann offenbar versucht, die 21-Jährige sexuell anzugreifen, bevor er sie ebenfalls den Hang hinuntergestoßen habe, so die Staatsanwaltschaft. Sie stürzte fast 50 Meter in die Tiefe und landete dicht bei ihrer Freundin.

Beide Frauen wurden von Bergrettern geborgen. Der 21-Jährige wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen und verstarb später. Der 22-Jährige blieb im Krankenhaus, sei aber „ansprechbar“, teilte die Polizei mit.

Die Behörden nannten keines der Opfer und gaben auch keine weiteren Einzelheiten bekannt.

Der Verdächtige, dessen Name ebenfalls nicht genannt wurde, blieb wegen des Verdachts des Mordes und des Mordversuchs in Haft, sagten die Staatsanwälte und fügten hinzu, es sei nicht klar, wie lange er sich schon im Land aufgehalten habe.

Die US-Botschaft in Berlin erklärte, sie wisse von dem Vorfall und das Konsulat in München stehe in Kontakt mit den Behörden. „Aus Datenschutzgründen können wir derzeit keine weiteren Kommentare abgeben“, teilte die Botschaft mit.

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