Stadt in Flammen von Don Winslow (HarperCollins, £20)
Dieses erste Buch einer geplanten Trilogie über kriegführende Gangsterfamilien spielt 1986 in Providence, Rhode Island. Die Italiener und die Iren haben die Stadt aufgeteilt, existieren in relativer Harmonie und kontrollieren gleichzeitig die Lastwagenindustrie und die Docks. Der Autor zieht offene Vergleiche mit der Ilias, und die heutige Helen of Troy Pam bietet eine bequeme Entschuldigung für eine Gruppe von Männern, die in einem Kreislauf der Gewalt gefangen sind, um sich auf eine katastrophale Fehde einzulassen, obwohl dies diesmal eher auf ein betrunkenes Herumtasten zurückzuführen ist göttliche Intervention. Mittendrin ist Docker Danny Ryan, dessen Fluchtträume durch seine familiäre Verbindung zum Murphy-Clan, für den er gelegentlich arbeitet, zunichte gemacht werden; Danny ist nun in den Konflikt verwickelt. Winslows vorherige „Cartel“-Trilogie ist eine erstaunliche Leistung, die schwer zu übertreffen sein wird, aber aufgrund der Stärke dieser immersiven und menschlichen Geschichte von Schicksal, freiem Willen, Loyalität und Verrat wird seine neue Serie an ihrer Seite stehen.
Ein ordentliches Ende von Joanna Cannon (Bezirk£16,99)
Cannon nutzt ihr gewähltes Milieu – die Vorstadtstraße, in der die Vorhänge zucken, die kitschige Fröhlichkeit des Altersheims, alltägliche Tragödien und verschüttete Wahrheiten –, um das Innenleben von Außenstehenden zu erforschen. In ihrem dritten Roman steht die 43-jährige Linda im Mittelpunkt: Eine sozial unbeholfene Mischung aus Naivität und Schlauheit, sie war schon in der Schule das Außenseitermädchen, als das unangemessene Verhalten ihres Klavierlehrervaters gegenüber jungen Schülern sie und ihre Mutter bedeutete musste die Stadt verlassen, und sie hat sich nie damit abgefunden, was passiert ist. Ihr Erwachsenenleben ist eine endlose Runde aus Putzen, Kochen und Aufenthalten in einem Wohltätigkeitsladen. Während Ehemann Terry seine Freizeit vor dem Fernseher verbringt, träumt sie von den edlen Katalogen, die für die frühere Bewohnerin des Hauses, Rebecca, eintreffen, die sie zu finden und sich anzufreunden beschließt. In der Zwischenzeit ist der Klatsch in der Nachbarschaft auf Hochtouren, weil Mädchen aus der Gegend vermisst werden. Unwiderstehlich gruselig, mit genau beobachteter Charakterisierung, kombiniert A Tidy Ending Pathos mit schönen Humorblitzen und einem völlig unerwarteten Ende.
Sag ihren Namen von Dreda Say Mitchell und Ryan Carter (Thomas & Mercer, £8,99)
Als Achtjährige von Cherry und Carlton „Sugar“ McNeil adoptiert, beschließt Eva, eine Frau mit doppeltem Erbe, ihre leiblichen Eltern nach Cherrys Tod und ihrer Suspendierung aus fadenscheinigen Gründen von ihrer Arbeit als Krankenhausärztin aufzuspüren . Evas weißer Vater, ein reicher Geschäftsmann, ist leicht zu finden – obwohl er vielleicht nicht das ist, was er zu sein scheint, und sie, immer noch emotional rau, leichtgläubig ist –, aber ihre Mutter erweist sich als schwer fassbarer. Ex-Polizist Sugar scheint mehr zu wissen, als er zugibt, und weicht aus, wenn er gefragt wird, warum er die Truppe verlassen hat. Evas Reise führt sie zurück ins Jahr 1994 und das Verschwinden von vier schwarzen Frauen – kaum von der Polizei, geschweige denn von den Medien zur Kenntnis genommen … Kriminalromane können gute Mittel sein, um soziale Themen zu untersuchen, und Mitchell und Carter leisten hervorragende Arbeit und liefern eine fesselnde Erzählung sowie eine aufrichtige und eloquente Erforschung der Ungerechtigkeiten rassistischer Vorurteile in Fällen, in denen Frauen vermisst werden.
Miss Aldridge bedauert von Louise Hase (Zentrale, 14,99 £)
Lena Aldridge, die Erzählerin von Hares zweitem Roman, hat ebenfalls ein doppeltes Erbe, und die Person, die in ihrem Leben fehlt, ist ihre weiße Mutter, die sie verlassen hat, um von ihrem mittellosen Musikervater aufgezogen zu werden. 1936 singt Lena in einem heruntergekommenen Nachtlokal im Londoner Stadtteil Soho, als dessen Besitzer – ebenfalls der betrügerische Ehemann ihrer besten Freundin – ermordet wird; Sie beschließt, ein spontanes Angebot für ein First-Class-Ticket auf der Queen Mary und eine Rolle in einer Broadway-Show anzunehmen. Lena mag ihre Geheimnisse haben – sie hat nicht nur Beweise für den Mord entsorgt, sondern „geht“ auch als Weiße durch – aber als sie sich mit der wohlhabenden, dysfunktionalen Abernathy-Familie einlässt und Menschen zu sterben beginnen, erkennt sie, dass es möglich sein könnte mehr zu ihrem Glücksfall sein, als sie sich vorgestellt hatte. Kurze, unnötige Abschnitte in „Mörder-Kursivschrift“ sind irritierend, aber die widersprüchliche, ansprechende Heldin und das Mysterium vom Typ Christie machen dies zu einer fesselnden Lektüre.
Drei Attentäter von Kotaro Isaka, übersetzt von Sam Malissa (Harvill Secker, £14,99)
Three Assassins wurde erstmals 2004 in Japan veröffentlicht und ist in vielerlei Hinsicht ein seltsames Buch. Suzuki sinnt auf Rache für den vorsätzlichen Mord an seiner Frau durch Fahrerflucht durch den „Idiotensohn“ des Anführers von Fräulein, einer kriminellen Organisation, die so umfassend in ihrem Bösen ist, dass sie, wie er feststellt, „je mehr ihm offenbart wird desto unwahrscheinlicher erscheint alles“. Um sich zu rächen, gibt er seinen Lehrerjob auf, um sich Fräulein anzuschließen, und wird in die Welt der professionellen Attentäter hineingezogen, einschließlich der namentlich angeheuerten Killer: The Whale, dessen MO Menschen zum Selbstmord überredet; Zikade, die geschickt mit einem Messer umgeht; und The Pusher, dessen Spezialität es ist, Menschen unter vorbeifahrende Autos zu schieben. In dieser frustrierenden, aber faszinierenden Geschichte darüber, wie das Leben gleichzeitig billig und kostbar ist und die Vergangenheit uns alle einholt, gibt es viele Geister, die Motivation kann trübe sein und die Charaktere umkreisen sich wie Haie.