Die deutsche Wirtschaft dürfte im Jahr 2024 stagnieren, prognostiziert IW von Reuters

Von Klaus Lauer

BERLIN (Reuters) – Deutschlands Wirtschaft wird im Jahr 2024 trotz eines stärker als erwarteten Jahresauftakts stagnieren und weiterhin hinter der europäischen Konkurrenz zurückbleiben, so das deutsche Wirtschaftsinstitut IW.

Insbesondere das verarbeitende Gewerbe und der Bausektor stecken weiterhin in der Rezession fest, so die neuesten Prognosen des IW, die Reuters als erstes veröffentlicht und die später am Mittwoch veröffentlicht werden.

Der einzige Lichtblick wird der Konsum sein, der mit der nachlassenden Inflation anzieht.

„Das reicht nicht für einen echten Aufschwung. Neben dem Konsum müssen endlich auch die Investitionen in Gang kommen“, sagte IW-Ökonom Michael Groemling. „Mittlerweile sind riesige (Investitions-)Lücken entstanden.“

Aufgrund der geopolitischen Lage und der hohen Zinssätze, die die Finanzierung verteuern, sind die Investitionen zurückgegangen.

Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im vergangenen Jahr um 0,2 %, was die schwächste Entwicklung unter den großen Volkswirtschaften der Eurozone darstellte, da hohe Energiekosten, schwache weltweite Auftragseingänge und rekordhohe Zinsen ihren Tribut forderten.

Das IW prognostiziert für Europas größte Volkswirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 0 % und bleibt damit erneut zurück, da Frankreich, Italien, Großbritannien und die Vereinigten Staaten voraussichtlich alle wachsen werden.

Zu Beginn dieses Jahres konnte Deutschland eine Rezession umgehen und wuchs im ersten Quartal bereinigt um 0,2 % gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum. Im letzten Quartal 2023 schrumpfte die Wirtschaft um 0,5 %.

Die Bundesregierung prognostiziert für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von 0,3 %.

„Was benötigt wird, ist ein politischer Impuls, der die Geschäftsbedingungen verbessert“, sagte Groemling. „Wenn sich nichts ändert, werden wir weiterhin unser Potenzial verschenken.“

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Nach Schätzungen des IW wird der Außenhandel in diesem Jahr schwach bleiben und kaum Konjunkturimpulse geben.

Laut IW dürfte die Arbeitslosenquote in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 5,7 % im Jahr 2023 auf 6 % steigen.

„Trotz der Rekordzahl von durchschnittlich 46 Millionen Erwerbstätigen im Jahr 2024 werden die Auswirkungen der Konjunkturschwäche auf den Arbeitsmarkt in Deutschland immer deutlicher sichtbar“, fügte Groemling hinzu.

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