Ein Puppenhaus, Teil 2 Rezension – Ibsens Nora kehrt für die zweite Runde zurück | Theater

EIN Dunkler und schwerer House füllt die Bühne. Kurz bevor die Aktion beginnt, wird das Haus hochgehoben und abtransportiert. Es fühlt sich an wie eine Art Reinigung. Eine Absichtserklärung. Ein Puppenhaus, Teil 2, wird gepäckfrei sein. Kein pingeliges Set oder kostbare kleine Handlung. Nur vier Zeichen und viel Konversation. Es wird nicht einfach sein (die einfallsreichen Stücke des amerikanischen Schriftstellers Lucas Hnath sind es selten). Aber es wird sicher anders.

Nur ein Teil des Hauses bleibt: die Tür. Das ist die Tür, durch die Nora am Ende von Ibsens Ein Puppenhaus gegangen ist. Jetzt, 15 Jahre später, bittet Nora mit einem ominösen Knall darum, wieder aufgenommen zu werden. Sie ist reich und eine erfolgreiche Schriftstellerin. Stark verändert und bis zu einem kürzlichen Rückschlag völlig unter Kontrolle. Aber hat sich die Welt mit ihr verändert?

Fein ausbalanciert … Noma Dumezweni und Brían F O’Byrne. Foto: Marc Brenner

Mit der Bühne in der Runde und dem teilweise beleuchteten Publikum haben Regisseur James Macdonald und Designer Rae Smith einen Raum geschaffen, der sich wie eine Mischung aus Gerichtssaal und Boxring anfühlt. Im Mittelpunkt steht Noma Dumezwenis überzeugende Nora, die ein prächtiges Samtkleid trägt und dennoch eine sehr moderne Art von Energie ausstrahlt. Während Nora sich ihrer Vergangenheit stellt, argumentiert sie ihren Fall mit anwältischer Präzision und Kontrolle. Es sind nur die Hände, die sie verraten, hinter ihrem Rücken geballt und nach einem Kampf juckend.

June Watson besticht als Haushälterin Anne Marie, die Nora dafür zu bewundern scheint, dass sie gegangen ist, sich aber auch nach ihrer Rückkehr sehnt. Noras Tochter Emmy (Patricia Allison) argumentiert für die Heiligkeit der Ehe und ist irgendwie ebenso fortschrittlich wie regressiv, und Brían F O’Byrnes Torvald ist in einer fein ausbalancierten Darbietung in einem Moment schmerzhaft mitfühlend, im nächsten ein altmodischer Tyrann.

Aber Hnaths Spiel hat etwas zu Kontrolliertes, als würden die Charaktere für ein sorgfältiges Studium hochgehalten, aber nie ganz von der Leine gelassen. Erst in den Schlussszenen fühlen sich die Dinge freier und erreichbarer an. Nora erzählt mit leiser, summender Intensität, wie lange es gedauert hat, ihre Stimme zu finden, und in einem Moment vollkommener Verletzlichkeit ist sie ganz sie selbst – und ein bisschen von uns allen.

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