Ex-Audi-Chef steht wegen "Dieselgate" -Skandal in Deutschland vor Gericht

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Rupert Stadler leitete Audi 11 Jahre lang

Ex-Audi-Chef Rupert Stadler ist der erste Top-Manager, der wegen des deutschen "Dieselgate" -Skandals vor Gericht steht, der die Automobilindustrie im Jahr 2015 erschütterte.

Herr Stadler erschien am Mittwoch vor einem Münchner Gericht unter anderem wegen Betrugs, den er bestreitet.

Audi-Besitzer Volkswagen hat zugegeben, Software installiert zu haben, mit der Emissionsprüfungen in 11 Millionen Dieselfahrzeugen weltweit betrogen werden konnten.

In Deutschland wurde kein einziger Top-Manager wegen des Skandals verurteilt.

Zwei VW-Mitarbeiter haben jedoch in den USA Haftstrafen erhalten.

Herr Stadler wird beschuldigt, wissentlich Autos verkauft zu haben, die die Motorsoftware manipuliert hatten und nicht den Umweltstandards entsprachen.

Als die US-Aufsichtsbehörden den Betrug im Jahr 2015 aufdeckten, behauptete VW zunächst, es handele sich um die Arbeit einer Handvoll Ingenieure, und es seien keine leitenden Angestellten beteiligt.

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Die Aussagen der Mitarbeiter veranlassten die Staatsanwaltschaft jedoch, Herrn Stadler 2018 für vier Monate in Untersuchungshaft zu nehmen.

Ebenfalls im Dock sind Ex-Audi und Porsche-Manager Wolfgang Hatz sowie zwei ehemalige Ingenieure, die ebenfalls Betrugsvorwürfe bestreiten.

Die Angeklagten werden wegen mehr als 434.000 in Europa und den USA verkauften Fahrzeugen von VW, Audi und Porsche angeklagt. Wenn sie für schuldig befunden werden, drohen ihnen bis zu 10 Jahre Gefängnis, obwohl eine Entscheidung erst im Dezember 2022 erwartet wird.

Herr Stadler ist nicht der einzige hochrangige Manager, der vor einem Urteil steht. Der frühere VW-Konzernchef Martin Winterkorn wird ebenfalls wegen Betrugs und Börsenmanipulation vor Gericht gestellt.

Der derzeitige Chef von VW, Herbert Diess, und der Vorstandsvorsitzende Hans Dieter Poetsch sahen sich ähnlichen Vorwürfen gegenüber, die jedoch eingestellt wurden, nachdem VW einer Einigung über 9 Mio. Euro zugestimmt hatte.

Der "Dieselgate" -Skandal hat VW bereits mehr als 30 Milliarden Euro an Bußgeldern, Rechtskosten und Entschädigungen für Autobesitzer gekostet, hauptsächlich in den USA.

Die Rivalen Daimler und Fiat Chrysler wurden seitdem ebenfalls wegen Emissionsmanipulation angeklagt.

Im April hat VW Deutschlands größte Klage beigelegt und sich bereit erklärt, 235.000 Kunden mit betroffenen Autos rund 750 Millionen Euro zu zahlen.

Es wird nun versucht, sich mit weiteren 60.000 Antragstellern abzufinden, die möchten, dass der Autobauer ihre Dieselfahrzeuge zurückkauft.