Silverview
John le Carré (Wikinger)
Le Carrés letzter vollständiger Roman erschien im Oktober, in der Woche seines 90. Geburtstags. Julian Lawndsley hat sein Vermögen gemacht und hat die Stadt verlassen, um eine Buchhandlung in East Anglia zu betreiben, wo ihn ein Treffen mit einem exzentrischen polnischen Emigranten und ehemaligen Spion in ein Netz von Intrigen verwickelt. Die Charaktere, darunter mehrere Spionagepaare von Mann und Frau, sind durch Geheimnisse, Loyalitäten und Loyalitäten sowohl beruflich als auch familiär gefährdet, und niemand, am wenigsten der Dienst selbst, ist unschuldig. Valedictory, mit einer letzten Wendung der Ereignisse, die überraschend, aber erfreulich in einem Durcheinander endet, ist eine befriedigende Coda für die Karriere des besten Thrillerautors des 20. Jahrhunderts.
Riccardino
Andrea Camilleri, übersetzt von Stephen Sartarelli (Mantel)
Camilleris letzter Roman von Inspector Montalbano wurde 2005 geschrieben und wurde nach dem Tod des Autors im Jahr 2019 in einem Safe aufbewahrt Dem reizbaren Detektiv gesellt sich der Autor selbst hinzu, der immer weit hergeholte Vorschläge macht, wie die Ermittlungen zum Tod der Titelfigur ablaufen sollen. Die Absurdität wächst, als die katholische Kirche beharrlich ihr jesuitisches Ruder einsteckt und die Enthüllungen über das Privatleben des Toten immer bunter werden. Dieser Roman ist ein passend ausgelassener letzter Ausflug.
Der erste Frühlingstag
Nancy Tucker (Hutchinson)
„Ich habe heute einen kleinen Jungen getötet …“ Aus der ersten Zeile dieses sicheren Debüts wissen wir, dass die achtjährige Chrissie eine Mörderin ist. Von ihren Eltern bis zum Verhungern vernachlässigt, sucht sie verzweifelt nach körperlicher und emotionaler Nahrung, und jede ihrer Handlungen – ihre Klassenkameraden zu schikanieren, Ärger in der Schule zu machen und schließlich den zweijährigen Steven zu erwürgen – ist ein herzzerreißender Versuch. jemand bemerkt ihre Existenz. Die Erzählung ist aufgeteilt zwischen dem Kind Chrissie und dem Erwachsenen, zu dem sie wird, aus einer sicheren Einheit entlassen und in Julia umbenannt, jetzt mit einem eigenen Kind. Tucker erforscht die schwierigen Themen Grausamkeit, Schuld und Erlösung mit Mitgefühl und außergewöhnlicher Finesse, die noch lange nach der letzten Seite nachhallen wird.
Mädchen A
Abigail Dean (HarperCollins)
Ein weiterer großartiger Erstlingsroman, der umso kraftvoller ist, weil er unsensationell ist, Girl A ist die Geschichte von Lex, der ältesten Tochter eines religiösen Fanatikers, der, ermöglicht von seiner Frau, seine Kinder so entsetzlich missbrauchte, dass das Familienheim als ” Schreckenshaus“. Viele Jahre später muss Lex, jetzt Anwalt in New York, die Vergangenheit noch einmal durchleben; Sie kehrt nach England zurück, um den Umbau des Hauses zu einem Gemeindezentrum zu begleiten, und wird gezwungen, mit ihren Geschwistern in Kontakt zu treten, die alle sehr unterschiedlich auf ihre Kindheitserfahrungen reagiert haben. Eine der besten Darstellungen, die ich über die Schwierigkeiten des „Weitermachens“ und die Unmöglichkeit von Erklärungen für Außenstehende gelesen habe. Dieses Buch ist eindringlich und kraftvoll, mit einer hart erkämpften Hoffnung.
Winter zählt
David Heska Wanbli Weiden (Simon & Schuster)
Vigilante-for-hire Virgil Wounded Horse handelt im Namen derer im Rosebud Native American Reservat in South Dakota, die sowohl von der zahnlosen Stammespolizei als auch von einem schwerfälligen US-Strafjustizsystem gescheitert sind. Nachdem sein jugendlicher Neffe fast an einer Überdosis Heroin gestorben ist, ist Virgil entschlossen, die Männer zu übernehmen, die dafür verantwortlich sind, die Droge in die Gemeinde zu bringen. Mit begrenzter Autorität und einigen mächtigen Gegnern wird sein Leben jedoch sowohl kompliziert als auch sehr gefährlich. Weiden, Mitglied der Sicangu Lakota Nation, gibt in seinem Debütroman faszinierende Einblicke in eine oft übersehene Welt und entführt den Leser in ein befriedigendes Mysterium.