George Osborne im British Museum: Was sehen sie in ihm?

Die Kuratoren wählten alle den Ex-Kanzler als ihren Vorsitzenden. Es geht um Macht und Geld

Die Ernennung von George Osborne zum Kuratoriumsvorsitzenden des British Museum ist ein überraschender Schock. Der Makel ist so offensichtlich, die Assoziationen so unauslöschlich: Kann es wirklich so weit gekommen sein? Man muss sich nicht mit Entsetzen an die Sparmaßnahmen der Altkanzlerin erinnern, um bestürzt zu sein; noch nicht einmal seine berüchtigten Kürzungen im Museumssektor, die so relevant sind, wie man sie während des Auswahlprozesses sicherlich hofft. Osborne war schließlich ein Berufspolitiker. Aber der eklatante Opportunismus, die auffällige Stichelei, Hohn und Herablassung machten ihn selbst bei den Mitgliedern seiner eigenen Partei unbeliebt.

Bei der Auswahl sind unweigerlich Fragen aufgekommen. Wo war die Anzeige? Könnte sich jemand bewerben? Wer hat ihn ausgewählt und was waren seine Qualifikationen (wie für Kritiker vernachlässigbar, wie für seine aktuelle Rolle als Standard-Redakteur)? Sicherlich war er ein weiterer Tory-Platzhalter wie Jacob Rees-Mogg in der National Portrait Gallery oder Tory-Spender Richard Sharp als neuer BBC-Vorsitzender?

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