Labyrinth of Cinema Review – der epische Blitz des japanischen Regisseurs mit Hyperaktivität in der Popkultur

Nobuhiko Ôbayashis letzte Arbeit beginnt als sentimentale Elegie für das goldene Zeitalter des Kinos, führt uns aber durch das Herz der japanischen Dunkelheit

Nobuhiko Ôbayashi ist der japanische Filmemacher, der 1977 den Kult-Horror Hausu oder House inszenierte. In seiner langen und produktiven Karriere spezialisierte er sich auch auf Fernsehwerbung mit amerikanischen Filmschauspielern für den heimischen Markt (satirisiert in Sofia Coppolas Lost in Translation). Kurz vor seinem Tod im letzten Jahr, im Alter von 82 Jahren, vollendete er diesen Film, seine Wertschätzung für das Kino, für Japan und für das Leben: ein epischer Blitz der Hyperaktivität der Popkultur: verwirrend, surreal, tragikomisch, dann einfach tragisch. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob es eine sentimentale Elegie für das goldene Zeitalter des Kinos sein wird. Aber dann bringt es uns zum Herzen der japanischen Dunkelheit: dem Zweiten Weltkrieg und der Atombombe.

In der heutigen Zeit spielt ein Kino in Onomichi in der Nähe von Hiroshima eine Nacht voller Kriegsfilme und drei Zuschauer, Cinephile Mario (Takuro Atsuki), Shigeru (Yoshihiko Hosoda) mit eulenhafter Brille und Hosuke (Yakuza) Takahito Hosoyamada) sind so fasziniert, dass sie magisch durch die Leinwand und in die Filme transportiert werden. Dort begegnen sie wiederholt einem mysteriösen kleinen Mädchen namens Noriko (Rei Yoshida), einem Symbol für Unschuld und Hoffnung.

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