Leonidas Kavakos/Yuja Wang Review – geteiltes Detail und Zweck | Klassische Musik

ichWenn zwei Musiker beim gemeinsamen Musizieren in ihren eigenen Welten zu sein schienen, dann ist es der Geiger Leonidas Kavakos und Pianistin Yuja Wang. Und doch war der Grad an gemeinsamen Details und Absichten in diesem Erwägungsgrund – ein großzügiges Programm aus drei fleischigen Sonaten und drei Zugaben – ein Beweis für die anhaltende Stärke der langjährigen gelegentlichen Partnerschaft zwischen diesen Star-Solisten.

Ein Großteil des Antriebsgefühls der Musik kam von Wang, obwohl sie es selten ausdrückte. In Brahms’ Sonate Nr. 1 stand Kavakos im Vordergrund, der mit unwiderstehlicher Wärme spielte und mit seiner charakteristischen sauberen Artikulation jeder Note sogar innerhalb eines einzigen Bogenstrichs. Aber hinter ihm arbeitete Wangs täuschend bescheidenes, fast unscharfes Spiel mit diesen Melodien, um die schwer fassbare Qualität dieser Musik einzufangen, wenn so etwas getan werden kann.

Wang konnte natürlich durchsetzungsfähig sein, wenn es darauf ankam. Janáčeks Violinsonate hatte die beiden Spieler eher in einen gleichberechtigten Dialog, Rufen und Antworten, alles eloquent gemacht. Zwischen Kavakos’ Gespür für disziplinierte Hingabe und Wangs lockerer Virtuosität war dies eine Aufführung von enormer Tragweite. Der kurze dritte Satz hatte ungefähr so ​​viel Drama, wie diese beiden Instrumente heraufbeschwören konnten; später, als die Musik nachließ und Wangs Tremolos zu- und abnahmen, klang es fast so, als würde das Klavier atmen.

Schumanns Sonate Nr. 2 war ebenso farbenprächtig. Das Besondere dabei war der Thema-und-Variationen-dritte Satz, der uns aus dem Konzertsaal in ein weit entferntes deutsches Wirtshaus führte. Das Thema, das zwischen einer Hymne und einem Wirtshauslied angesiedelt ist, wurde zuerst von Wang ausgewählt, während Kavakos seine gitarrenähnliche Begleitung spielte; als die beiden sich dann zusammenschlossen, um es erneut zu spielen, diesmal mit süßer, fast sentimentaler Harmonisierung, klangen sie entzückend wie zwei alte Stammgäste mit triefenden Augen im Duett.

Bei den Zugaben umrahmten zwei Sonatensätze von Brahms – einer feurig, einer schön leicht – eine mit Schwung und Stampfen einhergehende Darbietung von Bartóks Rhapsodie Nr. 1, ein weiterer Höhepunkt in einem wunderbar fließenden Kammermusikabend.

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