Modern Nature: Island of Noise Rezension – faszinierendes musikalisches Riff über Shakespeare | Musik

Tas zweite Album von Modern Nature – einem Projekt unter der Leitung des in Blackpool geborenen Musikers Jack Cooper, der zuvor zum Indie-Duo Ultimate Painting gehörte – soll sein Publikum in Erstaunen versetzen. Nudelhafte Instrumentierung, andächtige Stille, vage mystische Texte und fast geflüsterter Gesang deuten allesamt in Richtung Tiefgründigkeit – ebenso wie die Einbildung des Albums, wobei Cooper The Tempest als Sprungbrett für Gedanken über eine eigene fiktive Insel nutzt. Es nutzt auch die Talente der Free Jazz-Stars, nämlich des Saxophonisten Evan Parker und des Pianisten Alexander Hawkins. Mit anderen Worten, Island of Noise hat alle Zeichen einer sehr ernsthaften und sehr würdigen kreativen Anstrengung.

Modern Nature: Island of Noise-Albumcover.

Es hätte sich als irritierend anmaßend erwiesen, wäre das Endprodukt nicht ganz so faszinierend: abstrakt genug, um die Fantasie anzuregen, geradlinig melodisch genug, um die Aufmerksamkeit zu fesseln. Das emotionale Register ist sowohl hoffnungsvoll als auch melancholisch; der Raum ist minimal und dicht – Tracks wie Ariel umhüllen, ohne zu überfordern. Es gibt Momente, besonders wenn das Wetter und die Tierwelt der Insel wörtlich zitiert werden, in denen es sich anfühlt, als könnte das Album als Meditations-Soundtrack verwendet werden – aber dafür ist es letztendlich zu überzeugend.

Das liegt zum Teil an Coopers Gesangsmelodien, die sich sowohl instinktiv als auch kontraintuitiv anfühlen, und zum Teil dank seiner Mitarbeiter. Das Album beginnt mit Parkers verschnörkeltem Saxophon, seltsam und klein – schließlich gesellt sich ein schwerfälliges Klavier und eine raue Geige – und das Instrument taucht anderswo in subtileren, aber ebenso kuriosen Gestalten auf. Es trägt dazu bei, Island of Noise zu einer Fundgrube an interessanten musikalischen Ideen zu machen, sowie zu einer Quelle transportierenden, erholsamen Trostes.

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