Old Henry Review – ein verwurzeltes Fass voller Wildwest-Klischees

Tim Blake Nelson hat als Schweinezüchter eine Menge Spaß, der etwas zu verbergen hat, aber dieser anspruchslose Western ist so bekannt wie gebackene Bohnen

Old Henry wird hier in Venedig in der Sala Grande uraufgeführt, mit dem Meer vorn und den Gondeln hinten und man kann sich kaum eine weniger passende Kulisse vorstellen. Potsy Poncirolis Film ist ein verwurzeltes Fass voller Wildwest-Klischees, komplett mit Bankräubern, einem verängstigten Kind und einem heimtückischen Bösewicht, der einen schwarzen Hut trägt. Die Programmierer hätten wenigstens Ball spielen und ein paar Saloontüren am Eingang anbringen können, Sägemehl auf den Boden, vielleicht einen Spucknapf neben jedem Sitzplatz.

Tim Blake Nelson schnappt sich eine seltene und verdiente Titelrolle als Henry, ein widerlicher alter Schweinezüchter, der (leichter Spoiler) ein eiskalter Cowboy-Killer auf der Flucht vor einer Vergangenheit sein könnte, über die er lieber nicht sprechen möchte, verdammt noch mal. Trotzdem geht es Henry derzeit gut. Er hat einen sanftmütigen Sohn im Teenageralter, Wyatt (Gavin Lewis) und eine Schweinerei im Hinterhof. „Stört es dich manchmal nicht, dass sie ihre eigenen essen?“ fragt Wyatt, aber das beunruhigt Henry nicht, der sicherlich viel Schlimmeres in seinem schlechten alten Leben erlebt hat, das er in der Vergangenheit vielleicht gelebt hat oder nicht.

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