Außergewöhnlich gut besetzt und inszeniert von John Madden („Shakespeare in Love“), versinkt diese hübsche britische Produktion ein wenig im Privatleben derjenigen, die für das ausgeklügelte Schema mit dem Codenamen verantwortlich sind, das darauf abzielt, Hitler davon zu überzeugen, dass eine alliierte Invasion bevorstehen würde von Griechenland, nicht von Sizilien.
Die Stufen, die dorthin führen, erweisen sich abwechselnd als komisch und ausgefallen, wenn die Organisatoren beispielsweise jemanden aufmerksam anstarren, der auf einem Foto als ihre Leiche durchgehen könnte. Montagu arbeitet mit einer Frau in ihrem Büro, Jean Leslie (Kelly Macdonald), zusammen, um eine detaillierte Hintergrundgeschichte für den Toten zu erfinden, und entwickelt dabei unangenehme Gefühle, die durch ihre persönliche Situation erschwert werden.
Abgesehen von den logistischen Hürden sieht sich das Team mit beträchtlicher Skepsis seitens ihrer Vorgesetzten konfrontiert, da ihr Verbindungsmann zu Churchill, Admiral Godfrey (Jason Isaacs), bereit ist, sie jederzeit über Bord zu werfen. (Churchill seinerseits definiert den Einsatz und bemerkt: „Je fantastischer, desto narrensicherer muss der Plan sein.“)
Der Film agiert also auf mehreren Ebenen, spielt sich wie ein altmodischer Kapriolenschlag und zugleich als Fenster in die Geschichte. Und wie seine Inspiration, wenn es hier und da Schluckauf gibt, wenn sich der Rauch verzieht, ist es schwer, diese köstliche “Operation” als etwas anderes als einen mitreißenden Erfolg zu betrachten.
„Operation Mincemeat“ startet am 11. Mai auf Netflix und läuft auch in den britischen Kinos.