Russland könnte mit einer inländischen Energiekrise konfrontiert werden, da die Produktion nach dem Ölembargo der EU und den Erdgaskürzungen für Europa zurückgeht

Der russische Präsident Wladimir Putin.

  • Ein Stopp der Gaslieferungen nach Europa könnte Russland laut Bloomberg bis zu 6,6 Milliarden Dollar pro Jahr kosten.
  • Der Exporteinbruch könnte zu starken Kürzungen der russischen Gasproduktion führen und die inländischen Energieziele erreichen.
  • Auch das Ölembargo der EU könnte die Produktion des Treibstoffs sinken lassen und zu einer Verknappung in Russland führen.

Russland hat gestoppte Erdgaslieferungen nach Europa über eine wichtige Pipeline inmitten des Krieges in der Ukraine, aber der Schritt könnte sich laut Bloomberg,unter Berufung auf ein internes Dokument, das für die russische Regierung erstellt wurde.

Obwohl Russland ein Energieriese ist, gehen die meisten seiner Exporte an europäische Kunden. Laut dem hat Europa im Jahr 2021 etwa die Hälfte der russischen Ölprodukte und drei Viertel seines Erdgases aufgekauft US Energy Information Administration.

Ein Rückgang der Exporte nach Europa bedeutet also, dass die russische Erdgasproduktion sinken müsste, um den geringeren Transportbedarf besser decken zu können. Dies würde wiederum Moskaus Pläne zur Steigerung der inländischen Gasversorgung beeinträchtigen, so Bloomberg unter Berufung auf den Bericht.

Darüber hinaus könnte ein vollständiger Stopp der Erdgaslieferungen nach Europa den Kreml bis zu 400 Milliarden Rubel oder 6,6 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen pro Jahr kosten, so der interne Bericht Russlands laut Medien. Während Russland versucht, seine Kundenbasis zu diversifizieren, werden neue Märkte die verlorenen Umsätze europäischer Kunden mittelfristig nicht ausgleichen können.

Da Europa ab Ende 2022 auch die meisten russischen Ölimporte verbieten wird, könnte der Nachfrageeinbruch zu einem starken Rückgang der russischen Produktion führen, was zu einer Verknappung des Kraftstoffs im Inland führen würde, berichtete Bloomberg unter Berufung auf den internen Bericht.

Insgesamt zeichnet der interne russische Bericht ein düsteres Bild der Wirtschaft des Landes inmitten weitreichender Sanktionen wegen seiner Invasion in der Ukraine – was in scharfem Kontrast zu den positiveren Daten des Kreml in den letzten Monaten steht.

Die Situation könnte sich verschlechtern, wenn die Welt in eine Rezession eintritt. Das liegt daran, dass Russland seinen stabilen europäischen Markt bereits verloren hätte, wodurch es zu einem „Swing-Lieferanten“ von Energieprodukten geworden wäre – wobei das Land laut dem Bericht seine Produktion an die sich ändernden Marktanforderungen anpassen und anpassen müsste.

Dies würde bedeuten, dass ein Rückgang der Nachfrage nach russischen Ölprodukten negative wirtschaftliche Auswirkungen haben könnte, wie z. B. die Inflation im Land in die Höhe treiben und den Rubel unter Druck setzen, warnte der Bericht laut Bloomberg.

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