The White Card Review – eine subtile Debatte über Kunst und Privilegien | Theater

CHarles ist ein Immobilienentwickler, der in Iowa private Gefängnisse gebaut hat. Er ist auch Kunstsammler. Die Bilder in seinem Haus werden nicht nur aufgehängt; sie sind „kuratiert“. Es ist, als wäre die Kunst an seinen Wänden eingesperrt.

Doch dieser Mann sieht sich selbst als einen der Guten. Claudia Rankines fesselndes Stück ist wie Yasmina Rezas Kunst mit politischem Zweck. Charles ist ein weißer Liberaler, der glaubt, dass er eine Geschichte des Rassismus ausgleicht, indem er die Arbeit schwarzer Künstler anhäuft – amüsant wiedergegeben in schriftlichen Beschreibungen an den Wänden von Debbie Durus schickem Set.

Gespielt von Matthew Pidgeon in Natalie Ibus exzellenter Inszenierung, hat er die höfliche Selbstsicherheit eines CEO, aber auch eine überzeugende Ausstrahlung von Ausgeglichenheit.

Was ihn umso mehr zum Problem macht. Es braucht nicht viel, um die Grenzen des weißen Liberalismus seiner Frau Virginia aufzudecken. Gespielt von Kate Copeland, schnappt sie unter Druck zu, feuert schwarze Ikonen wie Serena Williams und Michelle Obama unverblümt an, schreckt aber angesichts echter Rassenkonflikte zurück. Sie ist blind für ihre eigenen Vorteile und wünscht sich, die Leute würden einfach miteinander auskommen.

Privilegien zu sehen … Estella Daniels, Kate Copeland, Matthew Pidgeon und Nick Blakeley in The White Card. Foto: Wasi Daniju

Ebenso kümmert sich Eric von Nick Blakeley, ein Händler für weiße Kunst, mehr um guten Wein als um die Fragen, die seine Waren aufwerfen.

Als die großartige Estella Daniels als Charlotte auftaucht, eine gefeierte schwarze Künstlerin, deren Fotografien unsichtbare Momente rassistischer Gewalt rekonstruieren, sieht sie Charles als ihren ernsthaftesten Gegner. Sie zeigt nicht Groll, sondern einen tiefen moralischen Sinn und entscheidet sich dafür, ihn so anzusehen, wie er sie ansieht.

Er mag es nicht. Sein Privileg liegt nicht nur in seinem Reichtum, es liegt in seiner Haut; eine Haut, die er für selbstverständlich hält. Es stellt ihn – und implizit jeden Weißen im Publikum – in den Mittelpunkt seines eigenen Universums. Auf diese Weise wirkt sein Eintreten für schwarze Künstler weniger wie eine progressive Geste als vielmehr wie eine Fetischisierung toter schwarzer Körper.

Doch Rankines ist eine subtile Debatte. Wie ihre Namen sind Charles und Charlotte Spiegelbilder, die beide durch ihre kulturelle Erfahrung beschädigt und definiert sind. Angespannt und zeitgemäß zeigt The White Card mit dem Finger, weist aber auch den Weg zu positiven Veränderungen.

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