Das Umfeld und die aktuellen Umstände haben diese Dynamik jedoch auf eine zutiefst persönliche Weise verändert.
Das Besondere an den jüngsten TV-Bemühungen ist, dass sie aus den Häusern der verschiedenen Darsteller stammen, ein Symbol für gemeinsame Erfahrungen sowie für die große Angst, die die Pandemie bereits verursacht hat, und für das potenzielle Ausmaß ihrer Reichweite.
Diese Specials sind zu einem Zeitpunkt gekommen, an dem die Menschen in ihren Häusern zusammengekauert sind und viele ihrer üblichen Freizeitbeschäftigungen verloren haben. Das Fernsehen hat den Menschen immer geholfen, Tragödien und Unsicherheiten zu verarbeiten und damit umzugehen, aber selten mit einem so gefangenen Publikum.
Gleichzeitig ist das Gemeinschaftsgefühl, das mit "A Tribute to Heroes" am 11. September verbunden ist, nicht ganz analog zum heutigen Klima. Der Rallye-um-die-Flagge-Effekt wurde zunächst durch intensive politische Polarisierung und Fragen zur Reaktion der Trump-Regierung auf Covid-19 abgeschwächt.
Das Zeitalter der sozialen Medien hat auch die Feindseligkeit gegenüber Prominenten gefördert, die ihre politischen Ansichten nicht teilen, selbst wenn die Leute diejenigen retweeten, die ihnen zustimmen. Das Finden von Gemeinsamkeiten – selbst während einer Krise – ist in diesen Stammeszeiten zu einer größeren Herausforderung geworden.
Trotzdem hat das aktuelle Shelter-at-Home-Szenario das Fernsehen vorübergehend in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Netzwerkbewertungen sind trotz des Aufkommens von Streaming-Diensten und der scheinbar allgegenwärtigen Flut von Inhalten deutlich gestiegen.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl hat eindeutig seine Grenzen. Der Konsum von Inhalten ist zunehmend eine nischenorientierte Angelegenheit, da die Menschen nicht nur in verschiedene Räume, sondern auch in ihre eigenen Geräte verstreut sind, um Unterhaltung zu sehen und Informationen zu hören, die eng mit ihnen sprechen.
Was wir in den letzten Tagen mit den Specials von Disney und "Together at Home" gesehen haben, ist, dass es immer noch ein Verlangen nach dem Gefühl der Verbundenheit, der Zusammengehörigkeit gibt, das der Rundfunk traditionell in einzigartiger Weise bieten konnte. Es ist nur so, dass eine solche Harmonie weniger darauf hinweist, was in normalen Zeiten ist als was war.