Twelfth Night Review – makellose Inszenierung von Shakespeares fröhlichstem Toben

Globe Theatre, London
Einfallsreiche Regie-Optimierungen und eine fachkundige Besetzung bringen die volle Wirkung eines Textes vollgestopft mit Doppelbedeutungen, geschlechtsvertauschten Verkleidungen und geschickter Sprache zur Geltung

Post-Pandemie-Theater in Großbritannien scheint uns eine Menge fröhlicher Musical-Revivals, Klassiker und Wohlfühlgerichte zu bescheren. Shakespeares fröhlichstes Toben, voller Musik, Dreiecksbeziehungen und angenehmer Albernheit, steht mittendrin. Ob diese Shows einen kollektiven Rückzug in Komfort und Eskapismus darstellen, ist strittig. Klar ist, dass die Produktion von Sean Holmes hervorragend darin ist, uns aufzurichten und zum Lachen zu bringen.

Jede Comicfigur ist klar gezeichnet und fachmännisch gespielt. Ein stolzierender und manchmal atemberaubender Sir Toby Belch (Nadine Higgin) kommt mit einer Kiste Bier. Andrew Aguecheek (George Fouracres) ist ein fantastischer Idiot in Pastellfarben und einer Krawatte. Victoria Elliotts weiser Clown Feste ist schlau und wendig, wenn auch mit einer zu sanften Singstimme, die das Orchester nicht überragt. Sophie Russell spielt Malvolio als dezenten Puritaner, bis sie in einer gelben Bodysocke in seine schreckliche Comic-Inkarnation platzt. Alle sind wirklich witzig mit exzellentem Comic-Timing und bringen die volle Wirkung eines Textes zum Vorschein, der voller Doppeldeutigkeiten und geschickter Sprache ist.

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