Wirecard: Von Skandalen betroffene Insolvenzanträge

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Das von Skandalen betroffene Zahlungsunternehmen Wirecard hat Insolvenz angemeldet, wodurch seine Aktien um fast 80% gefallen sind.

Dies geschah, nachdem das deutsche Unternehmen letzte Woche ein Loch in Höhe von 1,9 Mrd. EUR (1,7 Mrd. GBP) in seinen Konten ausgewiesen hatte.

Der frühere Chef Markus Braun wurde inzwischen verhaftet und beschuldigt, die Finanzen von Wirecard aufgeblasen zu haben, um sie Investoren und Kunden gesünder erscheinen zu lassen.

Die Gläubiger des Unternehmens werden durch den Skandal Milliarden von Euro verlieren.

Die Kontroverse brach letzte Woche aus, als die Wirtschaftsprüfer EY sich weigerten, die Konten des Unternehmens zu unterzeichnen, da sie die fehlenden 1,9 Mrd. Euro nicht finden konnten.

  • Ex-Chef des Skandals Wirecard verhaftet
  • Laut Wirecard gibt es möglicherweise keine fehlenden 1,9 Mrd. Euro

Das in München ansässige Unternehmen, das fast 6.000 Mitarbeiter in 26 Ländern beschäftigt, behauptete zunächst, das Geld sei auf Konten bei zwei Banken auf den Philippinen gehalten worden.

Aber am Montag sagte Wirecard, das Geld könne einfach nicht existieren.

Untersuchung erweitert

In einer Erklärung am Donnerstag teilte das Unternehmen mit, seine neue Geschäftsführung habe beschlossen, "wegen drohender Insolvenz und Überschuldung" bei einem Münchner Gericht Insolvenz zu beantragen.

Das Unternehmen prüft derzeit, ob für seine Tochterunternehmen ein Insolvenzverfahren beantragt werden soll.

Wirecard, das 1999 als Start-up gegründet wurde, wurde vor zwei Jahren mit einem Wert von 24 Mrd. Euro in den renommierten deutschen Dax 30-Aktienindex aufgenommen.

Aber die Aktien des Unternehmens sind in der letzten Woche um fast 100% gefallen, was einer Börsenbewertung von weniger als 400 Mio. € entspricht.

Die Münchner Staatsanwaltschaft, die gegen Herrn Braun ermittelt, sagte, sie habe ihre Ermittlungen nun ausgeweitet, um andere zu untersuchen.

Der frühere Chief Operating Officer Jan Marsalek steht unter Verdacht und soll sich laut der Nachrichtenagentur Reuters auf den Philippinen befinden.

In der Zwischenzeit wurde Herr Braun gegen eine Kaution von 5 Mio. Euro freigelassen und bleibt ein Verdächtiger.