Eine visuelle Einordnung der Kriegs-Fakten

Die relevantesten Daten zur russischen Invasion der Ukraine.

4. April 2022: Der russische Abzug aus den Kiewer Vororten gibt den Blick auf Greueltaten frei

Das ist passiert: Die russische Armee hat sich aus der Region Kiew zurückgezogen. Am Sonntagmorgen meldeten die ukrainischen Streitkräfte, dass sie die umkämpften Dörfer vor den Toren der Stadt wieder unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Auf jedem Kilometer, den die Verteidiger die Invasoren auf ihrem Weg zurückdrängen, offenbaren sich Tod und Zerstörung. Ausgebrannte Autos, zurückgelassene Militärfahrzeuge und Munitionsreste zeugen von den Kämpfen. Tote liegen am Strassenrand, unter ihnen auch Zivilisten. Schon in den vergangenen Wochen dokumentierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mutmassliche Kriegsverbrechen von russischen Soldaten in den nun von der Ukraine zurückeroberten Gebieten.

Von Human Rights Watch dokumentierte Verstösse gegen das Kriegsrecht


Besonders schrecklich ist das Bild, das sich Soldaten und nachrückenden Journalisten in der Ortschaft Butscha nordwestlich der Hauptstadt zeigt. Dort liegen Dutzende Zivilisten tot und teilweise verstümmelt auf den Strassen verstreut, einige sind gefesselt, andere finden sich in von Panzern plattgewalzten Autos. Schliesslich werden hastig zugeschüttete Massengräber entdeckt, die auch auf Satellitenbildern identifiziert werden können. Augenzeugen berichten von mutmasslichen Kriegsverbrechen.

Von hier kommen die Daten: Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch überprüft und dokumentiert Verstösse gegen das Kriegsrecht in der Ukraine. Dabei führen die Experten der Organisation zur Verifikation eines Ereignisses mehrere Interviews mit Opfern, Augenzeugen sowie weiteren betroffenen Personen. Die Erkenntnisse werden schliesslich in einem Bericht zusammengefasst und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Bilder der Greueltaten von Butscha stammen von mehreren Reportern und Fotografen vor Ort. Einzelne Aufnahmen hat die NZZ selbst verifiziert. Zudem zeigen neue Satellitenbilder von Maxar die Umrisse von Massengräbern.

So ordnen wir es ein: Die Aufnahmen aus Butscha sind einen Tag alt und geben einen ersten Eindruck der schrecklichen Lage wieder. Sie lassen darauf schliessen, dass sich die russische Armee an der ukrainischen Zivilbevölkerung vergangen hat. Die Bilder erschüttern nicht nur die Ukraine, sondern die ganze Welt. Die EU, die USA und andere Länder fordern eine unabhängige Untersuchung der Ereignisse und werfen Russland vor, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Der Kreml bestreitet dies. Nun müssen für die Vorwürfe Beweise gesichert und eine unabhängige Untersuchung durchgeführt werden.

Diese wird wohl vom International Criminal Court (ICC) mit Sitz in Den Haag durchgeführt, der bereits Anfang März eine Untersuchung der Verbrechen im Ukraine-Krieg eingeleitet hat. Wann die Ergebnisse vorliegen, ist allerdings noch unklar. Klar ist jedoch, dass der Druck auf die Unterstützer der Ukraine wächst, noch mehr Sanktionen, aber vor allem Waffen an das Land zu schicken, um den Krieg ein für alle Mal zu beenden.

→ Mehr über die möglichen Kriegsverbrechen der russischen Truppen lesen Sie hier.

31. März 2022: Russland bombardiert vier grosse Städte mit Streumunition

Das ist passiert: Videoaufnahmen und Bilder von Blindgängern in den sozialen Netzwerken weisen schon seit Beginn des Krieges darauf hin: Die Russen setzen grossflächig Streubomben gegen die Ukrainer ein. Unter den Todesopfern solcher Angriffe sollen sich auch Kinder befinden. Betroffen sind dabei vor allem Wohngebiete mit Schulen, Krankenhäusern und anderen zivilen Einrichtungen in den Grossstädten Charkiw, Cherson, Mariupol und Donezk. Wo genau, zeigt unsere Karte.



Von hier kommen die Daten: Die derzeit umfassendste Dokumentation des Einsatzes von Streumunition betreibt das journalistische Recherchenetzwerk Bellingcat. Das Netzwerk verifiziert und lokalisiert Aufnahmen von Privatnutzern, die es in den sozialen Netzwerken aufstöbert – und stellt die Daten dann öffentlich im Internet zur Verfügung.

So ordnen wir es ein: Streumunition gilt als besonders grausame Waffe, weil sie auf Flächenziele ausgerichtet ist. Die sogenannte Mutterbombe wird entweder aus der Luft abgeworfen oder vom Boden aus abgefeuert. Sobald das Geschoss eine festgelegte Höhe erreicht hat, setzt es eine grosse Menge an Submunition, auch als «bomblets» bekannt, auf einer Fläche mehrerer Hektaren frei. Kollateralschäden in Form von zivilen Todesopfern sind programmiert. Obwohl mehr als hundert Staaten den Vertrag von Oslo aus dem Jahr 2008 für ein vollständiges Verbot von Streumunition unterschrieben haben, sind «cluster bombs», wie sie auf Englisch heissen, in den vergangenen Jahrzehnten von Kosovo bis Syrien zum Einsatz gekommen. Russland hat den Oslo-Vertrag nicht unterzeichnet.

→ Mehr über den Einsatz von Streubomben lesen Sie hier.

24. März 2022: Den ukrainischen Streitkräften gelingt ein Gegenangriff auf ein russisches Landungsschiff

Prorussische Separatistengebiete

Krim (von Russland annektiert)

Das ist passiert: Auf den Tag genau einen Monat nach Beginn der russischen Invasion ist es den ukrainischen Streitkräften gelungen, ein grosses Landungsschiff der Russen zu zerstören.

Das sind die Quellen: Der Angriff gelang an einem unerwarteten Ort: dem Hafen von Berdjansk. Videobilder aus der Stadt am Asowschen Meer zeigten ein Inferno, das auch Hafenanlagen und zwei weitere Landungsschiffe beschädigte.

So ordnen wir es ein: Wie der Angriff erfolgte, ist ein Rätsel. Berdjansk liegt in dem breiten Gebietsstreifen, den Russland im Süden der Ukraine erobert hat und mit dem es eine Verbindung von der prorussischen «Volksrepublik» Donezk bis zur annektierten Halbinsel Krim schuf. Ukrainische Truppen operieren nicht in der Nähe; die Front befindet sich in rund 120 Kilometer Entfernung. Es ist daher am ehesten von einem Angriff mit einer ballistischen Rakete auszugehen, welche die Ukrainer mit bemerkenswerter Präzision über eine grosse Distanz einsetzten.


23. März 2022: Überschwemmte Gebiete stoppen den Vormarsch der Russen auf Kiew

Das ist passiert: Entlang der Frontlinie nördlich von Kiew staut sich das Wasser bereits 20 Kilometer weit. An manchen Stellen ist es fast zwei Kilometer breit. Das dürfte einen russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt aus Nordwesten zusätzlich erschweren.

Beim Damm am Kiewer Meer sind die Überschwemmungen fast zwei Kilometer breit

Hier sind die Überschwemmungen: Es ist der Fluss Irpin und in kleinerem Ausmass der Koska, die über die Ufer treten. Beide Flüsse entleeren sich ins sogenannte Kiewer Meer, den grossen Stausee nördlich der ukrainischen Hauptstadt. Wobei ihnen dabei nachgeholfen werden muss. Der in den sechziger Jahren gebaute Stausee am Dnipro liegt sechs Meter höher als das Niveau der beiden Flüsse. Darum wird ihr Wasser über einen Damm in den Stausee gepumpt.


Mehr zu den Überschwemmungen finden Sie hier.

Dienstag, 22. März 2022

Das ist passiert: Der ukrainische Kriegsschauplatz ist unübersichtlich, und aus der Froschperspektive zeigt sich ein anderes Bild als aus der Vogelperspektive. Ein aktuelles Beispiel soll dies verdeutlichen. Südlich der ostukrainischen Stadt Isjum können die russischen Truppen einen Erfolg vorweisen. Wie am heutigen Dienstag veröffentlichte Satellitenbilder belegen, gelang ihnen der Bau von zwei Pontonbrücken über den Nord-Donez-Fluss. Es ist eine beeindruckende militärische Leistung. Aber wie man sie bewertet, hängt von der Frosch- beziehungsweise der Vogelperspektive ab.

Deshalb bauen die Russen Brücken: Der russische Vorstoss zielt auf eine Umgehung der Stadt Isjum ab, wo die Ukrainer seit Wochen erbitterten Widerstand leisten. Solange sie in ukrainischer Hand bleibt, ist die wichtige Fernstrasse M03 – Teil der Europastrasse 40 – blockiert. Das zwingt die russischen Truppen, östlich oder westlich an diesem Hindernis vorbeizukommen. Das scheint ihnen Stück um Stück, Brücke um Brücke zu gelingen. Es geht darum, in Richtung Kramatorsk, der provisorischen Hauptstadt der Provinz Donezk, vorzustossen und die dortigen ukrainischen Verbände einzukesseln.

So ordnen wir es ein: Aus der Vogelperspektive ist das Vorgehen trotz Erfolgen kein Zeichen der Stärke. Vier Wochen nach Beginn der Invasion stecken die Russen sowohl bei Kiew als auch bei Charkiw fest, und ihre Offensive gegen Odessa hat noch nicht einmal begonnen. Ihre grösste Bewegung entfalten sie im und um den Donbass. Dort haben sie zweifellos Chancen auf Geländegewinne. Aber selbst die vollständige Kontrolle über diese Region wird Russland keinem seiner strategischen Ziele näher bringen. Sie bestehen darin, die Ukraine zur Kapitulation und zum Verzicht auf ihre prowestliche Ausrichtung zu zwingen. Ein heroischer Akt russischer Brückenbauer ändert nichts daran.

Tag 26. Montag, 21. März 2022: Russland hat noch immer keinen Zugriff auf die Hafenstadt Odessa

Das ist passiert: Vieles deuten darauf hin, dass die russische Armee ihre Taktik geändert hat. Statt mit verhältnismässig wenig Kraft vorzugehen, setzt sie jetzt zunehmend auf die Feuerwalze, also die Vorbereitung aller Aktionen mit viel Feuer der Artillerie oder der Luftwaffe.


Wo neue Angriffs-Schwerpunkte entstehen: Rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew haben die angreifenden Verbände gemäss unterschiedlichen Quellen damit begonnen, die eigenen Positionen zu sichern. Der Kreml lässt sich Zeit mit einem Sturm auf Kiew, bindet aber mit diesem Vorgehen einen beträchtlichen Teil der ukrainischen Kräfte. Diese fehlen im Süden: zum einen bei Mariupol, zum anderen aber auch westlich des Dnipro bei der Verteidigung von Odessa.

Dennoch ist es den russischen Truppen noch immer nicht gelungen, den Flussübergang in der Stadt Mikolajiw in Besitz zu nehmen. Im Gegenteil: Die ukrainische Armee konnte die Angreifer zeitweise sogar zurückdrängen. Der Beschuss von Odessa deutet aber darauf hin, dass hier neben Kiew und Mariupol bald ein dritter Schwerpunkt der russischen Angriffe entstehen könnte. Die Panzerverbände am Boden könnten mit Anlandungen vom Schwarzen Meer her unterstützt werden.

20. März 2022: Mindestens 847 Zivilisten seit Kriegsbeginn getötet

Das ist passiert: Am Wochenende setzten die russischen Truppen ihre Angriffe auf Ziele im Süden fort. Dabei wurden sowohl militärische als auch zivile Einrichtungen getroffen. Auch die Bombardierung der ukrainischen Stadt Charkiw im Osten ging unvermindert weiter.

Das sind die neuen Daten: Das Uno-Menschenrechtsbüro (OHCHR) hat indes neue Zahlen zu den zivilen Opfern in der Ukraine veröffentlicht. Seit Beginn des Krieges seien mindestens 847 Zivilisten getötet und 1399 verwundet worden. Die meisten Todesfälle wurden durch Explosionswaffen oder durch Raketen- und Luftangriffe verursacht. Die tatsächliche Zahl der Opfer liegt jedoch vermutlich wesentlich höher.

Mindestens 847 Ukrainer getötet

Anzahl zivile Opfer seit Kriegsbeginn

19. März 2022: Die Russen sind im Süden der Ukrainer erfolgreich

Das ist passiert: Ein Blick auf die militärischen Karten zeigt seit mehr als einer Woche ein auffallendes Bild: Die russische Offensive kommt im Süden deutlich besser voran als im Norden oder im Osten der Ukraine. Eine Umzingelung der beiden grössten ukrainischen Städte, Kiew und Charkiw, ist nicht gelungen und wird in naher Zukunft auch kaum erfolgen.

Im Süden macht Russland Boden gut

Bisherige russische Vorstösse

Neue russische Vorstösse in der letzten Woche

Teile der Provinzen Donezk und Luhansk (prorussische Separatistengebiete)

Krim (von Russland annektiert)

Transnistrien (prorussisches Separatistengebiet)

Deshalb sitzen die Russen fest: Die russischen Truppen sitzen an diesen beiden Frontbereichen seit Tagen praktisch fest. Die humanitäre Lage in der Hauptstadt ist zwar prekär und zwingt viele Einwohner der Dreimillionenstadt zur Flucht. Aber das strategische russische Ziel einer «Enthauptung» des ukrainischen Staates lässt sich nicht mit der vom Kreml erhofften Geschwindigkeit erreichen.

So schätzen wir die Lage ein: Langsam, aber insgesamt doch erfolgreich rücken die Angreifer hingegen im Süden vor. Sie kontrollieren nun einen mehrere Dutzend Kilometer breiten Landstreifen von Russland über die Separatistenrepublik Donezk bis zur Halbinsel Krim. Widerstand leistet zwar noch die Hafenstadt Mariupol, aber sie ist völlig eingekesselt und kann von den russischen Truppen umfahren werden. Moskaus Traum einer Landverbindung zur 2014 annektierten Krim ist Realität geworden. Das Asowsche Meer, dessen Küsten einst zur Hälfte in ukrainischer Hand gewesen waren, ist nun faktisch zu einem russischen Binnenmeer geworden.

Freitag, 18. März 2022: 80 bis 90 Prozent der Gebäude in Mariupol sind zerstört

Das ist passiert: Mariupol, die Stadt am Schwarzen Meer, ist strategisch wichtig für Russland. Zum einen für die Kontrolle der Seewege, zum anderen grenzt sie an die von russischen Separatisten besetzten Gebiete im Donbass. Nun zeigen sich langsam die Ausmasse der ständigen Raketen- und Artillerieangriffe. 80 bis 90 Prozent der Gebäude sollen zerstört worden sein, wie der stellvertretende Bürgermeister der Stadt sagt. 30 000 Menschen sind auf der Flucht.

Noch deutlicher zeigen Fotografien und Satellitenbilder das Resultat der russischen Eroberungszüge.

→ Lesen Sie dazu mehr in diesem Artikel über das zerstörte Mariupol.

Dienstag, 15. März 2022: Kiew seht unter Dauerbeschuss

Das ist passiert: Rund um Kiew konnten die russischen Truppen in den vergangenen Tagen nur kleinere Geländegewinne verzeichnen. Dafür scheinen sich nun die Angriffe auf Ziele innerhalb der Stadt zu intensivieren. Am Dienstag wurden erneut Wohngebäude von Raketen getroffen, laut ukrainischen Angaben gab es dabei mehrere Tote. Bürgermeister Witali Klitschko hat deshalb eine Ausgangssperre von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen verhängt.

Angriffe der vergangenen zwei Tage. Getroffen wurden vor allem Wohngebäude

12. März 2022: Russische Truppen nähern sich der Hauptstadt von verschiedenen Seiten

Das ist passiert: In den letzten 48 Stunden hat die russische Armee ihre Bombardierungen in den Vororten von Kiew intensiviert. Vor allem in der Umgebung des Flughafens Hostomel, wo sich der einst kilometerlange Konvoi der Russen inzwischen aufgelöst und neu gruppiert hat, nahmen Luftangriffe zu und sorgten für weitreichende Zerstörung. Auch im Nordosten der Stadt kam es zu Raketenangriffen. Laut britischen Geheimdienstinformationen nähern sich weitere russische Einheiten auch aus dem Südwesten.

Diese Vororte haben russische Truppen bombardiert

So flüchten die Menschen aus den Städten: Während die Russen versuchen, Kiew einzukesseln, meldeten die ukrainischen Streitkräfte und das russische Verteidigungsministerium, dass Teile der Hafenstadt Mariupol an die Angreifer gefallen sind. Derweil versuchen die Regierungen beider Städte weiter, Zivilisten über Flüchtlingskorridore zu evakuieren. Inzwischen sind bereits mindestens 2,6 Millionen Menschen vor der Gewalt im Land geflüchtet. Ein Grossteil kommt im benachbarten Polen an.

Freitag, 11. März 2022: Satellitenbilder zeigen: Der russische Konvoi bezieht Aufstellung

Vor bald zwei Wochen drang ein russischer Konvoi von Weissrussland über die nördliche Grenze in die Ukraine ein. 100 russische Fahrzeuge auf einer Länge von rund 60 Kilometern waren damals auf Satellitenbildern sichtbar. Bis jetzt hat er die Vororte von Kiew nicht erreicht. Zum einen kämpfen russische Truppen immer noch mit Versorgungsproblemen. Gleichzeitig griffen ukrainische Soldaten immer wieder die Fahrzeugkolonne an. Neue Satellitenbilder zeigen, dass sich der Konvoi in den letzten Tagen kaum vorwärtsbewegt hat und im Begriff ist, sich aufzulösen.

Einzelne Einheiten des Konvois haben Stellung bezogen. Auf folgendem Bild etwa vermutet das Satellitenunternehmen Maxar russische Raketenwerfer, die sich auf einem Feld in Bereitschaft begeben haben.

Maxar Technologies / Markierungen NZZ

Die heute veröffentlichten Satellitenaufnahmen zeigen jedoch auch die Zerstörung, welche zwei Wochen Krieg bisher angerichtet haben. Dieses Einkaufszentrum etwa liegt in Tschernihiw, einer Stadt nördlich von Kiew. Vorher-nachher-Bilder zeigen, dass vom Gebäude kaum mehr etwas übrig ist.

Der Vorher-nachher-Vergleich zeigt das zerstörte Einkaufszentrum

Epicenter K in Tschernihiw

Tag 15. Donnerstag, 10. März 2022: Die humanitäre Lage in Mariupol ist katastrophal

Die Situation in der umzingelten ukrainischen Metropole Mariupol wird für die Zivilbevölkerung immer untragbarer. Laut Angaben der Lokalbehörden haben die Kämpfe bereits 1170 Todesopfer gefordert. Sie werden zum Teil in Massengräbern bestattet. Das IKRK teilte mit, dass in der von russischen Truppen eingekesselten Stadt mehrere hunderttausend Menschen ohne Essen, Wasser, Heizung, Strom und medizinische Versorgung auskommen müssten. Eine organisierte Evakuation ist trotz mehreren Versuchen noch immer nicht in Gang gekommen. Sogenannte humanitäre Korridore konnten diese Woche für andere Frontgebiete vereinbart werden, darunter für die nordöstlichen Städte Sumi und Isjum.

Evakuierungskorridore für die Zivilbevölkerung

Evakuierungskorridore für die Zivilbevölkerung

Derweil kursieren in den sozialen Netzwerken Berichte über Erfolge der ukrainischen Armee. Sie deuten an, warum das Vordringen in die Region von Kiew aus Osten ins Stocken geraten sein könnte. Eine vom internationalen Investigativportal Bellingcat verifizierte Drohnenaufnahme zeigt etwa, wie die ukrainische Armee 30 Kilometer vor der Hauptstadt in der Ortschaft Skibin eine russische Panzerkolonne angreift und zerstört. Das Video ist auf der interaktiven Karte dokumentiert.

Tag 14. Mittwoch, 9. März 2022: Erstmals bestätigte Zahlen zu Opfern in der Zivilbevölkerung

Die militärische Lage hat sich nicht signifikant verändert. Der russische Vorstoss geht unvermindert weiter. Erstmals sind von unabhängiger Seite bestätigte Zahlen zu zivilen Opfern bekanntgeworden. Das Uno-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch Russlands den Tod von 516 Zivilisten dokumentiert. Laut den Angaben waren unter ihnen 37 Minderjährige. Zudem lagen verifizierte Informationen über 908 Verletzte vor. Das Hochkommissariat wies jedoch darauf hin, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit höher lägen.

Satellitenbilder aus der Stadt Mariupol zeigen zudem, dass zivile Einrichtungen grossen Schaden genommen haben. Getroffen wurde etwa das Kinderspital im Norden der Stadt. Der Schaden ist auf der interaktiven Karte mit Videoaufnahmen dokumentiert. Dmitri Poljanskii, stellvertretender Abgesandter Russlands bei den Vereinten Nationen, beschrieb die Meldung als Fake News. Das Gebäude sei früher eine Entbindungsklinik gewesen, die vom Militär übernommen worden sei und aus der Ukrainer geschossen hätten.

Tag 13. Dienstag, 8. März 2022: Der Lagebericht unseres Auslandredaktors Andreas Rüesch

Die militärische Lage in der Ukraine war an diesem Dienstag ruhiger als an den Vortagen. Viele Indizien deuten darauf hin, dass die russischen Truppen weiterhin nur langsam vorrücken und erhebliche Verluste bei Personal und Material erleiden. Doch die Fronten haben sich nicht wesentlich verändert.

Ein Hoffnungsschimmer besteht darin, dass sich die Konfliktparteien erstmals auf die Details eines humanitären Korridors einigen konnten. Aus der umkämpften Provinz Sumi im Nordosten konnten sich so 5000 Personen in Sicherheit bringen.

Tag 12. Montag, 7. März 2022: Der Lagebericht unseres Sicherheitsexperten Georg Häsler

Die ukrainische Armee wird harte Entscheide treffen müssen: Innert Tagen dürften die russischen Verbände in der Lage sein, Kiew anzugreifen. Der Stoss aus dem Osten hat den Dnipro praktisch erreicht. Noch immer halten drei ukrainische Brigaden eine Verkehrsachse nach Westen sowie die Verbindung nach Süden in Besitz.

Um noch rechtzeitig Verstärkung in die Hauptstadt zu verlegen, könnte die Ukraine gezwungen sein, Truppen aus dem Südosten abzuziehen.

Dort steht nach westlichen Quellen ein Schwergewicht der ukrainischen Bodentruppen. Sie bilden gegenwärtig einen Riegel entlang der Separatistengebiete und des neu besetzten Raums an der Schwarzmeerküste bis zur Krim. Wird dieses Dispositiv geschwächt, geraten die verbleibenden Brigaden unter zusätzlichen Druck.

Russische Angriffe sind aus dem Norden (Charkiw), dem Osten (Luhansk, Donezk) und dem Süden (Krim) möglich. Damit könnten die ukrainischen Truppen im Südosten in einen Kessel geraten – und wären dem Gegner ausgeliefert. So käme der Kreml mit verhältnismässig wenig Aufwand der Zerschlagung der ukrainischen Armee, einem der Kriegsziele, einen Schritt näher.

Der Generalstab in Kiew steht also vor einem Dilemma: Der Schutz der Hauptstadt könnte ihn die Kraft kosten, den Süden zu halten.

Tag 11. Sonntag, 6. März 2022

Über das Wochenende haben sich Berichte gehäuft, laut denen das russische Militär Wohnhäuser, Schulen, zentrale Plätze und weitere zivile Einrichtungen in verschiedenen Städten beschiesst. Scharfschützen nahmen Zivilisten ins Visier. Der ukrainische Präsident Selenski warnte davor, dass auch die Küstenstadt Odessa bald bombardiert werden könnte. Am Sonntag hätte die umkämpfte Hafenstadt Mariupol evakuiert werden sollen. Die vereinbarte Waffenruhe wurde jedoch – wie schon am Samstag – nicht eingehalten. Prorussische Separatisten und die ukrainische Nationalgarde beschuldigten sich gegenseitig, für das Scheitern der Waffenruhe verantwortlich zu sein.

Russische Truppen versuchen unverändert, Kiew und Charkiw einzukesseln. Ein Vormarsch Richtung Odessa wurde gestoppt, die Stadt Mikolajiw sei wieder in ukrainischer Hand. Ausserdem wurde der Flughafen Winnizja von Raketen getroffen.

Die Russen dringen aus Ost und West in die Stadt Mariupol vor

Prorussische Separatistengebiete

Tag 10. Samstag, 5. März 2022: So gerät der russische Vormarsch auf ukrainische Städte ins Stocken

Mit Cherson wurde eine erste Grossstadt eingenommen, andere wichtige Städte bleiben jedoch auch an Tag 10 der russischen Invasion unter ukrainischer Kontrolle. Sie sind aber zum Teil umzingelt von russischen Truppen. Wir zeigen den täglichen Fortschritt der russischen Truppen beim Vormarsch auf ukrainische Städte in Karten und wie die Invasion früh ins Stocken geraten ist.

So läuft der russische Vormarsch auf verschiedene Städte

Tag 9. Freitag, 4. März 2022: Im Süden kommt Russland weiter voran

Im Süden der Ukraine intensiviert Russland seine Luftangriffe weiter. Die Stadt Cherson konnte von der ukrainischen Armee nach langwierigen Kämpfen nicht mehr gehalten werden. Am Donnerstag marschierten die Angreifer ein. Auch die Hafenstadt Mariupol ist eingekesselt. Russische Bodentruppen rücken von Westen weiter vor. Am Donnerstag konnten die Russen zudem das grösste Atomkraftwerk Europas in Saporischja unter ihre Kontrolle bringen. Gleichzeitig nahm die Luftwaffe bereits die nächste Stadt ins Visier. Ein erster Angriff auf den Flugplatz in Mikolajiw wurde zwar abgewehrt, weitere werden jedoch höchstwahrscheinlich folgen.

Städte im Süden sind besonders unter Druck

Prorussische Separatistengebiete

Krim (von Russland annektiert)

Tag 8. Donnerstag, 3. März 2022: Über eine Million Menschen sind aus der Ukraine geflüchtet

Immer mehr Menschen verlassen die Ukraine. In den vergangenen sieben Tagen haben laut den Vereinten Nationen bereits über eine Million Menschen das Land verlassen. Bei der zweiten Runde der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine konnten sich die beiden Seiten auf die Einrichtung von humanitären Korridoren einigen. Damit würde die Evakuierung und Versorgung von Flüchtlingen möglich.

Die meisten der über eine Million ukrainischen Flüchtlinge fliehen nach Polen

Ankünfte von der Ukraine in benachbarten Ländern, seit 24. 2. 2022

Die meisten der über eine Million ukrainischen Flüchtlinge fliehen nach Polen - Ankünfte von der Ukraine in benachbarten Ländern, seit 24. 2. 2022

Tag 7. Mittwoch 2. März 2022: Russland hat grosse Teile von Cherson besetzt

Das russische Verteidigungsministerium behauptete am Mittwoch (2. 3.), Russland habe die Hafenstadt Cherson eingenommen. Der Bürgermeister der Stadt widersprach, einige Teile der Stadt seien nach wie vor unter ukrainischer Kontrolle. Es werde weiter in der Stadt gekämpft. Die Zahl der zivilen Opfer sei gross.

Cherson liegt an der Flussmündung des Dnipro ins Schwarze Meer. Die Stadt hat knapp 300 000 Einwohnerinnen und Einwohner, sie wäre die bisher grösste Stadt unter russischer Kontrolle.

Die Stadt Cherson wurde von Truppen aus der Krim eingekesselt

1

Sitz der Regionalverwaltung

2

25. 2.: Russische Armee wurde gemäss BBC und CNN aus der Stadt vertrieben.

3

2. 3.: Russland meldet Kontrolle über Stadt, ukrainische Regierung dementiert.

Tag 6. Dienstag, 1. März 2022: Rund 800 000 Menschen sind auf der Flucht

Russische Bodentruppen sind Kiew immer näher gekommen. Bei einem Angriff auf den Fernsehturm von Kiew am Dienstag (1. 3.) wurden laut Nachrichtenagenturen fünf Menschen getötet. Heftig waren die Angriffe auch in Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt. Durch Granaten, die in Wohnhäusern landeten, kamen mindestens zehn Personen ums Leben. Am Dienstagmorgen schlug eine Rakete auf dem Hauptplatz der Millionenstadt ein.

Die Angriffe der russischen Armee haben in der ganzen Ukraine einen Flüchtlingsstrom ausgelöst. Die Europäische Union geht davon aus, dass bis zu vier Millionen Ukrainer ihr Zuhause aufgeben könnten. Laut Zahlen der Vereinten Nationen sind gegenwärtig rund 800 000 Menschen auf der Flucht. Die meisten flohen bisher ins benachbarte Polen – oder nach Russland.

Die meisten der rund 800 000 ukrainischen Flüchtlinge fliehen nach Polen

Ankünfte von der Ukraine in benachbarten Ländern, seit 24. 2. 2022

Die meisten der rund 800 000 ukrainischen Flüchtlinge fliehen nach Polen - Ankünfte von der Ukraine in benachbarten Ländern, seit 24. 2. 2022

Tag 5. Montag, 28. Februar 2022: Satellitenbilder zeigen, wie sich russische Truppen in Richtung Kiew bewegen

Satellitenbilder zeigen, dass russische Bodentruppen immer weiter in Richtung Kiew vorrücken. Am Sonntag (27. 2.) wurde der Konvoi noch in der Nähe von Iwankiw gesichtet, etwa 70 Kilometer ausserhalb von Kiew.

Einen Tag später zeigen Aufnahmen die Truppen in der Nähe des Flugplatzes Hostomel, wo bereits zu Beginn der Offensive eine taktische Luftlandung der russischen Armee stattgefunden hat. Von hier aus sind es nur noch weniger als 30 Kilometer bis ins Stadtzentrum von Kiew.

Russische Truppen in der Nähe des Flugplatzes Hostomel.

Russische Truppen in der Nähe des Flugplatzes Hostomel.

Maxar

Der Konvoi soll laut der amerikanischen Firma Maxar aus Hunderten von Fahrzeugen bestehen und sich über mehr als 60 Kilometer erstrecken.

Die Satellitenbilder können nicht die ganze Länge des Konvois abbilden.

Die Satellitenbilder können nicht die ganze Länge des Konvois abbilden.

Maxar

Tagn 4. Sonntag, 27. Februar 2022: Satellitenbilder zeigen russische Truppen unterwegs Richtung Kiew sowie den zerstörten Flughafen Hostomel

Noch immer versuchen russische Truppen, Kiew einzunehmen. Der Vormarsch der Angreifer ist jedoch ins Stocken geraden, die Truppen stecken im Norden der Hauptstadt fest. Nun zeigen Satellitenbilder, dass Nachschub unterwegs ist.

Russische Militärkolonne vor Iwankiw.

Russische Militärkolonne vor Iwankiw.

Maxar

Der Konvoi wurde kurz vor der Siedlung Iwankiw gesichtet, unterwegs Richtung Süden. Laut dem Satellitenbetreiber Maxar ist die Fahrzeugkolonne rund fünf Kilometer lang und besteht aus Hunderten von Fahrzeugen, darunter Tank- und Infanteriefahrzeuge, Panzer und Panzerartillerie.

Weitere Satellitenbilder zeigen, welche Spuren der Kampf um den Flughafen Hostomel im Norden von Kiew hinterlassen hat. Dieser ist seit Tagen heftig umkämpft. Im Zuge der Gefechte ist offenbar das weltweit schwerste Frachtflugzeug, die Antonow An-225 «Mrija», zerstört worden. Dies berichten verschiedene Medien übereinstimmend.

Der umkämpfte Flughafen Hostomel.

Der umkämpfte Flughafen Hostomel.

Maxar

Tag 3. Samstag, 26. Februar 2022: Russland greift Kiew an

Wie vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski prognostiziert, kam es in der Nacht zum Samstag aus mehreren Richtungen zu Angriffen auf Kiew. Unter anderem wurde ein Wohnhaus getroffen. Die gegenwärtige Lage ist unübersichtlich.

Tag 2. Freitag, 25. Februar 2022: Russland hat erste Gebiete erobert

Eine Bilanz der bisherigen Kampfhandlungen: Den russischen Truppen ist es offenbar gelungen, Gebiete im Norden um Tschernobyl und die strategisch wichtige Schlangeninsel ganz im Süden des Landes zu erobern. Teile der Region Cherson und mehrere Gebiete im Nordosten und Osten der Ukraine konnte Russland ebenfalls unter seine Kontrolle bringen. In zahlreichen ukrainischen Städten wurden Kampfhandlungen gemeldet. Der Flughafen Kiew-Hostomel ist hart umkämpft, am Donnerstagabend meldeten die ukrainischen Behörden seine Rückeroberung. Über Nacht wurde die Stadt Konotop von russischen Truppen eingekesselt, wie die örtliche Verwaltung meldete.

Diese ukrainischen Gebiete hat Russland unter Kontrolle gebracht

Von Russland deklarierte «Volksrepubliken»

Teile der Provinzen Donezk und Luhansk (prorussische Separatistengebiete)

Krim (von Russland annektiert)

Transnistrien (prorussisches Separatistengebiet)

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Kramatorsk und Slowjansk

Einzelne russische Truppen sind auch bereits nach Kiew vorgestossen. Laut ukrainischen Angaben liefern sich ukrainische und russische Soldaten heftige Gefechte am Stadtrand von Kiew.

So ist die gegenwärtige Situation in Kiew

1

Gefechte am Flughafen in Hostomel

2

Kämpfe im Viertel Obolon

4

Zerstörter Wohnblock *

5

Angriff im Viertel Minsker Massiv

Tag 1. Donnerstag, 24. Februar 2022: Die Invasion läuft

Alle westlichen Appelle, Warnungen und Sanktionen haben nichts genützt. Um 4 Uhr am Donnerstagmorgen meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax, dass der russische Präsident Wladimir Putin in einer Fernsehansprache eine spezielle militärische Operation im Donbass angeordnet habe. Es ist der Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, die noch immer andauert und alle Landesteile betrifft.

Russland marschiert von allen Seiten ein

Russland marschiert von allen Seiten ein

Mittwoch, 23. Februar 2022: Die Ukraine ist fast vollständig umzingelt

Seit Jahresbeginn ist die Lage im ukrainischen Grenzgebiet äusserst angespannt. Das Land ist im Norden, Osten und Süden von russischen Truppen umzingelt. Noch ist unklar, ob Wladimir Putin einen Angriff angeordnet hat.

Diese Karte zeigt mögliche Angriffsrouten:

Dienstag, 22. Februar 2022: Putin anerkennt die Provinzen Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten

In einer Brandrede hat der russische Präsident die Idee einer ukrainischen Staatlichkeit zerzaust und gleichzeitig die ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten anerkannt. Aus dem Dekret, das der Kreml wenig später veröffentlicht, geht hervor: Russland anerkennt das gesamte Gebiet der beiden Provinzen als unabhängige Staaten. Dies betrifft weit mehr als die von den prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete und zeigt die Expansionsgelüste Putins.


Montag, 21. Februar 2022: Die Waffengewalt im Donbass nimmt stark zu

Der Kleinkrieg, der seit acht Jahren in der Ostukraine herrscht, eskaliert immer mehr. Tausende Verstösse gegen geltende Waffenstillstandsabkommen sind ein Indiz dafür, dass die Waffengewalt zwischen der ukrainischen Armee und den prorussischen Separatisten stark zunimmt.

Am Dienstag kam es in der Ostukraine zu rund 1700 Verstössen gegen die Waffenruhe

Anzahl Waffenstillstandsverletzungen im prorussischen Separatistengebiet

1

Die OSZE kündigt am 24. Februar an, ihre Beobachter aus der Region abzuziehen.

Sonntags, 20. Februar 2022: Russlands «Militärübungen» sollten offiziell enden

Unter dem Vorwand einer Militärübung hatte Wladimir Putin die Ukraine mit russischen Truppen umzingelt. Ein Vergleich der Armeen zeigt: Die Ukraine ist in Sachen Kriegsmaterial stark unterlegen.


10. Februar 2022: Beweise aus der Luft

Satellitenbilder dokumentieren den Aufmarsch von russischem Kriegsmaterial über Monate hinweg.

Das neue russische Militärlager Otreschkowo

Satellitenbilder vom Oktober und Februar

Satellitenbilder zeigen die Veränderungen im Truppenlager

8. Februar 2022: Ist Nord Stream 2 Teil der Sanktionen gegen Russland?

Im Angesicht der russischen Bedrohung im ukrainischen Grenzgebiet diskutiert der Westen unter Federführung der Vereinigten Staaten über allfällige Sanktionen gegen Russland. Im Zentrum der Debatten: das umstrittene Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2, das Gas aus Russland an der Ukraine vorbei nach Deutschland liefern soll. Noch lässt der deutsche Kanzler Olaf Scholz offen, ob die Pipeline mit einer Sanktion belegt werden würde.

Osteuropäische Länder und Deutschland sind vom russischen Gas besonders abhängig

Anteil des russischen Gases am gesamten Erdgasimport, in Prozent

Osteuropäische Länder und Deutschland sind vom russischen Gas besonders abhängig - Anteil des russischen Gases am gesamten Erdgasimport, in Prozent

1. Februar 2022: 130 000 Mann sind nun an der ukrainischen Grenze

Anfang Februar zeigen Satellitenbilder und Videos in den sozialen Netzwerken den Aufmarsch der Russen. Laut Schätzungen der amerikanischen Geheimdienste sollen sich zu dieser Zeit etwa 130 000 Mann im Grenzgebiet aufhalten.

Russlands Streitkräfte bedrohen die Ukraine aus mehreren Richtungen

Stärke, Standorte und Herkunft der in Grenznähe stationierten russischen Truppen

Januar 2022: Putin rechtfertigt sein Vorgehen mit der Nato-Osterweiterung

Der russische Staatspräsident wirft dem Westen wiederholt vor, die russischen Sicherheitsinteressen zu missachten.

Russland sieht seine Interessen durch die Nato bedroht

Nato-Mitglieder und potenzielle Kandidaten, Stand 2022

Russland sieht seine Interessen durch die Nato bedroht - Nato-Mitglieder und potenzielle Kandidaten, Stand 2022

Analysen und Karten von Julia Monn, Adina Renner, Michel Grautstück, Simon Huwiler, Manuela Paganini, Kaspar Manz, Christian Kleeb, Anja Lemcke, Andreas Rüesch, Nikolai Thelitz, Roland Shaw und Eike Hoppmann.


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