Gasknappheit kommt vor Strommangel, sagt Experte

Die hohen Preise hätten dazu geführt, dass die Wirtschaft bereits 20 Prozent Gas gespart habe, sagt Bastian Schwark, Energiekrisenmanager des Bundes. Dennoch ist die Lage beim Gas angespannter als beim Strom. Viel wird vom Wetter abhängen.

Bastian Schwark würde Alarm schlagen, wenn der Schweiz eine Mangellage beim Gas oder beim Strom drohte.

Annick Ramp / NZZ

Die Gaspreise sind jüngst gesunken, in Europa füllen sich die Speicher schneller als erwartet. Dürfen wir nun darauf hoffen, schadlos durch den Winter zu kommen?

Wir sind derzeit gut unterwegs, können aber für den Winter keine Entwarnung geben. Die deutschen Speicher sind zu fast 90 Prozent gefüllt. Das ist eine gute Ausgangsposition, insbesondere da wir rund 70 Prozent unseres Gases aus Deutschland beziehen. Doch mit den Speichern alleine kommt Deutschland nicht durch den Winter. Es braucht laufend Zufluss von Gas, um den höheren Verbrauch in der kalten Jahreszeit zu decken.

Zeigen diese Entwicklungen, dass Europa in der Lage ist, das russische Gas für diesen Winter durch Gas aus anderer Quelle zu ersetzen?

Interessant ist, dass der Gasverbrauch in der Schweiz in den vergangenen zwei Monaten um rund 20 Prozent zurückging. In Deutschland ist das ähnlich. Firmen haben auf die hohen Gaspreise reagiert. Deshalb konnte mehr Gas gespeichert werden. Zudem betreiben europäische Länder viel Aufwand, um alternative Quellen aufzubauen. Allerdings wird dies nur einen Teil des Gases kompensieren, das normalerweise durch die Nord-Stream-Pipeline fliesst.

Liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Gasmangellage kommt, eher bei 1 oder bei 30 Prozent?

Wenn ich phantastische meteorologische Prognosen hätte, könnte ich dazu etwas sagen. Ein milder Winter würde die Lage deutlich entspannen. Dann heizen die Leute weniger.

Nehmen wir an, der Winter wird durchschnittlich kalt, die Einsparungen bleiben bei 20 Prozent und Europa kann einen Teil der russischen Lieferungen mit Gas aus Norwegen und Flüssiggas ersetzen: Kämen wir so ohne Kontingentierungen durch die kalte Jahreszeit?

Laut dem Basisszenario funktioniert es dank den Bemühungen der europäischen Länder ohne harte Eingriffe. Aber wenn es einen kalten Winter gibt, dann wird es ein sehr knappes Spiel. Dann könnten weitere Massnahmen notwendig sein. Meine Aufgabe ist es, dass die Schweiz auf eine solche Situation vorbereitet ist –unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Umstände können sich jederzeit verschlechtern. Dann müssen wir wissen, was zu tun ist. Beim Gas ist eine Mangellage wahrscheinlicher als beim Strom.

Woran sehen Sie, ob eine Mangellage unmittelbar bevorsteht?

Wenn das Angebot an Gas die Nachfrage nicht mehr deckt. Neben der Nord-Stream-Pipeline gibt es eine weitere Leitung, die immer noch via Ukraine russisches Gas in den Westen transportiert. Diese Leitung ist sehr wichtig. Sie liefert derzeit genauso viel Gas wie Nord Stream 1 bei Volllast. Sollte die Leitung durch die Ukraine, die mitten durch das Kriegsgebiet läuft, ausfallen, hätte Europa ein grösseres Problem.

Doch anhand welcher Kriterien beurteilen Sie, ob eine Mangellage unmittelbar bevorsteht?

Der Verband der Schweizer Gasindustrie ist mandatiert, ein Monitoring-Konzept zu entwickeln. Das wird nicht so sein wie bei Corona mit Fallzahlen. Es geht darum, Angebot und Nachfrage so gut wie möglich zu prognostizieren. Wie sieht die Situation in ein oder zwei Wochen aus? Diese Prognose wird zeigen, ob wir kurz vor einer Mangellage stehen. Es kann sein, dass wir sehr kurzfristig reagieren müssen, wenn zum Beispiel kein Gas mehr durch die Ukraine fliesst, weil wir weder über eigene Quellen noch über eigene Speicher verfügen.

Und beim Strom?

Auch beim Strom wird es solche Prognosen geben. Wasserkraft und Kernkraftwerke geben einen guten Sockel an einheimischer Produktion. Hinzu kommen die Importe. Sollten diese wegfallen, können wir eine Eigenversorgungsdauer in Wochen berechnen, bis die Speicherseen leer sind. Wahrscheinlicher als ein totaler Wegfall ist eine Reduktion der Importe. Darauf könnten wir mit Sparappellen reagieren, um die Eigenversorgungsdauer beispielhaft von vier auf acht Wochen zu verlängern.

Der Bundesrat hat vor den Sommerferien die regionalen Gasversorger angehalten, 15 Prozent des jährlichen Verbrauchs der Schweiz physisch in Gasspeichern in den Nachbarländern zu reservieren. Sind diese Vorgaben erfüllt?

Ja, die Vorgaben sind erfüllt. Die Verträge sind abgeschlossen, und das Gas ist gespeichert. Die Branche hat auch, wie vom Bundesrat verlangt, Optionen gekauft, die rund 20 Prozent des Winterbedarfs mit nichtrussischem Gas abdecken und kurzfristig abgerufen werden können.

Wie wird sichergestellt, dass die Schweiz im Notfall Zugriff auf diese Reserven hat?

Wir haben keine Garantie, dass das reservierte Gas dann auch tatsächlich über die Grenze geliefert wird. Grundsätzlich gehen wir aber davon aus, dass die Verträge, die zwischen privaten Firmen abgeschlossen wurden, erfüllt werden. Es könnte aber sein, dass die Betriebe von der Politik übersteuert werden. Um die Lieferungen abzusichern, bemüht sich die Schweiz, mit den Nachbarländern Solidaritätsabkommen abzuschliessen. Wobei die Ausgangslage dafür hinreichend schlecht ist.

Hinreichend schlecht: Können Sie das erklären?

Wenn ein Land in einer Mangellage Mühe hat, die eigene Industrie und Bevölkerung mit Gas zu versorgen, kann ich mir schwer vorstellen, wie es noch die Auflagen eines Solidaritätsabkommens erfüllen sollte. Dies würde ja bedeuten, einen Teil des knappen Gases in Nachbarländer zu liefern.

Müssen Sie davon ausgehen, dass das von Schweizer Firmen im Ausland gespeicherte Gas im Notfall nicht bezogen werden kann?

Es gibt immer solche Extremszenarien. Es könnte indes helfen, dass unsere Nachbarn auch Interessen haben. Die Schweiz könnte beispielsweise mit Stromlieferungen aushelfen. Jeder Staat weiss, dass sich Exportverbote beim Gas bei anderen Energieträgern negativ auswirken könnten.

Der Bundesrat hat beim Gas ein freiwilliges Sparziel von 15 Prozent gesetzt. Sehen Sie bereits eine Wirkung?

Bereits im Monat vor der Lancierung der Kampagne sank der Verbrauch um 20 Prozent. Dazu hat vor allem die Industrie beigetragen. Denn die Heizzeit hat ja gerade erst begonnen. Bei der Industrie hat der Preis eine steuernde Wirkung. Gewisse Prozesse werden zu teuer und werden deshalb gestoppt. Bei der Kampagne zum Stromsparen, die erst jüngst lanciert wurde, ist es noch zu früh für eine erste Auswertung.

War es nicht ein Fehler, dass der Bundesrat die privaten Haushalte von Beginn weg von Kontingentierungen beim Gas ausgenommen hat? So erhalten sie die Botschaft, es sei ja gar nicht schlimm.

Wer Medien konsumiert, hat mitbekommen, dass die Gaspreise horrend gestiegen sind. Und dass es wichtig ist, dass alle einen Beitrag leisten. Zunächst laufen jetzt die freiwilligen Sparbemühungen beim Gas. Es lohnt sich auch für jeden Haushalt, zu überlegen, wie warm es in der Wohnung sein soll und welche Räume man beheizt. So kann man viel Geld sparen. Viele Gebäude, auch Büros, sind überheizt. Wenn sich die Lage zuspitzt, können die Privaten durchaus in die Pflicht genommen werden, etwa mit der Vorgabe, die Räume nur auf 19 Grad zu heizen.

Schwark: «Wir gehen davon aus, dass wir beim Strom ohne Bewirtschaftungsmassnahmen durch den Winter kommen.»

Schwark: «Wir gehen davon aus, dass wir beim Strom ohne Bewirtschaftungsmassnahmen durch den Winter kommen.»

Annick Ramp / NZZ

Falls sich eine Mangellage abzeichnet, müssen Firmen – nach einem erneuten Sparappell – ihre Anlagen von Gas auf Öl umstellen, wo möglich. Haben diese Firmen ihre Öltanks gefüllt?

Es liegt in der Verantwortung der Betreiber, den Tank gefüllt zu haben. Wenn die Umstellung kommt und der Tank leer ist, dürfen sie kein Gas mehr beziehen. Laut Umfragen sind die Speicher rund hälftig gefüllt. Wird der Winter hart, dürfte diese Massnahme eher früher als später kommen. Wir rufen diese Betriebe und auch Private mit einer Ölheizung auf, jetzt ihre Tanks zu füllen. Wer auf sinkende Ölpreise spekuliert, kann plötzlich mit leeren Händen dastehen.

Zum Strom: Wenn man gewissen Politikern wie dem Walliser Regierungsrat Roberto Schmidt zuhört, entsteht der Eindruck, die Schweiz stehe kurz vor einem Blackout. Wie ist die Lage?

Beim Strom ist die Lage weniger angespannt als beim Gas. Wir sind voll in das europäische Stromnetz integriert. Das kann man sich als eng geknüpfte Hängematte vorstellen. Das heisst aber auch, dass ein Mangel in einem Land schnell in ein anderes Land überschwappt. In den vergangenen Monaten gab es diverse negative Faktoren: die niedrige Verfügbarkeit der französischen AKW, der Mangel an russischem Gas für die Verstromung in Deutschland und die Trockenheit, die zu weniger Strom aus den Flusskraftwerken führte.

Frankreich hat angekündigt, einen grossen Teil seiner Reaktoren wieder ans Netz zu nehmen. Wird sich damit die Situation stark entspannen?

Die Erfahrung lehrt, dass es einige Monate länger dauert, bis die Kraftwerke effektiv zurück sind. Noch ist auch nicht ganz klar, wie viele Reaktoren wieder ans Netz kommen sollen. Falls bis Februar rund zwanzig zusätzliche Reaktoren wieder Strom produzieren, wäre dies eine substanzielle Menge, die dem gesamten europäischen Markt hülfe. So hat sich der Grosshandelspreis für das Frühjahr 2023 nach der Ankündigung Frankreichs halbiert. Nach dem trockenen Sommer helfen die Niederschläge in der Schweiz, die Stauseen weiter zu füllen. Auch dies trägt zur Entspannung bei. Wir gehen deshalb davon aus, dass wir beim Strom ohne Bewirtschaftungsmassnahmen durch den Winter kommen. Dies schliesst nicht aus, dass es punktuell kritisch werden könnte.

Das heisst?

Beim Strom muss in jeder Minute genau jene Menge produziert werden, die verbraucht wird. Produktion und Verbrauch müssen immer im Einklang stehen. Gefährlich wird es, wenn der Verbrauch für ein bis zwei Stunden plötzlich ansteigt. Für solche Fälle stehen Ersatzkraftwerke in der Schweiz und in Europa bereit, die kurzfristig den zusätzlich benötigten Strom produzieren. Auch die Wasserreserve könnte angezapft werden. Beim Gas haben wir für solche Fälle die mit Gas gefüllte Pipeline als Puffer. Allerdings ist dieser Puffer sehr klein.

Der Bundesrat hat Verträge für Gas- oder Ölturbinen abgeschlossen, die Strom produzieren. Könnte die Schweiz dank diesen Ersatzkraftwerken und der Wasserreserve ohne jegliche Stromimporte durch den Winter kommen?

Nein. Dafür ist die Leistung zu klein. Die Ersatzkraftwerke sind eine zweite Absicherung neben der Wasserreserve. Sie dürften vor allem eingesetzt werden, um Spitzen zu brechen. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Schweiz im Winter gar keinen Strom wird importieren können.

Zahlreiche Betriebe verfügen über Notstromaggregate. Würden diese laufen, stünde allgemein mehr Strom zur Verfügung. Vergibt sich die Schweiz hier eine Chance?

Es gibt enorm viele Notstromaggregate in der Schweiz. Ein Teil davon ist bereits heute für netzdienliche Zwecke in das Stromsystem eingebunden. Sie können von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid angesteuert werden, um die Frequenz zu stabilisieren. Der Bundesrat prüft derzeit, ob die Notstromaggregate auch in einer Mangellage eingesetzt werden könnten. Hierbei soll auf die bestehenden Prozesse aufgebaut werden. Jetzt kommt das Aber: Diese Maschinen laufen mit Öl. Sollten sie länger als einige Stunden in Betrieb sein, gäbe es ein Problem mit dem Nachschub. Wenn dann auch noch die Zweistoffanlagen von Gas auf Öl umstellen, kann die Transportlogistik nicht mehr mithalten. Nur wenige Firmen haben grosse Öltanks.

Falls es trotz den Sparbemühungen zu einer Strommangellage kommen sollte: Gibt es systemkritische Branchen, die der Bund von einer Kontingentierung ausnehmen will?

Es gibt erste Verordnungsentwürfe für Kontingentierungen beim Strom. Grundsätzlich sollten möglichst wenige Firmen ausgenommen werden. Sonst müssen die anderen Betriebe umso mehr sparen. Interessant ist, dass selbst in kritischen Branchen wie der Pharma Sparpotenzial besteht, ohne die Produktion stark zu reduzieren. Derzeit fordert fast jede Branche Ausnahmen für sich. Doch das ist der falsche Ansatz. Vielmehr sollte jede Industrie überlegen, was sie machen kann, wenn es hart auf hart kommt. Das könnten etwa reduzierte Öffnungszeiten sein. Wenn sich damit der Stromverbrauch um weitere 10 bis 20 Prozent reduziert, schieben wir die Kontingentierung in weite Ferne.

Was ist mit den Spitälern?

Spitäler sind bei der Kontingentierung von Strom und Gas ausgenommen. Aber auch die Spitäler können überlegen, wie sie den Stromverbrauch reduzieren können. Auch bei ihnen ist nicht alles gleich kritisch.

Wie gross ist das Potenzial für Einsparungen über Kontingentierungen?

Die Frage ist: Was soll erreicht werden? Beim Gas schätzen wir, dass die Sparappelle 5 bis 10 Prozent bringen, die Umschaltung von Zweistoffkunden auf Öl weitere 15 bis 20 Prozent. Bei der Kontingentierung würden wir dann das noch in die Schweiz fliessende Gas auf die Verbraucher verteilen. Beim Strom könnten wir mit Kontingentierungen im Extremfall auch mehr als 30 Prozent einsparen. Aber dass dies notwendig sein wird, ist eher unwahrscheinlich. Ein grösseres Problem hätten wir, falls alle Schweizer Kernkraftwerke für den ganzen Winter ausfielen.

Beim Strom wollen Sie mit Kontingentierungen das Schreckgespenst von stunden- und gebietsweisen Abschaltungen verscheuchen?

Ja. Die Netzabschaltungen sind das allerletzte Element, bevor sich das Netz selbst zerlegen würde. Dann würden wir mit den Füssen nicht an der Klippe, sondern bereits mehrheitlich über der Klippe stehen. Das wollen wir unbedingt vermeiden. Deshalb würde man eher hart kontingentieren. Für die meisten Unternehmen ist wichtig, dass immer Strom fliesst, wenn auch reduziert. Für die SBB zum Beispiel wären stundenlange Abschaltungen ein Grounding. Beim Strom haben wir noch ein weiteres Instrument, die Angebotslenkung.

Das heisst?

Der Markt würde ausser Kraft gesetzt, und Swissgrid würde alle Kraftwerke zentral steuern. Die Werke sollen möglichst effizient eingesetzt werden, um den prognostizierten reduzierten Verbrauch zu decken. In einer Mangellage wäre es im freien Markt sehr schwierig, Angebot und Verbrauch in ein Gleichgewicht zu bringen. Im Normalfall prognostizieren die Stromproduzenten den Verbrauch ihrer Kunden. Mit den Sparmassnahmen werden diese Schätzungen jedoch viel schwieriger. Die Angebotslenkung würde die Planung erleichtern. Man würde täglich schauen, wie die verordneten Sparmassnahmen wirken. Davon ausgehend wird der Einsatz der Kraftwerke geplant.

Ist nicht der Preis das beste Steuerungsmittel?

Der Preis ist ein Indikator für Knappheit. Das funktioniert heute, aber nur teilweise. Denn die Endkunden bekommen von den exorbitanten Preisen an den Börsen praktisch nichts mit. Das ist einerseits ein Vorteil für Haushalte und KMU im nicht liberalisierten Markt. Andrerseits sind damit auch die Sparanreize ausgeschaltet. Ökonomisch gesehen wäre es das Beste, wir hätten zu Hause Strompreise, die sich im Tagesverlauf sekundengenau anpassten. Dann würden die Verbraucher sofort reagieren. Dann weiss ich: Wenn ich jetzt wasche, kostet mich das so und so viel. Dann frage ich mich: Ist die Wäsche wirklich dringend, oder kann ich sie verschieben?

Sollte es dennoch zu gebietsweisen Abschaltungen kommen: Wie fein können die Stromversorger differenzieren und zum Beispiel Spitäler oder Handyantennen ausnehmen?

Die heutige Steuerung ist nicht sehr intelligent. Ein Verteilnetzbetreiber kann nur einzelne Strassen, nicht aber gezielt einzelne Verbraucher wie Spitäler von der Abschaltung ausnehmen. Das ist lediglich bei Grossspitälern möglich. Hier wären wir allerdings schon so weit in einer Mangellage, dass wir nur noch den Maximalschaden eines Blackouts würden vermeiden wollen. Es gilt auch zu beachten: Blackouts aus technischen Gründen kann es – unabhängig von der jetzigen Lage – jederzeit geben, wenn beispielsweise ein Baum auf eine Hochspannungsleitung fällt und weitere Faktoren hinzukommen. Deshalb müsste jeder Betrieb, der sich unter keinen Umständen einen Stromverzicht leisten kann, ein Notstromaggregat haben.

Welches wird die kritischste Zeit sein beim Strom?

Dies dürfte ab Mitte Februar sein, wenn die kalten Wintertage den Stromverbrauch erhöhen. Frankreich heizt stark mit Strom. Selbst wenn alle AKW laufen, ist es für Frankreich bei Kältespitzen jeweils eine Herausforderung, das System zu stabilisieren. Mit den steigenden Temperaturen entspannt sich die Situation typischerweise im April. In der Schweiz füllen sich dann auch wieder die Speicherseen mit Schmelzwasser. Sollte es zu Bewirtschaftungsmassnahmen kommen, würden die Massnahmen zu diesem Zeitpunkt ein natürliches Ende finden.

Experte im Nebenamt

Bastian Schwark arbeitet im Hauptberuf bei der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid. Bei der wirtschaftlichen Landesversorgung, einer Milizorganisation, leitet er im Nebenamt den Bereich Energie. Zu seiner Verantwortung gehört die ausreichende Versorgung mit Strom, Gas, Öl, Holzenergie und Trinkwasser in Notlagen.

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